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Buddha Siddhartha Gautamas 423 Wahrheiten bilden das Herzstück seiner Lehre und reflektieren genauestens seine Einsichten. Vor über zweitausend Jahren wurden diese Wahrheiten nach Buddhas Tod von seinen Jüngern im Dhammapada zusammengetragen, um sie für die Nachwelt zu sichern. Die im Dhammapada formulierten Wahrheiten sind zeitlos und heute noch genauso gültig. Mit ihrer Hilfe kann jeder Glück, Frieden sowie Freiheit finden und dauerhaft ein erfülltes Leben führen. Man kann diese 423 Wahrheiten als eine Sammlung buddhistischer Weisheiten betrachten und sie zum Meistern seines Alltags nutzen. Man kann aber noch einen Schritt weitergehen und dem Weg des Buddha folgen, indem man das Dhammapada als eine Karte für die Reise der eigenen Läuterung, Vervollkommnung und Erleuchtung nutzt. Wer diese lohnenswerte Reise antritt und dem Pfad der absoluten Wahrheit vom Anfang bis zum Ende voller Hingabe folgt, kann das höchste Ziel allen buddhistischen Strebens erreichen, nämlich das Nirvana.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
KAPITEL 1: Paarverse (1 - 20)
KAPITEL 2: Achtsamkeit (21 - 32)
KAPITEL 3: Der Geist (33 - 43)
KAPITEL 4: Blumen (44 - 59)
KAPITEL 5: Der Unreife (60 - 75)
KAPITEL 6: Der Weise (76 - 89)
KAPITEL 7: Der Heilige (90 - 99)
KAPITEL 8: Tausende (100 - 115)
KAPITEL 9: Das Schlechte (116 - 128)
KAPITEL 10: Bestrafung (129 - 145)
KAPITEL 11: Das Altern (146 - 156)
KAPITEL 12: Das Selbst (157 - 166)
KAPITEL 13: Die Welt (167 - 178)
KAPITEL 14: Der Erwachte (179 - 196)
KAPITEL 15: Das Glück (197 - 208)
KAPITEL 16: Das Vergnügen (209 - 220)
KAPITEL 17: Der Zorn (221 - 234)
KAPITEL 18: Verunreinigungen (235 - 255)
KAPITEL 19: Das Dhamma (256 - 272)
KAPITEL 20: Der Pfad (273 - 289)
KAPITEL 21: Verschiedenes (290 - 305)
KAPITEL 22: Die Finsternis (306 - 319)
KAPITEL 23: Der Elefant (320 - 333)
KAPITEL 24: Begierden (334 - 359)
KAPITEL 25: Der Mönch (360 - 382)
KAPITEL 26: Der Brahmane (383 - 423)
Quellen
Impressum
Nach Buddhas Tod versammelte sich eine Vielzahl seiner Anhänger, um seine bis dahin mündlich übertragenen Lehrreden im Konzil zusammenzutragen und niederzuschreiben. Daraus entstand der Pali-Kanon, der die älteste zusammenhängend überlieferte Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddhartha Gautama darstellt. Diese Sammlung ist auch bekannt unter der deutschsprachigen Bezeichnung „Dreikorb“ (wörtliche Übersetzung: „Tipitaka“). Die Textsammlung ist in drei große Teile („Körbe“) gegliedert und wurde niedergeschrieben, um sie für die Zukunft zu sichern. Gerichtet war der Dreikorb an erster Stelle an die Mönche und Nonnen des Buddhistischen Ordens. Das Dhammapada, das im zweiten Korb – dem Korb der Lehrsätze – zu finden ist, ist jedoch für alle Menschen gedacht, da es von den meisten verstanden und umgesetzt werden kann. Das Dhammapada sollte dazu dienen, die Menschen auf ihrem Pfad der Erleuchtung vom Anfang bis zum Ende zu begleiten.
