Der Schöpfungsschlüssel Band 2 - Jan Jakob - E-Book

Der Schöpfungsschlüssel Band 2 E-Book

Jan Jakob

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Beschreibung

Viele Menschen glauben zu wissen, wer sie sind und was ihr wahres Wesen ist, allerdings stellt man bei genauerem Betrachten schnell fest, dass das, was man bisher geglaubt hat zu sein, nicht der Wirklichkeit entspricht. In diesem zweiten Band des Schöpfungsschlüssels werden Sie ein Gefühl bekommen, was Ihr wirkliches Wesen ist. Wir gehen der Fragen nach, Wer bin ich?, und Wie ist diese Schöpfung aufgebaut? Wir werden uns bei der Frage nach dem Wie bis in den innersten Grundaufbau vorwagen und dabei das Zentrum der Schöpfung anhand eines komplexen Symbols kennenlernen, soweit uns die Worte und die Vorstellungskraft tragen. Dieses Symbol treffen Sie immer wieder auch in Ihrem Alltag. Den Wenigsten ist aber die tiefe Bedeutung bekannt. Alles hängt mit allem zusammen. Nichts darf verworfen werden. Es gehört alles zum großen Werk GOTTES dazu und wahrhaftig Lieben bedeutet, genau diese Erkenntnis verinnerlicht zu haben. In diesem 2. Band lernen Sie den 2. Teil des Schöpfungsschlüssels kennen. Er führt uns in den unpersönlicheren höheren Bereich der Schöpfung und bildet das Grundgerüst, in dem sich unsere Persönlichkeit bewegen darf. Hier liegt die Requisitenkammer und wird das Bühnenbild für unsere Lebensbühne entworfen, damit wir unsere Rolle im Genuss der Lebendigkeit spielen können. Ob bewusst oder eher unbewusst, hängt ganz von der eigenen inneren Wachheit ab. Freuen Sie sich auf eine spannende Reise, welche Sie bis an den Rand des Denkbaren bringt und noch einen Schritt darüber hinaus.

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Inhaltsangabe:

Vorwort

Der Grundaufbau der zwei „Netze“ des Schöpfungsschlüssels

1. Kurze Wiederholung des Äußeren Netzes

2. Grundaufbau des Inneren Netzes

3. Beschreibung der Basisglauben im Inneren Netz

a. Der

Materialismus

– das weiblich-passiv-negativ-innere Feld (WP

i

-)

b. Der

verbundene Kosmos –

das weiblich-passiv-positiv-innere Feld (WP

i

+)

c. Der

Idealismus

– das männlich-aktiv-negativ-innere Feld (MA

i

-)

d. Holofeeling

– das männlich-aktiv-positiv-innere Feld (MA

i

+)

Zusammenfassung der vier Grundglauben

Zwei Gegenspieler und die Auflösung

Der Weg des Menschen und die Evolutionsstufen des Geistes

4. Neutralitätsebene mit dem Männlich-Passiven Feld (MP

i

) und den Weiblich-Aktiven Feldern (WA

i

+/-) im Inneren Netz

a. Das Weiblich-Aktiv-Innere-Positive Feld (WA

i

+)

b. Das Weiblich-Aktiv-Innere-Negative Feld (WA

i

-)

c. Das Männlich-Passiv-Innere Feld (MP

i

)

Gesamtübersicht des Schöpfungsschlüssels

5. Eine kleine Zwischenbilanz

6. Nach unten Verstehen und nach oben Glauben

7. Die Polarität und die Synthese

8. Materialistische Wissenschaft

9. Zwei Geschichten aus dem Alten Testament – Noah und Adam

10. Die Kreuzigung und Auferstehung des Menschen: eine Erleuchtungssymbolik

11. Der Weg des Menschen zurück ins ‚Paradies‘

12. GOTT

13. Das Böse und die dunkle Kraft

14. Das NICHTS oder „Was die Welt im Innersten zusammenhält“

Eine kleine Geschichte von Hiob und dem Engel

15. Der Spiegelkomplex – das Zentrum der Schöpfung

16. Der Auserwählte in den Religionen

Zum Schluss noch auf ein Wort:

Anhang I: Der mystische Schöpfungsprozess

Anhang II: Das Äußere Netz des Schöpfungsschlüssels

Anhang III: Übersicht des gesamten Schöpfungsschlüssels

Weiterführende Literatur-Empfehlungen

„Wer bin Ich?“

Der schlafende Mensch schaut in die Welt und sagt: „Das bin ich nicht!“

Dann schaut er in den Spiegel und sagt: „Das bin ich!“

Der erleuchtete Mensch schaut in die Welt und sagt: „Das bin ich!“

Dann schaut er in den Spiegel und sagt: „Das bin ich nicht (nur)!“

Der wissende Mensch sieht in sich den Kosmos, der unwissende Mensch nur sein „Wollen“!

