Was dein Blut dir sagt - Lothar Ursinus - E-Book

Was dein Blut dir sagt E-Book

Lothar Ursinus

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Beschreibung

Endlich Klarheit zu 88 Blutwerten! Hämoglobin, Leukozyten, Kreatinin … die Ergebnisse einer Blutuntersuchung sind oft ein Buch mit sieben Siegeln, das ohne die Hilfe eines Arztes oder Heilpraktikers nicht enträtselt werden kann. Wenn Sie den Sinn hinter den Zahlenkolonnen einer Labordiagnostik nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern ganzheitlich verstehen und selbstbestimmt Entscheidungen treffen möchten, finden Sie in diesem Buch klare und verständliche Informationen. Der Experte für ganzheitliche Therapie Lothar Ursinus führt Sie tiefer in die Welt der Blutanalyse: » Was bedeuten erhöhte/erniedrigte Werte? » Welche möglichen Ursachen stecken dahinter? » Wie können Sie Ungleichgewichten entgegenwirken? In diesem unverzichtbaren Nachschlagewerk erhalten Sie die Antworten und können die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Blutuntersuchung selbst interpretieren. Nehmen Sie Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden in die eigene Hand!

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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat, sondern dienen der Begleitung und der Anregung der Selbstheilungskräfte. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors oder des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

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ISBN Printausgabe 978-3-8434-1556-9

ISBN E-Book 978-3-8434-6538-0

Lothar Ursinus: Was dein Blut dir sagt – Laborwerte leicht verständlich

© 2024 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Hülya Sözer & Anna Twele, Schirner, unter Verwendung von # 2060703272 (© Anusorn Nakdee), www.shutterstock.com

Satz: Anna Twele, Schirner

Lektorat: Ina Keller & Bastian Rittinghaus, Schirner

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage August 2024

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

Inhalt

Labor ganzheitlich

Interpretation der Laborwerte

Das große Blutbild

Erythrozyten – die roten Blutkörperchen

Hämoglobin – der rote Blutfarbstoff

Hämatokrit

MCV – mittleres Zellvolumen der Erythrozyten

MCH – mittlerer zellulärer Hämoglobingehalt

MCHC – mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration

Leukozyten – die weißen Blutkörperchen

Neutrophile Granulozyten

Lymphozyten

Eosinophile Granulozyten

Basophile Granulozyten

Monozyten

Thrombozyten

Laborbeispiel eines großen Blutbildes

Die Organe

Leber und Gallenblase – die Nachtarbeiter

Bilirubin

Gamma-GT (Gamma-Glutamyltranspeptidase)

Transaminasen – GOT und GPT

CHE (Cholinesterase)

Alkalische Phosphatase

GLDH (Glutamatdehydrogenase)

Laborbeispiel für Leberwerte

Die Niere – das Organ der Individualisierung

Kreatinin

Cystatin C

Harnstoff

Mikronährstoffe im Vollblut

Laborbeispiel für Nierenwerte

Die Bauchspeicheldrüse – das Doppelorgan

Amylase

Lipase

Pankreas-Elastase

Laborbeispiele für Pankreaswerte

Das Herz – Pumpe oder Sinnesorgan?

Homocystein

Hydroxybutyrat-Dehydrogenase (HBDH)

Troponin T high sensitive

Creatin-Kinase – CK und CK-MB

BNP (Brain natriuretic Peptide)

Mikronährstoffe im Vollblut

Leberbelastungen führen zu Herzbelastungen

Laborbeispiel für Herzwerte

Der Darm – die Wurzel der Gesundheit

Zonulin

I-FABP

Laborbeispiel für Darmbarrierestörungen – direkt

Sekundäre Laborparameter aus dem Stoffwechsel mit Hinweis auf Darmstörungen

Laborbeispiel für Darmbarrierestörungen – indirekt

Die Schilddrüse – kleines Organ mit großer Wirkung

Schilddrüsenstimulierendes Hormon (TSH)

Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin)

Schilddrüsenhormon Reverse-T3 (rT3)

Wichtige Schilddrüsenautoantikörper

Schilddrüsenunter- und -überfunktion

Laborbeispiel für Schilddrüsenwerte

Stoffwechsel

Kohlenhydratstoffwechsel

Glukose im Serum

HbA1c (Langzeitzucker)

Triglyceride

Cholesterin

Harnsäure

LDH – Lactatdehydrogenase

Laborbeispiel für Kohlenhydratstoffwechselstörungen

Eiweißstoffwechsel

Gesamteiweiß – Proteine mit lebenswichtigen Funktionen

Aminosäuren – die Bausteine des Lebens

Isoleucin, Leucin und Valin

Lysin

Methionin

Phenylalanin

Threonin

Tryptophan

Laborbeispiel für unverzichtbare Aminosäuren

Mikronährstoffe

Mineralien und Spurenelemente – die Wundermittel unserer Gesundheit

Kalium

Natrium

Calcium

Magnesium

Chlor

Phosphor anorganisch

Eisen

Ferritin

Kupfer

Eisen und Kupfer im Dialog

Zink

Selen

Jod

Laborbeispiel für Mineralien und Spurenelemente

Vitamine – die unsichtbaren Superhelden

Vitamin A (Retinol)

