Die Rockband - Organisation, Planung, Vermarktung - Jürgen Alfred Klein - E-Book

Die Rockband - Organisation, Planung, Vermarktung E-Book

Jürgen Alfred Klein

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Beschreibung

Ziel des Buches ist eine Rockband (Semiprofis u. Amateure) von der Bandgründung bis hin zum Abschluss von Konzertverträgen zu führen. Dabei soll die Band speziell bei der Vermarktung nicht auf die Hilfe Dritter angewiesen sein. Das Buch führt dazu den Leser zuerst in die Teamarbeit in Theorie und Praxis ein, wozu Vorrausetzungen und Rahmenbedingungen geklärt werden und konkret das Wie für die Ausarbeitung von Aktions- und Terminplänen geklärt wird. Danach geht es um die Finanzplanung. Ein umfangreiches Konzept bringt die Übersicht über Anlage- und Geschäftskosten. Mit der Ermittlung des Break Even Points werden dann die Gewinnschwelle und das Risiko eines Rockprojekts errechnet. Unverzichtbar wird auch die Konzeption eines Bandimages aufgezeigt. Wie dies geschieht wird in einem ganzen Kapitel bearbeitet und ebenfalls in einem Kapitel daraus abgeleitet die Erstellung werbe- und imagewirksamer Bandfotos. Letztlich werden dann die Möglichkeiten der Werbung und die damit verbundene Erschließung verschiedenster Musikmärkte bis hin zur Führung eines Verkaufsgespräches zum Abschluss eines Konzertvertrages erläutert. Das Buch schließt ab mit Informationen zur Wirkung der Band in Konzerten auf die Masse und dem daraus gewünschten Effekt der Steigerung des Bekanntheitsgrades.

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Inhaltsverzeichnis

Organisation und Planung

1 Zu aller erst: Teamarbeit

1.1 Voraussetzungen und Fähigkeiten

1.2 Die Rahmenbedingungen der Teamarbeit

2 Teamarbeit in der Praxis

2.1 Ausarbeiten eines musikalischen Konzeptes

Diskographie

2.2 Probleme lösen

2.3 Aktionen planen

2.4 Termine planen

3 Finanzplanung

3.1 Anzahl der Konzertbuchungen schätzen

3.2 Ermittlung des Kapitalbedarfs

Ermittlung der Anlagekosten

Kredite

Ermittlung der Geschäftskosten

Gesamtkapitalbedarf

3.3 Der Break-even-Point

Vergleich alternativer Investitionen

Einnahmen/Ausgabenübersicht

Vermarktung

4 Das „Bandimage“

4.1 Erlebnis- und Gefühlsvermittlung

4.2 Bestandsaufnahme der Körpersprache

4.3 Das Image-Konzept

5 Das Werbefoto

Die Fotoausrüstung

Das richtige Licht

Die kreative Gestaltung des Bildes

Top-Fotos durch Aktion vor der Kamera

6 Die Möglichkeiten der Werbung

6.1 Der Musik-Markt

6.2 Werbeplanung

6.3 Das Direktwerbepacket

Herstellung einer Demo-CD

Der Geschäftsbrief

Der Aufbau eines Geschäftsbriefes

Beispiel eines Geschäftsbriefes

Herstellung des Briefes

Werbe-Kosten-Kalkulation

Adressen

6.4 Der professionelle Musikmarkt

7. Das Verkaufsgespräch

7.1 Verkaufsstile und Käufertypen

7.2 Tipps zum Verkaufsgespräch

8. Das Internet und die eigene Musik-Homepage

8.1 E-Mail Adresse

8.2 Eigene Domain

8.3 Webspace

8.4 Homepage

8.5 Einbinden von Musik in die Homepage

8.6 Eigene Musik über die Homepage verkaufen

8.7 Kontakt-Formular

9. Die Masse im Live-Konzert

9.1 Massenkommunikation

9.2 Massenpsychologie

Schlusswort

Anhang

Das Teufelsquadrat

Teil 1

Organisation und Planung

Von den Unsicherheiten der Zukunft hängt ab, wer nicht versteht, in der Gegenwart für die Zukunft zu sorgen. (Seneca)

