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Devoted - Gefährliches Verlangen E-Book

S. Quinn

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Beschreibung

Er ist jung, er ist erfolgreich, er ist sexy. Aber er ist ihr Lehrer. Und ihre Liebe ist verboten.

Als Sophia Rose eine Affäre mit ihrem Schauspiellehrer, dem faszinierenden Hollywoodstar Marc Blackwell, beginnt, hat sie keine Ahnung, wohin sie ihre verbotene Liebesbeziehung führen würde. Schon bald wird sie in Marcs düstere Welt der Obsessionen hineingezogen. Doch dann macht Marc ihr einen Heiratsantrag. Ist das ein Zeichen seiner Liebe? Oder nur seiner übersteigerten Eifersucht?

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Seitenzahl: 350

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Buch

Als die Schauspielschülerin Sophia Rose eine Affäre mit ihrem Lehrer, dem faszinierenden, aber unnahbar wirkenden Hollywoodstar Marc Blackwell, beginnt, hat sie keine Ahnung, wohin sie ihre verbotene Liebesbeziehung führen wird. Schon bald wird sie in Marcs düstere Welt der harten Disziplin und Kontrolle hineingezogen. Sophia entdeckt eine verborgene erotische Seite an sich, die ihr bisher fremd war, und ihre Liebe zu Marc wird immer obsessiver.

Marc möchte Sophia für immer und will sie heiraten. Aber Sophia stimmt seinem Antrag nicht zu, ohne ihre Familie gefragt zu haben. Sophias Vater traut Marc allerdings nicht. Er verlangt, dass sich die beiden drei Monate lang nicht sehen, um zu testen, ob sie wirklich füreinander geschaffen sind.

Wird Marcs und Sophias Beziehung der Trennung standhalten? Oder wird sie Marcs Eifersucht und Sophias Freundschaft mit dem bekannten Schauspieler Leo Falkirk zum Opfer fallen?

Informationen zu S. Quinn

sowie zu weiteren Titeln der Autorin

finden Sie am Ende des Buches.

S. Quinn

DEVOTED

Gefährliches

Verlangen

Band 3

Roman

Aus dem Englischen

von Andrea Brandl

Die Originalausgabe erschien 2013

unter dem Titel »Bound by Ivy«.

1. Auflage

Deutsche Erstveröffentlichung April 2014

Copyright © der Originalausgabe 2013 by S. Quinn

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014 by

Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur München

Umschlagfoto: Ed Reschke/getty images

Redaktion: Kerstin von Dobschütz

BH · Herstellung: Str.

Satz: omnisatz GmbH, Berlin

ISBN: 978-3-641-13781-6

www.goldmann-verlag.de

Ivy, engl. für Efeu: Robustes Klettergewächs mit immergrünen Blättern und schwarzen, beerenartigen Früchten, das Gebäude vor Witterungseinfluss schützen und Fassaden gleichermaßen Schaden zufügen kann.

❧ 1

Sophia Rose«, sagt Marc. »Willst du meine Frau werden?«

O Gott. O mein Gott. Ich sehe in Marcs wunderschöne Augen, deren Blau nie leuchtender war als in diesem Moment.

Meine Finger zittern, als ich sie auf die Lippen presse.

Mein Blick fällt auf den riesigen birnenförmigen Brillanten zwischen Marcs Fingern. Es gäbe wohl kaum einen schöneren Rahmen für einen Heiratsantrag als dieses Meer aus Rosen und Efeu, und doch ist es ein Schock.

Es ist wie im Märchen. Ich stehe hier – eine Prinzessin in einem prächtigen blauen Kostümkleid mit ausgestelltem Rock, und Marc, der gut aussehende Prinz in seinem maßgeschneiderten schwarzen Anzug und blütenweißen Hemd, kniet vor mir.

»Marc«, flüstere ich und spüre, wie sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitet. Ich bin so verdutzt, dass ich kaum ein Wort herausbringe.

Marc sieht mich an, und es ist, als würde ich in den Tiefen seiner Augen versinken.

Wieder sehe ich auf den Ring. Er ist so wunderschön. Es passiert tatsächlich.

KLICK.

Ich zucke zusammen, als die Tür zu meiner Garderobe aufgeht.

