Der Teufelsberg - Pascal Frayeur - E-Book

Der Teufelsberg E-Book

Pascal Frayeur

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Beschreibung

Ein junger Mann stirbt vor zwanzig Jahren unter mysteriösen Umständen in den Ruinen der alten Abhörstation am Berliner Teufelsberg. Mittlerweile ist dieser Ort ein beliebter Lost Place, früher war er ein Hochsicherheitsbereich, der von niemandem betreten werden durfte. Offiziell wird von einem Unfall ausgegangen, seine damalige Freundin hat daran bis heute große Zweifel. Sie lässt eine Frage nicht los: Wer oder was hat Moritz damals wirklich getötet? Karla Lorenz geht dem Geheimnis in ihrer ersten paranormalen Untersuchung auf den Grund und stößt dabei auf Widersprüche, Geheimnisse und den blanken Horror. Sie trifft alte Weggefährten von Moritz und kommt der Ursache seines tragischen Todes immer näher. Dabei bringt sie sich selbst in Gefahr und schaut dem Grauen ins Auge. Wird ihr erster Einsatz als mythologische Parabiologin vielleicht schon ihr letzter werden?

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Seitenzahl: 33

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DER TEUFELSBERG

KARLA LORENZ

BUCH 1

PASCAL FRAYEUR

INHALT

1. Der Sturz

2. Erste Erkenntnisse

3. Aufgang zum Teufelsberg

4. Die alte Abhörstation

5. Traum oder Wirklichkeit?

Über den Autor

1

DER STURZ

Wie gebannt saß ich gemeinsam mit meiner besten Freundin Frida Adams und ihrer Cousine Anna vor einem über zwanzig Jahre alten Handy. Annas Freund verunglückte vor vielen Jahren tödlich an der Ruine der alten Abhörstation am Teufelsberg. Seit dem Unglückstag war sie sich sicher, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist. Wie sie von Frida erfahren hatte, befasste ich mich neuerdings mit paranormalen Phänomenen, was dazu führte, dass wir nun gemeinsam in meiner Küche saßen und den unheimlichen letzten Worten von Annas Jugendfreund Moritz lauschten.

»Also, Karla, das hier ist die erste von zwei Nachrichten, die ich in dieser schrecklichen Nacht von Moritz empfangen habe. Seine Stimme ist so angsterfüllt, so kannte ich ihn gar nicht. Aber das wirst du gleich selbst hören«, erklärte mir Anna, bevor sie die Mobilboxnachricht auf dem uralten Handy abspielte.

»Anna! Verdammt, ich weiß nicht, was ich tun soll. Geh doch an dein verfluchtes Handy. Es kommt immer näher. Hilfe! Ich habe solche Angst!«

Noch nie hatte ich so viel Panik in der Stimme eines Menschen gehört. Der junge Mann, der diesen Hilferuf auf die Mailbox seiner damaligen Freundin gesprochen hatte, war tatsächlich zweifellos erfüllt von Todesangst. Keine Frage. Und diese Angst war leider begründet, wie sich im Nachhinein herausstellten sollte: Es war eines seiner letzten Lebenszeichen. Das alte Handy gehörte Anna. Sie trug seit vielen Jahren die Ungewissheit über die genauen Todesumstände ihres Jugendfreundes Moritz, genannt Mo, mit sich herum. Zu dem Zeitpunkt von Moritz‘ Tod war die alte Abhörstation der Alliierten noch weiträumig abgesperrt gewesen und ein Zugang war unter Strafandrohung untersagt, während sie heute ein beliebter und zugänglicher Lost Place ist. Die Polizei ging damals von einem Unfall unter Drogeneinfluss aus. Anna hingegen hatte große Zweifel an dieser Theorie. Das Gefühl, dass seinerzeit nicht intensiv genug ermittelt worden war, ebbte in den vielen Jahren nicht ab. Ganz im Gegenteil, wie mir Annas tieftrauriger Blick verriet.

»Wenn das für dich in Ordnung ist, kannst du gerne direkt mit der zweiten Aufnahme weitermachen«, erklärte ich, während ich eine Bestätigung bei Frida suchte. Sie war seit jeher der emphatische Part in unserer Freundschaft. Wir waren ohnehin zwei sehr unterschiedliche Typen, optisch und charakterlich. Im Gegensatz zu ihr war ich mit meinen blonden Haaren und meinen blauen Augen eher der skandinavische Typ. Ihren teilweise mittelamerikanischen Wurzeln verdankte sie ihr langes, dunkelbraunes Haar und die tiefbraunen Augen. Gleichzeit hatte sie auch das Temperament ihrer mexikanischen Mutter geerbt, während ich von jeher der nüchterne, sachliche Typ war. Vermutlich waren wir aber seit Kindertagen beste Freundinnen, weil wir so unterschiedlich waren.

Nach einer kurzen bedächtigen Pause der Stille hörten wir uns die vermutlich letzten Sekunden von Annas Jugendliebe an..

»Oh Mann, Anna, glaube mir, ich bin geheilt. So einen Mist mache ich nie wieder. Echt, ich bin durch damit. Ich glaube, ich bin jetzt erst mal in Sicherheit. Ich habe mich oben ganz oben in dem Turm mit der Kuppel versteckt. Notfalls warte ich hier, bis es hell wird. So krass, was auch immer das war, es ist plötzlich aufgetaucht. Ohne Mist, das hat im Dunklen sogar geleuchtet. Und die Augen, gruselig. Sieh dir das Foto an, was ich dir gerade geschickt habe. Was war das? Shit, ich glaube, da ist es wieder. Nein, das kann nicht sein. Nein, nein, nein! Jetzt kommt es direkt auf mich zu! Was zur Hölle willst du von mir?« Die Mailboxaufnahme endete abrupt mit einem lauten Krach, gefolgt von einem Schrei, bis eine unheimliche Stille einkehrte. Zu hören waren danach noch ein paar Geräusche, die vermutlich aus dem nahegelegenen Wald stammten. Außerdem war noch ein Windhauch zu hören, der beinahe wie eine flüsternde Stimme klang. Ich meinte darin das Wort »Beobachte« erkannt zu haben, behielt diese Vermutung aber erst mal für mich.