Vitamin B1 (Thiamin)

Vitamin B2 (Riboflavin)

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Vitamin B7 (Biotin)

Vitamin B9 (Folsäure oder Folat)

Vitamin B12 (Cobalamin)

Nahrungsergänzungsmittel mit B-Vitaminen

Vitamin C (Ascorbinsäure)

Vitamin D (Calcidiol) und das D-Hormon (Calcitriol)

Vitamin E (Tocopherol)

Laborbeispiel für Vitamine

Immunsystem

Differenzialblutbild – der erste Einblick in das Immunsystem

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)

C-reaktives Protein (CRP)

Immunglobulin A (IgA)

Immunglobulin G (IgG)

Immunglobulin M (IgM)

Immunglobulin E (IgE)

Laborbeispiel zum Immunsystem

Hormone

Harmonie und Chaos – die faszinierende Welt der Geschlechtshormone

Pregnenolon

LH (Luteinisierendes Hormon)

FSH (Follikelstimulierendes Hormon)

Progesteron

Östradiol (E2)

Testosteron

Prolaktin

Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)

Cortisol

Dehydroepiandrosteron (DHEA) / Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEA-S)

Laborbeispiel für Hormone

Blutgruppen und individueller Stoffwechsel

Genetische Stoffwechselprägung

Blutgruppe als Genmerkmal

Stoffwechselverbrennungstypen

Epigenetische Stoffwechselprägung

Der personalisierte Ernährungsplan

Die Lebenskraft in unseren Nahrungsmitteln

Ernährungsweise – die Macht der Pausen

Erkenntnis

Experiment: Die Kraft einer modifizierten Speisekammer

Zum Schluss

Literatur und Quellennachweis

Weitere Informationen

Danksagung

Bildnachweis

Über den Autor

Laborwerte

Labor ganzheitlich

In einer Welt, die vom wissenschaftlichen Fortschritt und einer Fülle an Gesundheitsinformationen geprägt ist, kann es herausfordernd sein, medizinische Daten – insbesondere Laborwerte – zu verstehen und deren Bedeutung für das eigene Wohlbefinden zu erkennen. Dieses Buch ist ein unverzichtbarer Leitfaden für Sie, wenn Sie tiefer in die Welt der Blutanalyse eintauchen und lernen möchten, wie die Informationen interpretiert und für die eigene Gesundheit genutzt werden können. Es bietet Ihnen eine detaillierte, leicht verständliche Einführung in die Bedeutung von Laborparametern, erläutert, was normale, erhöhte oder erniedrigte Werte aussagen und welche möglichen Ursachen dahinterstecken können.

Befund und Befinden – ein essenzieller Unterschied

Die klassische klinische Labordiagnostik reduziert sich auf die Frage, ob Sie gesund oder krank sind. Im Rahmen der Notfallmedizin genügt diese Einteilung, im Praxisalltag allerdings nicht. Wenn die Schlussfolgerung lautet »Alle Laborwerte sind unauffällig«, Sie aber unter Schmerzen, Unwohlsein oder Beschwerden leiden, reicht das Konzept der klinischen Betrachtungsweise nicht aus.

Ampeldiagnostik

Um die Geheimnisse, die im Blut verborgen sind und Auskunft über das Befinden geben, zu lüften, werden die Blutwerte in der Methode »Labor ganzheitlich« nach klinischen (wie es die Schulmedizin handhabt), naturheilkundlichen und ganzheitlichen Gesichtspunkten interpretiert. Damit Sie die Laborergebnisse besser verstehen können, setzt sie auf eine spezielle grafische Darstellung in Form einer Ampel. Sie unterscheidet sich – durch ebendiese Verbildlichung, nicht durch die Messergebnisse – vom gedanklichen Ansatz der grafischen Darstellungen aller anderen Labore.

Damit Sie Störungen im Stoffwechsel oder Belastungen von Organen frühzeitig erkennen können, ist der Normbereich bei »Labor ganzheitlich« in drei Abschnitte unterteilt. Der grüne Balken markiert unbedenkliche Werte (Optimum), geht an den Rändern jedoch kontinuierlich in einen gelben Warnbereich (Regulationsstörung) über und schließlich in einen roten Alarmbereich (klinische Störung). Das klassische Schwarz-Weiß-Schema, das nur ein Innerhalb oder Außerhalb des Normbereichs kennt, wird dadurch um wertvolle Nuancen der Betrachtung bereichert. So lassen sich bereits frühzeitig Tendenzen einer Stoffwechselentgleisung oder Schwächen einzelner Organe erkennen.

