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Zeugen des Weltuntergangs berichten! Die vom Autor begründete Technik des „MindWalking“ macht Rückerinnerungen an längst vergangene Leben und Ereignisse möglich. MindWalking wird seit vierzig Jahren erfolgreich zur Persönlichkeitsentwicklung eingesetzt. Atlantis, eine uralte globale Hochkultur, wurde durch den gezielten Angriff außerirdischer Mächte vernichtet. Danach folgte die Steinzeit und anschließend der Wiederaufbau durch Entwicklungshilfe von außen. Dafür sprechen weltweit vorzufindende Sintflut-Legenden. Doch auch Erinnerungen daran sind verfügbar. Grundlage der Atlantis-Protokolle sind jahrzehntelang archivierte und nun ausgewertete Sitzungsberichte. Dort kommen Opfer wie Täter zu Wort. Auch wird von Interaktionen mit Raumschiffen, Echsenmenschen und Grauen berichtet. Nachbeben bis heute: Die Erdvernichtungskatastrophe prägt die Psyche der Menschheit bis heute. Als Menschheit sind wir in einer Trance befangen, einer globalen Schockstarre. Diese führt zum Wiederholungszwang, zur ständigen Neuauflage des Schreckens. Damit erklärt sich Vieles aus dem blutigen Verlauf der Menschheitsgeschichte. Trotz allem: wir sind auf einem guten Weg Seit der Steinzeit geht es aufwärts. Große Lehrer der Antike, ob Sokrates oder Buddha, haben bis heute globale Auswirkung auf Wissenschaft und Ethik. Ständig fliegen neue Helfer ein und inkarnieren hier. Seit Mitte des 20 Jh. haben wir uns vom globalen zum kosmischen Bewusstsein entwickelt, auch im politischen Sinn. Denn „die da draußen“ lassen sich nicht länger ignorieren. Das belegen die vielfach verbürgten Besuche Außerirdischer wie auch die unzähligen Kontakte beim MindWalking. Die Atlantis-Protokolle verweisen deutlich darauf, dass etwas ausgestanden sein könnte. Die Dinge wandeln sich zum Guten. Planet Erde könnte wieder zum integrierten Mitspieler in der interstellaren community werden.
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1. Auflage März 2020
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Umschlaggestaltung, Satz und Layout: Luna Design KG
ISBN: 978-3-947397-21-1
Dieser Titel ist auch als Buch erhältlich, ISBN: 978-3-947397-20-4
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DER AUTOR:
Rolf Ulrich Kramer, Dipl.-Psych., ist mit internationalem Kundenkreis in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung und Unternehmensberatung tätig.
Unter dem Warenzeichen MINDWALKING hat Kramer eine nicht-wertende, lösungsorientierte Methode der Bewusstseinsentwicklung geschaffen, die ausschließlich auf persönlichem Erleben und Erkennen beruht.
Kramer hat dazu eine Anzahl von Büchern und Artikeln publiziert. Hervorzuheben sind dabei die Bücher „MindWalking“, „Lebenserfolg“ und „Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt“.
Rolf Ulrich Kramer freut sich über Zuschriften.
Mehr beiwww.mindwalking.deund auf YouTube.
Cover
Titel
Impressum
Das Werk vieler
STEIGENDES BEWUSSTSEIN
Die Trance in der wir leben
Urzeitkatastrophe bestimmt die Gegenwart * Erinnerungstraining als Ausweg * Entlastung der geistigen Welt * Jeder stößt auf die Sintflut * Der Weg aus der Trance * Denken auch ohne Gehirn
Wo stehen wir heute?
Es geht in die richtige Richtung * Wir werden kosmisch-politisch
MindWalking – ein Erkenntnisweg
Authentizität * Akzeptanzvermögen * Selbstbestimmtheit * Empathie * Wissenschaftlichkeit und Weisheit * Transpersonale Entdeckungen * ganz schnell noch einige Fachbegriffe...