»Hallo?«

Marc runzelt die Stirn. »Hast du jemanden eingeladen?«

Ich schüttle den Kopf.

Ein Lichtstrahl fällt auf den Boden, und ein bleiches, spitzes Gesicht löst sich aus der Dunkelheit.

Im ersten Moment erkenne ich es nicht wieder, weil ich nicht darauf gefasst bin, es hier zu sehen, aber dann mache ich hellblondes Haar, eine Stupsnase und ein kaltes Augenpaar aus.

Es ist Cecile.

»Du elendes Miststück.« Die Worte, spröde und hart, treffen mich wie ein Schlag in die Magengrube.

Marc erhebt sich und legt den Arm um mich, während er mit der anderen Hand die Schmuckschatulle zuklappen und in seiner Tasche verschwinden lässt. »Das hier ist Sophias Privatgarderobe.«

Sie trägt ein figurbetontes rotes Wollkleid, lange weiße Handschuhe dazu und hat ihr Haar mit brillantbesetzten Nadeln hochgesteckt. Ihr Körper ist gespannt wie eine Feder, ihre Augen sind gerötet und funkeln vor Zorn.

»Giles wird Entführung vorgeworfen«, zischt sie. »Nur deinetwegen. Wegen der Lügen, die du verbreitet hast.«

»Ich habe keine Lügen über Getty verbreitet. Er ist gefährlich. Und er ist genau da, wo er hingehört.«

»Du wusstest, dass er mit mir zusammen ist. Und das konntest du nicht ertragen, stimmt’s? Du erträgst es nicht, dass auch ich einen berühmten Freund habe. Deshalb musstest du alles kaputt machen.«

Unwillkürlich muss ich lachen. Das ist völliger Blödsinn. »Aber du wolltest doch gar nicht mit ihm zusammen sein, sondern hast ihn selbst als Monster bezeichnet.«

»Er ist der Vater meines Kindes. Aber jetzt fällt die Hochzeit ins Wasser. Und ich ende als alleinerziehende Mutter …«

Sie wendet sich Marc zu. Mit einem Mal erscheint ein flehender, verzweifelter Ausdruck in ihren Augen. »O Marc, wieso siehst du denn nicht, was Sophia in Wahrheit ist? Eine Lügnerin, sonst nichts. Sie hat keinerlei Klasse. Kein Geld. Ich hätte so viel besser zu dir gepasst.«

Ihre mageren Finger bekommen sein Hemd zu fassen und umklammern den weißen Stoff. »Bitte. Ich habe niemanden mehr. Aber es ist noch nicht zu spät. Nimm mich.«

Ich erstarre.

»Du solltest jetzt lieber gehen, Cecile«, sage ich leise und löse ihre Hand von Marcs Hemd.

Ein irrer Ausdruck liegt in ihren Augen, als sie zurückweicht.

Erst jetzt bemerke ich, dass sie völlig aufgelöst ist – ihr sonst so sorgfältig aufgetragenes Make-up ist verschmiert, außerdem hat sie eine dicke Puderschicht aufgetragen, die ihrem Gesicht eine gespenstische Blässe verleiht. Ihr Kleid ist in der Taille verrutscht, sodass es an den Hüften unschöne Falten wirft.

»Du hast mein Leben zerstört!«, kreischt sie, wobei ihre Augen schier aus den Höhlen quellen. »Du verdienst Marc nicht. Du verdienst überhaupt niemanden! Mach dich darauf gefasst, dass du für das bezahlen wirst, was du getan hast!«

Sie fährt herum und stürmt hinaus, wobei sie die Tür hinter sich zuknallt, dann ertönt das hektische Klappern ihrer Absätze auf dem Korridor.

Instinktiv will ich ihr folgen, aber Marcs Finger legen sich wie ein Schraubstock um meinen Arm.

»Lass sie.«

»Ich will das aber nicht auf mir sitzen lassen.« Ich versuche, mich ihm zu entwinden. »Ich muss das klären.«

Marc macht keine Anstalten, mich loszulassen.

