Die Abenteuer von Mara, Anja und Vanessa - Georg Hartmann - E-Book

Die Abenteuer von Mara, Anja und Vanessa E-Book

Georg Hartmann

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Beschreibung

Im vorliegenden Taschenbuch fahren drei Mädchen nach dem Abitur mit einem Cabriolet durch Süddeutschland und mit einem Personenschiff entlang der Donau bis nach Wien. Dabei haben sie aufschlussreiche Gespräche und Begegnungen, die in dem Taschenbuch beschrieben werden.

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Kapitelverzeichnis

Kapitel 1

Abitur bestanden

Kapitel 2

Vanessa

Kapitel 3

Auf großer Fahrt

Kapitel 4

Marjorie

Kapitel 5

Auf der schönen blauen Donau

Kapitel 1Abitur bestanden

Als ich am Morgen aufwachte, kuschelte ich mich gleich wieder ins Bett und ließ den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren.

Gestern war die Abiturfeier des Gymnasiums gewesen war. Sie hatte in der Kinzigtalhalle stattgefunden. Alle Eltern, Geschwister und Verwandten waren eingeladen gewesen. Es hatte ein großes Programm stattgefunden, bevor die Abiturzeugnisse ausgegeben worden waren.

Stolz hatte ich meinen Eltern und meiner Schwester das Abschlusszeugnis präsentiert.

Ich hatte es geschafft!

Ich hatte als Filipina das deutsche Abitur mit kleinem Latinum, mit Englisch, Spanisch und mit Französisch AG (Arbeitsgemeinschaft)!

Ein Traum hatte sich erfüllt.

Doch ohne meinen Daddy wäre ich nie so weit gekommen. Er hatte mir bei vielen Hausaufgaben geholfen, er hatte mich immer wieder ermutigt und motiviert und manchmal auch getröstet, wenn ich das Gefühl hatte, nicht weiterzukommen.

Ein langer und anfangs steiniger Weg lag hinter mir. Aber ich hatte mich durchgekämpft.

Per aspera ad astra!

Nun wollte ich nach vorne blicken.

Ich war bereits an der Ludwig-Maximilians-Universität München für die Studiengänge Journalismus und Zeitgeschichte eingetragen. Das entsprach meinen Interessen und meinen Fähigkeiten. Ich war interessiert, politische, zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Vorgänge zu verstehen. Den Tatendrang für diese beiden Studienfächer hatte Daddy geweckt, der mir sehr oft politische und soziale Abläufe erklärt hatte.

Das Studium fing erst in zweieinhalb Monaten an, insofern hatte ich genügend Zeit, eine Pause einzulegen.

Anja, meine beste deutsche Freundin, hatte einen Studienplatz für Medizin in Freiburg bekommen. Sie wollte eines Tages die Arztpraxis ihres Vaters übernehmen.

Anjas Mutter hatte ihrer Tochter zum bestandenen Abitur versprochen, ihr das Mini-Cooper Cabriolet für vier Wochen zu überlassen. Damit wollten wir eine ausgiebige Tour durch Süddeutschland unternehmen. In zwei Tagen würde meine philippinische Freundin Vanessa aus Manila zu uns stoßen, denn wir hatten vor, diese Fahrt zu dritt machen.

Ich hatte auf den Philippinen einst eine beste Schulfreundin, mit der ich über Facebook und Messenger immer noch in Verbindung stand. Vanessa war ein ehrliches und sportliches Mädchen, das schon einige Preise in Basketball gewonnen hatte. Unglückliche Familienverhältnisse hatten dazu geführt, dass sie wie eine Cinderella bei ihrer Großmutter gelandet war. Dort hatte sie sich in einfachsten, geradezu ärmlichen Verhältnissen zäh und unverdrossen bis zum Highschool-Abschluss durchgekämpft. Daddy hatte sie auf Grund meiner Bitten finanziell unterstützt.

Es war seiner Großzügigkeit zu verdanken, dass er mir jetzt einen großen Wunsch erfüllte und Vanessa ein Ticket und ein Besuchervisum für Deutschland besorgt hatte.

In zwei Tagen würde sie am Flughafen in Frankfurt eintreffen. Ich war schon ganz aufgeregt und ich hatte Anja schon so viel von ihr vorgeschwärmt, dass auch sie sich freute, dieses Mädchen kennenzulernen.

Da Daddy gerade von einem längeren Auslandsaufenthalt zurückgekehrt war und in die Zentrale in Frankfurt musste, passte es gut, dass er Anja und mich am Ankunftstag von Vanessa zum Flughafen mitnehmen konnte. Für die Fahrt zurück in den Schwarzwald hatte uns Daddy drei Bahntickets besorgt.

Am Freitagmorgen ging es schon früh um 5.30 Uhr los. Zweieinhalb Stunden später ließ er uns am Terminal 2 aussteigen und fuhr weiter zu seiner Firma.

Aufmerksam studierten wir die Ankunftszeiten und fanden den Flug von Manila über Dubai nach Frankfurt. Wir hatten noch fast eine Stunde Zeit und so bummelten wir entspannt durch die Einkaufszone. Dann machten wir uns langsam auf den Weg, um Vanessa abzuholen.

Unaufhörlich strömten Fluggäste aus allen möglichen Nationen durch die Ausgangstore. Es war für mich hoch interessant, all die vielen Menschen aus allen Teilen der Welt zu sehen. Anja erging es anscheinend ähnlich, denn auch sie schaute interessiert den vielen Leuten zu.