Sitzungsberichte: Der Tod spielt keine Rolle
Großvaters Tod im Krieg nacherlebt * Verstorbener begleitet seine Familie * Außerhalb des Körpers * Kindesmissbrauch telepathisch dokumentiert * Vom Tod zur Geburt - der Weg durch das Weiße * Hilfloses Engelwesen übernimmt Unfallkörper * Wiedersehen mit Traum-Mann aus der Engelwelt * Abgeschiedener wird Schutzengel * Ekel vor der eigenen Zeugung * Ungeborenes spürt Opas Reue über Mutters Missbrauch * Ingenieur sieht seine Zukunft * Der Weg vom Nichtsein zum Sein
Sitzungsberichte: Mit Geistern im Gespräch
MindWalking solo * Verstörten Mitarbeiter per Telepathie beruhigt * Das Prinzip Defensivtelepathie * Telepathische Nachbarschaftshilfe * Ablauf einer Defensivtelepathie * Befreites Geistwesen zeigt sich dankbar
Sitzungsberichte: Der Dritte im Bund, das Vitalwesen
Solo mit Hund * Aus der Wildschwein-Perspektive erlebt… * Waldbrand macht Waldwesen heimatlos * Seele und Geist im Widerstreit * Vitale Kräftigung um die halbe Welt herum
Beschreiben heilt
Die Macht der Bilder
Alles dummes Zeug?
WASMAN VON ATLANTIS WEISS
Legenden hier, Wissenschaft da
Wie unsere Atlantis-Legende entstand
Sokrates und die Folgen * Was war früher als Ägypten? * Die megalithische Epoche * Pyramidenrätsel rund um die Welt * Wie baut man eine Pyramide? * Ein megalithisches Kulturzentrum * Sphinx nicht witterungsbeständig * Unter den Pyramiden eine Palast-Welt
… und was andere Völker davon erzählen
Alle Völker kennen die Sintflut * Was Hellseher zu berichten wissen * Die Hopi erinnern sich bestens * Flugmaschinen und Raumschiffkämpfe im Altertum * Gott Zeus und andere Aliens
Vom Werden des Wissenschaftsbewusstseins
Der Urknall – ein mathematischer Mythos?
Mit Aristoteles begann es
Der heilige Kreis und die Quintessenz * Astronomen setzen Aristoteles ab * Weltumseglung wirft Fragen auf * Evolution geht richtig langsam * Schwimmende Erdteile * Alt, älter, uralt * Wie kalt und freudlos unsere Welt…
Was geschah vor zehntausend Jahren?
Mythen der Wissenschaft * Vom Gasnebel zur Gegenwart: der geologische Mythos * Vor Ägypten gab’s nichts wie Steinzeit: der anthropologische Mythos * Unvermuteter Aufschwung beendet Steinzeit * An all dem lässt sich zweifeln * Revolutionäre Thesen zur Erdgeschichte * Wie kam es zur Weltkatastrophe? * Alte Karten zeigen Arktis eisfrei * Pangaea: War die Erde mal viel kleiner?
PSYCHO-ARCHÄOLOGIE ENTDECKT ERDVERNICHTUNG
Das Zustandekommen der Atlantis-Protokolle
Datenbank über Jahrzehnte aufgebaut * Authentische Zeugenaussagen
Sitzungsberichte: Atlantischer Alltag
Tolkien lag richtig * Verdauungsprobleme im Astralkörper * Ein Leben ohne Tod * Gesellschaft erkrankt durch magische Manipulation * Opfer schwarzer Magie * Inkarniertes Lichtwesen entdeckt Sex * Kampf der Magier
Sitzungsberichte: Die Erde vernichtet
Blitz-Eis tötet Tanzende * Gaia erschüttert von globaler Bombardierung * Verteidigungsmaßnahmen versagen * Flächenbombardierung und Entführung * Abgesogen ins All * Entführt und geistig ausgesaugt * Gebirgsbildung im Handumdrehen * Blitz-Eis als Kampfmittel * Testlauf für Seelenfänger * Intrige vereitelt Erdenrettungseinsatz * Hasserfüllter Bomberpilot berichtet
Sitzungsberichte: Ein Abfangschirm rund um die Erde
Erfolgloser Erdeinsatz trotz Raum-Zeit-Tunnel * Raumschiff zerschellt am Erdschirm * Aufprall auf Erdschirm schockiert Engel * Durch den Strudel und die Pampe * Wie der Schirm gemacht wurde * Der Schirm wird entfernt
Sitzungsberichte: Phaethon gesprengt
Gab es den Planeten Phaethon? * Ein Zeuge der Planetensprengung * Phaeton-Oberhaupt isoliert * Sprengung mit Laserkraft * Der Asteroidengürtel entsteht * Bevölkerung wird abgesaugt * Phaethon-Führungsschicht entführt
Sitzungsberichte: Echsenwesen und Graue
Echsenmensch befreit sich * Erstkontakt mit Echsenmenschen * Als Erdling im Echsenschiff tätig * Die Chronik der Echsenmenschen * Kinder missbraucht von Aliens * Kleiner Junge von Grauen entführt * Mentalmanipulation durch Graue * Online mit kleinem Grauen im Untersberg * Geistwesen gerät in Produktionsstätte für Bioroboter
Sitzungsberichte: Der Mars verwüstetAuf dem Mars ließ sich’s leben * Feuersturm auf dem Mars * Jede Rettung kam zu spät * Was sagt die Astronomie dazu? * Erde, Mars und Phaethon eine Hochkultur?
