Der Sohn - Heinrich Mann - E-Book

Der Sohn E-Book

Heinrich Mann

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Beschreibung

Die kurze Novelle ›Der Sohn‹ schildert das Seelenleben Färbers zwischen seinem vierzigsten und sechzigsten Lebensjahr. — Färber heiratet spät; als er seine Stellung verliert, verlässt er seine Familie; seine Tage verbringt er stattdessen mit einer neuen Gefährtin. Als seine älteste Tochter Rosa achtzehn Jahre alt ist, lernt er deren Freund kennen.

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Seitenzahl: 27

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Der Sohn

HEINRICH MANN

Der Sohn

Novelle

1. Auflage 2025

ISBN 978-3-911717-03-8

Dromedar Verlag UG (haftungsbeschränkt)

Hanauer Landstraße 204, 60314 Frankfurt am Main

https://dromedar-verlag.de/

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese

Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie;

detaillierte bibliographische Daten sind abrufbar über:

https://www.dnb.de/

Textvorlage für diese Ausgabe ist ›Der Sohn‹,

Buchreihe ›Die Silbergäule‹, Bd. 3,

Paul Steegemann Verlag, Hannover, 1919.

Das Buch

Die kurze Novelle ›Der Sohn‹ schildert das Seelenleben Färbers zwischen seinem vierzigsten und sechzigsten Lebensjahr. — Färber heiratet spät; als er seine Stellung verliert, verlässt er seine Familie; seine Tage verbringt er stattdessen mit einer neuen Gefährtin. Als seine älteste Tochter Rosa achtzehn Jahre alt ist, lernt er deren Freund kennen.

Über den Autor

»Mit fünfundzwanzig Jahren sagte ich mir: Es ist notwendig, soziale Zeitromane zu schreiben. Diese deutsche Gesellschaft kennt sich selbst nicht. Sie zerfällt in Schichten, die einander unbekannt sind, und die führende Klasse verschwimmt hinter Wolken.«

Luiz Heinrich Mann, geboren 1871, wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf, sein Vater Thomas Johann Heinrich Mann war Kaufmann, Reeder, Konsul und Senator, seine Mutter Julia da Silva-Bruns war die Tochter eines nach Brasilien ausgewanderten Kaufmanns. Ab 1894 veröffentlichte er zum Teil gesellschaftskritische Literatur; bekannt wurde er vor allem durch die Romane ›Professor Unrat‹ (1905) und ›Der Untertan‹ (1918).

Mann engagierte sich für Republik und Demokratie, betrieb Kulturpolitik und wurde 1931 Präsident der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste. — Im Februar 1933 wurde er aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen, seine Werke wurden öffentlich verbrannt und aus Bibliotheken und Büchereien entfernt, im August 1933 wurde er ausgebürgert. Mann emigrierte zunächst nach Frankreich, dann in die USA, wo er fast mittellos in Los Angeles und Santa Monica lebte, teils mit Unterstützung durch seinen Bruder Thomas. 1949 wurde er in der neu gegründeten DDR zum Präsidenten der Akademie der Künste gewählt, starb aber im März 1950 im US-amerikanischen Exil in Santa Monica.

Der Sohn

Als Färber heiraten konnte, hatte er hinter sich schon achtzehn Jahre der Arbeit, des Suchens, des wechselvollen Kampfes mit der Menschenmasse, durch die man hindurch muß, den Zufällen, die man entwaffnen muß, mit dem Leben. Luise hatte kein Geld; aber mit vierzig Jahren wirst du doch endlich dir und ihr genügen, oder du bist kein Mann. Er genügte, wie jeder, auch noch der Kleinen, die kam. Wie jeder, stand er nach seiner Arbeit über eine Wiege gebeugt, suchte in dem Gesichtchen des Säuglings nach sich selbst, nach seinen Ursprüngen und der von ihm mitgeschaffenen Zukunft, die er nicht mehr sehen sollte; entsann sich bei einem Aufseufzen des kleinen Schlafenden der schweren Stunden die hinter ihm und vor diesem lagen, sah es den Blick öffnen, der den Vater noch nicht kannte und einsam schien, als wisse er schon alles. Nun aber lächelte es, und alles war gut.

Es wuchs, und der Vater mit ihm. Die Freude, das Brot und einen Anteil am Genuß der Welt beschaffen zu können für zwei Wesen, die nur ihn hatten, machte ihn stärker, als er sich kannte. Er gelangte in der Gesellschaft, die er vertrat, zu einer leitenden Stellung.