Auf der Anzeigentafel konnten wir sehen, dass das Flugzeug mit Vanessa schon gelandet war. Es würde noch einmal eine Viertelstunde dauern, bis wir sie in Empfang nehmen konnten.

Die Minuten schwammen in den Menschenströmen dahin und dann wurde es spannend, denn jeden Augenblick musste Vanessa auftauchen.

Kapitel 2Vanessa

Wir gingen näher an die Absperrung, denn ich wollte meine Freundin auf keinen Fall verpassen. Ich hatte Anja schon Bilder von Vanessa gezeigt. Sie wusste also, wie sie aussah.

Und plötzlich war es so weit.

Ich erkannte Vanessa sofort und lief mit einem Jubelschrei auf sie zu. Wir umarmten uns herzlich und weinten vor Freude. Dann stellte ich sie Anja vor und ich konnte sehen, wie sich die beiden Mädchen sofort gut verstanden. Unvermittelt hatte ich das Gefühl, dass wir ein gutes Team waren.

Die Ferien konnten beginnen!

Wir aßen an einem Imbiss ein paar Sandwiches und dann ging es mit dem ICE nach Offenburg. Meine Freundin aus den Philippinen staunte nicht schlecht, als dieser stromlinienförmige, weiße High-Tech-Zug heranrauschte. Bisher hatte sie solche Züge nur im Film gesehen. Sie konnte es kaum glauben, mit Höchstgeschwindigkeit fast lautlos durch die Landschaft zu gleiten.

In Offenburg angekommen, stiegen wir um und fuhren mit dem Regionalzug nach Gengenbach.

Anja verabschiedete sich am Bahnhof, denn sie musste mit ihrer Mutter nach Freiburg. Sie wollte uns am nächsten Tag zu sich einladen, um Vanessa ihren Eltern vorzustellen. Schließlich waren wir drei Mädchen ein fröhliches Teenie-Trio, das sich in den kommenden Tagen auf eine größere Tour durch Süddeutschland machte.

Mami freute sich sehr, Vanessa wiederzusehen, schließlich war sie als meine beste Freundin auf den Philippinen sehr oft bei uns gewesen. Es gab auch ein herzliches Wiedersehen mit Carina, die sich noch gut an Vanessa erinnern konnte.

Meine philippinische Freundin war sehr erstaunt, dass Marco schon so groß war und perfekt Visayas sprach. Marco war dreisprachig aufgewachsen und so beherrschte er neben dem Philippinischen auch noch ziemlich perfekt die englische und sehr zufriedenstellend die deutsche Sprache.

Mami hatte ein wunderbar duftendes Reisgericht zubereitet und so saßen wir fröhlich diskutierend und lachend am Tisch und genossen die gute Stimmung. Natürlich gab es sehr viel aus früheren Zeiten zu erzählen.

Ich war sehr, sehr stolz, Vanessa unser Haus zu zeigen. Meine philippinische Freundin war echt erstaunt, dass wir in einem solchen Luxus lebten. Ich hatte Vanessa ein Gästebett in meinem Zimmer hergerichtet und ich freute mich schon, mit ihr eine schöne, gemeinsame Zeit zu verbringen.

Nach dem Essen legte sich Vanessa hin, um ein bisschen auszuruhen und den Jetlag etwas auszugleichen.

Anschließend gingen wir alle auf den Marktplatz und tranken dort einen Kaffee. Selbstverständlich durfte es nicht fehlen, Vanessa ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte zu bestellen.

So, wie es aussah, hatte auch sie gleich den Spirit of the Schwarzwald erfahren. Diese Torte bewirkte wie einst bei Carina und mir auch bei Vanessa eine vorläufige Sofortintegration in das Leben im Schwarzwald. Anschließend gab es noch für jeden ein großes Eis.

Mami, Carina, Marco, Vanessa und ich bummelten noch kurz durch Gengenbach. Meine philippinische Freundin war ganz hingerissen von dem wunderschönen Stadtbild, von den Fachwerkhäusern, vom angenehmen Klima und von der Sauberkeit der Straßen. Ihr fiel auch sofort auf, dass es keine Moskitos gab und sie freute sich, dass sie während des Spaziergangs nicht schwitzen musste. Auch fehlte in den Gassen die auf den Philippinen sonst übliche Hundescheiße. Schließlich waren auch keine streunenden Hunde, die durch die Straßen jagten, zu sehen.

Zu Hause halfen wir Mami, den Tisch im Garten zu decken. Wir verbrachten einen wunderschönen Abend. Zu vorgerückter Stunde machten wir uns daran, ins Bett zu gehen. Vanessa und ich lagen noch lange wach und erzählten uns aus früheren Tagen.

Am nächsten Morgen gab es ein wunderbares Müsli, das auch Vanessa mit großem Genuss verzehrte. Ich freute mich, dass es ihr auf Anhieb schmeckte, denn der Normal-Filipino hat in der Regel größte Schwierigkeiten mit Nahrungsmitteln, die er nicht kennt. Anschließend unternahmen wir eine Radtour zu einem Baggersee mit glasklarem Wasser. Vanessa staunte nicht schlecht, denn auf den Philippinen hatte sie, wie einst ich, nur verschmutzte und zum Teil stinkende Gewässer erlebt.