Sitzungsberichte: Galakto-Politik, damals und heute
Versorgungsnot – es fehlen Körper! * Nachkriegspolitik * Neue Pöstchen für alte Kameraden * Insekten-Aliens beherrschen Mittelamerika * Die politische Großwetterlage * Der Aufmarsch * Die Folgekriege * Alles vorbei und trotzdem keine Hilfe? * Pyramiden als Briefkasten genutzt * Galaktische Machtzentrale bröckelt * Die Macht im Rückzug * Das schwarze Reich zerfällt
Endlich alles ausgestanden?
RÜCKSCHAU: WAS IST DAVON ZU HALTEN?.
Schlüssigkeit trotz Widersprüchlichkeit
Skepsis ist angebracht * Wahrheit befreit * Kollektiver Gedächtnisspeicher jedem zugänglich * Seriöse Wissenschaft hat Berührungsängste * Wissenschaftler – Sternenkinder mit Gedächtnisverlust
Wir stecken immer noch im selben alten Film
Rundherum Dramatisierung * Atlantis bis heute weltweit nachempfunden * Katastrophenprophezeiungen und Drachenkulte * Größenwahn * Mordlust, Kriegswut, Roboterarmeen * Atomwahn * Klimapanik * Technologie-Wahn
Zeit für ein neues Bewusstsein
Friede als Exportartikel
ANHANG
Grundbegriffe bei MindWalking
Der Mensch: ein Gebinde aus fünf Komponenten * Geistwesen und Energiekörper * Psychosomatische Interaktion * Das Geistwesen, sein Geist und sein Wissen * Die Verantwortung des Geistwesens für sein Wissen * Einschaltung und Ausschaltung von Mentaldateien * Die Dramatisierung * Urerlebnis, Akzeptanzvermögen, Negativprogramm * Der Ausweg: Anschauen, Aussprechen, Annehmen, Auflösen
QUELLENVERWEISE
Ein Buch, das alles Vertraute auf den Kopf stellt und am gewohnten Weltbild rüttelt, ist weder angenehm zu lesen noch leicht zu schreiben. Gleichwohl fühlt man sich als lebenslanger Forscher und Wissenschaftler verpflichtet, Ergebnisse und Erkenntnisse weiter zu geben, die eine neue, andersartige Sicht auf die Welt eröffnen. Aus diesem Geist heraus ist das vorliegende Buch entstanden.
Allen, die mit ihren geistigen Erkundungsreisen dazu beigetragen haben, möchte ich danken. Dies ist nicht mein Werk – ich bin lediglich der Autor. Es ist das Werk vieler.
Mein besonderer Dank gilt Anna Kramer, Annemarie Dämon, Beate Kürsteiner, Thomas Arnhold und Dr. Markus Novak für ihr Lektorat und dem Verleger Oliver Gerschitz für seine rückhaltlose Unterstützung.
R. U. K., im Februar 2020
Dieses Buch vertritt die Auffassung, die Menschheit sei in einer Trance befangen, in einer geistigen Schockstarre, in welche sie durch eine globale Katastrophe vor Urzeiten geriet. Die Erinnerung daran ist in Ländern mit europäischem Hintergrund in den Legenden von Atlantis erhalten geblieben, in christlich geprägten Kulturen weiß man von der Sintflut, und auch in anderen Teilen der Welt finden sich ähnliche Erzählungen von Weltuntergangskatastrophen.
