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Ratschläge, wie man sich am besten ernähren sollte, gibt es zahllose. Doch sie alle haben ein Problem: Sie beziehen sich auf das Essen, aber nicht auf den Esser! Warum diese Perspektive viel wichtiger ist, stellt Heilpraktiker-Experte Lothar Ursinus leicht verständlich und anschaulich dar. Die Blutgruppe, die Stoffwechselprägung und der Verbrennungstyp ergeben für jeden individuelle Empfehlungen, wie er seinem Stoffwechsel etwas Gutes tun kann. Denn weder Milchprodukte noch vegane Kost sind für alle geeignet. Erfahren Sie, welche Lebensmittel für Ihren Körper eine Belastung darstellen, wie es zu Unverträglichkeiten, Entzündungen und schließlich zu Diabetes, Arteriosklerose, Demenz oder Autoimmunerkrankungen kommen kann und welche Maßnahmen Ihren Stoffwechsel in Schwung bringen – für einen vitalen Körper und einen fitten Geist!
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Seitenzahl: 116
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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat, sondern dienen der Begleitung und der Anregung der Selbstheilungskräfte. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors oder des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
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ISBN E-Book 978-3-8434-6407-9
ISBN Printausgabe 978-3-8434-1377-0
Lothar Ursinus:
Der Weg zu einem gesunden Stoffwechsel – leicht erklärt
Unsere Zellaktivität verstehen und bewusst optimieren – für ein Leben in Gesundheit und Leichtigkeit
© 2019 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Simone Fleck, Schirner, unter Verwendung von #114875173 (©Tefi), #507693379 (©musicalryo) und #542030110 (©matthew25), www.shutterstock.com
Print-Layout: Simone Fleck, Schirner
Lektorat: Bastian Rittinghaus, Schirner
E-Book-Layout: Rudolf Scholz, Schirner
Gesetzt aus der Arimo (© Ascenderfonts.com)
unter der Apache-Lizenz 2.0: www.apache.org/licenses/LICENSE-2.0
E-Book-Erstellung: Datagrafix GSP GmbH, Berlin
www.schirner.com
2., aktualisierte E-Book-Auflage August 2022
Über den Autor
Lothar Ursinus gehört seit über 35 Jahren zu den führenden Experten unter den Heilpraktikern Deutschlands. Er ist Berater des von ihm gegründeten »Naturheilzentrums Alstertal« in Hamburg und Mitbegründer des »Labors für ganzheitliche Medizin«. Er hat ein System entwickelt, das Ergebnisse von Laboruntersuchungen nach schulmedizinischen, naturheilkundlichen und analog seelisch-geistigen Gesichtspunkten ganzheitlich interpretiert. Dieses Wissen vermittelt er Heilpraktikern und Ärzten in zahlreichen Seminaren und Vorträgen. Seine langjährige Laborerfahrung mit der Vital- und Stoffwechselanalyse ist der Grundstein für das von ihm konzipierte und seit 20 Jahren erfolgreich eingesetzte individuelle Stoffwechselprogramm von »gesund + aktiv«. Außerdem bietet er natürliche Nahrungsergänzungsmittel nach den neuesten Erkenntnissen aus Stoffwechselmedizin, Ernährungswissenschaft und Lebensmittelkunde im von ihm mitbegründeten Unternehmen »NewLife nutrition« an.
www.ursinus.de
Über den Autor
Der Blick in den Stoffwechsel
Was ist der Stoffwechsel?
Bausteine des Stoffwechsels
Synthese- und Energiestoffwechsel
Stoffwechselstörungen, ihre Ursachen und Folgen
Auswirkungen der Ernährung auf den Stoffwechsel
Kohlenhydrate – schneller Brennstoff für unseren Motor
Fett – lebenswichtiger Energielieferant und Baustoff
Eiweiß – unser sättigender Fitmacher
Elektrolyte
Vitamine
Was ist gesunde Ernährung?