Lieben

&

Loslassen

Die zwei Schlüssel zum Himmelreich!

„Mensch erkenne dich selbst, dann erkennst du das GÖTTLICHE!“

Erst die tiefe Erkenntnis, über mich selbst, wer und was ich bin, schafft einen Fixpunkt, von dem aus JCH die Welt und das GÖTTLICHE verstehen kann!

Wer kann schon sagen, was gerecht ist?

Henry schaut mit einem leeren Blick in den Raum. Er denkt nach. David dagegen wippt leicht in seinem Schaukelstuhl hin und her und blättert währenddessen in einem Buch. Es ist ganz still und nur das leichte Quietschen des Stuhls surrt durch die Luft.

„Du behauptest doch die Welt, oder wie du es nennst die „Schöpfung GOTTES“, sei gerecht!“, unterbricht Henry die Stille.

„Nein!“, ist die kurze Antwort von David, bei der seine Augen nicht vom Buch abweichen.

„Wie nein! Damit fällt doch dein ganzes philosophisches Gebäude zusammen!“

„Sehr scharfsinnig Henry. Genau deshalb, behaupte ich es nicht. Es ist so! Die Schöpfung, oder das Weltprogramm, ist GÖTTLICH perfekt und absolut gerecht!“, David lächelt und Henry verzieht erneut das Gesicht. Er mag es nicht, wenn David ihm immer so apodiktische Aussagen hinwirft, die er nicht beweisen oder nachvollziehen kann.

„Gut, dann erklär mir doch, warum ich so viel Ungerechtigkeiten in der Welt sehe! Allein in Afrika oder in China, die ständigen Kriege und Naturkatastrophen überall. Was haben denn die Menschen getan, dass sie so bestraft werden. Und wir in Europa, was haben wir denn Gutes geleistet, auf dass wir einen solchen Wohlstand verdient haben?“, fragt Henry mit einem leicht anklagenden Ton.

„Das ist ein sehr heißes Eisen, was du da ins Spiel bringst. Es wird schwierig für mich, dir am Anfang unseres Gespräches schon eine befriedigende Antwort zu geben. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass du dir vielleicht selbst am Ende des Buches die Frage beantworten kannst. Aber um dir jetzt schon mal einen kleinen Wink zu geben, frage ich dich: Woher weißt du denn das alles, Henry?“

„Was alles?“

„Na das mit den Kriegen, dem Leid und das es ungerecht ist?“

„Aus dem Fernsehen und der Zeitung natürlich! Und du willst doch nicht behaupten, dass, wenn eine verirrte Bombe auf ein ziviles Haus fällt, alle Menschen in dem Haus ‚schuldig‘ sind?“ Henry richtet seinen Oberkörper auf, bereit zur Diskussion mit David.

„Nein, aber du behauptest, dass sie unschuldig sind. Ist das nicht genauso vermessen, wie zu sagen, sie seien, wofür auch immer, selbst schuld?“, entgegnet David.

„Na ja, so gesehen schon. Fakt ist doch aber, dass sie sterben!“, räumt Henry ein.

„Wer?“

„Na die Menschen in den Kriegsregionen!“

„Woher weißt du das?“

„Aus dem Fernsehen!“, wiederholt Henry mit einer leicht genervten Stimme.

„Nein, du denkst dir das jetzt alles so! Du schaust zu viel fernsehen und verfängst dich zu leicht in dem Illusionsgebäude, das dir die Medienwelt vorgaukelt!“, ist die simple Antwort von David.

„Nein, nein, so leicht kommst du mir dieses Mal nicht davon. Wahrscheinlich meinst du wieder, dass das alles nur in meinem Kopf existiert und „Afrika“ oder „China“, oder all die Kriege und „leidenden Menschen“ in dieser Welt Gedanken sind, die ich mir jetzt denke …“

„… stimmt, das wäre momentan die exakte Antwort gewesen. Aber das willst du nicht akzeptieren“, unterbricht ihn David, jedoch lässt Henry nicht locker, wenn er sich in etwas festgebissen hat, dann ist er wie ein Bullterrier.

