Der Songwriting - Workshop  1 + 6 Songs - Jürgen Alfred Klein - E-Book

Der Songwriting - Workshop 1 + 6 Songs E-Book

Jürgen Alfred Klein

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Beschreibung

Der Songwriting-Workshop ist für alle, die einfach einmal miterleben möchten wie ein Song entsteht, aber auch für Leser, die gerne komponieren lernen möchten. Er enthält neben dem ersten Song, der auch in dem Buch ‚Komponieren lernen‘ des Autors veröffentlicht wurde, sechs weitere Songs. Der Leser kann dabei Schritt für Schritt verfolgen wie diese entstehen. Durch die Aufarbeitung in Schritten, die ergänzenden Erläuterungen des Autors und dem unmittelbaren Anhören der Songteile auf der Webseite zum Buch wird schnell klar, wie eine Komposition funktioniert. Darüber hinaus werden dem Leser verschiedene Herangehensweisen beim Komponieren gezeigt, so dass er die Entstehung eines Songs aus unterschiedlichen Blickwinkeln verfolgen kann. Der Autor arbeitet weitgehend mit Samples, so dass ein angehender Komponist, der sich Anregungen holen möchte, ohne ein Instrument spielen zu können und ohne singen zu können, auskommt.

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Vorwort

In Anlehnung an mein Buch „Komponieren lernen – Songwriting“, dem ich im Anhang einen ersten Praxis Workshop spendiert habe, schien es mir nur konsequent solch einen Praxis Workshop gleich auf ein ganzes Buch auszudehnen.

Neben dem ersten Song, der auch im Buch „Komponieren lernen – Songwriting“ veröffentlicht ist, findet Ihr hier sechs weitere Songs und wie diese schrittweise entstanden sind.

Dabei könnt ihr alle Schritte auch hörbar nachvollziehen. Alle Songteile und Songs können auf meiner Webseite wiedergegeben werden.

Ich hoffe, ihr habt beim Lesen und Hören genau soviel Spaß wie ich beim Schreiben des Buches und komponieren der Songs hatte.

Saarbrücken, im Juni 2018

Jürgen Klein

Inhaltsverzeichnis

Der Songwriting Workshop

Einleitung

Die verwendete Software

Die Basis eines Songs

Die Ideencheckliste

Song 1

Rhythmus

Harmonie – Strophe

Gesang – Strophe

Harmonie – Refrain

Gesang – Refrain

Basis Song

Bass –Strophe

Bass – Refrain

Sound – Strophe

Sound – Refrain

Zwischenteil

Intro und Schluss

Der fertige Song

Song 2

Song 3

Song 4

Song 5

Song 6

Song 7

Kunst ist eine Sprache die ausspricht was man nicht aussprechen kann.

1. Einleitung

Hallo und willkommen zum Songwriting Workshop Buch. Ich möchte euch in diesem Buch an der Entstehung einiger meiner Songs teilhaben lassen. Dabei soll nicht alles nur nüchtern erklärt werden, sondern ihr sollt von der ersten Idee bis zum fertigen Song jeden Teil anhand von Hörbeispielen praktisch mit verfolgen können.

Die Hörbeispiele findet ihr auf meiner Webseite

http://www.der-songwriting-workshop.de

Ihr könnt euch den gesamten Workshop, also die Seite mit den Hörbeispielen, auch herunterladen. Den Link dazu findet ihr auf der Startseite. Entpackt nach dem herunterladen die zip-Datei und öffnet danach die Seite “Start.html“. Dann könnt ihr auf eurem Computer so arbeiten wie auf der Webseite direkt.

Mein Vorgehen beim Komponieren stützt sich dabei im Wesentlichen auf die Vorgehensweise wie ich sie in meinem Buch „Komponieren lernen – Songwriting“ beschrieben habe. Das vorliegende Songwriting-Workshop Buch ist dafür also auch Ergänzung und praktisches Anschauungsmaterial.

Es eignet sich aber auch gut dazu, einfach nur einmal praktisch zu erleben wie Songs entstehen.

Darüber hinaus verlasse ich an manchen Stellen die Bahnen wie sie im Buch „Komponieren lernen – Songwriting“ beschrieben wurden um auch mal andersartige Vorgehensweisen beim Komponieren zu veranschaulichen.