Sie können die Drittelung des Normbereichs auch grob selbst vornehmen. Prüfen Sie einfach, ob sich der bei Ihnen gemessene Laborwert näher am unteren Mindestwert oder am oberen Maximalwert befindet als an der Mitte. Ist dem so, besteht ein Hinweis auf eine regulative Störung im Organismus. Anders gesagt: Sie sind zwar nicht krank, aber auch nicht ganz gesund.

Der entscheidende Unterschied der Methode »Labor ganzheitlich« zur klassischen Laboranalyse liegt jedoch in der einzigartigen Perspektive bei der Interpretation der Werte. Jedem Parameter wird eine analoge Entsprechung zugeordnet. Diese innovative Herangehensweise erleichtert es Ihnen, komplexe medizinische Informationen zu verstehen und zu verinnerlichen. Sie stellt eine Verbindung zwischen abstrakten Werten und deren konkreter Bedeutung für Ihre Gesundheit und das alltägliche Leben her. Damit ist dieses Buch mehr als nur ein Ratgeber: Es ist ein Wegweiser für alle, die aktiv an ihrer Gesundheitsvorsorge mitarbeiten möchten. Durch den ganzheitlichen Ansatz werden Sie nicht nur Ihre Laborergebnisse besser verstehen, Sie können auch Ihren Körper und Ihre Gesundheit aus einem breiteren Blickwinkel betrachten.

Beispiel: Vitamin B12 – Erneuerungsprozess auf allen Ebenen

Vitamin B12 ist für die Zellerneuerung im Körper erforderlich. Sollten Sie einen Mangel haben, entstehen weniger frische Zellen. Die Folge sind überalterte Körperzellen. Sie könnten sich vitaler fühlen und frischer aussehen, wenn genug Vitamin B12 vorhanden wäre. Die mangelnde Erneuerung auf der körperlichen Ebene spiegelt sich auf der seelisch-geistigen Ebene wider. Das kann sich dadurch ausdrücken, dass es Ihnen schwerfällt, Ideen in die Tat umzusetzen. Wird das Vitamin-B12-Depot wieder aufgefüllt, verbessert sich auf körperlicher Ebene Ihre Zellteilung, und parallel dazu fällt es Ihnen auf seelisch-geistiger Ebene wieder leichter, Ihre Vorsätze zu verwirklichen und Ihre Ziele zu erreichen. Sie kommen aus dem »Man müsste mal« ins Handeln.

Bleibt noch die Frage offen, woher der Vitaminmangel kommt. Der erste Ansatzpunkt ist eine mögliche verminderte Zufuhr. Schauen wir uns den Stoffwechsel im Laborbefund etwas genauer an, wird aber schnell deutlich, dass die Ursache fast immer im Darm zu finden ist. Das Darmmilieu, das leicht sauer sein sollte, ist bei vielen Menschen zu alkalisch. Das hat zur Folge, dass die Enzyme ihre Aufgaben im Stoffwechsel nicht voll erfüllen können. Die Ursache des alkalischen Darms liegt häufig in der mangelnden Aktivität des Magens (Magensäuremangel), der Bauchspeicheldrüse oder des Leber-Galle-Systems. Diese Organe werden nicht ausreichend mobilisiert, wenn zu wenig gekaut wird oder in der Nahrung ein Anteil an Bitterstoffen fehlt.

Durch die ganzheitliche Interpretation der Laborwerte erkennen Sie, dass der Ansatz in der Therapie über die Ernährung und Ernährungsweise gesteuert werden kann.

Die analoge psychische Interpretation ist nur eine Seite des ganzheitlichen Laborverständnisses. Bedeutsam ist auch die systemische Betrachtung der Organfunktionen und ihrer Beziehung untereinander. So kann eine Störung der Schilddrüse durch einen Eisen-, Jod- oder Progesteronmangel, einen Kupferüberschuss, durch Stau im Gallenfluss oder einen durchlässigen Darm (Leaky Gut) ausgelöst werden. Mit einer umfangreichen Vital- und Stoffwechselanalyse lässt sich sicher herausfinden, was der Auslöser der Schilddrüsenstörung ist.

Solche Zusammenhänge zu erkennen, ermöglicht einen erweiterten therapeutischen Ansatz. Die ganzheitliche Sichtweise macht Medizin zu einem individuellen Betrachten und Erfassen Ihrer Gesundheit. Es ist wichtig, klarzustellen, dass die feinstoffliche Analogie nicht auf wissenschaftlichen Beweisen basiert und in der schulmedizinischen Praxis keine Rolle spielt. Dennoch können solche Analogien als Denkanstoß dienen und zu einem umfassenderen Verständnis des eigenen Körpers beitragen.