„Das könnte dir so passen, einen so wunden Punkt in deinem Weltbild einfach auszublenden. Aber ich kann dir auch Menschen bringen, die selbst unschuldig Leid erfahren haben und gar nichts dafür konnten. Eine Freundin von mir, Sahra ist ihr Name, wurde zum Beispiel in ihrem letzten Urlaub von einem Mann nachts am Strand vergewaltigt. Man hat den Täter gefasst, der konnte sich aber ein Alibi erlügen und wurde freigesprochen. Sahra leidet seitdem unter ziemlich vielen Psychosen und traut sich bei Dämmerung schon gar nicht mehr abends allein weg. Wenn du jetzt sagst, ‚die denk’ ich mir jetzt auch nur aus‘, dann ruf’ ich sie an und du sagst ihr selbst, dass sie nur ein Gedanke von mir ist!“, droht Henry und ist schon bereit sein Handy zu zücken.

David schmunzelt, weil er diese Art der Reaktion zugute kennt, doch das reizt Henry nur noch mehr: „Jetzt grins nicht wieder so überheblich, sondern gib mir eine Antwort, die ich verstehen kann!“

David legt das Buch zur Seite und widmet sich ganz Henry. Er schaut ihn mit einem liebevollen, freundschaftlichen Blick an und antwortet:

„Henry, es ist schwer, dir in deiner Weltvorstellung eine befriedigende Antwort zu geben. Du müsstest erst dein Weltbild etwas erweitern, damit du die Antwort, die ich dir geben würde, akzeptieren und verstehen kannst. Lass uns nach dem Buch noch mal darüber reden, wenn du willst“, schlägt David vor, überlegt einen Moment, dann entschließt er sich Henry ein kleines „Trostpflaster“ vorab auf sein Problem zu geben: „Also, gut. Noch mal zurück zu deiner Freundin: du meintest wohl, du und deine Freundin, ihr glaubt, dass sie für die Vergewaltigung nichts kann? Woher wollt ihr denn das wissen? Wie viel von all den Dingen in eurem Leben könnt ihr bis in die tiefsten Tiefen bewerten und beurteilen? Woher willst du wissen, was gerecht und was ungerecht ist? Woher nimmst du dieses höchste Wissen?

Ich möchte dir eine Geschichte über die Gerechtigkeit GOTTES erzählen. Sie gibt dir keine letztliche Antwort auf deine Frage, aber wenn du sie verstehst, dann kann sie dir helfen, nicht zu schnell, zu voreilige Schlüsse, über gerecht und ungerecht zu ziehen:

Es ist eine alte jüdische Geschichte und sie handelt von Mose und einem Engel, der ihn auf dem Rückweg nach Ägypten begleitet.

Als beide an einer Wasserstelle ankommen, fordert der Engel Mose auf: „Lass uns hier hinter diesem Gebüsch verstecken und weiter beobachten, was nun passiert. Ich habe die Absicht, dir etwas über die Gerechtigkeit GOTTES zu zeigen, bevor wir unsere Reise fortsetzen.“

Nach ein paar Minuten kommt ein Mann an den Brunnen, der beim Trinken seinen Geldbeutel verliert, was er aber nicht bemerkt und weiter geht. Kurze Zeit später kommt ein zweiter Mann an die Wasserstelle, trinkt, sieht den Geldbeutel, freut sich, dankt GOTT und geht wieder zurück aus der Richtung, woher er gekommen ist. Ein paar Augenblicke später kommt ein dritter Mann an das Wasserloch, trinkt und ruht sich aus, als plötzlich der erste Mann zurückkommt, um seine Geldbörse zu suchen. Weil dieser sie nicht finden kann und ihm niemand auf seinem Rückweg begegnet ist, beschuldigt er den dritten Mann, sie entdeckt zu haben und behalten zu wollen. Beide geraten in Streit, der sich zu einem Handgemenge hochschaukelt, und bei dem der erste Mann im Affekt den dritten tötet. Aus Panik flieht der erste Mann von der Oase und lässt die Leiche einfach zurück.