Jeder is(s)t anders
Genetische Stoffwechselprägung
Lebens- und Ernährungsweise in der Entwicklung
Die Blutgruppe als Genmerkmal
Die sechs Blutgruppen und ihre Stoffwechselprägung
Die Art der Stoffwechselverbrennung
18 unterschiedliche genetische Stoffwechselprägungen
Ein neuer Blickwinkel auf Nahrungsmittel
Antinährstoffe, eine Waffe der Natur
Nahrungsmittel aus Sicht des Stoffwechsels
Getreide – altes und neues Wissen
Macht Milch müde Männer munter?
Kartoffel, Tomate und Co – Pflanzen aus Übersee
Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln
Was kann man denn noch essen?
Auswirkungen stoffwechselfremder Nahrungsmittel
Barrierestörungen, Löcher im Darm – »Leaky Gut«
Chronische, niedriggradige Entzündungen – Ausgangspunkt vieler Erkrankungen
Reaktionen auf Nahrungsmittel – Ursachen im Stoffwechsel
Der Weg zu einem gesunden Stoffwechsel
Vital- und Stoffwechselanalyse
Beispiel
Langsam essen und gut kauen
Dauerstress – eine natürliche Reaktion wird zum Problem
Mangel an Bewegung
Stoffwechselstörungen durch Umwelteinflüsse
Bitterstoffe
Abschließend
Literatur und Quellennachweis
Adressen
Bildnachweis
Fühlen Sie sich tagsüber müde und können nachts nicht schlafen? Nehmen Sie an Gewicht zu, obwohl Sie wenig essen? Dann könnte Ihr Stoffwechsel gestört sein. Auch Erkrankungen wie Osteoporose, Arteriosklerose und Autoimmunerkrankungen bis hin zu Krebs haben ihren Ursprung in einer Störung im Zellstoffwechsel. Wird diese frühzeitig erkannt, besteht die Möglichkeit, ernsthaftere Erkrankungen zu vermeiden.
Am Anfang jeder Behandlung steht für mich die Laboranalyse. Eine umfangreiche Vital- und Stoffwechselanalyse, wie sie in unserem Naturheilzentrum und von vielen Therapeuten in unserem Netzwerk (Adressverzeichnis im Anhang) durchgeführt wird, ist ein Abbild der im Stoffwechsel ablaufenden Prozesse. Durch eine ganzheitliche Interpretation der Laborwerte können nicht nur Erkrankungen festgestellt werden, wie es die Schulmedizin macht, sondern auch erst entstehende Störungen, aus denen sich schwerwiegende Krankheiten entwickeln können, erkannt werden.
Die naturheilkundliche Behandlung ist darauf ausgerichtet, mit pflanzlichen oder homöopathischen Stoffen die körpereigene Heilungskraft zu unterstützen. Somit wirken die meisten Mittel nicht gegen Erkrankungen, sondern helfen dem Körper, die Störungen selbst zu überwinden. Einen wichtigen Beitrag muss der Patient immer selbst leisten: neben dem Willen, wirklich gesund zu werden, vor allem Verhaltensänderungen bei Ernährung, Bewegung und Entspannung.
Tatsächlich stellt die Lebensführung laut meiner 35-jährigen Praxiserfahrung und der Arbeit mit Tausenden von Patienten den wichtigsten Aspekt, zugleich aber auch die größte Herausforderung innerhalb einer Behandlung dar, weil sie in der Verantwortung des Patienten selbst liegt. Heilung kann niemals durch irgendeine Maßnahme von außen erreicht werden, auch wenn diese noch so gut ist. Der Ausgangspunkt vieler Erkrankungen sind niedriggradige und daher unbemerkte, chronische Entzündungen. Sie werden durch eine falsche Ernährungsweise, Dauerstress und einen Mangel an Bewegung verursacht.
Natürlich ist die Bereitschaft, grundlegend etwas an der Ernährung zu verändern, umso größer, je deutlicher wird, warum etwas verändert werden muss. Hier sind die Ergebnisse der Vital- und Stoffwechselanalyse wertvoll, weil sie ein Abbild der inneren Stoffwechselabläufe geben. Der Patient kann erkennen, wie sein Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel aktuell funktioniert. Vorstufen einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) werden frühzeitig sichtbar. Dadurch können bei rechtzeitiger Behandlung unter Umständen schlimmere Auswirkungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Herz- und Hirninfarkt vermieden werden. Auch die Aktivität der Organe wird durch eine Vielzahl von Laborwerten deutlich. Beispielsweise kann der Leberstoffwechsel anhand von sieben Einzelwerten analysiert werden. Sollte dieser nicht optimal funktionieren, ist aus ihnen ablesbar, was genau gestört ist und welche Mittel der Leber guttun.