Wie dieses Buch aufzeigen wird, geht es um weit mehr als nur einen versunkenen Kontinent im Atlantik, vielmehr handelt es sich um den Untergang einer ganzen Welt, einer globalen Kultur. Das Stichwort Atlantis wird deshalb im vorliegenden Buch im globalen Sinn verwendet, den gesamten Planeten betreffend.
Die alten Legenden sind nicht die einzigen Zeugnisse für das Geschehen. Konkrete Erinnerungen daran sind verfügbar, und sie lassen sich aufarbeiten. Das schafft Erleichterung, Befreiung, geistigen Freiraum, Friedfertigkeit.
So gewagt es klingen mag, dass man sich an solche Urzeiten erinnern können sollte, ist es doch durch Belege hinreichend untermauert. Immer wieder erlebe ich als Psychologe und Begründer von MindWalking, einer Methode zur Persönlichkeitsentwicklung, wie in meinen Sitzungspartnern ungewollt Bilder aus den tiefsten Tiefen der Zeit bis zurück zur Ursprungsgeschichte des Kosmos reichen. Dass es sich dabei nicht um Einbildung oder Fantasterei handelt, sondern um authentische Zeitzeugnisse, wird im Verlauf der folgenden Kapitel deutlich werden.
Zwei Begriffe wurden eben genannt, „Trance“ und „MindWalking“; beide bedürfen einer Erläuterung.
Beim MindWalking sitzen Sitzungspartner und Sitzungsleiter einander gegenüber an einem Tisch. Der Sitzungsleiter fragt den Sitzungspartner nach Erinnerungsbildern zu dem vom Sitzungspartner gewählten Thema. Der Sitzungspartner beschreibt, was er auf seinem geistigen Bildschirm sieht, und nicht nur das: er erlebt es auch emotional nach. Die den Erinnerungen anhaftenden Gefühle von Trauer und Schmerz werden entdeckt, zugelassen, ausgelebt und auf diese Weise neutralisiert.
In der Regel beginnt dieser Prozess mit Geschehnissen aus der Lebensgeschichte des Sitzungspartners, die diesem bereits bekannt sind. Sind diese neutralisiert, so zeigen sich als nächstes häufig Eindrücke, die über diesen persönlichen Rahmen hinausgehen, weswegen man sie als „transpersonal“ bezeichnet. Dies geschieht unvermutet und ohne Absicht. Es kommt im Zusammenhang mit dem anstehenden Thema wie von selbst zustande. Dabei könnte es sich um die Erinnerung an ein vergangenes Leben handeln oder um das Erspüren eines telepathischen Impulses (auch hierzu folgt gleich eine Erklärung).
Der Sitzungspartner wird solche Inhalte zunächst ohne Erwähnung fortschieben, weil nur schwach spürbar und kaum glaubhaft. Wird die Erscheinung aber zu kraftvoll, als dass er sie ignorieren könnte, wird der Sitzungspartner sie mit Widerstreben zur Kenntnis nehmen, aber als „dummes Zeug“ in Abrede stellen. Schließlich aber akzeptiert er das erinnerte Erlebnis und verarbeitet es inhaltlich wie auch emotional. Damit wird es zu bewusstem, jederzeit abrufbarem Wissen.
Mit „Sitzung“ ist nicht die in der Psychotherapie übliche Dreiviertelstunde pro Woche gemeint, sondern eine ganze Reihe von aneinanderhängenden Sitzungen innerhalb weniger Tage. Sie beginnen mit einem längeren Eingangsinterview. Dort wird das Sitzungsthema bestimmt. Auf dieser Grundlage schlägt der Sitzungsleiter ein Programm vor, das sowohl Coaching wie auch Erinnerungs- oder Visionsarbeit beinhalten kann. Fühlt sich der Sitzungspartner von diesem Programm angesprochen, beginnt die Arbeit. Ihr Endergebnis ist ein Durchbruch zur Erkenntnis der Zusammenhänge, die in die missliche Situation führten, in der sich der Sitzungspartner sieht. Ein neuer Blick aufs Leben eröffnet sich, Mut für die Zukunft entsteht.
