Erlebnisbad Basso - Pascal Frayeur - E-Book

Erlebnisbad Basso E-Book

Pascal Frayeur

0,0

Beschreibung

Karla Lorenz verbindet mit dem Erlebnisbad Basso bis heute zahlreiche schöne Erinnerungen aus Kindertagen. Mit ihren Eltern war sie unzählige Male dort zu Besuch, bis das Bad nach der plötzlichen Schließung vor fünfzehn Jahren immer mehr in Vergessenheit geriet. Eine dunkle Macht ihrer jüngeren Vergangenheit sorgt dafür, dass sie ihre Erinnerungen auf unschöne Weise auffrischen muss und auf jemanden trifft, denn sie in ihrem Leben niemals wiedersehen wollte. Das Ganze geschieht an dem Ort ihrer schönsten Kindheitserinnerungen. Dabei begibt sich die mythologische Parabiologin in große Gefahr und muss um ihr eigenes Leben bangen. Wem kann sie noch trauen? Kann sie sich noch immer auf ihren Verstand verlassen? Wer ist hinter ihr her? Und vor allem: Wird sie dieses sehr persönliche Abenteuer unbeschadet überstehen oder geht es mit ihr zu Ende? Diesen und vielen anderen Fragen muss Karla Lorenz sich bei der Erkundung dieses Lost Places ihrer Jugend stellen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 39

Veröffentlichungsjahr: 2024

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



ERLEBNISBAD BASSO

KARLA LORENZ

BUCH 8

PASCAL FRAYEUR

INHALT

1. Der liebste Ort der Kindheit

2. Ein Albtraum

3. Traum im Traum?

4. Der Todesengel

5. Kindheitserinnerungen

6. Devilpuncher

7. Ein alter Bekannter

8. Der liebste Ort der Kindheit

9. Alles vorbei?

Über den Autor

1

DER LIEBSTE ORT DER KINDHEIT

»Was hatte er nur mit mir vor und wie hatte ich mich in diese furchtbare Lage gebracht?«, fragte ich mich selbst, ohne die geringste Hoffnung auf eine passende Antwort. In Panik war ich geflohen, hatte mich dabei aber leider in noch größere Schwierigkeiten gebracht. Dieses Schwimmbad, das nunmehr seit fünfzehn Jahren leer stand, hatte ich als Kind beinahe alle zwei Monate mit meinen Eltern besucht und kannte jeden Winkel. Dennoch war ich dummerweise genau in die falsche Richtung geflohen.

Es hatte damit begonnen, dass ich den inneren Impuls verspürt hatte, mir die Ruine des Erlebnisbads Basso anzusehen, dem liebsten Ort meiner Kindheit. Nachdem ich in den vergangenen Monaten so viele traurige und unheimliche Lost Places besucht hatte, war mir irgendwie danach, einmal einen positiven verlassenen Ort, ohne Geister, zu besuchen. Falscher hätten meine Gedanken wohl kaum sein können, wie ich schmerzlich feststellen musste.

Nachdem ich an dem früheren Kassenbereich vorbei und durch die heruntergekommenen Umkleidekabinen gegangen war, hatte ich das frühere Highlight betreten. Ich blickte auf die große Erlebniswelt in der Haupthalle des Schwimmbads, die mir damals immer ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert hatte. Die lichtdurchflutete Kuppel war noch immer erstaunlich intakt. Ich sah den alten Whirlpool und die kleine rote Brücke, von der man nicht in das sich darunter befindliche Becken springen durfte. Sogar die kleine Palme war noch an Ort und Stelle, wobei es mir fast das Herz brach, dass man sie ihrem Schicksal überlassen hatte und sie nun vollkommen vertrocknet und zweifelsohne ohne Leben war. Erfüllt von wohligen Erinnerungen drehte ich mich in alle Richtungen, bis mein Blick auf etwas fiel, das mich erstarren ließ. Seine glühend roten Augen hatten mich fixiert. Er stand nur wenige Meter von mir entfernt und hob langsam seine krallige Hand zum Gruß, als wolle er einen alten Freund begrüßen. Nur waren wir keine Freunde. Wir teilten eine gemeinsame Geschichte, aber Freunde würden wir niemals sein.

Ich war in den Saunabereich geflüchtet und hatte mich dort in einer der verfallenen Holzräume versteckt, der früher einmal eine finnische Sauna gewesen war. Jetzt war ich ihm schutzlos ausgeliefert, denn so verwoben die Gänge waren, so gering waren die Möglichkeiten, ihm hier zu entkommen. Sein massiger schneeweißer Körper versperrte den einzigen Ausgang und es wirkte beinahe so, als würde seine gemeine Fratze mich auslachen wollen, während die rubinroten Augen mich unmissverständlich fixierten.

Kurz nachdem ich mich im Schutze der Dunkelheit in den Ort meiner Kindheitserinnerungen geschlichen hatte, war er aufgetaucht und hatte sich unheilvoll vor mir aufgebaut und ich wusste sofort, womit ich es zu tun hatte. Mein Verfolger sah aus wie ein Todesengel. Dieses Wesen oder zumindest ein sehr ähnliches Exemplar hatte ich schon einmal gesehen. Damals, als mich ein Irrer in einem Waldstück fast getötet hatte, war ein Monster wie dieses mir zu Hilfe geeilt und hatte meinen Angreifer beinahe getötet. Ungern dachte ich an diesen fürchterlichen Moment zurück. Ich meinte damals, kurz bevor ich ins Koma gefallen war, mich daran zu erinnern, dass mich eine Art Todesengel gerettet hatte, indem er wild kratzend und schlagend auf meinen Angreifer gesprungen war. Nur der Typ, der mich hatte umbringen wollen, hatte das Wesen ebenfalls gesehen und ich selbst hatte aufgegeben, auf die Existenz des Monsters zu beharren, um nicht als verrückt abgestempelt zu werden. Gleichzeitig war dieses übernatürliche Erlebnis allerdings auch der Auslöser gewesen, mich fortan mit dem Paranormalen zu beschäftigen. Sollte der Kreis sich nun schließen? War das Wesen der Meinung, ich hatte meiner Aufgabe inzwischen Genüge getan und mich sollte nun der Tod ereilen? Wollte es mich töten? Sollte diese Zeit jetzt abgelaufen sein? Während die Fragen meinen Kopf schier zum Platzen brachten, war der Todesengel immer nähergekommen. Ich erkannte seine knöcherne Hand, die mit langen, spitzen Krallen endete. Kein Zweifel, es war das Wesen, das meinen Angreifer damals gewürgt, gekratzt und beinahe getötet hatte.

»Jeder hat seine Zeit auf Erden. Wir wachen über die Zeit. Wenn die Zeit gekommen ist, holen wir diejenigen. Wir richten nicht, wir begleiten nur. Schön, dass du meinem Ruf gefolgt bist«, zischte mir der Todesengel zu, als er bedrohlich auf mich zukam. Ich brachte keinen einzigen Laut über die Lippen, noch nicht einmal einen Schrei. Als er mich erreicht hatte, wurde die ganze Welt um mich herum in ein tiefes Schwarz eingehüllt. Mich beschlich das Gefühl, dass dies mein Ende werden könnte.

2

EIN ALBTRAUM

Als ich wieder zu