Ich werde in diesem Buch die Theorie weitgehend außen vor lassen und nur wenn es unbedingt nötig ist dazu etwas sagen. Als „Sprache“ zum Vermitteln der Arbeit beim Komponieren verwende ich hauptsächlich die herkömmliche Notenschreibweise, Akkordsymbole und Notennamen.

Ich gehe davon aus, dass der Leser weder Singen zu können braucht, noch ein Instrument spielen können muss. Deshalb wird das Komponieren hier unter zu Hilfenahme von Kompositionssoftware und Samplebibliotheken für den Gesang gezeigt.

Die Software, die ich zum Komponieren der Songs verwendet habe ist erschwinglich, das Notensatzprogramm gibt es sogar kostenlos, so dass der angehende ambitionierte Songwriter diese sich leicht beschaffen und dann auf die gleiche Weise eigene Kompositionen erstellen kann.

Ich erhebe nicht den Anspruch, dass meine Darstellungen hier - besonders was die Notenschreibweise angeht - immer akademisch korrekt sind. Aber darauf kommt es mir auch gar nicht an.

Wer komponieren lernen möchte, dem dient dieser Workshop sicherlich als nützlicher Einblick und er dürfte weitgehend dazu beitragen die Kluft zwischen Theorie und Praxis dort wo sie denn am Größten ist zu schließen.

Aus didaktischen Gründen möchte ich zunächst nochmal eine kurze Zusammenfassung der Theorie aus meinem Buch „Komponieren lernen – Songwriting“ geben:

Das Songschreiben (Zusammenfassung)

Der Rhythmus

Der Rhythmus bildet das Fundament eines Songs, auf dem dann beim komponieren alle weiteren Songteile aufgebaut werden.

Die Akkorde

Akkorde kann man auf jedem Ton einer Dur-Tonleiter als Dreiklang aufbauen. Das harmonische Gerüst eines Songs bilden die Akkorde auf der Tonika, Subdominante und Dominante der Tonleiter, für C-Dur also die Akkorde C, F und G. Dieses Gerüst alleine reicht schon aus für die harmonische Gestaltung eines Songs, man kann es aber auch durch die anderen Akkorde der Dur-Tonleiter an beliebiger Stelle außer am Anfang und am Ende ergänzen, sowie alle Akkorde zusätzlich als Septakkord oder Akkordfärbung verwenden. Außerdem kann das parallele Moll, für C-Dur der Am Akkord, verwendet werden. Das Suchen solcher Akkordsequenzen wird durch die Verwendung einer Ideencheckliste erleichtert. Diese kann man verwenden um Sequenzen anzupassen, zu ändern, zu vergrößern, zu verkleinern, zu ersetzen, umzustellen, umzukehren oder zusammenzufassen. Die Methodik der Ideencheckliste soll darüber hinaus auch auf alle anderen Elemente eines Songs angewendet werden.

Die Melodie

Ausgehend von Melodiephrasen werden diese mit der Ideencheckliste zu einer vollständigen Melodie ausgebaut. Für die Phrasen verwendet man den Tonvorrat der sich aus den Tönen der verwendeten Dur- und Moll-Akkorde ergibt, sowie den zusätzlichen Tönen aus den Septakkorden und den Akkordfärbungen für diese Akkorde.

Das Arrangement

Der Bass stützt die Rhythmik und fundiert die Akkordfolge. Das Keyboard untermalt den Song mit Klangteppichen. Im Intro werden auffällige Akkordwendungen, durchgehend rhythmische Figuren oder gänzlich beziehungslose Themen verwendet. Fill-Ins bilden die Überleitung von einem Songteil zum nächsten. Solistisch Einlagen eigenen sich im Zwischenteil. Der Song endet auf seinem Grundton. Der Sound eines Songs wird durch die verwendeten Instrumente und Klangfarben, und der Abmischung bestimmt, d.h die Lautstärke der einzelnen Instrumente zueinander, die Einstellung der Übertragungsfrequenz durch einen Equalizer, die Verteilung der einzelnen Instrumente und Stimmen im Stereobild und dem Raumhall des gesamten Songs.

2. Die verwendete Software

Ich benutze vor allem die folgende Software

Magix Music Maker Premium

Magix Soundpool DVD

Band-In-A-Box Pro

Muse Score 2 (Freeware)

Die Songs in diesem Workshop und die Hörbeispiele dazu sind ausschließlich unter zu Hilfenahme dieser Programme entstanden.