Als Mose das alles gesehen hat, sagt er zum Engel: „Wenn das die Gerechtigkeit GOTTES ist, dann verstehe ich sie nicht. Der Erste verliert sein Geld, der Zweite findet es und darf es behalten und der Dritte wird unschuldig vom Ersten umgebracht. Wo ist da die Gerechtigkeit!“ Mose hatte schon Zweifel an seiner Mission, als der Engel das Wort ergreift: „Genau das ist, was du gesehen hast, Mose. Jetzt erzähle ich dir, was du nicht gesehen hast. Der erste Mann hat das Geld dem zweiten Mann gestohlen, der damit die Hochzeit seines Sohnes ausrichten wollte und nebenbei ein sehr frommer und ehrlicher Mensch ist. Der dritte Mann ist ein Mörder gewesen, der aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde und immer noch den Mordtrieb in sich verspürte. Der erste Mann war in einem früheren Leben ein strenger Richter, der kein Erbarmen und Verständnis gegenüber seinen Angeklagten in Mordfällen hatte und immer die Höchststrafe verkündete, egal unter welchen Umständen das Unglück geschah. Jetzt darf er am eigenen Leib erfahren, wie sich ein Mensch in solch einer Situation fühlt.

Nun weißt du mehr, als du gesehen hast, Mose, und musst deine Urteile wieder ändern. Ich habe dir dieses Ereignis gezeigt, damit du in der nächsten Situation nicht zu voreilig bist und zu schnell in Richtig und Falsch urteilst.“

Mose nickt und dankt dem Engel für diese Lektion, und dass er die Gerechtigkeit GOTTES wieder etwas mehr verstehen durfte.

Jetzt überlege noch mal, Henry, wie viel Informationen hast du über die jeweilige Situation, die du beurteilen und bewerten möchtest? Da alles mit allem zusammenhängt, müsstest du „ALLES“ wissen, um ein wirklich gerechtes Urteil zu sprechen.

Wer weiß das schon, außer GOTT?

Also ist mein Vorschlag für dich vorerst, dass du neutral bleibst, in der Frage, ob ein Ereignis gerecht oder ungerecht, für wen auch immer, ist.

Sage nicht ‚der oder die wurden, oder werden ungerecht vom Leben behandelt‘, aber auch nicht ‚das geschieht ihnen recht, das haben sie sich verdient‘, sondern versuche in der beobachtenden neutralen Mitte eines ‚Mose hinter dem Busch‘ zu bleiben und warte ab, ob ein Engel dir vielleicht später Antwort auf deine noch ungeklärten Fragen gibt.“

Henry hörte der Geschichte aufmerksam zu. Er ist ruhiger und nachdenklicher geworden und nach einer kleinen Pause sagt er zu David: „Deine Antwort und das Gleichnis klingen ziemlich einleuchtend. Ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.“

„Tu das Henry. Weißt du, solange du die Frage für dich bisher nicht beantwortet hast, ob die Schöpfung GOTTES gerecht oder ungerecht programmiert ist, ist die neutrale Mitte der beste Platz. Ich will dir noch zwei Fragen mit auf deinem Gedankenweg geben, die in dir vielleicht einen Impuls freisetzen können:

Warum sollte GOTT eine ungerechte Schöpfung programmieren?

Aus welcher Quelle kommen dein Wissen und deine Bewertung darüber, was gerecht und ungerecht ist?“

Es ist ein knappes halbes Jahr vergangen, als die beiden unterschiedlichen Freunde gemeinsam den ersten Band des Schöpfungsschlüssels besprochen haben. Henry musste die vielen neuen Gedanken und Impulse von David und dem Buch erst verdauen. Er versuchte, so gut es ihm möglich war, die Aussagen zu überprüfen und in seinem Leben die Gesetzmäßigkeiten des Schöpfungsschlüssels, nachzuvollziehen. Er fragte andere Menschen nach ihren Standpunkten und versuchte sie zu verstehen, auch wenn sie im ersten Moment genau entgegengesetzt zu seinen eignen waren. Henry öffnete sich für scheinbar zufällige Begegnungen und Ereignisse, anstatt sie als störende Situationen zu interpretieren, die ihn von seinem momentanen Ziel abbringen wollten. Dadurch lernte er neue Menschen und Geschichten kennen, die ihm immer wieder interessante Puzzleteile für sein neues Weltbild lieferten.