Der Körper ist ein fantastisch funktionierendes System, in dem alles mit allem verbunden ist und erst gemeinsam betrachtet eine Einheit ergibt. Wie Aristoteles (384–322 v. Chr.) bereits formulierte: »Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.«

Interpretation der Laborwerte

In der folgenden Interpretation der Blutwerte gehe ich auf die möglichen physiologischen Ursachen einer Werteverschiebung ein und bei einigen Werten auf die analoge sinnhafte Entsprechung. Die Basis dafür bilden eine intensive medizinische Aus- und Weiterbildung, die Erkenntnisse der anthroposophischen Medizin, die Arbeiten der Stoffwechselexperten Prof. Dr. Jürgen Schole und Wolfgang Lutz, das von Prof. Alfred Pischinger beschriebene »System der Grundregulation«, das von Prof. Dr. Max Lüscher entwickelte »kategoriale Ordnungssystem« mit der Einordnung der physiologischen Prozesse des Körpers durch Dr. Bodo Köhler und zu guter Letzt meine fast 40-jährige Praxistätigkeit mit zahlreichen Patientinnen und Patienten, die ich auf dem Weg zu mehr Gesundheit begleiten durfte.

Referenzbereiche

Alle gemessenen Laborwerte werden anhand von Referenzwerten interpretiert, die fast immer geschlechtsspezifisch und altersabhängig sind. Bei den Hormonen kommt außerdem die Abhängigkeit vom weiblichen Zyklus hinzu. Eine weitere Komponente ist das Messverfahren, mit dem die Werte ermittelt wurden, sowie die Kalibrierung der genutzten Geräte. Das führt dazu, dass jedes Labor nach bestem Wissen und Gewissen seine eigenen Referenzbereiche ermittelt. Diese können somit von Labor zu Labor unterschiedlich sein. Die in diesem Buch dargestellten Laborbeispiele und Referenzwerte sind Befunde aus der »Laborgemeinschaft für ganzheitliche Medizin« in Hamburg. Die angegebenen Referenzbereiche können von Ihrem persönlichen Befund aufgrund Ihres Alters und Geschlechts oder des Messverfahrens Ihres Labors abweichen.

Möchten Sie Ihre Werte anhand dieses Buches interpretieren, verwenden Sie bitte die von Ihrem Labor vorgegebenen Referenzbereiche. Klinisch relevante Werte befinden sich dabei außerhalb des Referenzbereiches, funktionelle Störungen (nicht bedrohlich krank, aber auch nicht mehr optimal gesund) erkennen Sie daran, dass sich der gemessene Wert im unteren oder oberen Referenzbereich befindet.

Wichtiger Hinweis

Dieses Buch ist nicht zur Eigendiagnose gedacht. Es soll Ihnen helfen, Ihre Laborwerte besser zu verstehen und Ihren Arzt oder Heilpraktiker auf mögliche Zusammenhänge hinzuweisen. Es ersetzt nicht dessen medizinische Kompetenz.

Hinweis: Eine Übersicht aller Laborwerte finden Sie auf S. 240.

Das große Blutbild

Ihr Blut besteht etwa zur Hälfte aus einer gelblichen Flüssigkeit, dem Blutplasma, und zur anderen Hälfte aus Zellen, den sogenannten Blutkörperchen. Diese unterteilen sich in:

• rote Blutkörperchen (Erythrozyten)

• weiße Blutkörperchen (Leukozyten)

• Blutplättchen (Thrombozyten)

Die Darstellung des Blutbildes gehört zu fast jeder Laboruntersuchung dazu. Im kleinen Blutbild werden die Anzahl der Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten sowie der Hämatokrit, ihr Anteil am Gesamtvolumen, die Größe der Erythrozyten (MCV) und deren Eisengehalt (MCH) dargestellt. Das große Blutbild beinhaltet zusätzlich noch die Aufschlüsselung der Leukozyten in ihre einzelnen Bestandteile.

Erythrozyten – die roten Blutkörperchen

Männer 4,5 – 5,9 Millionen/μl | Frauen 3,8 – 5,2 Millionen/μl

Erythrozyten, auch bekannt als »rote Blutkörperchen«, werden im Knochenmark gebildet und in der Milz sowie durch die Aktivität in den Gefäßen wieder abgebaut. Die Lebensdauer beträgt etwa 120 Tage. Bei einem gesunden Menschen findet ein ununterbrochener Auf- und Abbau statt. Für die Herstellung der roten Blutkörperchen werden vor allem Eisen, Vitamin B12 und Folsäure benötigt. Ist einer dieser Stoffe nicht in ausreichender Menge vorhanden, können nicht genügend Erythrozyten gebildet werden.

Die Hauptaufgabe der Erythrozyten ist der Transport des Sauerstoffs von der Lunge zu den verschiedenen Geweben und Organen, wo er für den Stoffwechsel und die Energiegewinnung benötigt wird.

