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»Alles zu seiner Zeit« – das gilt auch für unseren Körper, dessen Funktionen einer inneren Uhr folgen. Jedes Organsystem hat feste Zeiten, zu denen es besonders aktiv bzw. in Ruhe ist. Achten wir darauf, wird sich das positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Treten Beschwerden wiederholt zu einer bestimmten Uhrzeit auf, können sie ein Hinweis auf Störungen eines bestimmten Organs sein. Lothar Ursinus ist seit über 30 Jahren einer der führenden Experten unter den Heilpraktikern Deutschlands. Auf gewohnt eingängige Weise schildert er, was wir über das Phänomen »Organuhr« wissen müssen, wie unser Körper »tickt«. Wenn wir die Wechselwirkungen der verschiedenen Organsysteme verstehen und wieder mehr auf unseren Körper hören, fällt es uns leicht, unseren Organen etwas Gutes zu tun. Hierzu gibt der Autor viele Tipps für den Alltag.
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Seitenzahl: 100
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Lothar Ursinus
DIE ORGANUHR –
leicht erklärt
Unseren Energiekreislauf verstehen und Erkrankungen erkennen
ÜBER DEN AUTOR
Der Heilpraktiker Lothar Ursinus gehört seit über 30 Jahren zu den führenden Experten unter den Heilpraktikern Deutschlands. Er leitet das Naturheilzentrum Alstertal in Hamburg und ist Mitbegründer des Labors für ganzheitliche Medizin. Er hat ein System entwickelt, das Ergebnisse von Laboruntersuchungen nach klinischen (schulmedizinischen), naturheilkundlichen und analog seelisch-geistigen Gesichtspunkten ganzheitlich interpretiert. Dieses Wissen vermittelt er Heilpraktikern und Ärzten in zahlreichen Seminaren und Vorträgen. In dem Buch »Mein Blut sagt mir ...« hat er seine Erkenntnisse auch für Laien verständlich niedergeschrieben. Seine langjährige Laborerfahrung mit der Vital- und Stoffwechselanalyse ist der Grundstein für das von ihm konzipierte individuelle Ernährungsprogramm von »gesund & aktiv«.
www.gesund-aktiv.com
www.labor-ganzheitlich.de
www.die-organuhr.de
Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie ersetzen keine ärztliche, heilpraktische oder therapeutische Behandlung. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors oder des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
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ISBN 978-3-8434-6087-3
Lothar Ursinus: Die Organuhr – leicht erklärt Unseren Energiekreislauf verstehen und Erkrankungen erkennen © 2009, 2015 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Murat Karaçay, Schirner, unter Verwendung einer Grafik des Autors, einer Grafik des Schirner Verlags sowie von # 24102433 (VVSV), www.shutterstock.comLayout: Simone Leikauf, Schirner Lektorat: Katja Hiller, Schirner Gesetzt aus der Arimo (© Ascenderfonts.com) unter der Apache-Lizenz 2.0: www.apache.org/licenses/LICENSE-2.0E-Book-Erstellung: HSB T&M, Altenmünster, Germany
www.schirner.com
2., überarbeitete E-Book-Auflage 2017
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
INHALT
Über den Autor
Vorwort zur neuen Auflage 2016
Einleitung
Der Mensch ist ein Teil des Universums.
Die Organuhr
Wie funktioniert die Organuhr, oder woher wissen unsere Organe, wie spät es ist?
Lunge
Organ für Distanz und Mut, Loslassen, Kreativität und Wandlung
Dickdarm
Organ des Annehmens und des Loslassens
Magen
Organ der Lebensfreude und der Gier
Milz-Pankreas
Organe des Denkens und der Beziehung
Herz
Organ der Freude und der Lust, der Liebe ohne Bedingungen
Dünndarm
Organ der Erkenntnis der Gleichheit in der Vielfalt
Blase
Organ der Selbstorientierung, des Weges nach innen
Niere
Organ der Furcht, Angst und Beziehung
Pericard
Beschützer des Herzens
3facher Erwärmer
Meridian der Balance zwischen innen und außen
Gallenblase
Organ der Entscheidung, Zielstrebigkeit und Treue zu sich selbst
Leber
Organ der Wandlung, Erneuerung und Veränderung
Psychische Grundbedürfnisse
Körperliche Bedürfnisse
Zu guter Letzt
Literatur
Bildnachweis
DIESES BUCH WIDME ICHMEINEN BEIDEN KINDERNDANIEL UND KATHARINA.