»Lass mich los, Marc.«

Er packt mich bei den Schultern und dreht mich zu sich herum. »Du wirst nirgendwo hingehen. Erst wenn du dich ein bisschen beruhigt hast.«

»Ich bin ruhig.«

»Wenn du ruhig wärst, wüsstest du, dass es viel zu gefährlich ist, jemandem nachzulaufen, solange er noch so aufgebracht ist. Sie weiß nicht, was sie sagt und was sie tut, und könnte jederzeit auf dich losgehen.«

Ich lege mir die Hand auf die Brust. Mein Herz rast.

»Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.« Marc küsst mich auf den Mund. »Okay?«

Ich lasse den Atem entweichen. »Gut.«

»Und jetzt erzähl mir, was hier los ist. Wie kommt Cecile dazu, Partei für Giles Getty zu ergreifen?«

❧ 2

Ich blicke über seine Schulter hinweg auf das Meer aus Rosen und Efeu im Raum. »Sie ist schwanger. Und er ist der Vater.«

Marcs Brauen schießen in die Höhe. »O Gott. Sag, dass das ein Scherz ist.«

»Nein, ist es nicht.«

»Wieso hast du mir das nicht schon früher erzählt?«

»Sie hat es mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut. Es gab keinen Grund, mein Versprechen zu brechen.«

Marcs Augen verdüstern sich. »Dieser elende Dreckskerl. Der Mann geht über Leichen.«

»Sie hatte schreckliche Angst, als sie es mir erzählt hat. Sie wird enterbt, wenn ihre Familie von der ungewollten Schwangerschaft erfährt, es sei denn, sie heiratet den Vater ihres Kindes.«

»Was ziemlich unwahrscheinlich ist, denn Giles Getty sitzt praktisch schon in einer Zelle.«

»Und hoffentlich für lange Zeit.«

Marc nimmt meine Hand und legt sie auf seine Brust. »Ich werde nicht zulassen, dass er auch nur in deine Nähe kommt. Ich habe die besten Anwälte darauf angesetzt, ihn so lange, wie es nur geht, im Gefängnis schmoren zu lassen.«

Ich spüre die Wärme seines Körpers unter meinen Fingern.

»Ich werde dich immer beschützen, Sophia. Solange ich lebe.«

Ich erschaudere leicht. Sobald ich ihn mit dieser tiefen, intensiven Stimme sprechen höre, passieren die verrücktesten Dinge mit meinem Körper, selbst wenn ich noch so durcheinander und bestürzt bin.

»Cecile war wie von Sinnen«, murmle ich. »Als hätte sie den Verstand verloren.«

»Wir alle haben unseren Punkt, an dem wir nicht mehr können.« Marcs Lächeln verblasst, und er zieht die Brauen zusammen.

»Marc?«

»Sollte dir je etwas zustoßen, wäre das mein Ende.« Er zieht die Schmuckschatulle noch einmal aus seiner Hosentasche und dreht sie hin und her. »Ich will nicht, dass deine Erinnerung an unsere Verlobung von diesem Vorfall getrübt wird, deshalb werde ich dir ein anderes Mal einen Antrag machen.«

»Willst du mich nicht jetzt gleich noch einmal fragen?«

»Nein. Das Timing sollte perfekt sein. Nur Geduld, Miss Rose.« Er lässt die Schatulle in seiner Hosentasche verschwinden, während dieses verschmitzte Blackwell-Grinsen erneut auf seinen Zügen erscheint. »Hättest du denn Ja gesagt?«

»Möglicherweise.«

Marcs Grinsen verwandelt sich in ein Lächeln, bei dem seine Grübchen erscheinen. »Das freut mich zu hören.« Er kratzt sich an der Schläfe.

In diesem Moment weht Musik den Korridor entlang. Die Party scheint in vollem Gange zu sein. Bestimmt warten Dad, Jen und alle anderen schon auf uns.

»Weiß jemand, dass du mir heute einen Heiratsantrag machen wolltest?«

»Nur dein Vater. Ich habe bei ihm um deine Hand angehalten.«

»Und war er überrascht?«

»Sehr sogar. Und ein bisschen schockiert.«

»Aber er hat Ja gesagt?«

»Solange du glücklich wärst, wäre er es auch, hat er gesagt.«

»An seinem Einverständnis liegt mir sehr viel.«

»So?«

»Mum hat großen Wert auf solche Dinge gelegt. Ohne die Erlaubnis ihrer Familie hätte sie Dad nicht geheiratet. Und als sie im Sterben lag, hat sie Dad versprechen lassen, dass wir immer zusammenhalten werden. Ich weiß, dass sie es nicht wollen würde, wenn ich ohne Dads Segen heirate.«

Die Musik wird lauter.