Es wird auch sichtbar, wie gut aufgenommene Giftstoffe vom Stoffwechsel gebunden und der Ausleitung zugeführt werden. Diese Entgiftungsfunktion ist ein ebenso wichtiger Faktor innerhalb des Stoffwechsels wie die Versorgung mit Mineralien, Vitaminen und Elektrolyten. In der Beurteilung der Laborergebnisse steht die Beziehung der Stoffe zueinander im Vordergrund. Haben wir beispielsweise einen Mangel an Magnesium festgestellt, dann interessiert nicht der ermittelte Laborwert allein, sondern das Verhältnis zum Gegenspieler Calcium sowie zu den beiden Mineralstoffen Natrium und Kalium. Dieses ist für die Interpretation des Stoffwechsels wichtiger als der Einzelwert. Zudem gibt das Verhältnis der Mineralstoffe inner- und außerhalb der Zelle eine wichtige Auskunft über den Zellstoffwechsel und das Säure-Basen-Verhältnis.
Die Schilddrüse darf als Motor des Stoffwechsels in der Analyse nicht fehlen. Sie ist über das Hormonsystem ein wichtiger Faktor für seine Steuerung. Genauso wichtig, aber häufig nicht so im Fokus, sind die Nebennieren. Sie begleiten uns durch den Tag und sorgen dafür, dass wir auf unterschiedlich intensive Reize angemessen reagieren. Ständige Überreaktionen auf kleine Reize sind ein Zeichen für eine überforderte Nebennierenfunktion.
Sie sehen: Der Blick in das Stoffwechselgeschehen kann zu einem großen Erlebnis werden. Das setzt allerdings voraus, die komplexen Stoffwechselprozesse auch zu verstehen.
Den Zellstoffwechsel als Ausgangspunkt für Erkrankungen und für Gesundheit verständlich und nachvollziehbar zu erläutern, war meine Motivation, dieses Buch zu schreiben. Ich hoffe, es ist mir gelungen.
Sollten bei Ihnen Beschwerden oder Erkrankungen vorliegen, wünsche ich Ihnen, dass Sie durch ein besseres Verständnis der Zusammenhänge Ihren persönlichen Weg zu einem gesunden Stoffwechsel finden.
Eine Körperzelle kann weder ein Steak noch Salat »essen«. Sie benötigt zum Leben Aminosäuren, Fettsäuren, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Umwandlung der Nahrungsmittel in diese kleinsten Bausteine wird Stoffwechsel oder Metabolismus genannt.
Der Stoffwechsel ist die treibende und lebenserhaltende Kraft des Körpers. Er sorgt für die Umbildung und den Transport der Nahrungsmittel aus dem Darm und des Sauerstoffs aus der Lunge, die unsere Körperzellen zum Leben und zur Energiegewinnung benötigen. Gleichzeitig befreit er den Organismus von den Bestandteilen, die nicht mehr gebraucht werden.
Im Zentrum dieses Geschehens stehen unsere Zellen. Sie bilden die verschiedenen Gewebe und Organe des Körpers, zum Beispiel Magen, Darm, Knochen, Nerven usw. Die Regulationsmedizin bezieht sich immer auf die kleinste Funktionseinheit in unserem Organismus, auf den Zellstoffwechsel.
Reguliert der Zellstoffwechsel gut, geht es der Zelle gut.
Geht es den Zellen gut, geht es dem Gewebe gut.
Geht es dem Gewebe gut, geht es den Organen gut.
Geht es den Organen gut, geht es dem Organismus gut.
Geht es dem Organismus gut, geht es der Psyche gut.
Ein gestörter Zellstoffwechsel hingegen ist der Ausgangspunkt allen Unwohlseins, aller Symptome oder Erkrankungen. Daher richten sich, unabhängig von der bestehenden Erkrankung, alle meine Untersuchungen und Therapien auf den Zellstoffwechsel.