Die Bedeutung von „Dhammapada“ ist „der Pfad der absoluten Wahrheit“. Die absolute Wahrheit beinhaltet die universellen Naturgesetze, denen alle Lebewesen unterliegen. Somit unterliegen auch der Mensch und sein Bewusstsein diesen universellen Naturgesetzen, die im Dhammapada für den Leser verständlich dargestellt werden. Das Dhammapada besteht aus 423 Versen, die in 26 Kapitel unterteilt sind. Diese Verse geben den Kern der Lehre Buddhas wieder und enthalten seine ethischen sowie philosophischen Belehrungen. Dabei handelt es sich um eine genaue Reflexion von Buddhas Einsichten, die er durch jahrelange Meditation und Kontemplation erlangte.
In diesem Buch werden diese 423 ausgewählten literarischen Aussprüche des Buddha Siddhartha Gautama auf eine ganz besondere Art und Weise reflektiert. Auf eine Versform wurde ganz verzichtet, stattdessen wurde das Augenmerk auf die Verständlichkeit gelegt. Diese Sammlung kann uns bei der Bewältigung unseres Alltags sehr hilfreich und nützlich sein. Denn Buddha erklärt uns ohne Umschweife, was zum Glück und was zum Leiden führt. Genauso wie er uns offenlegt, wie wir unser Leben in unsere eigenen Hände nehmen können. Da die Lehre Buddhas ein fortdauernder Pfad ist, dient diese Sammlung seiner Wahrheiten dazu, sich zu vervollkommnen. Deshalb ist das Dhammapada der Weg, dem jeder Mensch bis zu seiner höchsten Vollendung folgen kann. Wer diesem Weg vom Anfang bis zum Ende in Geduld und voller Hingabe folgt, kann das höchste Ziel allen buddhistischen Strebens erreichen, nämlich das Nirvana. Dabei spielt es keine Rolle, wo und wann wir diesen Weg beginnen. Die Hauptsache ist, den Weg überhaupt zu beschreiten. Sobald wir diesen edlen Pfad zu beschreiten beginnen, werden sich unsere Wertvorstellungen und unser Lebensverständnis ändern. Gleichzeitig werden wir Schritt für Schritt weiterkommen, uns läutern und an Weisheit gewinnen, bis wir letztlich – hoffentlich noch in diesem Leben - Nirvana erreichen. Nirvana ist die endgültige, restlose Befreiung aus dem Kreislauf des Daseins, von allem künftigen Wiedergeborenwerdens, vom Altern und vom Sterben, vom Leiden und vom Elend. Es handelt sich um einen Bewusstseinszustand auf einer höheren Ebene, in der ausschließlich Frieden, Freiheit und beständiges Glück herrschen.
Dieses Kapitel besteht aus 20 Wahrheiten. Jeweils zwei von ihnen gehören zusammen, weshalb sie als Paarverse bezeichnet werden.
In der ersten Wahrheit des Paarverses wird die negative Möglichkeit vorgestellt, wie sich ein Mensch verhalten kann. In der zweiten Wahrheit wird die positive Alternative vorgetragen. Das jeweilige Verhalten führt zwangsläufig zu genau gegensätzlichen Ergebnissen.
Die erste Verhaltensweise dient ausschließlich der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Zweifelsfrei gehen die meisten Menschen lieber diesen Weg, weil er scheinbar mehr Annehmlichkeiten mit sich bringt und leichter zu beschreiten ist. Die zweite Verhaltensweise widerspricht genau genommen der menschlichen Natur, weil ihre Umsetzung mit harter Arbeit verbunden ist und dazu auffordert, den menschlichen Begierden zu widerstehen.
