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Der perfekte Einstieg in die Naturfotografie! Naturfotografie bedeutet leider nicht immer, mit einem perfekten Foto nach Hause zu kommen. Umso wichtiger ist es, vorbereitet zu sein, wenn das gewünschte Motiv im idealen Licht vor der Kamera erscheint: Welche Ausrüstung benötige ich? Wie muss ich meine Kamera einstellen? Welche Perspektive bietet sich an? Und kann ich mein Foto im Nachhinein noch verbessern? Der erfahrene Naturfotograf Thomas Kaiser gibt Antworten auf alle Fragen und verrät wertvolle Profitricks. Der perfekte Ratgeber für alle, die faszinierende Fotos von Tieren, Pflanzen und Landschaften machen möchten. Verständlich erklärt, mit vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
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Seitenzahl: 85
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Vorwort
Die Ausrüstung
Die Kamera
Das Objektiv
Zubehör
Was Sie immer brauchen
Landschaftsfotografie
Makrofotografie
Telefotografie
Einstellungen an Kamera und Objektiv
Blende
Verschlusszeit
Zeitautomatik
Manuelle Belichtung
Schärfepunkt
ISO-Wert
Bildformat
Tipps und Tricks
Landschaftsfotografie
Kameraeinstellungen
Bildgestaltung
Das beste Licht
Makrofotografie
Kameraeinstellungen
Bildgestaltung
Das beste Licht
Bevor Sie losziehen
Telefotografie
Kameraeinstellungen
Bildgestaltung
Auf der Pirsch
Regeln für die Naturfotografie
Bildbearbeitung
Bearbeitung der RAW-Datei
Der Feinschliff in Photoshop
Fotoworkshop
Landschaftsfotografie
Bärlauchwald
Blaue Stunde
Bodennebel
Die ersten Sonnenstrahlen
Fischweiher im Frühling
Fliegenpilz im Bannwald
Frühlingswald
Herbstfarben
Indian Summer
Monochrom
Nach dem Gewitter
Räumdienst
Raureif
Tristesse
Winterbäume
High Key
Wolkenspiegelung
HDR-Panorama
Wanderschäfer
Rheinfischer
Sternenhimmel
Makrofotografie
Baumweißling
Bläulinge
Eintagsfliege
Gottesanbeterin
Küchenschelle
Küchenschelle mit Fruchtständen
Bocksbart
Flaschenstäubling
Lacktrichterling
Leberblümchen
Märzenbecher
Schneeglöckchen
Waldanemone
Hummelragwurz
Sumpfgladiole
Grüne Huschspinne
Rindenspringspinne
Taulibelle
Leuchtkörper
Grasfrösche
Wasserfroschpaar
Smaragdeidechse
Zauneidechsenpaar
Ringelnatter
Aspisviper
Kreuzotter
Waldeidechse
Scheckenfalter
Telefotografie
Alpenmurmeltier
Schmetterlingswiese
Schmetterlingshafte
Pferde
An der Tränke
Sanderlinge
Brachvögel
Waldohreulen
Wintersturm
Winterfütterung
Fasane
Wasseramsel
Nutria
Füchse
Eisvögel
Gämse
Gorilla
Löwe
Graureiher
Kiebitz
Neuntöter
Kleiber
Feldlerche
Habicht
Sie haben einen Blick für die Schönheiten der Natur und sind gern bei Wind und Wetter draußen? Sie liebäugeln mit der Anschaffung einer Fotoausrüstung oder haben bereits ein Equipment? Sie wollen mit Naturfotografie beginnen oder sich ins Thema vertiefen? Dann sind Sie hier genau richtig.
Naturfotografie bedeutet nicht, immer mit einem fotografischen Ergebnis nach Hause zu kommen. Sie hat viel mit Beobachten und Staunen und vor allem mit einer intensiven Beschäftigung mit dem Motiv vorab zu tun. Entwickeln Sie Gelassenheit, ohne sich unter Erfolgsdruck zu setzen, denn kein Bild lässt sich erzwingen.
Bei mir war und ist es immer noch so, dass mich die Werke von anderen Fotografen inspirieren und zur Nachahmung ermutigen. Daher möchte auch ich Ihnen nun gern einige Tricks und Kniffe verraten, wie ich in der Umsetzung einer Bildidee vorgegangen bin. Gern würde ich Sie auch davor bewahren, vor Enttäuschung und Wut bei einem Misserfolg Ihre Ausrüstung in einem Teich zu versenken. Genau das habe ich nämlich selber in meiner Anfangszeit als Fotograf gemacht, als nach fünf Stunden Warten endlich „mein“ Eisvogel kam und ich vor Aufregung die Aufnahme verwackelte.