Essen ist die Grundlage unseres Lebens. Die zugeführte Nahrung wird im Mund zerkleinert und im Magen durch Säure und Enzyme chemisch zerlegt. Erst im Dünndarm werden die Makronährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette durch Enzyme in ihre einzelnen Bestandteile aufgespalten und aufgenommen. Der Dickdarm ist der Schwerstarbeiter des Körpers. Seine Aufgabe ist es, dem noch flüssigen Speisebrei, der aus dem Magen über den Dünndarm kommt, Wasser und Salz zu entziehen und den unverdaulichen Rest über den Enddarm auszuscheiden. Neben den Enzymen sind die Darmbakterien wichtige Helfer des Verdauungs- und Stoffwechselsystems.
Entsprechend der Makronährstoffe unterscheiden wir drei Stoffwechselarten:
●Der Kohlenhydratstoffwechsel spaltet Zucker wie Glukose, Stärke und Fruktose auf. Daraus schöpfen wir Energie für Körperkraft, Wärme und Denkprozesse. Überschüssige Kohlenhydrate wandelt der Körper in Fette (Triglyceride) um – also in Speicherfett. Diese lagern sich als »Pölsterchen« im Körper ab.
●Der Eiweißstoffwechsel baut aufgenommene Proteine zu Aminosäuren ab. Diese nutzt der Organismus für die Energiegewinnung sowie für Aufbau, Erneuerung und Regeneration der Körperzellen.
●Der Fettstoffwechsel spaltet Fette in Glycerin und Fettsäuren auf. Sie werden für den Aufbau der Zellmembranen und für verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigt. Fette sind unsere langsamen, Kohlenhydrate unsere schnellen Energielieferanten.
Verdauungsweg
Die einzelnen Bausteine gelangen über die Pfortader vom Darm in die Leber, unser zentrales Stoffwechsel- und Speicherorgan. Von dort werden sie über den Blutkreislauf bedarfsgerecht an die Zellen abgegeben. Diese nutzen die Stoffe einerseits, um lebenswichtige Energie zu gewinnen (Energiestoffwechsel), und anderseits zum Wachstum und zur Erneuerung der Körperzellen (Synthesestoffwechsel).
In der Medizin werden zwei Formen und Phasen des Stoffwechsels unterschieden: anabole und katabole Prozesse.
●Der anabole Stoffwechsel, auch Synthesestoffwechsel genannt, umfasst alle Aufbauvorgänge, die für das Wachstum der Zellen und ihre Erhaltung erforderlich sind. Außerdem ist er für den Stressabbau und das Immunsystem zuständig.
●Der katabole Stoffwechsel, auch Energiestoffwechsel genannt, sorgt für den Abbau energieliefernder Nährstoffe, für die kontinuierliche Energieproduktion und den ausreichenden Vorrat an einfachen organischen Substanzen.
Ausgewogenes Verhältnis beider Stoffwechselvorgänge
In einem gesunden Organismus besteht ein ausgewogenes Verhältnis dieser beiden Stoffwechselvorgänge. In der aktiven Phase tagsüber dominiert meist der katabole und nachts, in der Phase der Ruhe und Regeneration, der anabole Stoffwechsel. Dieses Wechselspiel und somit die Anpassung an die jeweilige Situation wird auch als »Regulation« bezeichnet.
Die wissenschaftlichen Grundlagen dazu veröffentlichten Prof. Dr. Dr. Jürgen Schole und Dr. Wolfgang Lutz bereits im Jahre 1985. Von Schole stammt auch die Definition von Gesundheit:
»Gesundheit ist die Fähigkeit der schnellstmöglichen Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen.«
Ist eine Anpassung nicht mehr möglich, überwiegt also dauerhaft die anabole oder die katabole Seite des Stoffwechselgeschehens, kommt es zu einer »Stoffwechselstörung« und in der Folge dann zu Erkrankungen.