Im Fall einer Erinnerungssitzung – und ausschließlich auf diese bezieht sich dieses Buch – kann sich dieser Prozess von Eingangsinterview bis Endergebnis über zehn bis zwanzig Stunden an zwei bis drei zusammenhängenden Tagen hinziehen. Falls nötig, wird ein weiterer Termin vereinbart. Diese Intensität wird dem Sitzungspartner nicht etwa aufgenötigt, sondern regelrecht von ihm gefordert. Schließlich möchte er zum Kern der Problematik vordringen, und wenn er spürt, dass er auf dem richtigen Weg ist, duldet er keinen Aufschub.
Von den erschauten und erspürten Inhalten ließe sich leicht sagen, das sei doch alles bloß Einbildung gewesen. Weil man aber während dieses Prozesses Emotionen und Empfindungen durchlebt, von denen man sicher ist, dass man sie nicht vorsätzlich produziert hat, stellt man zum Schluss nichts mehr in Abrede. Besonders überzeugend wirkt es, wenn Emotionen und Empfindungen sich bereits einstellen, bevor es überhaupt zu Erinnerungsbildern gekommen ist.
Im Verlauf seines MindWalking stößt man, wie angedeutet, immer wieder auf zweierlei Erscheinungen, nämlich einerseits auf Erinnerungsbilder, oft aus vergangenen Leben, und andererseits auf telepathische Impulse aus den unterschiedlichsten Quellen.
Bei Erinnerungsbildern gibt es zwei Möglichkeiten: es kann sich um eigene handeln wie auch um solche, die man von anderen unbewusst übernommen hat. Dieses mentale Downloading geht so vor sich: bei einem Unfall zum Beispiel entsteht aus der Panik der Betroffenen heraus ein kollektives spannungs- und emotionsgeladenes Energiefeld. Es bleibt in der Luft hängen wie ein Heliumballon. Doch ist es nicht nur den ursprünglichen Beteiligten zugänglich, sondern kann sich auch ahnungslosen Passanten als Erinnerungsbild samt Emotionen und Gedanken anhängen. Falls ein solches kollektives Erinnerungsbild dem Empfänger (hier dem ahnungslosen Passanten) zu einem späteren Zeitpunkt in den Sinn kommen sollte, wird er den Erinnerungsfilm der betreffenden Personen sehen als wäre es sein eigener, obwohl er selbst nicht dabei war.1
Nun zu den telepathischen Impulsen. Sie sind die Absichten und emotionalen Wallungen, die man von anderen empfängt. Häufig gehen sie mit bildhaften Eindrücken der Situation einher, in welcher sich der Sender im Moment der Übertragung gerade befindet. Wo diese Impulse herrühren und ob deren Sender auf der Erde verkörpert ist oder als rein geistiges Wesen agiert, als Engel, Geist oder Dämon, das lässt sich jeweils herausfinden.
Weit wichtiger und wertvoller als die Befriedigung von Neugier hinsichtlich ungeahnter, faszinierender Inhalte ist die geistige Entlastung. Dazu gehört das emotionale Neutralisieren der Bilder, ob es eigene sind oder heruntergeladene. Eine weitere Aufgabe ist die Beschwichtigung, Besänftigung und Befriedung der telepathischen Kontaktpartner, sollten diese mit destruktiven Absichten unterwegs sein. Genau dies ist der Kern einer MindWalking-Sitzung.
Mit zunehmender MindWalking-Erfahrung stellt sich die Gewissheit ein, dass die geistige Existenz nicht an eine Verkörperung gebunden ist. Vor der Geburt gab es eine Existenz in dieser oder jener Form, ob mit Körper oder ohne, ob auf der Erde, einem andern Planeten oder frei im astralen Raum. Nach dem Tod wird es entsprechend weitergehen.
Kein Glaube ist dies, sondern Gewissheit: die Gewissheit, dass man kein Körper ist, sondern ein geistiges Wesen, das auch ohne Körper existiert, und dass die spirituelle Existenz ewig ist.