In der Naturfotografie gibt es keine Garantie für Erfolg. Mit den Jahren gehe ich jedoch mit Misserfolgen gelassener um. Ein gezieltes und planvolles Vorgehen erhöht die Chancen für eine gute Aufnahme jedoch. „Da haben Sie aber Glück gehabt!“ – wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Aber: Mit Zufall oder Glück haben gute Naturfotos nur in ganz wenigen Ausnahmefällen zu tun. In der Regel sind sie vielmehr das Ergebnis von guter Vorarbeit, Recherche, Artenkenntnis und einer durchdachten Strategie.
Ich weiß nicht, wie viele tausend Bilder ich pro Jahr mache. In der Bilanz bleiben jedoch nicht mehr als 20 bis 30 gültige Aufnahmen übrig. Bleiben Sie Ihren Bildern gegenüber selbst immer der größte Kritiker. Lernen Sie die Arbeiten anderer Fotografen zu schätzen und fragen Sie sich oder besser noch den Fotografen, wie er das gemacht hat.
Um ein Feedback zu Ihren Aufnahmen zu bekommen, sind Fotografentreffen sehr hilfreich: Nur über Bildkritik können Sie sich weiterentwickeln. Allein Zeit und Mühe für eine Aufnahme aufgebracht zu haben, ist kein Qualitätsmerkmal. Entscheidend ist, ob es Ihnen gelungen ist, den einen Moment so einzufangen, dass der Betrachter sich emotional beteiligt und angesprochen fühlt. Eine gültige Aufnahme zeichnet sich dadurch aus, dass sie technisch perfekt ist und eine Geschichte erzählt.
„Ja – aber wo bleibt die Technik?“, werden Sie sich jetzt vielleicht fragen. Auch wenn Ihnen die Fotoindustrie da etwas anderes vormachen möchte: Entscheidend ist das, was hinter der Kamera passiert. Dennoch kann ich Ihnen ein paar Grundlagen nicht ersparen. Sie erfahren im Kapitel „Die Ausrüstung“ etwas zu den gängigen Kameramodellen und Objektiven für unterschiedliche Einsatzbereiche sowie zu den notwendigen Hilfsmitteln für Landschafts-, Makro-und Telefotografie. Wie Kamera und Objektiv arbeiten und welche Einstellungen Sie wählen sollten, lesen Sie im Kapitel „Einstellungen an Kamera und Objektiv“.
Damit Sie Ihre Motive gültig auf den Kamerachip bannen können, verrate ich Ihnen in „Tipps und Tricks“ das eine oder andere Geheimnis für die Landschafts-, Makro- und Telefotografie. Mit Hinweisen zu Kameraeinstellungen und Bildgestaltung steht Ihrer ersten Fotoexpedition dann nichts mehr im Wege.
Da Ihre Kamera – leider – noch kein fertiges perfektes Bild liefern wird, erfahren Sie im Kapitel „Bildbearbeitung“, was notwendigerweise nach der Fototour ansteht, aber da ich wie Sie lieber draußen bin, werde ich mich dort auf das Wichtigste beschränken.
Das eigentliche Kernstück dieses Buches bildet jedoch der Workshopteil: Anhand von Bildbeispielen erläutere ich Ihnen Stück für Stück, wie Sie mit eigenen Mitteln gute Aufnahmen machen können.
In diesem Sinne – gut Licht!
Ihr
Thomas Kaiser
Welche Kamera eignet sich am besten für die Naturfotografie? Mit welchen Objektiven erziele ich die besten Ergebnisse? Und was brauche ich noch, damit mir das perfekte Bild gelingt? Diese und weitere Fragen beantwortet das folgende Kapitel.
Sie stehen noch vor der Kaufentscheidung und wälzen Fotozeitschriften und Tests? Lassen Sie sich nicht verrückt machen. Alle Kameras jenseits der zwölf Megapixel, also zwölf Millionen Bildpunkte, sind bestens geeignet. Damit können Sie Abzüge im Format 60 x 90 cm machen lassen, Ihre Bilder in einer Fotozeitschrift gedruckt sehen, in einer Beamer-Präsentation zeigen oder im Internet präsentieren.
In der Praxis sind die Qualitätsunterschiede für unsere Zwecke unbedeutend: Ob spiegellose Micro-Four-Thirds-Kamera, Kamera mit APS-C-Sensor oder Vollformat-Kamera: Jede hat Vor- und Nachteile in der Anwendung, nicht jedoch wesentlich in der Bildqualität.
Die Micro-Four-Thirds-Kamera ist extrem leicht und handlich bei einer (noch) eingeschränkten Objektivpalette. APS-C-Kameras haben im Telebereich den Vorteil, dass durch den im Vergleich zum Vollformat kleineren Chip eine etwa 1,5-fache Verlängerung der Brennweite entsteht. Das bedeutet, ein Vollformat-200-mm-Objektiv wirkt sich bei einer APS-C-Kamera wie eine Brennweite von 300 mm aus.