Diese Wahrheiten sollen uns verdeutlichen, dass wir keinem unausweichlichen Schicksal ausgeliefert sind, sondern selber die Wahl haben. In Buddhas Lehre spricht man hier von Ursache und Wirkung. Gehen wir den angenehmen und mühelosen Weg, auf dem wir unseren Begierden und unserer Selbstbezogenheit folgen, werden wir im Kreislauf des Leidens gefangen bleiben. Entscheiden wir uns aber dazu, den mit Arbeit und Mühe verbundenen Weg zu gehen, werden wir den Leidenskreislauf durchbrechen können. Denn der mit Arbeit und Anstrengungen verbundene Weg führt zum Nirvana, der endgültigen Befreiung vom Leiden.
Unsere Gedanken
werden zu unseren Worten und Taten.
Folglich bestimmt
unser Geist unser Leben.
Ist unser Geist getrübt von
unheilsamen Gedanken,
die zu unheilsamen Worten
und Taten werden,
dann folgt uns das Leiden,
so wie die Räder des Karrens
den Zugtieren folgen.
Unsere Gedanken
werden zu unseren Worten und Taten.
Folglich bestimmt
unser Geist unser Leben.
Ist unser Geist erfüllt von
heilsamen Gedanken,
die zu heilsamen Worten
und Taten werden,
dann folgt uns das Glück,
so wie uns unser Schatten folgt.
Beschäftigen wir uns ständig
mit folgenden Gedanken:
„Ich wurde geschlagen.
Ich wurde beschimpft.
Ich wurde beleidigt.
Ich wurde übervorteilt.
Ich wurde beraubt.“
Dann werden wir nie frei
von Hass und Feindschaft sein.
Beschäftigen wir uns aber nicht
mit folgenden Gedanken:
„Ich wurde geschlagen.
Ich wurde beschimpft.
Ich wurde beleidigt.
Ich wurde übervorteilt.
Ich wurde beraubt.“
Dann werden wir bald frei
von Hass und Feindschaft sein.
Durch Feindschaft
kann Feindschaft
nicht beendet werden.
Nur durch Versöhnlichkeit
kann Feindschaft
beendet werden.
Das ist ein
unabänderliches Naturgesetz.
Oft denken wir nicht daran,
uns selber zurückzuhalten.
Dabei vergessen wir,
dass unser Leben bald enden wird.
Wer sich aber beherrscht,
beendet Feindschaft,
Streit
und
Hass.
Ein starker Sturm bringt
einen schwachen Baum zu Fall.
Genauso bringt die Versuchung
schwache Menschen zu Fall,
die nur das Schöne sehen,
ihre Sinne nicht bewachen,
zu viel essen,
zu wenig arbeiten
und
sich durch ihre Trägheit
selber schwächen.
Nicht einmal ein starker Sturm
kann einen Felsen erschüttern.
Genauso kann die Versuchung
starke Menschen nicht erschüttern,
die auch das Unschöne sehen,
ihre Sinne bewachen,
nicht zu viel essen,
nicht zu wenig arbeiten
und
zuversichtlich sowie willensstark sind.
Wer Verunreinigungen
in seinem Geist hat,
eignet sich nicht als
Lehrer und Vorbild.
Wer nicht wahrhaft
und
selbstdiszipliniert ist,
eignet sich ebenso wenig als
Lehrer und Vorbild.
Wer aber seinen Geist
von Verunreinigungen
befreit hat,
eignet sich wahrlich als
Lehrer und Vorbild.
Wer zudem wahrhaft
und
selbstdiszipliniert ist,
eignet sich wahrlich ebenso sehr als
Lehrer und Vorbild.
Wer Unwahres für wahr
und
Wahres für unwahr hält,
unterliegt falschen Gedanken.
Dieser Verblendete
wird die Wahrheit nie erkennen.
Wer aber Wahres für wahr
und
Unwahres für unwahr hält,
unterliegt richtigen Gedanken.
Dieser Kluge
wird die Wahrheit bald erkennen.
Ist ein Haus
nicht gut abgedeckt,
so kann der Regen
in das Haus eindringen.
Genauso können Begierden
in einen Geist eindringen,
der nicht gut geschult ist.