1. Zu aller erst: Teamarbeit

Umfangreiche Aufgaben sind nur schwer von einem Menschen allein zu vollbringen. Deshalb tun sich mehrere Personen zusammen, teilen die anfallende Arbeit untereinander auf und führen sie dann methodisch aus. Auch die Rock- bzw. Popband ist – zumindest was das Management angeht - ein solcher Personenzusammenschluss. Folglich sind die Musiker einer Band mehr oder minder auch Mitarbeiter einer Unternehmung. Sie arbeiten also.

Arbeiten sie wirklich? Die Band hat - im Ganzen betrachtet - wohl hauptsächlich das Ziel Konzertverträge abzuschließen. Tatsächlich ist ARBEITEN aber definiert als ein zielgerichtetes Tun. Ich möchte deshalb in diesem Buch auch gerne von Arbeit sprechen! (Anmerkung: Unter dem Begriff Management versteht man die konkrete Organisation von Aufgaben und Abläufen – „Das Management“ in dieser Lektüre ist also die Gesamtheit der Themen des Buches.)

Auch wenn das zunächst sehr ernüchternd klingt, hat Musikmachen in einer Band und die Bandarbeit an sich tatsächlich vieles gemeinsam mit jeder anderen zielgerichteten Tätigkeit, vor allem aber dann, wenn's nicht nur um die „Kunst“ allein, sondern auch um das Verkaufen der „Kunst“ geht.

Aktionen sind zu planen und durchzuführen, Termine wollen ein- gehalten sein, Finanzmittel müssen bereitgestellt und sinnvoll verwendet werden. Das ist Arbeit in Ihrer reinsten Form!

Vielleicht scheitern deshalb allzu viele Rock- und Popbands, weil sie gerade diese Aspekte des Musikmachens nicht ernst genug nehmen. Wer Bandarbeit mit „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ und Kreativität mit „Chaos“ verwechselt, der darf auch nicht erwarten, dass kalkulierbar sonderlich viel bei seinen Bemühungen herauskommt.

Das heißt nun aber nicht, dass Musikmachen bzw. das Arbeiten in einer Band nur eine bierernste Angelegenheit ist. Wenn ich davon ausgehe, dass ihr euch mit eurer Band und eurer Musik identifiziert, dann kann Bandarbeit für euch grundsätzlich eigentlich nur Spaß an der Arbeit bedeuten.

Damit dies aber möglichst immer funktioniert - und damit kommen wir schon zum ersten Thema - müssen die Musiker eine bestimmte Arbeitsform, eine konkrete Organisation vereinbaren.

Um die richtige Aufteilung der Arbeit in den Griff zu bekommen, muss man ein wenig herumexperimentieren und vielleicht reißt sogar mal ein Bandmitglied die Autorität an sich und sagt allen anderen was zu tun ist. Vorrübergehend nun ja, auf die Dauer wohl aber eine völlig indiskutable Arbeitsform.

Als echte Lösung bietet sich hier eigentlich nur die schon im Wesen der Band verankerte Form der Teamarbeit an.

Leider sind gute Teams eher die Ausnahme als die Regel, obwohl Teamarbeit sehr viel produktiver als jede andere Form des Arbeitens ist. Doch was versteht man eigentlich unter einem Team? Nun, ein echtes Team – in unserem Fall die Band - besteht aus Musikern mit sehr viel Interesse für die Aufgaben der Band und gleichzeitig großem Interesse an einem guten Arbeitsklima. Solche Musiker setzen sich anspruchsvolle, aber realistische Ziele, ohne dabei den Sinn für die Kameradschaft zu verlieren. Sie bilden eine Band, bei der ein hohes Maß an Engagement vorhanden ist, in der häufig und offen miteinander geredet wird und konzentrierte Aktionen in Richtung auf die gemeinsamen Ziele ausgeführt werden. Kurz und gut, sie bilden eine produktive Band.

