8,99 €
Wollen Sie sofort professioneller wirken und die Art, wie Sie kommunizieren, auf das nächste Level bringen?
Möchten Sie Ihre Botschaft anderen gegenüber klar und verständlich vermitteln?
Beabsichtigen Sie, dabei empathisch und einträglich zu argumentieren?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Die 9 Säulen der positiven Rhetorik
Wie Sie als Einsteiger die Grundprinzipien der Kommunikation verstehen, Ihre Ausdrucksweise verbessern und nachhaltig in Beruf & Alltag überzeugen
Boris Wünsche
Inhalt
Einleitung
Was bedeutet positive Rhetorik?
Vorteile einer positiven Rhetorik
Kommunikationsmodelle im Überblick
NLP-Modell
Sender-Empfänger-Modell
Die vier Seiten der Nachricht
Der Sachverhalt
Die Beziehung zueinander
Die Selbstoffenbarung
Der Appell
Eisbergmodell
Bedürfnispyramide
Erste Ebene: Physiologische Bedürfnisse
Zweite Ebene: Sicherheitsbedürfnisse
Dritte Ebene: Soziale Bedürfnisse
Vierte Ebene: Individualbedürfnisse
Fünfte Ebene: Selbstverwirklichung
Sandwich-Methode
Transaktionsanalyse
Fünf Axiome nach Watzlawick
Axiom 1: Man kann nicht nicht kommunizieren.
Axiom 2: Jede Nachricht hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
Axiom 3: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung zugleich.
Axiom 4: Menschliche Kommunikation bedient sich immer analoger und digitaler Modalitäten.
Axiom 5: Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.
Was optimistisches Denken mit positiver Rhetorik zu tun hat
Die neun Säulen der positiven Rhetorik
Empathie zeigen
Aktiv zuhören
Die richtige Fragestellung
Schweigen im richtigen Moment
Passendes Timing wählen
Signale senden
Taktisch argumentieren
Authentisch bleiben
Selbstbewusst auftreten
Rhetorische Mittel im Überblick
Für Anfänger: Die Top 20
Für Profis: Die Top 20
Fünf effiziente Formeln für Ihre Reden
Die Fünf-Schritte-Formel
Die Problemlösungs-Formel
Die Pro- und Kontra-Formel
Die AIDA-Formel
Die Drei-Zeiten-Formel
Die perfekte Rede für positive Rhetoriker
Der Ablauf der Rede
Kurzreden
Interaktion mit dem Publikum
Die hohe Kunst der Schlagfertigkeit
Was bedeutet Schlagfertigkeit?
Zehn Tipps für Schlagfertigkeit
Eristik – Die beste Art der Schlagfertigkeit?
Vier Wege für eine bessere Körpersprache und Körperhaltung
Positives Sprechen – Die Macht der Worte
Wie Mentaltraining und Atemübungen bei Redeangst helfen
Fazit
Drei Übungen für jede Situation, die Ihre Rhetorik auf ein völlig neues Level heben werden
Übung 1: Positives Weltbild manifestieren
Übung 2: Veränderungen der alltäglichen Gespräche
Übung 3: Positive Assoziationsketten
I
m Laufe Ihres Lebens befinden Sie sich immer wieder in Situationen, in denen Sie vor anderen sprechen müssen. Das kann im Privaten, wie beispielsweise vor der eigenen Familie, sein oder in den beruflichen Kontexten vor dem Chef und den Kollegen. Und wenn man nicht gerade eine geborene Rampensau mit viel rhetorischem Talent ist, können diese Situationen schwierig sein, belasten oder dazu führen, dass man missverstanden wird. Rhetorik ist im Alltag eines jeden Menschen wichtig. Jeder sollte ein paar Dinge über Rhetorik wissen und es ansatzweise beherrschen, vor anderen Menschen zu reden. Doch in einigen Situationen reicht das Wissen, das an der Oberfläche kratzt, nicht mehr aus. Manchmal scheitert man und kann die eigentliche Nachricht nicht wirklich vermitteln, obwohl man die Sätze sorgfältig einstudiert hat. Denn Rhetorik und das Sprechen vor anderen umfassen meist nicht nur ein Ablesen von einem Zettel: Oft geht es hier vielmehr darum, das Gegenüber zu verstehen, sich in die andere Person hineinzuversetzen und zu wissen, wie man das, was man sagen will oder muss, so rüberbringt, dass es richtig verstanden und gleichzeitig gut aufgenommen wird.
Rhetorik ist nicht gleich Rhetorik und an welchen Vorgängen im Gehirn das liegt, erfahren Sie in diesem fachlichen Ratgeber. In den folgenden Kapiteln werden Sie erfahren, wobei es sich bei der positiven Rhetorik handelt und wie Sie sie erlernen und meistern können. Sie werden mit den Kommunikationsmodellen der Psychologie vertraut gemacht und werden Herr Ihrer Körpersprache. Zuletzt werden Sie anhand umfangreicher und praxisnaher Übungen die positive Rhetorik einüben, damit im Ernstfall alles perfekt sitzt.