Erhöhte Erythrozytenwerte

Eine Erhöhung der Erythrozytenzahl verursacht kaum Symptome. Sie ist häufig eine Begleiterscheinung von Erkrankungen oder ein Hinweis auf Sauerstoffmangel. Werden im Blutbild vermehrt rote Blutkörperchen festgestellt, ist das Blut dickflüssiger, und es besteht die Gefahr von Blutgerinnseln (Thrombose oder Embolien). Das kann folgende Ursachen haben:

• Blutkrankheiten mit einer anormalen Vermehrung der Blutkörperchen (Polyglobulie oder Polycythämia vera)

• Sauerstoffmangel durch längeren Aufenthalt im Hochgebirge oder chronische Lungenkrankheiten

• Tabakrauch (das darin enthaltene Kohlenmonoxid bindet sich an das Hämoglobin, das dann keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann)

• schwere Herzschwäche (es kommt zu einem chronischen Sauerstoffmangel im Gewebe, der Körper reagiert mit der vermehrten Produktion von Erythrozyten)

• Nierenerkrankungen

• Tumore (häufig ein Zeichen bei Nieren- oder Leberzellkarzinom)

• Stoffwechselkrankheiten, z. B. Cushing-Syndrom (chronisch erhöhtes Cortisol)

• Hormontherapien mit Testosteron, Erythropoetin (Doping) oder Cortisonpräparaten

Erniedrigte Erythrozytenwerte

Das Fehlen ausreichender Erythrozyten und somit ein verringerter Sauerstofftransport kann zu Konzentrationsstörungen, Schwindel, Leistungsschwäche, Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder Herzrasen führen. Ursachen dafür sind:

• Blutverlust (häufig bei chronisch starker Menstruation)

• Krankheiten des Knochenmarks (Leukämie, Tumore)

• Vitaminmangel (Vitamin B12, Folsäure, Vitamin C)

• Eisen- oder Kupfermangel

• chronische Infekte oder Entzündungen

• Tumorleiden

• Lebererkrankungen

• Bleivergiftung

• chronische Nierenerkrankungen mit Einschränkung der Organfunktion

• Hormonstörungen der Schilddrüse, Hypophyse oder Nebenniere

• Medikamente, z. B. Schmerzmittel

Analoge Entsprechung

Die Farbe Rot, und somit auch die Erythrozyten, steht für Ihre Dynamik, Durchsetzungskraft und das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten, in den »Robinson Crusoe« in Ihnen.

Erhöhte Werte deuten darauf hin, dass Sie versuchen, durch ständige Aktivität und Anstrengung immer mehr zu erreichen, möglicherweise auf Kosten Ihrer inneren Ruhe.

Niedrige Werte hingegen zeigen, dass Sie erschöpft sind, nicht nur körperlich, sondern auch emotional und geistig. Es fehlt Ihnen an vitaler Energie, weil Sie nicht das tun, was Sie wirklich nährt und erfüllt. Der Befund ist eine Einladung, innezuhalten und zu reflektieren: Was benötige ich wirklich, um mich lebendig und gesund zu fühlen?

Hämoglobin – der rote Blutfarbstoff

Männer 13 – 18 g/dl | Frauen 12 – 16 g/dl

Das Hämoglobin, der rote Blutfarbstoff, ist der wichtigste Bestandteil der Erythrozyten. Er besteht aus Eiweißketten und Eisen. Seine Hauptaufgabe ist die Bindung und der Transport des Sauerstoffs. Dieser wird in der Lunge aufgenommen und durch die Blutgefäße befördert. Die Körperzellen gewinnen in Verbindung mit den Nährstoffen daraus Energie. Auf dem Rückweg sorgt das Hämoglobin für den Abtransport des Kohlendioxids, das dann durch die Lunge ausgeatmet wird.

Erhöhte Hämoglobinwerte (Polyzythämie)

Erhöhungen des Hämoglobinspiegels entsprechen meist einer parallel erhöhten Zahl an roten Blutkörperchen. Auslöser sind beispielsweise:

• längere Aufenthalte im Hochgebirge oder eine Lungenerkrankung (der Körper versucht, den Sauerstoffmangel durch vermehrte Bildung von Erythrozyten auszugleichen)

• verstärkte Blutbildung im Knochenmark bei gutartigen oder bösartigen Tumoren (Krankheitsbild der Polycythaemia vera oder Polyglobulie)

• Medikamente, z. B. EPO (Erythropoetin, das auch von den Nieren gebildet wird), das beim Doping im Leistungssport Anwendung findet

Erniedrigte Hämoglobinwerte

Eine erniedrigte Konzentration von Hämoglobin im Blut hat dieselben Ursachen wie eine verminderte Erythrozytenzahl:

• Eisenmangel (häufig bei Frauen mit einer zu starken Menstruation)

• Vitamin-B12- oder Folsäuremangel (aufgrund einer unausgewogenen Ernährungsweise oder eines zu alkalischen Darmmilieus)

• verstärkter Zellzerfall (Hämolyse – kann bei der Blutentnahme entstehen, wenn der Arm zu lange gestaut wird, außerdem durch Infektionen, Tumore oder Störungen im Immunsystem)

Analoge Entsprechung

Hämoglobin als Träger des Sauerstoffs spiegelt auf seelisch-geistiger Ebene Ihre Fähigkeit wider, Lebenskraft zu empfangen und zu verteilen. Es symbolisiert, wie gut Sie atmen – nicht nur im physischen, sondern auch im übertragenen Sinne: Wie gut nehmen Sie Erfahrungen auf, verarbeiten sie und lassen sie wieder los?