Muse Score 2 dient mir dabei als Notenblatt und kann darüber hinaus das Komponierte auch abspielen. Band-In-A-Box verwende ich in erster Linie um die Harmonischen Zusammenhänge eines Songs zu erarbeiten und mit dem Music Maker habe ich ein Programm das mir einerseits als „technisches Notenblatt“ - als Sequenzer - beim komponieren hilft, das aber andererseits auch als Tongenerator (Instrumentenlieferant) und Tonstudio zum erstellen der fertigen Produktion dient. Im Internet findet man unter dem Begriff „Sequenzer“ bzw. „DAW“ ähnliche Programme wie den Music Maker die man auch kostenlos herunterladen kann.

Wem das alles für den Anfang zu kompliziert ist oder er keinesfalls Geld für die Software ausgeben möchte, dem empfehle ich zunächst lediglich mit Muse Score 2 zu arbeiten. Das Programm erlaubt es eine komplette Komposition auf Notenbasis zu erstellen und darüber hinaus den komponierten Song abzuspielen oder als mp3-Datei zu speichern. Alles hier Gesagte und Gezeigte, außer das Hinzufügen von Gesang - lässt sich problemlos mit diesem einen Programm machen, wobei der Sound für die fertige Komposition dann natürlich nicht so toll ist, wie wenn man den Song noch mit dem Music Maker nachbearbeitet.

Die Soundpool DVD enthält Samplebibliotheken mit kleinen Musikpassagen für verschiedene Instrument und für den Gesang. Uns interessieren vor allem die meistens 1 bis 8 taktigen Gesangsphrasen mit denen wir unsere Kompositionen mit professionellen Gesangspassagen verfeinern können ohne dass wir dazu gleich Singen können müssen.

Die DVDs bis Soundpool DVD 16 dürfen auch - mit ganz wenigen Ausnahmen einzelner Stilbibliotheken - für kommerzielle Musikproduktionen verwendet werden. Einige Soundpool DVDs - z.B. Soundpool DVD 16 - enthalten darüber hinaus auch eine kostenlose Version des Music Maker – dies ist wichtig wenn ihr nur mit Muse Score 2 arbeiten wollt, denn dann lässt sich auch Gesang mit dem Music Maker hinzufügen ohne Geld für die Software, allerdings für den Soundpool selbst, ausgeben zu müssen.

Wer mit dem Gedanken spielt sich gleich ein ganzes Homestudio einzurichten und auch gerne seine Musik darin professionell produzieren möchte dem empfehle ich mein Buch „Musikproduktion im Homestudio“.

3. Die Basis eines Songs

Wenn ich komponiere, dann erstelle ich nicht gleich den fertigen Song, sondern ich erstelle zuerst einmal ein Gerüst, das ich erst später zum fertigen Song ausbaue. Für das Gerüst brauche ich:

einen Rhythmus Harmonien die Gesangspassagen

Ich möchte hier schon betonen, dass ich auch in dieser Reihenfolge vorgehe und der nächste Schritt auf dem Vorhergehenden aufbaut. Zuerst entsteht also der Rhythmus, darauf setze ich Akkorde und zum Schluss wird der Gesang darübergelegt.

Es kommt manchmal vor, dass, wenn ich am Gesang angelangt bin, dann wieder etwas am Rhythmus korrigieren muss und die Arbeit – wenigstens teilweise - von vorne beginnt.

Steht das Gerüst im Wesentlichen kann es sein, dass ich für die „Feinjustierung“ wiederum in alle drei Teile, quasi hin- und herspringend, eingreife.

Das mag sich nun zunächst komplizierter anhören, als es in Wirklichkeit ist. Das Prinzip dahinter ist einfach, dass eine Rückkopplung zwischen dem Plan und dem, wie sich das Komponierte tatsächlich anhört, stattfindet. Ich entwickele immer zuerst eine Idee, deren Umsetzung ich mir dann anhöre um zu entscheiden ob die Idee richtig oder falsch war. Andererseits kann das Gehörte auf ein anderes Verfahren hinweisen und mich so auf eine neue Idee bringen.

4. Die Ideenchecklist

Nun, leider bin ich kein Genie und mit wirklich riesigem Talent – verglichen mit großen Komponisten - bin ich natürlich auch nicht gesegnet. Trotzdem möchte ich gerne komponieren und nach Möglichkeit sollten sich meine Songs auch nach irgendwas anhören. Vielleicht geht es euch auch so. Wie kann man dieses Problem lösen?