Ist ein Haus
aber gut abgedeckt,
so kann der Regen
nicht in das Haus eindringen.
Genauso können Begierden
in einen Geist nicht eindringen,
der gut geschult ist.
Wer schlechte Taten begeht,
wird sowohl in diesem
als auch im nächsten Leben klagen.
Der Übeltäter
wird die Folgen
seiner schlechten Taten
erkennen
und
sie beklagen.
Wer aber gute Taten begeht,
wird sowohl in diesem
als auch im nächsten Leben
Freude und Glück empfinden.
Der Wohltäter
wird die Folgen
seiner guten Taten
erkennen
und
sich an ihnen erfreuen.
Schlechte Taten haben
sowohl in diesem Leben
als auch im nächsten Leben
Leiden zur Folge.
Die Folgen
der eigenen schlechten Taten
führen zu
noch mehr Leiden
im nächsten Leben.
Gute Taten haben
sowohl in diesem Leben
als auch im nächsten Leben
Glück und Freude zur Folge.
Die Folgen
der eigenen guten Taten
führen zu
noch mehr Glück und Freude
im nächsten Leben.
Wer undiszipliniert ist
und
viel predigt,
ohne selber danach zu handeln,
gleicht einem Hirten,
der die Kühe eines anderen zählt.
Dieser Unreife gehört nicht
zu den Übenden
auf dem Pfad der Erleuchtung.
Wer hingegen diszipliniert ist
und
wenig predigt,
aber danach handelt,
lebt im Einklang mit Buddhas Lehre.
Dieser Weise hat
Begierden und Hass überwunden.
Er haftet
weder am Diesseits noch am Jenseits.
Er gehört wahrlich
zu den Übenden
auf dem Pfad der Erleuchtung.
Dieses Kapitel besteht aus 22 Wahrheiten. Sie sollen uns die Wichtigkeit der Achtsamkeit vor Augen führen. Durch das Praktizieren der Achtsamkeit können wir zum Heil der gesamten Menschheit beitragen, wie Buddha Siddhartha Gautama erklärte.
Es entspricht nun einmal der menschlichen Natur, ständig zu denken. Üben wir uns jedoch in der Achtsamkeit auf unsere Gedanken, werden wir bewusst wahrnehmen, wie wir uns die meiste Zeit unseres Lebens gedanklich entweder in der Vergangenheit oder der Zukunft aufhalten. Dadurch erdenken wir uns unser Leben, anstatt es zu erleben. Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft bringen meist ungute Gefühle mit sich. Denken wir an Vergangenes, kommen häufig Reue, Schuldgefühle, Schuldzuweisungen, Wut, Hass und Ablehnung in uns auf. Denken wir an die Zukunft, sind damit nicht selten Ängste und Sorgen verbunden. Verweilen wir aber in der Gegenwart, so können wir Ruhe und Frieden im Augenblick finden.
Durch das Praktizieren der Achtsamkeit kann man sich der Vergänglichkeit, Unbeständigkeit und Leidhaftigkeit des weltlichen Lebens bewusstwerden. Deshalb nimmt in Buddhas Lehre die Achtsamkeit einen sehr wichtigen Platz ein. Sie ist erforderlich, um genau diese Realität zu erkennen und den Dingen objektiv gegenüber zu stehen. Achtsamkeit ist zudem der Weg zur eigenen Läuterung, sowohl durch die Achtsamkeit im Alltag als auch in der Meditation. Das Hauptziel des Erlernens der Achtsamkeit ist, seinen Geist zu beruhigen und sein Inneres von Verunreinigungen zu befreien. Die Reinigung unserer Innenwelt ist der Weg zum Nirvana, der endgültigen Befreiung vom Kreislauf des Lebens.
Achtsamkeit
ist der Pfad,
der uns aus dem Kreislauf
von Geburt und Tod
hinausführt.
Unachtsamkeit
ist der Pfad,
der uns im Kreislauf
von Geburt und Tod
gefangen hält.