Erhöhte Werte weisen darauf hin, dass Sie versuchen, mehr zu leisten, als eigentlich gut für Sie ist. Sie setzen sich unter Druck, wollen immer verfügbar sein, oder Sie nehmen sich keine Zeit, Ihre Erfahrungen wirklich zu verarbeiten. Dies führt auf Dauer zu einer Überlastung Ihrer seelischen und körperlichen Ressourcen.

Erniedrigte Werte zeigen an, dass Sie sich ausgebrannt fühlen, dass Ihnen »die Luft ausgeht«. In Ihnen entsteht der Eindruck, dass Sie nicht genug Energie haben, um Ihre täglichen Herausforderungen zu meistern, oder, dass das Leben an Ihnen vorbeizieht, ohne dass Sie wirklich daran teilhaben. Die Zeit ist gekommen, innezuhalten und sich zu fragen, was Sie brauchen, um sich wieder voll und ganz lebendig zu fühlen.

Auf körperlicher Ebene fehlt es häufig an Eisen. Zur Unterstützung des Eisenstoffwechsels verordne ich ein Eisenpräparat, in dem auch eine Spur Kupfer enthalten ist (FERRO ACTIV von New-Life nutrition).

Hämatokrit

Männer 0,40 – 0,52 g/dl | Frauen 0,35 – 0,47 g/dl

Blut ist buchstäblich dicker als Wasser. Die Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) sind seine festen Bestandteile und machen gemeinsam etwa 45 % des Blutes aus. Dieser Wert wird als »Hämatokrit« bezeichnet.

Erhöhte Hämatokritwerte

Erhöhte Werte vermindern die Fließfähigkeit des Blutes (Viskosität). Es kommt zu einer Mehrbelastung des Herzens und zu einer mangelhaften Durchblutung des Gewebes. Ursachen dafür können sein:

• extremer Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall oder mangelnde Flüssigkeitszufuhr

• eine stark erhöhte Produktion roter Blutkörperchen (Polyglobulie) oder verminderte Sauerstoffsättigung der Erythrozyten bei Aufenthalt in großen Höhen

• Medikamente, z. B. Erythropoetin (EPO), das bei Nierenerkrankungen oder beim Doping genutzt wird

• Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit), bei der es zu einer Überladung des Körpers mit Eisen kommt (im Laborbefund ist das Eisen stark erhöht)

Erniedrigte Hämatokritwerte

Im Laborbefund reduzierte Werte können bedingt sein durch:

• alle Formen der Blutarmut (Anämie – die häufigste Ursache ist Eisenmangel)

• Überwässerungen (beispielsweise in der Schwangerschaft)

• Infusionen oder eingeschränkte Nierenfunktion

Analoge Entsprechung

Auf seelisch-geistiger Ebene entspricht der Hämatokritwert Ihrer inneren Fülle und Vitalität. Ein ausgewogener Hämatokritwert geht mit einer Balance zwischen Geben und Nehmen, zwischen Aktivität und Erholung einher.

Erhöhte Werte deuten darauf hin, dass Sie in Ihrem Leben zu sehr auf das Tun fokussiert sind, auf das ständige Streben und Erreichen ohne ausreichende Zeit für Erholung und innere Einkehr. Diese Überaktivität führt auf Dauer zu Erschöpfung und einem Gefühl der Leere trotz aller erreichten Ziele.

Erniedrigte Werte wiederum sind ein Zeichen dafür, dass Sie sich erschöpft, emotional oder psychisch leer fühlen. Es ist an der Zeit, Ihre Ressourcen wieder aufzufüllen, ob durch nährende Erfahrungen, Ruhe oder die Erfüllung Ihrer seelischen Bedürfnisse.

MCV – mittleres Zellvolumen der Erythrozyten

82 – 98 fl

Der MCV (englisch »mean cell volume«) gibt Aufschluss über die durchschnittliche Größe der roten Blutkörperchen. Er allein gibt jedoch noch keinen sicheren Hinweis auf eine mögliche Erkrankung. Erst in Verbindung mit weiteren Blutwerten ist eine explizite Diagnose möglich.