Wie baut man eine Rede auf?
Was ist mit dem Körper während des Sprechens zu tun?
Welche rhetorischen Mittel eignen sich in welchen Momenten?
Wie kommunizieren Menschen miteinander?
Und worum handelt es sich bei den neun Säulen der positiven Rhetorik?
Die Antworten auf all die Fragen und all die anderen, die Sie gerade noch haben und haben werden, finden Sie in diesem Buch.
Um Ihr volles rhetorisches Potenzial zu entfalten, sollten Sie dieses Buch vollständig und in chronologischer Reihenfolge lesen. Zukünftig sollten Sie es weiterhin zur Hand haben, um sich vor jeder Rede oder vor jedem wichtigen geschäftlichen Gespräch angemessen vorzubereiten.
Positive Rhetorik ist ein umfangreiches Thema und nicht von heute auf morgen erlernbar. Nehmen Sie sich zwischendurch immer wieder Pausen, um das Gelesene zu verarbeiten und abzuspeichern. Lesen Sie aktiv mit und notieren Sie sich Fragen vor dem Lesen, um diese nach und nach zu beantworten.
D
och wovon genau spricht man, wenn man positive Rhetorik meint? Die positive Rhetorik ist eine besondere Art der Rhetorik, die sich besonders die Vorgänge der Informationsverarbeitung im Gehirn zu Herzen nimmt und mit dem Wissen der Psychologie und Neurologie die gewünschten Punkte so verpacken kann, dass sie von allen verstanden und visualisiert werden können. Wenn man von positiver Rhetorik spricht, geht es zugleich auch immer um die psychologischen Kommunikationsmodelle und dadurch auch um die Art und Weise, wie Informationen im menschlichen Gehirn ankommen und danach verarbeitet werden.
Denken Sie an dieser Stelle einmal nicht an die peinlichste Situation Ihrer Kindheit. Und denken Sie einmal nicht an den letzten Konflikt mit Ihrer Familie oder Ihrem Lebenspartner.
Woran denken Sie gerade? Sie werden sich sicherlich dabei erwischt haben, dass Sie genau an die Dinge gedacht haben, an die Sie gerade nicht denken sollten. Doch woher kommt das? Das Gehirn verarbeitet die Visualisierung eines Satzes auf der einen Seite und andere Worte wie das Wort „nicht“ auf der anderen Seite. Dadurch entsteht zunächst erst einmal das Bild der peinlichsten Situation der Kindheit und daraufhin kommt erst das gesagte „Nicht“ bei der zweiten Hälfte an. Für das Nicht-Denken ist es dann bereits zu spät. Das Bild der unangenehmen Dinge, an die Sie nicht denken sollten, ist bereits visualisiert worden. Sie konnten der Bitte des Redners nicht nachkommen. Das ist meistens nicht nur mit dem Denken verbunden, sondern auch mit einer Frustration, die sich oft an sich selbst richtet. Man ärgert sich darüber, dass man es nicht geschafft hat und doch daran denken musste. Diese negative Emotionalität wirkt sich im Folgenden dann auch oft auf den Redner, dessen Rede und darauf aus, wie viel man von der Rede mitnimmt und wie man sie findet.
Mithilfe der positiven Rhetorik erschafft man erst gar nicht diese Bilder, die man in den Köpfen der Zuhörerschaft nicht haben will. Stattdessen verlassen die Zuhörenden den Vortrag mit positiven Gefühlen. Der Grundsatz, dass man nicht mit dem arbeitet, was man nicht will, sondern mit dem, was wünschenswert und demnach auch positiv ist, ist jedoch nur ein grober Aspekt der positiven Rhetorik.
Bei der positiven Rhetorik geht es nicht nur um die gesagten Worte während einer Rede, sondern auch um den eigenen Körper, die Ausstrahlung, die Anwesenden und deren Ideen und den allgemeinen Kontext. Die positive Rhetorik befasst sich mit der Wichtigkeit der Umstände, der Atmosphäre und des Tons. Sie geht davon aus, dass nicht nur das, was gesagt wird, zählt und überzeugen kann, sondern dass auch alles um die Worte herum einen Eindruck hinterlassen kann. Rhetorik bezieht sich nicht nur auf Argumente, sondern auch auf die Art und Weise, wie sie verständlich gemacht werden. Welche rhetorischen Mittel in welchen Situationen und für welche Aspekte angebracht sind und wie man während der Rede die Zuhörer dort abholen kann, wo sie sich gerade in Gedanken befinden, sind ebenso wichtige Details, mit denen sich die positive Rhetorik befasst.