»Ich sollte mich umziehen.« Zum Glück habe ich meine Lieblingsjeans und meine bequemen Turnschuhe dabei. Ich kann es kaum erwarten, aus diesem Kleid herauszukommen. »Hattest du keine Angst, dass Dad Nein sagen könnte?«

»Ich hatte die Hosen bis zum Anschlag voll.« Er drückt meine Hand.

❧ 3

Nachdem ich mich umgezogen habe, machen wir uns auf den Weg zu Leos Garderobe.

Meine Garderobe ist im alten Teil des Theaters untergebracht, Leos hingegen befindet sich im modernisierten, mit nagelneuem Teppichboden ausgelegten Gebäudeteil.

»Deine Garderobe sollte auch im renovierten Teil sein. Die Luft ist dort viel besser.« Marc runzelt die Stirn.

»Ich bin aber nicht so ein großer Star wie Leo.«

»Du bist genauso wichtig für das Stück wie er. Ich werde dafür sorgen, dass du umziehst.«

»Nein, schon gut. Ich mag meine Garderobe. Sie ist mir sogar lieber, weil sie besser zu mir passt.«

Marc hebt eine Braue. »Du warst schon einmal in Leos Garderobe?« Sein Tonfall spricht Bände.

»Ja. Ein paarmal. Sie ist sehr hell, mit rotem Teppichboden und Plakaten an den Wänden. Sehr nett. Passt zu Leo.«

Marcs Kiefer spannt sich an. »Ich vertraue darauf, dass er sich wie der perfekte Gentleman benommen hat.«

Ich zögere. Marcs und Leos Vorstellung von einem perfekten Gentleman könnten ein wenig auseinandergehen.

»Es gibt keinen Grund zur Eifersucht«, erwidere ich.

Marcs Augen verdunkeln sich. »Das freut mich zu hören.«

»Du und Leo habt vor Jahren schon einmal zusammengearbeitet, deshalb solltest du wissen, dass er ein netter Kerl ist.«

»Das Einzige, was mir von Leo Falkirk in Erinnerung geblieben ist, sind seine Unzuverlässigkeit und seine Angewohnheit, zu spät zu kommen. Im Zweifelsfall würde ich ihm nicht trauen. Auch im Hinblick auf dich nicht.«

»Damals war er noch ein Teenager. Seit ich mit ihm zusammenarbeite, ist er kein einziges Mal zu spät gekommen. Er ist wirklich nett, glaub mir.«

»Wenn du mich fragst, muss das erst noch bewiesen werden. Vor allem nach dem Vorfall, als er dich nach der Probe vors Haus gezerrt und einer Horde wild gewordener Fotografen zum Fraß vorgeworfen hat.«

»Das war ein unglücklicher Zufall. Er konnte nicht wissen, dass ich stolpern würde.«

»Ein Mann mit Verantwortungsbewusstsein hätte dich niemals in die Nähe dieser Meute gelassen.«

Einen Moment gehen wir schweigend die Korridore entlang.

»Der Ring ist wunderschön«, sage ich schließlich.

Marcs Kiefermuskeln lockern sich ein wenig. »Er hat zuerst meiner Großmutter und dann meiner Mutter gehört. Natürlich hat mein Vater ihn sofort zu Geld gemacht, als er mitbekommen hat, dass der Brillant echt ist. Ich habe Jahre gebraucht, um ihn aufzustöbern. Am Ende habe ich ihn in einem Pfandleihhaus in Whitechapel gefunden.«

Ich drücke seine Hand. »Du bist wirklich bemerkenswert, Marc Blackwell. Dass du so ein Mann werden würdest … nach allem, was du als Junge durchgemacht hast …«

»Das Bemerkenswerteste an mir bist du.«

Inzwischen stehen wir vor Leos Garderobe, aus der gedämpftes Murmeln und der Gesang von Johnny Cash dringen.