Seine Freundin Constanze trennte sich in der Zwischenzeit von Henry, weil sie ihrer Meinung nach, seit er, ‚bei dem Spinner in St. Gallen war’, nicht mehr die gleiche Sprache sprechen. Als Henry, David am Telefon davon erzählte, beglückwünschte dieser ihn nur mit dem Kommentar: „Wenn dir die GÖTTLICHE Schöpfung etwas nimmt und du gibst es freiwillig und ohne zu murren her, dann kannst du dich freuen, weil die Zeit reif ist, dass du etwas Neues und Schöneres bekommst! Aber dazu musst du das Alte losgelassen haben, ohne die Hand zur Faust zu ballen. Denn mit geschlossener Hand kannst du das Neue nicht empfangen.“

‚Wie dem auch sei’, dachte sich Henry, auf alle Fälle hatte er dadurch mehr Zeit bekommen, sich mit anderen Themen zu befassen, als Shopping, Partys und Urlaub.

Gleichzeitig ist Henry vom Angestelltenverhältnis bei seiner Bank in die beratende Selbstständigkeit gewechselt, um letztlich mehr Zeit zu bekommen, weil er schnell feststellte, wie stark der tägliche Bankalltag ihn wie eine Zwangsjacke geistig umschlang. Früher hatte er sich nicht gewehrt, aber jetzt merkt er immer mehr, wie fest und steif das tägliche Arbeitskleid an ihm hing.

Er reduzierte im selben Schritt seine Verpflichtungen und zog von seiner Penthouse Wohnung in ein schickes 3-Zimmer Apartment um. Parallel dazu verkaufte er seinen Mercedes und legte sich einen kleineren Wagen zu.

Henry merkte, wie schnell der materielle Palast, der ihn umgab, plötzlich zum Ballast werden kann, wenn man versucht sich auf Wesentliches zu konzentrieren. Je mehr Dinge man sein persönliches Eigen nennt, desto stärker ist die geglaubte Gebundenheit an sie.

Aber, wie dem auch sei, jeder Mensch hat seinen eigenen Weg!

Heute haben die beiden Freunde sich wieder verabredet, um den zweiten Band gemeinsam durchzugehen. Henry hat sich zu Hause das Buch schon mal angeschaut, musste sich aber, nach einem kurzen Durchblättern, eingestehen, dass er zu bequem ist, sich all das selbst zu erschließen und vielleicht mühsam aufzuarbeiten. Daher griff er relativ schnell zum Telefonhörer und kündigte sein baldiges Erscheinen bei David an.

David erhebt sich von seinem Schaukelstuhl und setzt sich mit dem Buch in der Hand auf die Couch zu Henry. Er schenkt in beide Tassen marokkanischen Kaffee ein und überreicht Henry den 2. Band mit den Worten: „Also, jetzt können wir loslegen! Wir haben einiges vor. Wir werden ganz neue Bereiche deines Denkens berühren und du wirst am Ende ein Gefühl bekommen, wer du wirklich bist!“

Henry schaut David In die Augen, nimmt das Buch ohne weiteren Kommentar entgegen und fängt an die erste Seite aufzuschlagen.

Vorwort

Schön, dass Sie wieder mit dabei sind.

Ich gehe mal davon aus, dass Sie den ersten Band bereits einmal gelesen haben. Wenn nicht, würde ich Ihnen empfehlen, damit anzufangen, da vieles in diesem Buch darauf aufbaut. Die Feldqualitäten des Äußeren Netzes werden im ersten Band ausführlich besprochen und daher in diesem Band nicht mehr explizit erklärt. Am Ende des Buches finden Sie eine kurze Zusammenfassung des Äußeren Netzes auf Seite →.

Was erwartet Sie in diesem 2. Band und was hat das geschriebene Wort darin, mit Ihnen zu tun? Warum behaupte ich, dass Sie hier eine weiterführende Antwort auf die Frage finden: „Wer bin ich?“

Der 2. Band beginnt mit der Erklärung des „Inneren Netzes“ im Schöpfungsschlüssel. Der Aufbau sieht auf den ersten Blick ähnlich aus, wie das „Äußere Netz“ in Band 1, jedoch ist die Feldbedeutung deutlich komplexer, die man aber relativ einfach mit ein paar Kompromissen erklären kann.

Die beiden Netze bilden gegenseitig eine Art Spiegelbild. Während im Äußeren Netz mehr die Persönlichkeit und das aktive Leben im Vordergrund stehen, findet man im Inneren Netz verschiedene Möglichkeiten für den tieferen Grundglauben des Menschen, der die Welt und das Leben der Persönlichkeit bestimmt. Hier können die unterschiedlichsten philosophischen und religiösen Strömungen, Ansichten und Richtungen vier Basisglauben zugeordnet werden.

