U-Boot-Bunker Valentin - Pascal Frayeur - E-Book

U-Boot-Bunker Valentin E-Book

Pascal Frayeur

0,0

Beschreibung

Escape Rooms sind nicht selten ein Spaß für die ganze Familie und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Was aber, wenn aus dem Kampf um die Zeit ein Kampf um das Überleben wird? Für die mythologische Parabiologin Karla Lorenz wird diese schaurige Vorstellung im U-Boot-Bunker Valentin bittere Realität. Erst kürzlich haben dort zwei Geschäftspartner einen riesigen neuen Escape Room eingerichtet. Nachdem eine Besuchergruppe auf ihrem Tripp durch den Bunker plötzlich verschwunden ist, musste die Attraktion schließen. Ein geschockter Mitarbeiter, der die Gruppe begleitet hat, behauptet, dass die Besucher sich einfach aufgelöst hätten. Im Anschluss ist auch er verschwunden. Schritt für Schritt wird Karla herausfinden, was es mit dieser Gruppe auf sich hat und das Rätsel eines der größten Lost Places ergründen, den sie bisher auf ihrer Reise besucht hat. Sie wird nicht nur der Wahrheit immer näherkommen, sondern auch immer tiefer in die alles verschlingende Dunkelheit des Bunkers vordringen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 39

Veröffentlichungsjahr: 2024

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



U-BOOT-BUNKER VALENTIN

KARLA LORENZ

BUCH 7

PASCAL FRAYEUR

INHALT

1. Eine kurze Rast

2. Im Schatten des U-Boot-Bunkers

3. Die verschwundene Gruppe

4. Mein Name ist Lars

5. Wenig Spaß und keine Freude im Escape-Room

6. Es gibt keinen Ausweg

7. Illegale Geschäfte

8. Ein unheimliches Lachen zum Abschied

Über den Autor

1

EINE KURZE RAST

Rund 450 Kilometer trennten mein zu Hause in Berlin und den Ort, den ich in den kommenden Tagen nach paranormalen Aktivitäten untersuchen würde. Der Bunker Valentin, kurz hinter der Hansestadt Bremen, hatte viele Jahre leer gestanden, nachdem er zwischenzeitlich als Lager der Bundeswehr genutzt worden war und dann vorübergehend in den Besitz eines regionalen Rüstungsunternehmens übergangen war. Vor wenigen Jahren wurde dort ein Besucherzentrum gebaut und nun kürzlich ein Escape-Room eröffnet. Die Besonderheit dieser neuen Attraktion war insbesondere, dass die Betreiber kaum bauliche Veränderungen an dem Bunker vorgenommen hatten. Das mochte zum einen Gründe des Denkmalschutzes haben und zum anderen erklärte mir Peer, einer der beiden Geschäftsführer der neuen Attraktion, dass die Besucher den maximalen Gruselfaktor durch die Natürlichkeit des dunklen Gemäuers erleben sollten. Die verworrenen Gänge, die aus dem Bunker ein wahres Labyrinth machten, trugen wohl allein schon beim Betreten des Gebäudes zu einer Gänsehaut bei. Nach nur sechs Wochen Betrieb hatten Peer und sein Geschäftspartner Gustav sich aber dafür entschieden, den Escape-Room vorübergehend zu schließen. Öffentlich sprachen sie von Erweiterungsarbeiten, um nach einem gelungenen Start den Besuchern vor dem Beginn der Herbstsaison noch mehr bieten zu können. Wie Peer mir erzählte, gab es diese Umbauarbeiten aber gar nicht. Vielmehr hatten sie unerklärliche Vorkommnisse dazu veranlasst, den Escape-Room kurzfristig zu schließen.

So war ich nun gemeinsam mit meiner besten Freundin Frida auf dem Weg zum U-Boot-Bunker Valentin. Autofahrten mit Frida waren schon vor Beginn einer Untersuchung stets ein kleines Abenteuer. Mit dröhnendem Motor hatten wir den Großteil der Strecke in Rekordzeit hinter uns gebracht. Kurz vor Bremen konnte ich sie allerdings zu einer kurzen Pause überreden, um einmal durchatmen zu können und ein wenig die Beine zu vertreten.

Zwar war es mittlerweile schon später Nachmittag, aber um aufnahmefähig für das Gespräch mit Peer zu sein, hatte ich uns zwei Kaffee in der Raststätte besorgt. Ich war noch nicht ganz durch die Tür, als ein Idiot in einem langen schwarzen Regenmantel mich anrempelte und beide Becher verschüttet auf dem Boden landeten. Glücklicherweise trug ich ein weites Oberteil, sodass ich mich immerhin nicht verbrüht hatte. Statt einer Entschuldigung verließ der Typ ohne ein Wort hektischen Schrittes die Raststätte. Ohne lange nachzudenken, stürmte ich dem Rowdy hinterher. Vor der Raststätte konnte ich gerade noch den Rest seines langen schwarzen Regenmantels erkennen, der gerade hinter der Ecke des Gebäudes verschwand. Als ich schließlich auf der Rückseite des Flachbaus angekommen war, konnte ich ihn nirgends entdecken und fluchte leise in mich hinein. Ich wollte mich gerade resigniert und verärgert zurück zum Auto begeben, als ich kraftvoll in eine dunkle Ecke gezogen wurde. Indem ich dabei an einen Metallzaun stieß, gab es einen lauten Knall. Bevor ich realisiert hatte, was geschehen war, erblickte ich die dunkle Gestalt. Der Idiot, der meinen Kaffee verschüttet hatte, stand genau vor mir und ich ärgerte mich schon darüber, mutmaßlich auf die miese Masche eines Straßenräubers hereingefallen zu sein, als mir etwas Merkwürdiges auffiel. Obwohl es seit Tagen nicht geregnet hatte, war sein langer schwarzer Regenmantel komplett nass. Die große Kapuze hatte er derart tief ins Gesicht gezogen, dass ich keine Chance hatte, sein Gesicht zu erkennen.

»Ich weiß, was du vorhast, und ich kann dir nur einen guten Rat geben: Finde ihn und dann musst direkt verschwinden!«, spie er mir entgegen. Seine Stimme klang aggressiv flüsternd.

»Was meinen Sie damit?«, erkundigte ich mich und spürte ein nervöses Zucken in meinen Beinen.

»Lass die Toten ruhen. Stört ihren Frieden nicht, dann wird nichts geschehen. Ansonsten kann ich für nichts garantieren. Nur du hast die Chance, ihn noch zu retten. Wenn wir es wollen, wird keiner lebend herauskommen. Es liegt allein bei euch.«

Gerade als ich erneut nachfragen wollte, was er damit gemeint haben mochte, war die Gestalt schon wieder verschwunden. Beinahe wirkte es, als ob er sich in Luft aufgelöst hätte.

Leicht konsterniert ging ich zurück zum Auto, wo Frida mich fragend ansah.

»Punkt eins: Wo ist unser Kaffee? Punkt zwei: Warum guckst du so, als hättest du gerade einen Geist gesehen?«

»Ich habe keine Ahnung. Also, vielleicht habe ich den Kaffee verschüttet, weil ein Geist mich angerempelt hat. Jedenfalls hat mich irgendwer geschubst, dabei habe ich den Kaffee verschüttet und als ich ihn zur Rede stellen wollte, hat er mich vor irgendwas gewarnt und war plötzlich verschwunden.«

Frida schaute mich weiter fragend an, bis sie schallend anfing zu lachen.