1.1 Vorraussetzungen und fachliche Fähigkeiten

Produktive Teamarbeit baut auf einer engen menschlichen und fachlichen Zusammenarbeit der Bandmitglieder auf. Das setzt natürlich bestimmte Einstellungen und fachliche Fähigkeiten voraus. So sollten die Mitglieder eurer Band beispielsweise Noten lesen können oder die wichtigsten Fachbegriffe aus der Musikelektronik verstehen. Quantität und Qualität lassen sich für derartige Forderungen allerdings nur schwerlich bestimmen. Deshalb gehen wir an dieser Stelle einen anderen Weg und schauen uns nur ein einfaches Raster zur Überprüfung von Minimalstandards an. Die Erfüllung dieser Standards mag keineswegs eine Garantie für erfolgreiche Teamarbeit abgeben, aber sie bildet das Fundament, auf dem eine solche gedeiht.

Fachliche Bestandsaufnahme

Fragen an den Drummer:

Kannst du einige Standardrhythmen sauber spielen? Beherrschst du die verschiedenen Schlagtechniken? Bist du in der Lage, kurze Fill-Ins frei zu improvisieren? Hast du ein Gefühl für's Timing?

Fragen an den Bassisten:

Kannst du dein Instrument stimmen? Wie sieht's mit den verschiedenen Anschlagstechniken aus? Bist du mit einigen Basis Rock-Riffs vertraut? Kannst du eine Akkordfolge durch Oktav-, Quint- und Quartschritte fundieren? Überblickst du prinzipiell immer, was der Drummer gerade macht?

Fragen an den Gitarristen:

Kannst du ebenso wie der Bassist dein Instrument stimmen? Kennst du die gebräuchlichsten Dur-, Moll- und Septakkorde und kannst du diese greifen? Beherrschst du einige Akkordrhythmen? Hast du ein paar Fingerübungen drauf? Kannst du mit Hilfe von Tonleiterskalen improvisieren?

Fragen an den Keyboarder:

Kennst auch du die gebräuchlichsten Dur-, Moll- und Septakkorde und kannst diese greifen? Kannst du auch ein bisschen improvisieren? Interessierst du dich für Streicher- und Bläserarrangements und Synthesizer-Effekte?

Fragen an den Sänger:

Hast du eine angenehme Aussprache (Artikulation)? Besitzt du ein ausgeprägtes Gefühl für Melodien? Kannst du dir diese leicht merken und auch nachsingen? Bist du in der Lage, einfache Texte in Gesang umzusetzen? Bist du selbstbewusst? Präsentierst du dich (auf der Bühne) gerne vor anderen Menschen? Spielst du ein Begleitinstrument (Klavier/Gitarre)?

Nun mögen einige Leser über die wenigen Forderungen, die hier an den einzelnen Musiker gestellt wurden, verwundert sein. Tatsächlich ist es aber so, dass Amateure oft viel zu viel Wert auf Details wie z, B. Fill-Ins bei den Drums oder solistische Leistungen des Gitarristen legen, Leistungen, welche dem einzelnen Musiker zwar ein großes Können bescheinigen, die in den meisten Rocksongs aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Für den Hörer - also euer Publikum - ist der Songs im gesamten viel wichtiger als kurze Einlagen irgendwo mitten in einem Stück. Der Hörer beurteilt den Gesamteindruck, und der wird nun mal nicht von einem Musiker allein, sondern von der gesamten Band herüber gebracht. Musikalische Zusammenarbeit ist deshalb unerlässlich für die gesamte Bandarbeit.