Jeder MindWalker erschließt sich dies für sich selbst, jeder erschaut seine Welt auf seine Weise. Trotz aller Unterschiede stößt man indes immer wieder auf Gleichklänge, auf gemeinsame Nenner, auf immer wieder vorkommende Geschehnisse, Örtlichkeiten und Gestalten, insbesondere auf die eingangs erwähnte Katastrophe, hier in Europa bekannt als Atlantis-Untergang wie auch als Sintflut; andere Kulturen haben dafür andere Bezeichnungen. Nahezu allen Sitzungspartnern dringen Aspekte davon früher oder später ungefragt und ungewollt ins Bewusstsein. Es ergibt sich wie von selbst in dem Versuch, etwas so Offensichtliches und Naheliegendes zu lösen wie ein persönliches Problem oder eine Fähigkeitsschwäche.
Diese Katastrophe bestimmt den Bewusstseinszustand der Menschheit in höchstem Maß, vergleichbar damit, wie der Zweite Weltkrieg in unserem heutigen Denken nachhallt. Sie ist es, die die eingangs erwähnte Schockstarre und Trance bewirkt, weswegen sie im Zentrum dieses Buchs steht und mit entsprechender Ausführlichkeit behandelt werden wird. Ohne dieses Geschehnis im Hintergrund wäre diese Erde eine glückliche.
Eine Trance ist kein Dämmerzustand, kein Schlaf, vielmehr ist sie gekennzeichnet durch extreme Fokussiertheit. Der Zielpunkt dabei könnte außen liegen, in der Umgebung, aber auch innen, bei einem Gedanken oder einer Vorstellung. Wenn Sie so hochkonzentriert sind, dass ein Geräusch sie aufschreckt und Sie zusammenzucken, dann erwachen sie aus einem Zustand fixierter Aufmerksamkeit. Ihr Fokus lag auf einem einzigen Punkt, einem einzigen Geschehen; alles andere war ausgeblendet. Genau dies kennzeichnet eine Trance.
Rennfahrer und Sportler brauchen die Trance, diese vollkommene Konzentration auf einen Punkt, um ihre Höchstleistungen zu vollbringen. Auch den passiven Fernsehzuschauer ergreift sie während einer Fußballweltmeisterschaft oder eines guten Krimis. Er ist fixiert auf den Bildschirm, hört nicht, wenn man ihn anspricht, registriert nicht das Klingeln des Telefons.
Einer solchen extremen Fixiertheit bedienen sich Bühnenhypnotiseure, wie sich auf YouTube-Videos beobachten lässt. Beispielsweise suggerieren sie dem Probanden, er sei ein Huhn. Kann sich dieser der Suggestion nicht erwehren, so sieht er die Welt durch seine persönliche Vorstellung von einem Huhn hindurch wie durch einen Farbfilter und benimmt sich für den Zeitraum der Hypnose entsprechend.
Ebenfalls zeigt sich eine Trance, wenn man auf einen bestimmten Lösungsweg fixiert ist und ihn zehnfach wiederholt, wiewohl er nicht greift. Aber auf einen anderen kommt man einfach nicht. „Wo hab ich denn nur meinen Schlüssel hingelegt?“, und man durchsucht seine Westentasche noch dreimal mehr, wissend, dass er dort nicht zu finden sein wird. Würde man mal durchatmen und kurz überlegen, so fiele es einem wieder ein.
Kurz, nicht nur die Wahrnehmung der weiteren Umgebung, sondern auch verfügbares Wissen wie etwa das über andere Lösungswege kann in einer Trance regelrecht dem Sinn entschwinden.
Wer Entsetzliches erlebt hat, dem steht das wie ins Gedächtnis eingebrannt vor Augen. So sehr er seine Gedanken auch gerne woanders hin lenken möchte, er schafft es nicht. Immer wieder laufen die Bilder durch. Fixiert auf die Katastrophe von gestern, sieht er im Heute nichts wie Probleme und erwartet für morgen unüberwindliche Schwierigkeiten und letztlich eine Wiederholung der Katastrophe. Selbst wenn das Trauma erfolgreich verdrängt wurde, wirkt es aus dem Hintergrund, sobald Auslöser in der Umgebung es einschalten und aus der Vergangenheit in die Gegenwart holen.