VORWORT ZUR NEUEN AUFLAGE 2016
Nach Erscheinen der 1. Auflage der »Organuhr« im Jahre 2009 erhielt ich viele Zuschriften von Lesern. Sie bestätigten die von mir dargestellten organischen Zusammenhänge und auch die dazugehörigen seelisch-geistigen Aspekte. Besonders die Mitteilungen, in denen sich der Leser in der Beschreibung eines Phänomens wiedererkannte, motivierten mich zur überarbeiteten und ergänzten Auflage dieses Buches.
Eine der häufigsten Fragen bezog sich auf die Umstellung der Sommerzeit. Stellen sich unsere Organe auf die Verschiebung ein? Und welchen Einfluss hat es? Wer schon einmal nach einem Langstreckenflug durch mehrere Zeitzonen unter einem »Zeitenkater«, auch Jetlag genannt, gelitten hat, weiß, wie wichtig und schwierig es ist, sich dem neuen Schlaf-wach-Rhythmus anzupassen. Die innere Uhr kann sich nicht kurzfristig mit der aktuellen Ortszeit synchronisieren. Es kommt zu diversen Beschwerden aufgrund des veränderten Licht- und Dunkeltaktes.
Der Mensch ist ein Lichtwesen und passt sich über die Epiphyse (Zirbeldrüse) dem Sonnenlicht an. Aus der Tierwelt kennen wir dieses Phänomen. Die ersten Sonnenstrahlen führen dazu, dass die Vogelwelt erwacht und ein Lied anstimmt. Das ständige »Updaten« auf das Sonnenlicht hat auch einen Einfluss auf den Organrhythmus. Ich denke, dass wir uns auch rhythmisch auf die Sommerzeit einstellen, anfangs mit einigen Problemen, die sich aber nach wenigen Tagen legen. Bauern geben ihren Kühen etwa eine Woche Zeit, sich an den neuen Biorhythmus zu gewöhnen.
Im Januar 2015 beendete ich die langjährige Arbeit an meinem Buch »Mein Blut sagt mir …«. Dieses Thema war mir eine Herzensangelegenheit. Ich habe es bewusst nicht für den Arzt oder Heilpraktiker geschrieben. Mir war es wichtig, Labordaten und auch organische Zusammenhänge für jeden verständlich zu erklären. Mittlerweise ist bereits die 3. Auflage dieses Buches erschienen. Viele dieser Erkenntnisse über das Blut, die ich durch die Recherche zum Buch gewonnen habe, habe ich in die erweitere Auflage der »Organuhr« aufgenommen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der neuen Auflage.
EINLEITUNG
Der Mensch ist ein Teil des Universums.
Betrachten wir die Natur, so sehen wir überall einen Rhythmus von Tag und Nacht, Sommer und Winter, Werden und Vergehen, Leben und Tod. Es gibt in der Natur keinen Vorgang mit einem Anfang und einem Ende, ohne dass dieses scheinbare Ende nicht gleichzeitig der Anfang von etwas Neuem ist. Auf jedes Auf folgt zwangsläufig ein Ab. Ohne das Einatmen wäre auch das Ausatmen nicht möglich. Dieser Wechsel in der Polarität drückt Lebendigkeit aus. Im Universum geht nichts verloren. Etwas mit einem Anfang und einem definitiven Ende wäre in der kosmischen Ordnung nicht möglich.
Zyklen wie Tag und Nacht und auch die Jahreszeiten nehmen wir als selbstverständlich hin. Wir erleben sie immer wieder und richten unsere persönliche Lebensplanung danach aus. Der Mensch ist kein autonomes Wesen auf dieser Erde. Wir alle sind ein Teil des größeren Ganzen, seiner Abläufe und Wandlungen. Wir sind eingebunden in das Sonnensystem und unterliegen den Veränderungen des kosmischen Reigens.