Bei Vollformat-Kameras verhält sich das gerade umgekehrt: Ein 20-mm-Weitwinkelobjektiv bleibt ein Weitwinkel und mutiert nicht zu einem 30-mm-Objektiv. Vollformat-Kameras sind für diejenigen interessant, die noch Objektive aus analogen Zeiten haben, sie sind jedoch wegen des größeren Sensors auch unhandlicher und schwerer.
Sensorgrößen:
Vollformat:
24 mm x 36 mm (ursprüngliches Kleinbildformat)
APS-C:
22,5 mm x 15,0 mm
Micro Four Thirds:
17,31 mm x 12,08 mm
Aus meiner Sicht viel wichtiger als das Kameraformat und die Kameramarke ist die Frage „Welche Objektivpalette steht mir zur Verfügung?“
Welche Objektive Sie wirklich brauchen, hängt von Ihrem Anwendungsgebiet ab. Im Wesentlichen gibt es zwei Objektivtypen: das Zoomobjektiv und die Festbrennweite. Da in Zooms viel mehr Linsen verbaut werden müssen, sind diese nicht so licht- und leistungsstark wie Festbrennweiten. Dafür sind Sie mit einem Zoom-Objektiv flexibler in der Festlegung des Bildausschnitts.
Für die Landschaftsfotografie kommen Sie mit zwei Zoomobjektiven aus, die eine Brennweite von 24–120 mm und 80–200 mm abdecken. Ich persönlich arbeite bei Landschaftsaufnahmen gerne mit langen Brennweiten.
Für die Makrofotografie werden spezielle Objektive entwickelt, die den Abbildungsmaßstab von 1:1 abdecken. Sie werden mit Brennweiten von 50 mm bis 200 mm angeboten. Die längere Brennweite hat den Vorteil, dass Sie Ihrem Motiv nicht so nah auf den Pelz rücken müssen und interessantere Perspektiven bekommen. Größere Brennweiten haben auch die Eigenschaft, Hintergründe besser unscharf aufzulösen. Für die kürzere Brennweite spricht, dass diese Objektive in der Regel lichtstärker und auch leichter und kleiner sind.
Für sehr kleine Motive, wo der Maßstab 1:1 nicht mehr reicht, gibt es kein Angebot von der Stange. Ich behelfe mich mit einem Balgengerät und einem 50-mm-Objektiv aus einem Fotovergrößerer, den ich in Retrostellung mittels Adapter anschraube. Das ist eine kostengünstige Lösung und erlaubt Aufnahmen bis 1:10. Lassen Sie sich dazu im Fachhandel oder im Internet beraten. Bildbeispiele mit Balgengerät werde ich Ihnen später im Workshopteil zeigen.
Balgengerät und Otyektiv in Retrostellung für sehr kleine Motive
WENIGER IST MEHR
Je nach Ihren Vorlieben benötigen Sie natürlich nicht die ganze Objektivpalette. Konzentrieren Sie sich zunächst auf ein Anwendungsgebiet und machen Sie dort Ihre Erfahrungen. Ich wage mal zu behaupten, dass es ohnehin nur wenige Naturfotografen gibt, die alle Bereiche auf einem Niveau abdecken können.
In den seltensten Fällen kommen Sie mit dem PKW direkt an Ihren Fotoplatz. Ein kleiner leichter Fotorucksack ist unumgänglich. Eine kleine Isomatte für die Knie schützt gegen Feuchtigkeit und spitze Steine. Und auch wenn es sich komisch anhört: Nehmen Sie einen Dreibeinhocker und Verpflegung mit – bei bewegten Motiven kann sich die Sache hinziehen. Ob Sie sich spezielle Naturfotografenbekleidung anschaffen wollen, überlasse ich Ihnen. Der leicht martialische Anblick eines mit Tarnanzug und Ausrüstung bewaffneten Fotografen ist nicht jedermanns Sache.
Um auch bei längeren Belichtungszeiten arbeiten zu können, braucht Ihre Kamera einen manuellen oder elektronischen Fernauslöser. Auch ein solides Stativ ist unumgänglich. Die erste Wahl sind Stative aus Karbon, denn sie sind leicht und schwingungsarm. Achten Sie darauf, dass es sich mindestens auf Ihre Augenhöhe ausziehen lässt. Auch sollten die Beine so verschränkbar sein, dass Sie in Bodennähe fotografieren können.
Bei der Arbeit
Als Stativkopf kommt nur ein Kugelkopf in Frage. Je nach Hersteller sind diese mit einem Schnellwechselsystem ausgestattet. Eine Kupplung ist an der Kamera, manchmal auch am Objektiv, nämlich an der Stativschelle, montiert. Damit sind Sie schneller, und das lästige Geschraube entfällt. Bei manchen Landschaften bietet sich eine Panoramaaufnahme an. Dafür gibt es im Handel spezielle Aufsätze für Ihren Stativkopf.
Auch die Gegenlichtblende ist ein wichtiges Werkzeug für die Bildgestaltung. Sie sollte immer auf dem Objektiv sein.