Marc lässt meine Hand los und öffnet die Tür – eine Spur zu energisch für meine Begriffe. Der Gedanke drängt sich auf, dass er sich ausmalt, sie sei Leos Gesicht.

Die Garderobe ist groß, aber brechend voll. Drei Kellner in Smokings reichen den Gästen Champagner.

»Hey.« Ich nehme Marcs Hand. »Sei nett zu ihm, okay? Leo und du, ihr seid keine Feinde.«

»Nein?«

»Nein. Er bewundert dich und spricht voller Ehrfurcht von dir.«

»Mir macht eher Sorgen, wie er über dich denkt.«

Wir gehen hinein. Jen und Dad haben sich mit Tom und Tanya in eine Ecke gequetscht. Tom gibt irgendwelche Anekdoten zum Besten, während die drei abwechselnd lauschen und lachen.

Jen sieht sensationell aus in ihrem cremefarbenen Korsagenkleid mit den goldfarbenen Stickereien. Auch Tom und Tanya haben sich mächtig in Schale geworfen – Tanya trägt ein raffiniert geschnittenes schwarzes Abendkleid und eine Kette mit einem einzelnen Brillanten, und Tom, auffallend wie immer, hat sich für Frack mit roter Fliege und Zylinder entschieden.

Mein Dad scheint sich ein wenig unwohl in seiner Haut zu fühlen. Er trägt seine Sonntagsjeans – die schwarze ohne Flecken – und ein weißes Hemd, das er sich vor Jahren zur goldenen Hochzeit meiner Großeltern gekauft hat. Er hält sich krampfhaft an seiner Champagnerflöte fest, als wäre sie ein Bierglas, und sieht immer wieder zur Tür hinüber.

Leo und Davina haben neben einer riesigen Stereoanlage Posten bezogen, die vermutlich eigens für die Party aufgebaut wurde. Leo schwenkt eine Champagnerflasche, aus der er immer wieder trinkt, und lacht aus vollem Hals.

»Soph!« Jen entdeckt mich als Erste und schiebt sich durch die Menge. Ihre Absätze sind zwar schwindelerregend hoch, trotzdem schafft sie es, unbeschadet zu uns zu gelangen.

Sie wirft mir die Arme um den Hals. »Du warst der absolute Hammer. Wahnsinn! Los, komm. Die anderen können es kaum erwarten, dir zu gratulieren und dir zu sagen, wie toll du warst.« Sie zieht mich hinter sich her.

Statt mich loszulassen, verstärkt Marc seinen Griff sogar noch, als wir zu den anderen treten.

»Sophia«, trompetet Tom lauthals. »Was für ein Auftritt! Fantastisch. Du warst sensationell. Die endlosen Proben haben sich wohl bezahlt gemacht, was? Du und Leo habt euch nichts geschenkt dort oben. Hätte ich es nicht gewusst, wäre ich nie im Leben darauf gekommen, dass er schon viel länger im Geschäft ist als du.«

»Du warst fantastisch, mein Schatz.« Dad sieht ein wenig müde aus, außerdem schweift sein Blick suchend umher, als warte er auf jemanden.

»Stimmt, du warst wirklich bombastisch, Soph.« Tanya drückt meine Schulter. »Ich war total begeistert – obwohl ich Musicals sonst eigentlich hasse.«

»Tanya!«, tadelt Tom.

»Was denn? Das ist die Wahrheit. Ich hasse Musicals.«

»Aber das will Soph jetzt wohl kaum hören.«

»Schon gut.« Ich lächle. »Ich nehme das als Kompliment.«

»Und was ist mit Weihnachten?«, erkundigt sie sich. »Hast du da etwa eine Vorstellung?«

»Am ersten Weihnachtstag nicht, aber am zweiten und an Silvester und dann von Januar bis Ende März.«

Toms Augen weiten sich. »Und wie findest du das?«

»Ich versuche, nicht darüber nachzudenken. Ich liebe Weihnachten, aber es ist ja nur dieses eine Mal.«

»Das heißt, du kommst nach Hause?«, fragt Jen.