Das zyklische Geschehen des Universums finden wir auch in unserem Körper wieder. Die Haut erneuert sich alle vier Wochen, weil eine Hautzelle nur 28 Tage lebt und sich dann abschuppt. Dieser Zeitraum entspricht dem Mondrhythmus. Ist der Rhythmus der Hauterneuerung gestört, wie beispielsweise bei der Schuppenflechte (Psoriasis), sprechen wir in der Medizin von einer Rhythmusstörung, die sich an der Haut zeigt. Somit sollte die Schuppenflechte über das Hormonsystem und nicht über die Haut behandelt werden. Auch der weibliche Zyklus entspricht dem Mondrhythmus: Nach 28 Tagen wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen, damit sich eine neue aufbauen kann. Auch beim genaueren Betrachten des Atmens wird der Zusammenhang mit dem Universum deutlich. Ein Mensch atmet etwa 18 Mal in der Minute. In 24 Stunden sind dies 25 920 Atemzüge – 18 x 60 x 24. Diese Zahl findet in Jahren gesehen seine Entsprechung in dem Zeitraum, der als das Platonische Weltenjahr1 bezeichnet wird. Die Lebenszeit eines Menschen mit angenommen 72 Jahren mal 360 Tage ergibt dieselbe Zahl. Das menschliche Leben ist gewissermaßen ein Atemzug des Kosmos. Verstehen wir uns als einen Teil des Ganzen, ordnen wir uns dem zyklischen Geschehen des Universums ein, so wird es leicht verständlich, dass die physiologischen und organischen Abläufe in unserem Körper einer höheren Ordnung unterliegen.
Seit einigen Jahren erstellen wir im Naturheilzentrum in Hamburg für unsere Patienten speziell abgestimmte Ernährungspläne, die sich am Stoffwechselgeschehen ausrichten. Für das von mir begründete individuelle Ernährungsprogramm »gesund & aktiv«2 werden anhand einer Vital- und Stoffwechselanalyse die Nahrungsmittel ermittelt, die optimal zum jeweiligen Menschen passen. Patienten, die nicht wirklich krank oder übergewichtig sind, berichten sehr häufig, dass wir genau die Lebensmittel herausgearbeitet haben, die sie gern essen. Bei Patienten mit Stoffwechselerkrankungen oder Übergewicht hören wir diese Äußerung jedoch fast nie. Dies lässt den Schluss zu, dass jeder Mensch unterschiedlich sensibel mit sich selbst umgeht. Wer auf seine innere Stimme hört, dem geht es in der Regel besser, weil er sich bewusst oder auch unbewusst den kosmischen Gesetzen unterordnet, sich selbst spürt und seinen Weg findet.
Die Organuhr hat ihre Ursprünge in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Auch dieser jahrtausendealten Heilweise, die auf einem ganzheitlichen Denken basiert, liegt das rhythmische System des Universums zugrunde. Sie sieht den Menschen also in enger Verbindung mit den kosmischen Prinzipien und den Gesetzmäßigkeiten der Erde. Die chinesische Medizin versteht das Energiesystem des Menschen als ein Netzwerk zwischen innen und außen. Er erhält seine Lebenskraft von den beiden Polaritäten Himmel und Erde. Diese Lebensenergie wird auch Qi genannt. Sie bezieht sich auf materielle und seelisch-geistige Nahrung, die der Körper zur Energiegewinnung erhält. Wirklich fremd sind diese Hinweise der westlichen Welt jedoch nicht. Paracelsus sagte sinngemäß: Wer nicht den Lebensraum und die Stellung der Gestirne in die Diagnose des Krankheitsgeschehens einbezieht, darf sich nicht Arzt nennen.