Erhöhte MCVwerte (makrozytäre Anämie)

Erythrozyten mit einem hohen MCV werden als »makrozytär« (große Zellen) bezeichnet. Die Ursachen dafür können u. a. sein:

• ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 (auf eine einseitige Ernährungsweise, den erhöhten Verbrauch während einer Schwangerschaft, einen verminderten Intrinsischen Faktor im Magen oder eine verminderte Aufnahme im Darm (alkalischer Darm) zurückzuführen)

• Schilddrüsenunterfunktion und Lebererkrankungen

• Reifungsstörung der roten Blutkörperchen im Knochenmark (aplastische Anämie)

Erniedrigte MCVwerte (mikrozytäre Anämie)

Erythrozyten mit einem niedrigen MCV werden als »mikrozytär« (kleine Zellen) bezeichnet. Dies ist ein Hinweis auf:

• Eisen-, Kupfer- oder Vitamin-B6-Mangel

Analoge Entsprechung

Sind Ihre roten Blutkörperchen größer als normal, weist dies auf eine verminderte Zellerneuerung hin. Körperlich betrachtet, sind alle Zellen überaltert. Auf seelisch-geistiger Ebene ist ebenfalls der Erneuerungsprozess reduziert. Das drückt sich dadurch aus, dass Ihnen die Kraft zur praktischen Umsetzung von Ideen fehlt. Alles erscheint schwierig und zäh. Ihnen ist die Leichtigkeit des Seins abhandengekommen.

Sind Ihre roten Blutkörperchen kleiner als normal, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie sich auch in Ihrem Alltag »klein machen«. Ihre innere Schönheit und Ihr wahrer Wert kommen im Außen nicht zum Vorschein. Es fehlt Ihnen an Selbstvertrauen und innerer Stärke. Das führt zu Süchten oder depressiven Verstimmungen.

Vitamin-B6- und Kupfermangel sind deutliche Anzeichen fehlender Energie zur Wandlung und Veränderung. Im Rahmen einer persönlichen Veränderung wirkt sich der Mangel als Blockade aus. Hier sollte auf jeden Fall immer die körperliche Ursache abgeklärt werden und eine Substitution der fehlenden Vitalstoffe erfolgen.

In der Praxis war es für mich immer verblüffend, welchen positiven Einfluss aktive B-Vitamine (VITAMIN B ACTIV von NewLife nutrition) auf die psychischen Aspekte von zu kleinen oder zu großen roten Blutkörperchen haben. Bei vielen meiner Patienten kehrte die Leichtigkeit des Seins zurück, und es gelang ihnen besser, aktiv den Alltag zu bewältigen. Bei Patienten mit zu kleinen roten Blutkörperchen verbesserte sich das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

MCH – mittlerer zellulärer Hämoglobingehalt

28 – 32 pg

Das MCH misst die durchschnittliche Konzentration des Hämoglobins in jedem einzelnen Erythrozyten. Es wird aus dem Verhältnis vom Hämoglobin- zum Hämatokritwert ermittelt und dient der Differenzierung von unterschiedlichen Formen der Blutarmut. Dazu sind allerdings weitere Parameter wie Ferritin, Retikulozyten, Vitamin B12, Vitamin B6 und Folsäure erforderlich.

Erhöhte MCH-Werte

Zu hohe MCH-Werte, auch »hyperchrome Anämie« genannt, sind fast immer mit einer Vergrößerung der Erythrozyten verbunden. Sie geben Hinweise auf:

• Folsäure- oder Vitamin-B12-Mangel

• Störung im Knochenmark (bei gleichzeitiger Verminderung der Retikulozyten)

Erniedrigte MCH-Werte

Zu niedrige MCH-Werte, auch als »hypochrome Anämie« bezeichnet, geben an, dass die roten Blutkörperchen weniger Hämoglobin enthalten als üblich. Sie sind häufig mit einer Verkleinerung der Erythrozyten verbunden. Auslöser dafür können sein:

• Mangel an Kupfer, Eisen oder Vitamin B6 (Werte müssen im Vollblut gemessen werden, da nur so festgestellt werden kann, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt)

Analoge Entsprechung

Das mittlere Hämoglobin ist auf seelisch-geistiger Ebene ein Maß für Ihre innere Nährkraft und Vitalität. Es symbolisiert, wie reichhaltig Sie sich selbst »nähren« – im Sinne von Lebensfreude, Inspiration und geistiger Energie.

Ist Ihr MCH-Wert erhöht, weist das darauf hin, dass Sie zu viel von sich selbst verlangen im Bestreben, immer mehr zu erreichen oder sich ständig zu verbessern. Sie sollten sich Zeit nehmen, zu reflektieren, und darüber nachdenken, ob die Dinge, mit denen Sie sich beschäftigen, wirklich zu Ihrem Wohlergehen beitragen.

Ist Ihr MCH-Wert reduziert, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie sich in einer Phase befinden, in der Sie emotional oder geistig unterernährt sind. Ihnen mangelt es an motivierenden Erfahrungen, kreativen Impulsen oder emotionaler Unterstützung. Sie sollten bewusst nach Quellen suchen, die Ihre innere Welt bereichern und Ihnen Energie geben.

Auf körperlicher Ebene fehlt es häufig an Eisen. Zur Unterstützung des Eisenstoffwechsels verordne ich ein Eisenpräparat, in dem auch eine Spur Kupfer enthalten ist (FERRO ACTIV von NewLife nutrition). Es sorgt für einen stabilen Eisenspiegel im Blut, stärkt Ihr Selbstvertrauen, wirkt erdend und unterstützt die innere Stabilität.

