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"Der rote Hahn" ist eine Tragikomödie in vier Akten des deutschen Nobelpreisträgers für Literatur Gerhart Hauptmann, die vom Sommer 1900 bis zum Herbst 1901 geschrieben und am 27. November 1901 unter Emil Lessing im Deutschen Theater Berlin uraufgeführt wurde. Der Uraufführung – besetzt mit Max Reinhardt als Schuster Fielitz, Luise von Poellnitz als Frau Fielitz, Rudolf Rittner als pensionierten Gendarm Rauchhaupt, Oscar Sauer als Amtsvorsteher von Wehrhahn und Albert Bassermann als Schmied Langheinrich – war kein Erfolg beschieden. Späte Anerkennung beim Publikum brachte erst Ida Orloff 1941 im Rose-Theater in der Berliner Großen Frankfurter Straße. Der Autor schaute sich deren 50. Aufführung an.In dieser Fortsetzung des "Biberpelzes" hat die verwitwete Mutter Wolffen einen Schuster geheiratet und heißt nun Frau Fielitz. Amtsvorsteher von Wehrhahn – bekannt aus dem "Biberpelz" – verhandelt einen Fall von Brandstiftung, ausgeführt von genanntem Ehepaar Fielitz. Fast alle Figuren berlinern.
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Inhaltsverzeichnis
Dramatis Personae
Erster Akt
Zweiter Akt
Dritter Akt
Vierter Akt
Gerhart Hauptmann
Der rote Hahn
Tragikomödie
Zuerst erschienen:1901
Dramatis Personae
Fielitz, Schuhmachermeister und Polizeispion. Hoher Fünfziger
Frau Fielitz, verwitwete Wolff, seine Frau. Ebenfalls gegen sechzig Jahre
Leontine, ihre älteste Tochter aus erster Ehe, unverheiratet. Hoch in den zwanziger Jahren
Schmarowski, Bauführer
Langheinrich, Schmiedemeister. Dreißig Jahre alt
Ede, Schmiedegeselle bei Langheinrich
Rauchhaupt, preußischer Gendarm außer Dienst
Gustav, sein ältester Sohn, blödsinnig
Die acht Töchter Rauchhaupts, von sechs bis dreizehn Jahren
Dr. Boxer, kräftiger Mann von sechsunddreißig Jahren, Arzt, Jude
von Wehrhahn, Amtsvorsteher
Glasenapp, Amtsschreiber
Nickel, Amtsdiener
Schulze, Gendarm
Frau Schulze, seine Tante
Tschache, Gendarm
ein Feuerwehrmann
ein Junge
Dorfleute
Ort des Geschehens: Irgendwo um Berlin. Zeit: Kampf um die Lex Heinze, Jahrhundertwende.
Erster Akt
Die Werkstatt des Schusters Fielitz. Ein blaugetünchter niedriger Raum. Rechts ein Fenster. In der Mittel- und der Linkswand je eine Tür. Unter dem Fenster rechts der Schustertritt; darauf einige Schusterschemel und das kleine Handwerkstischchen. Auf diesem ein Gestell mit drei gläsernen, mit Wasser gefüllten Kugeln, zwischen denen ein Petroleumlämpchen, noch unangezündet, steht. In der Ecke links ein brauner Kachelofen mit Herd, Bank und allerhand Küchengerät ringsum.
Schuhmachermeister Fielitz hockt noch bei der Arbeit. Auf dem Tritt und in der Nähe herum liegen alte Schuhe und Stiefel jeder Größe aufgestapelt. Er ist eben dabei, ein Stück Leder geschmeidig zu hämmern. Frau Fielitz, verwitwete Wolff, hantiert nachdenklich mit einem mäßig großen Holzkistchen und einem Stearinlicht. Es ist gegen Abend, Ende September.
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