Außerdem liegt im Inneren Netz das zentralste und bedeutendste Feld des ganzen Schöpfungsschlüssels: das Feld des Erwachens oder auch „Christus- bzw. Buddhafeld“ genannt. Es versinnbildlicht das eigentliche Zuhause des Menschen.

Des Weiteren möchte ich mit Ihnen einige kleinere Ausflüge in die Symbolik und in die Mathematik des Wortes machen. Ich werde versuchen, Ihnen, anhand von Beispielen aus der Bibel wie die Noah Geschichte (Sintflut) oder auch den Fall Adams und den Wiederaufstieg ins Paradies, zu erklären, wie all das mit Ihnen zusammenhängt und eine Allegorie für den symbolischen Weg des Menschen darstellt.

Auch das Spiel der dunklen und lichten Kräfte, welches in vielen Mythologien und Religionen der menschlichen Kulturen thematisiert wird, spiegelt sich im Schöpfungsschlüssel wider. Wir werden einen Blick auf das „Böse“ werfen und schauen, was man darunter verstehen kann und welche Grundlage es tatsächlich hat.

Ein Höhepunkt dieses Buches wird es sein, Ihnen das „Zentrum der Schöpfung“ näherzubringen und zu zeigen, wie unendlich viele, unendlich große (Welt)Räume parallel in einem Punkt existieren können.

Ich werde versuchen, Ihnen den Aufbau Ihres eigenen Spiegeluniversums zu erklären, in welchem Sie den „Schlaf des Gerechten“ schlafen und Ihre ständigen Spiegelfechtereien mit der Welt führen, weil Sie vergessen haben, wer Sie in Wirklichkeit sind.

Das scheint vielleicht auf den ersten Blick etwas großspurig und kompliziert zu sein, aber ich versichere Ihnen, es wird interessant werden und Sie können es verstehen.

Mit etwas Geduld und Liebe öffnet sich die Tür des eigenen „Selbstverständnis“ ganz von allein.

Wie auch im ersten Band lernen wir zu Beginn die einzelnen Felder und den Aufbau des Inneren Netzes kennen, was manchmal etwas trocken und theoretisch wirken kann. Ich bitte Sie hier um Geduld und etwas Durchhaltevermögen. Um den geistigen Aufbau der Schöpfung anschaulicher zu erklären, benötigen wir vorab einige Wissensbausteine, mit denen wir arbeiten können.

Die Grenzen des rationalen Verstandes sind relativ schnell erreicht, daher werden wir uns in diesem Buch häufig in einem Bereich bewegen, der eigentlich nicht mehr mit Worten beschreibbar ist. Ich verwende dort nur Worte und Symbole in Gleichnissen, damit Sie in sich, intuitiv ein Gefühl entwickeln können, wie dieser höhere geistige Schöpfungsaufbau „strukturiert“ ist.

Ob das gelingt, kann ich nicht versprechen, nur hoffen. Aber ich bin guter Dinge

Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Freude beim Entdecken!

Jan Jakob

Der Grundaufbau der zwei „Netze“ des Schöpfungsschlüssels

1. Kurze Wiederholung des Äußeren Netzes

Ich gehe davon aus, dass Sie irgendwann einmal den 1. Band des Schöpfungsschlüssels gelesen haben und ihn für sich in Ihrer Lebenspraxis einsetzen konnten.

Da wir für den 2. Band zumindest grob im Hintergrund die Felder benötigen, um den Gesamtzusammenhang zu verstehen, möchte ich hier eine kurze Wiederholung geben.

In Bild 1.1 sehen Sie eine vereinfachte Zusammenfassung und Darstellung des Äußeren Netzes:

Bild 1.1: Darstellung des Äußeren Netzes im Oktaeder als Symbol für den Aufbau der Dreistufigkeit

Der Grundaufbau der acht Felder leitet sich über die Urpolaritäten von männlicher und weiblicher Energie, Aktivität und Passivität sowie Getrenntheit-Abstoßung (-) und Verbundenheit-Bindung (+) ab. Mithilfe dieser drei Pärchen werden insgesamt acht Grundfelder erzeugt. Diese Felder bezeichnen wir als das Äußere Netz (rechts in Bild 1.1). Hier bewegen Sie sich in Ihrem Alltag beständig und erleben Ihre persönliche Welt. Die „Welt“ taucht in einzelnen Bildern in Ihrem Bewusstsein auf in Form von feinstofflichen (Gedanken, Gefühle, Interpretationen → WA+) oder feststofflichen (materielle-physikalische Dinge → WA-) Wahrnehmungen. Diese Informationen werden von Ihrem Persönlichen Programm eine Stufe höher bewertet, beurteilt und kommentiert. Sie reagieren mit Ablehnung (WP-), Annahme (WP+), Kampf (MA-), Dominanz (MA+) oder Gleichgültigkeit (MP).