Ursachen, die zu Zellstoffwechselstörungen führen können:
●Ernährung: zu viel, zu schnell, zu oft, zu hochkalorisch sowie stoffwechselfremde Nahrungsmittel
●Dauerstress
●Mangel an Bewegung
●Schadstoffbelastungen aus der Umwelt und durch Medikamente
Daraus entstehende Stoffwechselstörungen:
●Störungen im Insulinstoffwechsel
●Darmbarrierestörungen (»Leaky Gut«)
●niedriggradige, chronische Entzündungen
●funktionelle Störungen der Organe und Drüsen sowie im Hormon-, Enzym-, Vitamin- und Mineralienhaushalt
●Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Sich aus diesen Störungen entwickelnde Krankheiten:
●Arteriosklerose, Bluthochdruck
●Osteoporose, Arthrose
●Gicht
●Hauterkrankungen
●Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion
●Diabetes Typ 2 (Zuckerkrankheit)
●Diabetes Typ 3 (Alzheimer, Demenz und Depressionen)
●Herzinfarkt, Hirninfarkt
●Übergewicht
●Schlafstörungen und Leistungsschwäche
●Migräne, Kopfschmerzen
●Wechseljahresbeschwerden
●Krebs
Die grundsätzlichen Abläufe im Zellstoffwechsel sind bei allen Menschen gleich, und doch unterscheiden sie sich in ihren Auswirkungen. So verschiedenartig, wie wir im Aussehen, in Hautfarbe, Geruch, Empfinden und Verhalten sind, so sind auch die Enzyme und Hormone im Stoffwechsel nicht bei jedem Menschen gleich. Das hat insbesondere Auswirkungen auf die Verarbeitung von Nahrungsmitteln. Den Aspekt des individuellen Stoffwechsels, der durch die genetische und epigenetische Stoffwechselprägung bestimmt wird, berücksichtige ich sowohl bei den Ursachen, die zu Stoffwechselstörungen führen, als auch in der Empfehlung von Nahrungsmitteln und pflanzlichen Urtinkturen.
»Eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel eure Lebensmittel.« Dieser berühmte Gedanke von Hippokrates ist rund 2400 Jahre alt und hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren.
Zur Gesunderhaltung benötigt der Stoffwechsel gute Kohlenhydrate mit niedriger glykämischer Last (z. B. stärkefreies Gemüse), wertvolle Eiweiße (z. B. Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse), gesunde Fette und Öle (z. B. Leinöl, Olivenöl) und stillesWasser in einem ausgewogenen Verhältnis.
Auswirkung der Nährstoffe im Zellstoffwechsel
Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten. Durch den Stoffwechsel werden sie aus der Nahrung in Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose) umgewandelt. Ihre Aufgabe ist die Bereitstellung von Energie für unsere Muskeln, unser Gehirn und die Aktivität des Körpers.
Entwicklungsgeschichtlich dienen Kohlenhydrate dazu, im Notfall die nötigen Kraftreserven für Flucht oder Kampf bereitzustellen. Daneben sind unser Gehirn und die roten Blutkörperchen die einzigen Kohlenhydratkonsumenten. Das Gehirn kann sich bei Bedarf auch auf andere Energieträger einstellen. Damit bleiben nur die roten Blutkörperchen übrig, die auf reine Kohlenhydrate angewiesen sind. Können sie nicht durch Nahrung zur Verfügung gestellt werden, produziert sie der Körper selbst, indem er Eiweiße (Muskeln) abbaut. Aus Sicht des Stoffwechsels ist die Zufuhr großer Mengen Kohlenhydrate also nicht notwendig. Das ist schon daran zu erkennen, dass es im Gegensatz zu Eiweißen und Fetten keine essenziellen Kohlenhydrate gibt.
Komplexe (gute) und einfache (schlechte) Kohlenhydrate
Die Kohlenhydrate, die wir zu uns nehmen, kommen aus unterschiedlichen Quellen. Die bekanntesten Lieferanten sind Früchte, Gemüse, Brot, Kartoffeln, Nudeln und Zucker. Entsprechend ihrem molekularen Aufbau reagiert der Körper unterschiedlich auf sie. Der Blutzuckerspiegel steigt langsam, wenn 500 Kalorien in Form von Gemüse verzehrt werden. Diese Kohlenhydrate werden auch als die »guten Kohlenhydrate« bezeichnet.
Auswirkung der Kohlenhydrate auf den Blutzuckerspiegel