Beenden wir diese kleine Bestandsaufnahme deshalb noch mit ein paar allgemein menschlichen Voraussetzungen, die ihr mitbringen solltet:

Wichtig ist vor allem, dass die Musiker eurer Band ihre Instrumente gerne spielen. Weiterhin wäre es nicht schlecht, wenn sie zuverlässig arbeiten und auch bei schwierigen Aufgaben nicht ungeduldig werden. Bringen sie dann noch genügend Zeit zum Musik machen mit und mögen sie auch die anderen Bandmitglieder, dürften die Probleme in eurer Band mit Sicherheit überschaubar bleiben.

Solltet ihr allerdings das Gefühl haben bei dieser Bestandsaufnahme, insbesondere in fachlicher Hinsicht, nicht allzu gut abgeschnitten zu haben, dann empfehle ich euch Lehrbücher zur Vertiefung eurer Grundkenntnisse, z.B.:

Drums: Rock-Schlagzeugschule/Richard Herten/Musikverlag Hans Gerig

Bass: Schule für Elektro-Bass/Andreas Lonardoni/Bund-Verlag, Köln

Keyboard: Rock Piano 1/Jürgen Moser/Musikverlag Schott

Gitarre: Die Plektrum-Gitarre/Fred Harz/Musikverlag Hans Gerig

Gesang: Basic Vocals: Das neue Lernbuch für Rock- und Pop-Gesang

Matthias Webel/Modern Music School u. Gehörbildung im

Selbststudium/Clemens Kühn/dtv-Bärenreiter

Lexikon Musik-Elektronik / Bernd Enders / Goldmann-Schott

1.2 Die Rahmenbedingungen der Teamarbeit

Eine Amateur Rock- oder Popband ist ja im realen Leben oft keine endgültige Angelegenheit. Berufliche oder familiäre Veränderungen etwa sind Gründe, die eine Musikerkarriere mitunter sehr abrupt beenden können. Scheidet dann ein Musiker aus, tauchen oft unvorhergesehene Probleme auf. Nicht etwa irgendwann verlässt der Musikerkollege die Band, nein, ausgerechnet kurz vor einem wichtigen Konzert will er gehen. Doch was genauso schlimm ist, mit ihm geht auch sein schönes großes Mischpult, über das man sonst immer so eifrig gespielt hat. So kommt es schließlich, dass nicht einmal der herbeigeilte Ersatzmann in der Lage ist, die missliche Situation gänzlich aufzuheben. Doch der ganze Ärger hätte sich vermeiden lassen, wenn man nicht versäumt hätte, solche "kleinen Katastrophen" rechtzeitig in Erwägung zu ziehen und Gegenmaßnahmen lange vor ihrem Auftauchen zu ergreifen.

Sicherlich sind Verträge nicht jedermanns Sache, aber sie sind geeignete Instrumente, um Probleme dieser Art in den Griff zu bekommen. So charakterisiert das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) mehrere Personen (mindestens zwei), welche eine gemeinsame Unternehmung verfolgen (wie z. B. eure Rock- oder Popband) und dafür keinen besonderen Gesellschaftsvertrag eingegangen sind, als Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GdbR) und hält für sie bestimmte Rahmengesetze bereit. Besonders die in Richtung Semiprofi ambitionierte Rock- oder Popband sollte hier mal einen Blick hinein werfen:

Die vorgeschlagenen Regeln sehen in etwa folgendermaßen aus:

1. Gründung: Es ist keine bestimmte Form für den Gründungsvertrag vorgeschrieben. Der Vertrag braucht nicht schriftlich niedergelegt oder notariell beurkundet zu sein. Auch ist kein Startkapital erforderlich. Die Beiträge der Gesellschafter (das seid ihr, die Mitglieder der Band) können anstatt Geldeinlagen auch Arbeitsleistungen sein.

2. Innenverhältnis (Damit ist die Rechtsbeziehung der Bandmitglieder untereinander gemeint): Es besteht eine gemeinschaftliche Geschäftsführung. Für jede geschäftliche Einzelaktivität ist die