Ihr Programm befindet sich auf der Persönlichkeitsebene, wird im Kern von den vier Feldern MA+, MA-, WP+ und WP- bestimmt und ist auf einer tieferen Ebene mittels dieser Grundqualitäten programmiert (siehe persönliches Horoskop)1.

Sie als wahrnehmender Beobachter befinden sich im MP Feld und sind symbolisch „gefallen und schlafend“ (MP-), wenn Sie sich ausschließlich mit Ihrem persönlichen, wertenden Charakterprogramm und Körper identifizieren und sich die beobachtbare Welt (WA) getrennt von sich vorstellen. Sie sind „erwacht“ (MP+), wenn Sie erkennen, dass Sie nicht Ihr Persönliches Programm sind, sondern dass Sie eines haben, wie man ein Auto hat. Damit stehen Sie sinnbildlich über Ihrem Programm und beobachten wertfrei, wie der Strom aus Gedanken,

Gefühlen, Wertungen und Formen in und an Ihnen vorbeizieht. Somit befinden Sie sich bereits in einem höheren Bewusstseinszustand und haben „das erste Tor zum Himmelreich“ überschritten.

Der erwachte Beobachter weiß aber noch nicht, wer oder was er ist. Er erkennt nur, was er scheinbar nicht ist. So wie ein Zuschauer eines Films erkennt, dass er nicht der Hauptdarsteller und der Film (Ihr Lebensfilms) ist. Er kann sich den Lebensfilm nur anschauen und beobachten, wie 24 Bilder pro Sekunde in seinem Bewusstsein durchlaufen und die Gedanken, Gefühle und Interpretationen automatisch in ihm aufgeworfen werden, ohne dass er dies bewusst beeinflussen kann. Er hat lediglich die Illusion der Möglichkeit der Beeinflussung.

Der erwachte Beobachter erkennt mit Leichtigkeit seine Unfreiheit, die gleichzeitig den Zugang zur wirklichen Freiheit beinhaltet.

Das wäre jetzt Ihr Stand, auch wenn Sie noch nicht so fest im Sattel des erwachten Beobachters sitzen sollten. Alles benötigt seine Zeit, Geduld und Übung. Genießen Sie jeden Schritt auf Ihrem Weg des Erwachens (MP+). Der Weg ist das Ziel!

Ich habe in diesem Buch am Ende im Anhang auf Seite → das Äußere Netz in einer guten Übersicht zusammengefasst. Vielleicht werfen Sie einen kurzen Blick darauf, bevor Sie weiterlesen und sich mit dem Aufbau des Inneren Netzes befassen. Es ist eine gute Investition Ihrer Zeit.

1 Ihr Persönliches Programm ist natürlich deutlich komplexer und vielschichtiger, wird aber im Kern von diesen vier Feldern bestimmt. Es ist vergleichbar mit der symbolischen hochkomplexen DNS, die sich auch im Kern aus den vier Basenpaaren (Adenin, Guanin, Uracil und Cytosin) zusammensetzt.

3. Beschreibung der Basisglauben im Inneren Netz

Den Basis- oder Grundglauben eines Menschen finden wir im Inneren Netz auf der Ebene von MATRIX 1 , der sogenannten Betriebssoftwareebene. Sie ist der Persönlichkeitsebene übergeordnet und bestimmt die Grundausrichtung eines Charakters. Hier liegen die tieferen Gesetzmäßigkeiten verborgen, auf denen das Persönliche Programm funktioniert. Sie bestimmen die Weltsicht, wie sie vom menschlichen Bewusstsein erlebt werden kann.