»Aber natürlich. Ich verbringe Weihnachten jedes Jahr zu Hause.«

»Na ja, man weiß ja nie. Vielleicht ist dir der Ruhm plötzlich zu Kopf gestiegen.«

»Ich bin nicht berühmt, sondern eher berüchtigt. Und ich wünschte, es wäre nicht so.«

»Noch magst du es vielleicht nicht sein«, wendet Tom ein, »aber Ende Januar bist du bestimmt auf dem besten Weg dazu.«

»Wie verbringt ihr beide die Feiertage?«

Tom und Tanya tauschen einen Blick, dann erscheint ein verlegenes Lächeln auf Tanyas Zügen. »Meine Eltern feiern dieses Jahr in Spanien, deshalb fahre ich mit Tom zu seiner Familie. Sie haben ein Haus in Surrey, wo genug Platz ist.«

»Unser erstes gemeinsames Weihnachten«, meint er.

»Ich sterbe fast vor Angst. Du etwa nicht?«, sagt Tanya.

»Nicht im Geringsten.«

»Aber was, wenn sie mich nicht mögen? Oder meinen Akzent nicht verstehen?«

»Sie werden begeistert von dir sein. Und notfalls kann ich dolmetschen. Inzwischen verstehe ich ja Schottisch.«

»Das ist doch keine Fremdsprache.« Tanya verdreht die Augen.

»Nein, fremd nicht, aber exotisch, mein Schatz.«

Tanya lacht.

»Ich werde euch vermissen«, werfe ich ein.

Jen legt mir die Hand auf die Schulter. »Keine Sorge, dir wird schon nicht langweilig werden. Ich komme auf einen Drink vorbei, wie jedes Jahr.«

»Und kommt Mr Blackwell auch zum Festtagsbraten vorbei?«, erkundigt sich Tom.

❧ 4

Ich … ich bin nicht sicher.« Verlegen sehe ich Marc an. Ich habe noch nicht mit ihm darüber gesprochen und keine Ahnung, welche Pläne er für Weihnachten hat.

»Sie müssen wahnsinnig stolz auf Sophia sein, Mr Blackwell«, sagt Tanya grinsend. »Schließlich ist sie Ihre Schülerin.«

»Das bin ich auch, aber ich wusste ja von Anfang an, wie talentiert sie ist.« Er streicht mit dem Daumen über meine Handfläche.

Mit angehaltenem Atem stehe ich da, während ein Blitzschlag durch meinen Körper zuckt. Ich werde rot und werfe ihm einen warnenden Blick zu – Vorsicht, Freundchen –, den er mit einem kurzen Heben seiner Braue – Ich tue, was ich will – quittiert.

»Und wie läuft es an der PR-Front?«, will Jen wissen.

»Nicht so, wie ich es mir vorstelle, aber ich hoffe, dass ich dieses Problem bald gelöst haben werde.« Der Druck seines Daumens verstärkt sich.

»Wir sollten Dad sagen, dass wir uns doch noch nicht verlobt haben«, flüstere ich ihm ins Ohr und spüre, wie meine Stimme versagt. Ich versuche, ihm meine Hand zu entziehen, bevor die Dinge endgültig aus dem Ruder laufen, doch er hält sie fest.

»Gern«, sagt er mit geschäftsmäßiger Gelassenheit.

Meine Knie werden weich.

»Bevor noch etwas außer Kontrolle gerät«, füge ich mit schwacher Stimme hinzu.

»Das würde ich niemals wollen«, gibt er zurück und hebt auf seine typische Art die Brauen, bei der es mir jedes Mal ganz anders wird.

Ein köstliches Pochen breitet sich in meiner Hand aus. Am liebsten würde ich die Augen schließen und laut stöhnen, verkneife es mir jedoch und presse die Lippen aufeinander.

Marc lässt mich los, streicht mit den Fingern über meinen Handrücken und packt mein Handgelenk.

Meine Haut prickelt. Schlagartig ist mein Verlangen nach ihm so groß, dass ich kaum noch aufrecht stehen kann.

Verdammt!

Scheinbar seelenruhig nimmt Marc ein Glas Champagner von einem der Kellner entgegen.

Hätte ich doch nur dieselbe Selbstbeherrschung wie er.

»Mr Rose.« Er nippt an seinem Glas und wendet sich Dad zu. »Könnten Sophia und ich Sie kurz sprechen?«

»Sprechen?« Dad reißt seinen Blick von der Tür los.