Wenn in diesem Buch von positiver Rhetorik gesprochen wird, ist die Art der Rhetorik gemeint, die sich mit den Bedürfnissen und der allgemeinen Psyche der Menschen beschäftigt, die Reden zuhören. Es geht bei der positiven Rhetorik vor allem darum, wie man Bilder in den Köpfen der Zuhörenden projizieren kann, und zwar genau die Bilder, die man beabsichtigt hat. Wie kann man erklären und verständlich machen, was verstanden werden soll, und wie schafft man es, seine Argumente so zu gestalten, dass sie nicht nur verstanden werden, sondern ihnen auch die Wichtigkeit zugemessen wird, die man ihnen selbst zuschreibt? Wie kann man sich die Prozesse der Kommunikation, der Visualisierung und der Informationsverarbeitung so zunutze machen, um sich nach jeder Rede nicht nur gut und sicher zu fühlen, sondern auch verstanden zu werden?
„Um eine gute Stegreifrede zu halten,
brauche ich drei Tage Vorbereitungszeit.“– Mark Twain
D
och zunächst sollte geklärt werden, warum Sie sich die Mühe machen und sich die positive Rhetorik aneignen sollten. Die positive Rhetorik bringt viele Vorteile mit sich, die sich nicht nur auf die eigene Person, sondern auch auf die Zuhörenden beziehen. Sie kann für die Veränderung der Stimmung sorgen, und zwar zum Guten. Wenn man mit der positiven Rhetorik arbeitet, kann man für mehr Verständnis, mehr Freude und Optimismus sorgen, ohne die Wahrheit zu verschönern oder die Zuhörenden in Watte zu packen.
Eine Rede mit positiver Rhetorik zu halten, sorgt in erster Linie dafür, dass das Thema, über das gesprochen wird, positiv behaftet wird. Indem man sich auf die Dinge konzentriert und die Sachverhalte so formuliert, dass etwas nicht „fehlt“ oder „nicht nicht erreicht“ ist, sondern dass gewisse Meilensteine bereits abgearbeitet werden konnten und der Fortschritt stetig ist, sorgt man dafür, dass im eigenen Kopf und in denen der Menschen, die zuhören, ein positives Bild entsteht. Das wirkt sich auch positiv auf die Produktivität aus. Hier kann man als Beispiel die Erziehung eines Kindes nennen: Ein Kind tritt dem Fußballverein bei und hat sein erstes Spiel. Die Eltern stehen am Rand des Feldes und rufen dem Kind immer wieder Verbesserungen zu: „Block den da ab“, „Nein, andersherum“, „Du musst schneller sein!“ oder „Wenn du so spielst, machst du kein Tor!“
Das Kind hört, ob es will oder nicht, die Dinge, die die Eltern am Rand zu sagen haben, und versucht, sich auf das Spiel zu konzentrieren und gleichzeitig den Eltern und ihren Forderungen gerecht zu werden. Nach dem Spiel hört es das folgende Feedback der Eltern: „Du musst schneller reagieren, sonst verliert ihr nächstes Mal wieder. Es ist wichtig, dass du nicht in der Gegend herumträumst. Außerdem darfst du die anderen nicht ignorieren, die sind nämlich auch in deinem Team.“ Wie glauben Sie, ist das Kind nach dieser Ansprache gestimmt? Sicherlich wird es bei jedem weiteren Gedanken an Fußball nicht nur an den Spaß denken, den es durch den Sport hat, sondern viel eher auch daran, welche Defizite es hat und welche Fehler es gemacht hat.
Ich träume zu viel.
Ich bin zu langsam.
Ich ignoriere die anderen Kinder in meinem Team.
Von hieraus ist es kein langer Weg bis zu der folgenden Annahme, die das Kind nach ein paar weiteren Spielen hat: „Ich kann kein Fußball spielen. Ich bin zu schlecht.“
Die ganze Situation könnte durch positive Rhetorik jedoch auch mit schönen Gefühlen und Hoffnung verknüpft werden, wenn Dinge anders formuliert werden. Zunächst könnten die Eltern am Spielfeldrand das Kind anfeuern, anstatt die ganze Zeit Verbesserungen zu äußern. Sie könnten dem Kind zurufen, dass es toll spielt, dass es das schaffen wird oder dass es gleich ein Tor macht. Nach dem Spiel können sie zudem eher das folgende Feedback äußern: „Du warst schon so gut. Wenn du noch ein bisschen mehr auf deine Mitspieler achtest, dann machst du beim nächsten Mal sicher das entscheidende Tor. Ich weiß auch, dass du noch ein Stück schneller laufen kannst. Mit dir in der Mannschaft wird das Team sicher alle Spiele gewinnen.“ Was meinen Sie, nimmt das Kind aus dieser Ansprache mit? Es könnte die folgenden Schlüsse ziehen:
Ich war schon sehr gut für das erste Spiel.
Ich kann das entscheidende Tor machen.
Ich kann schneller sein und mehr auf die anderen achten.
Ich kann die Meisterschaft gewinnen.