MCHC – mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration

32 – 36 g/dl

Der MCHC ist ein Laborwert, der die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration in den roten Blutkörperchen misst. Der Wert ist in der allgemeinen Diagnostik jedoch entbehrlich. Bei einigen wenigen Anämieformen kann er als Differenzialdiagnose herangezogen werden, z. B. bei einer schweren Form der Thalassämie (Mittelmeeranämie).

Leukozyten – die weißen Blutkörperchen

Kleinkinder 6,0 – 17,5 /nl | Schulkinder 5,0 – 15,0 /nl | Erwachsene 3,9 – 10,0 /nl

Leukozyten sind kernhaltige Zellen im menschlichen Blut. Sie sind farblos und werden darum auch als »weiße Blutkörperchen« bezeichnet. Als »Gesundheitspolizei« unseres Körpers sorgen sie für die Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten. Die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöht sich auch bei allergischen Reaktionen, Giftstoffbelastungen, Wurminfektionen und Autoimmunkrankheiten.

Es gibt verschiedene Arten von Leukozyten. Je nach Aufgabe und Funktion differenzieren sie sich in unterschiedliche Zellen:

• neutrophile Granulozyten 50 – 70 %

• Lymphozyten 25 – 40 %

• eosinophile Granulozyten 1 – 5 %

• basophile Granulozyten 0,1 – 3,0 %

• Monozyten 2 – 8 %

Erhöhte Leukozytenwerte (Leukozytose)

Erhöhte Werte entstehen durch unterschiedliche Prozesse im Organismus. Diese können sein:

• Infektionen (vor allem durch Bakterien verursacht)

• chronisch-entzündliche Krankheiten (z. B. Darmentzündungen oder rheumatische Entzündungen)

• körperliche Anstrengung oder seelischer Stress, der das sympathische Nervensystem aktiviert

• Medikamente (vor allem Cortisonpräparate) oder vermehrt aufgenommene Giftstoffe

Sind alle Bestandteile des Blutes (Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten) erhöht, handelt es sich um eine Blutbildungsstörung im Knochenmark. Die Ursache dafür muss abgeklärt werden. Aus Sicht der anthroposophischen Medizin gehört die Blutbildung im Organismus zum Bleiprozess. Daher ist es ratsam, eine mögliche Bleibelastung zu untersuchen.

Erniedrigte Leukozytenwerte (Leukopenie)

Die Anzahl der Leukozyten im Blut kann sich schnell verändern. Für die Reduzierung gibt es einige Auslöser. Dazu gehören:

• Viruserkrankungen oder Pilzinfektionen

• Medikamente wie Schmerzmittel, Psychopharmaka, Schilddrüsenmittel (Thyreostatika), Chemo- oder Stahlentherapeutika

• Vergrößerung der Milz durch Lebererkrankungen

• Darmbarrierestörungen (Leaky Gut - entzündlich oder degenerativ)

Nach meiner Erfahrung ist die häufigste Ursache für niedrige Leukozyten die postprandiale (durch Nahrungsaufnahme ausgelöste) Entzündung. Sie entsteht durch Störungen in der Darmbarriere, die einen entzündlichen oder degenerativen Charakter haben können. Eine leichte Reaktion des Immunsystems auf Nahrung ist normal. Stärkere Entzündungen hingegen werden durch Nahrungsmittel, die nicht zum Stoffwechsel passen, hochkalorische Mahlzeiten oder eine erhöhte Mahlzeitenfrequenz hervorgerufen. Diese niedriggradigen Entzündungen gelten in der Naturheilkunde und in der Schulmedizin als Ausgangspunkt für schwerwiegende Erkrankungen, wenn sie auf Dauer bestehen.

Analoge Entsprechung

Leukozyten repräsentieren Ihre innere Stärke und die Fähigkeit, sich gegen negative Einflüsse zu verteidigen, Ihre Integrität zu wahren. Der Wert zeigt, wie gut Sie in der Lage sind, sich vor schädlichen Einflüssen zu schützen und Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu fördern.

Erhöhte Werte weisen darauf hin, dass Sie sich in einem Zustand des Kampfes oder der Verteidigung befinden, möglicherweise als Reaktion auf stressige Situationen, Konflikte oder emotionale Belastungen. Sie sollten lernen, Ihre Energie besser zu schützen und Grenzen zu setzen, um Ihre seelische Gesundheit zu bewahren.

Erniedrigte Werte zeigen an, dass Sie emotional oder energetisch erschöpft sind, möglicherweise aufgrund von Überforderung oder mangelnder Fürsorge für sich selbst. Es fehlt Ihnen an innerer Standfestigkeit, an Selbstvertrauen und an Abgrenzung. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen und Ihre Kraftreserven aufzubauen, um Ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Neutrophile Granulozyten

gesamt 1,9 – 7,0 /nl | Anteil 50 – 70 %