»Marc und ich wollten nur kurz etwas mit dir besprechen.«

»Oh. Besprechen. Ja.« Wieder schweift sein Blick zur Tür. »Worüber denn?«

»Setzen wir uns einen Moment?« Marc nickt in Richtung des Sofas am Ende des Raums.

Dad lässt sich noch ein Glas Champagner geben. »Ja. Natürlich.«

Marc geht voran durch die Menge und deutet auf das mit roter Seide bezogene Sofa aus geschnitztem, goldfarben lackiertem Holz.

Dad klopft sich den Staub von der Hose, ehe er sich auf die Kante quetscht, als hätte er Angst, etwas schmutzig zu machen.

Auch ich setze mich, wohingegen Marc stehen bleibt.

»Alles in Ordnung?«, frage ich Dad. »Du wirkst ein bisschen abwesend.«

»Oh, es ist nur, na ja, eigentlich sollte Genoveva hier sein.«

»Und wer passt auf Sammy auf?«

»Ein Babysitter.«

»Geht es Genoveva gut?«

Dad kippt seinen Champagner hinunter. »Soweit ich weiß, ja.«

Ich werfe Marc einen verwirrten Blick zu.

»Wenn es gerade ungünstig ist …«

»Nein, nein.« Wieder schweift Dads Blick zur Tür. »Worüber wolltet ihr denn mit mir sprechen?«

»Ich … wir wollten dir nur sagen, dass wir uns doch noch nicht verlobt haben.«

»Verlobt?« Verwirrt blickt Dad auf sein leeres Champagnerglas. »Oh. Ach ja. Natürlich. Ich hatte nicht erwartet … Du bist noch viel zu jung, außerdem kennt ihr euch gewissermaßen erst seit ein paar Minuten.«

»Wir wurden gestört, deshalb.«

Dads Augen weiten sich. »Aber Sophia, du wolltest doch nicht … Ich meine, wolltest du etwa Ja sagen?«

»Ich hätte es getan.«

»Aber … Sophia, du bist doch sonst so vernünftig.«

»Was sagst du da, Dad?«

»Wenn ich ganz ehrlich sein soll, finde ich, du solltest vielleicht noch ein Jahr warten, bis du eine so weitreichende Entscheidung triffst.«

»Aber du hast Marc deine Erlaubnis gegeben.«

»Natürlich. Es ist schließlich deine Entscheidung, Schatz.«

»Aber verstehst du denn nicht, Dad? Ich wünsche mir nicht nur deine Erlaubnis, sondern deinen Segen.«

»Das ist nicht ganz einfach. Es geht alles sehr schnell. Und du bist noch so jung. Ich will nicht, dass dir wehgetan wird.«

»Ich würde Sophia niemals wehtun«, wirft Marc mit gerunzelter Stirn ein und vergräbt die Hände in den Hosentaschen.

»Dad, du wirkst so durcheinander. Ist wirklich alles in Ordnung?«

»Oh, es ist nur …« Er wirft Marc einen Blick zu. »Familienkram.«

»Vielleicht sollte ich euch einen Moment allein lassen. Ich mache einen kleinen Spaziergang.«

»Marc …«

»Ich bin bald zurück.« Marc gibt mir einen Kuss auf die Wange.

Mit der gewohnten Ungläubigkeit, dass ausgerechnet ich mit diesem bildschönen, durchtrainierten Hollywoodstar zusammen bin, sehe ich ihm nach, dann wende ich mich Dad zu. »Also, was ist los?«

❧ 5

Dad blickt auf das Champagnerglas in seinen Händen. »Genoveva und ich hatten einen Streit, das ist alles. Halb so wild. Ich weiß, dass ich Marc meine Erlaubnis gegeben habe, aber… ich hätte im Traum nicht gedacht, dass du Ja sagen würdest.«

»Ich erkenne dich kaum wieder, Dad.«

»Er scheint dich sehr zu kontrollieren, mein Schatz. Er ist so besitzergreifend. Wie er dich ansieht… Es ist alles so intensiv.« Dad starrt auf die Tür. »Ich will nur nicht, dass du einen Fehler begehst. Und dabei verletzt wirst.«

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