Wer aber stellt nun unsere innere Uhr, wo ist der Taktgeber, wo ist die »Masteruhr«? Wir alle haben einen natürlichen biologischen Rhythmus, der sich dem Sonnenlicht anpasst. Forscher haben festgestellt, dass wir nicht nur diese Masteruhr haben, sondern auch einzelne »Uhrwerke« in der Peripherie. Das klingt zunächst einfach und spannend. Es kann aber fatale Folgen haben, wenn wir nicht dem Sonnenrhythmus entsprechend leben – und doch macht dies heutzutage kaum jemand. Dann stimmt die Masteruhr als Taktgeber nicht mehr mit den Uhren und den Rhythmen in den einzelnen Organen und Körperregionen überein. Bei einem Orchester spricht man von Katzenmusik, wenn jeder das spielt, wonach ihm gerade ist. So etwa »klingt« es auch im Körper, wenn wir uns nicht im biologischen Einklang befinden.
Den Verlust dieser Synchronisation erleben wir beispielsweise nach Flugreisen, egal, in welcher Richtung wir eine oder auch mehrere Zeitzonen überschreiten. Typische Jetlag-Symptome sind Benommenheit, Magenverstimmungen, Müdigkeit am Tag, Schlafprobleme in der Nacht, hormonelle Fehlreaktionen und vieles mehr. Nach einigen Tagen Aufenthalt in der anderen Zeitzone hat sich der körperliche Rhythmus dann auf die neue Sonnensituation eingestellt. Je größer die Verschiebung in Relation zur gewohnten Zeit ist, desto länger dauert erfahrungsgemäß auch die Umstellung. Es gilt hier allerdings, auch die innere Flexibilität des jeweiligen Körpersystems zu berücksichtigen: Junge Menschen können sich schneller einer neuen Sonnensituation anpassen als ältere.
Menschen, die in einem wechselnden Schichtdienst arbeiten, müssen sich ebenfalls ständig einem neuen Rhythmus anpassen. Diese Wechsel bergen erhebliche gesundheitliche Risiken. An der Harvard Universität wurden in den vergangenen 30 Jahren 120 000 Krankenschwestern bezüglich ihrer Ernährung, ihrer Bewegung und ihrer Gesundheit untersucht. Die Krankenschwestern, die ständig im Nachtdienst gearbeitet haben, trugen ein um 60 % erhöhtes Risiko in sich, an Brustkrebs oder auch an Darmkrebs zu erkranken, als jene mit Tagschichten.
Auch wenn es nicht immer möglich erscheint (oder wirklich nicht immer möglich ist), so ist es doch erstrebenswert, die kosmischen Gesetze und Gegebenheiten, die universellen Rhythmen, von denen wir letztlich ein Teil sind, zu achten und zu respektieren. Zumindest geht es uns damit gesundheitlich, körperlich und seelisch-geistig besser. Allein deswegen ist es einen Versuch wert, im Einklang mit dem Sonnenrhythmus zu leben.
Im Tagesverlauf hat jedes Organ seinen absoluten Höhepunkt in der Aktivität. Als Gegenpol gibt es natürlich auch für jedes Organ eine wichtige Ruhephase. Jedem von uns ist klar, dass unser Tag mit dem Moment des Aufstehens beginnt. Für den einen ist dieser morgens um 5 Uhr, für den anderen nachmittags um 15 Uhr. Der Tag beginnt, ganz egal, wann wir aufstehen, für unsere Organuhr jedoch um 3 Uhr morgens – und zwar jeden Tag. Wenn unser Wecker um 7 Uhr klingelt, dann ist die Hauptaktivität der Lunge bereits abgeschlossen, und der Dickdarm ist gerade noch aktiv. Die körperliche Reinigung hat in den ersten Morgenstunden die absolute Priorität, erst dann kommt ab 7 Uhr das Frühstück. Wenn Sie den Tag mit einem Glas warmen Wassers beginnen, unterstützen Sie Ihre körperliche Reinigung optimal.
Medizin ist spannend und interessant, wenn wir nicht nur Symptome betrachten und sie bekämpfen, sondern sie als Wegweiser zum Ausgangspunkt von Erkrankungen sehen. Hilfreich sind dabei die Grundlagen der chinesischen und der anthroposophischen Medizin.