Ich möchte an dieser Stelle kurz wiederholen, dass der Mensch im erwachten Zustand (MP+) ein Teil des GÖTTLICHEN Bewusstseins ist, im schlafenden Zustand (MP-) ein Teil des Unbewussten. In letzterem Zustand funktioniert er nach „Programm“. Dieses Programm setzt sich zum einen aus dem Grundglauben (Betriebssoftwareebene) und dem Persönlichen Charakterprogramm (Horoskop) zusammen. Die Bezeichnungen aus dem Bereich der Computerwissenschaft sind hier zwar metaphorisch gemeint, treffen aber im Kern den Punkt ziemlich gut. Wenn Sie sich Ihre inneren Abläufe gewahr sind und erkannt haben, dass Sie nicht der sind, der denkt und damit auch nicht der, der redet oder die Körperfunktionen steuert, wissen Sie ansatzweise, was ich mit „programmiert“ meine. Alles läuft nach „Programmen“ ab! Ein anderes Wort für „Programm“ wäre übrigens auch „tiefer Glaube“ („Es geschieht nach deinem Glauben!“).

Der GÖTTLICHE Programmcode ist mittels Wort und Zahl programmiert. Jedes Wort kann als eine Art Formel betrachtet werden, die ein Bild und einen abgespeicherten Sinnkomplex entfalten kann. Im Wort und in der Zahl auf einer Qualitätsebene ist die Schöpfung codiert. Dabei sind die Buchstaben und deren tiefere Bedeutung der Schlüssel.

Sollte Sie dies genauer interessieren, können Sie sich gerne das Buch „Vom Geheimnis der Buchstaben“ besorgen und studieren. Hier erhalten Sie einen Geschmack, der Sie in Richtung der GÖTTLICHEN Programmierung führen kann.

Ich möchte aber jetzt in dem Kapital nicht tiefer in diesen hoch spannenden Bereich einsteigen, weil wir uns ansonsten zu weit vom Schöpfungsschlüsselaufbau entfernen. Eventuell treffen wir im Laufe des Buches bei dem ein oder anderen Gleichnis wieder auf das Geheimnis des Wortes und ich kann mit Ihnen einen kleinen Ausflug in dasselbige machen.

Zusammenfassend soll festgehalten werden, dass der Mensch (nach GOTTES Ebenbild und nicht als das Körper-Charakter-Programm) in einen „göttlichen Programmcode“ eingebettet ist, der in ihm diese Welt(sicht) entfaltet. Dazu benötigt man verschiedene Programme, die auf unterschiedlichen Ebenen aktiv sind. Im Inneren Netz schauen wir uns jetzt in diesem Sinne die übergeordnete Betriebssoftwareebene (MATRIX 1) an.

Diese Ebene umfasst die Quadranten Weiblich-Passiv-InnenWPi und Männlich-Aktiv-InnenMAi des Inneren Netzes (siehe Bild 2.2 Seite →) und hat einen parallelen Aufbau wie die Persönlichkeitsebene (PE) des Äußeren Netzes. Diese Stufe der Programmierung ist, wie erwähnt, mit dem Betriebssystem eines Computers zu vergleichen, auf dem die vielen verschiedenen Programme (Charaktere) laufen, genauer gesagt, in welches sie eingebettet sind. Aus dem Grundglauben ergeben sich die Gesetze und das Regelwerk der jeweiligen Welt, in der ein Mensch zu leben glaubt.

Alle materiellen-physikalischen Gesetze resultieren aus dem entsprechenden „Grundprogramm“. Sie sind keine vom menschlichen Bewusstsein unabhängige Entitäten und Gesetze, sondern definieren sich aufgrund des aktiven Grundglauben des Menschen.

Die „Betriebssoftwareebene“ wirkt als übergeordnetes, überbewusstes Programm für das Persönliche Programm (PP) im Äußeren Netz.

Dieser tiefe Grundglaube ist die Ursache, wie der Mensch die Bilder, sprich seine persönliche Welt (im WA Feld) interpretiert und wahrnimmt. Hier liegen die „Naturgesetze“ verborgen, denen sich der Mensch unterwerfen muss.

Dieses Thema ist sehr, sehr umfangreich, aber ich werde versuchen, es auf ein übersichtliches Grundkonzept zu reduzieren, mit dem wir arbeiten und ganz grob das Prinzip im Hintergrund verstehen können.

Dazu teilen wir zusätzlich die Achsen dieser Ebene (MATRIX 1) einerseits in ein „Verbunden-Getrennt“ (y-Achse), sowie ein „Innen-Außen