In einer solchen fixierten Starre steckt die Menschheit seit jener gewaltigen Erdvernichtungskatastrophe, von der unzählige Erinnerungen berichten. Indem wir sie individuell wie auch kollektiv aufarbeiten, befreien wir uns aus der Starre. Denn Erinnerung schafft Ordnung in der Zeit: Gestern war jenes. Heute läuft dieses ab. Für morgen steht das-und-das an. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Wer das auseinander zu halten vermag, ist geistig frei beweglich; wer es nicht fertig bringt, steckt in einer Trance.
Einen Beweis für vorgeschichtliche Ereignisse nur über Erinnerungen antreten zu wollen, die aus vergangenen Leben stammen – ist das nicht absurd?
Das ist es nur solange, wie man glaubt, Erinnerungen lagerten sich im Gehirn ab wie Akten im Aktenschrank und Denken vollzöge sich zwischen den Neuronen, als seien sie Computerchips.
Dass es auch ohne Gehirn geht, erkannte bereits 1981 Prof. Lorber von der Universität Sheffield nach Untersuchung von 600 Fällen von Wasserkopf (Hydroencephalus). Die Sensation war ein Student mit IQ 126 (sehr hoch), der praktisch kein Gehirn hatte und dennoch als Supermathematiker bekannt war.2
Im Normalfall sind die grauen Zellen der Hirnrinde etwa 5 mm stark. In dieser Schicht steckt nach gängiger Auffassung die gesamte Psyche. Der große Rest, das „Hirnmark“, dient lediglich der Verkabelung. Im Gegensatz dazu dokumentierte Prof. Lorber Sonderfälle ohne jegliches Hirnmark mit einer grauen Schicht von nur 1 mm. Bemerkenswert ist, dass es zu keinen kognitiven oder motorischen Ausfällen kam und zu keiner Lähmung der gegenüber liegenden Körperseite, wie nach herrschender Lehrmeinung zu erwarten. Viele Patienten hatten einen IQ von über 100; normal ist 85 bis 115.
Darüber hinaus erwies sich die graue Substanz als wiederherstellbar, was bis dahin undenkbar war (sich aber seitdem durch das Erforschen von Meditierenden unzweifelhaft bestätigt hat).3
Es geht offensichtlich ohne Gehirn. Der Geist, besser gesagt, das Geistwesen, weiß mehr als das Gehirn. Nur so kann es zu Erinnerungen an vergangene Leben, an Nahtoderlebnisse oder an die Existenz zwischen den Leben kommen, als man weder Körper noch Hirn hatte.
Schon weit früher als Lorber, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, stellte der hoch geschätzte amerikanische Psychologe William James die Möglichkeit in den Raum, das Gehirn sei nichts weiter als ein Übertragungsorgan (transmissive organ), welches Gedanken, die anderswo ihren Ursprung haben, dem Besitzer dieses Gehirns übermittelt. Fiele das Gehirn aus, so würde das nichts an dem Vorhandensein jener Bewusstseinssphäre ändern. Das begrenzte weltliche Bewusstsein eines Menschen stellte sozusagen den Extrakt einer größeren, wahreren Persönlichkeit dar, das Gehirn sei die Relais-Station zwischen beiden.4 James geht zwar nicht so weit zu sagen, „ohne Gehirn ginge es auch“, aber zumindest schreibt er dem Gehirn nicht die Rolle einer Gedankenfabrik zu oder glaubt gar, wir seien unser Gehirn, wie es gegenwärtig in den Neurowissenschaften vertreten wird.5
Die Lösung aus der genannten Schockstarre, aus diesem Wiederholungszwang eines Urtraumas, würde einen Wandel für unsere Welt bedeuten. Auf eine einfache Formel gebracht: weniger Krieg, mehr Frieden. Auf allen Ebenen des Lebens.
Zum Glück geht die Entwicklung schon seit Jahrtausenden in die Richtung des Miteinanders statt des Gegeneinanders. Im Schneckentempo, das schon, aber immerhin. Dank des Wirkens weiser und oft religionsstiftender geistiger Führer in einem Prozess des Erwachens begriffen. Ohne die vedischen Heiligen des alten Indien, ohne Buddha, Lao-Tse, Platon, Jesus Christus, Zarathustra und unzählige andere stünden wir heute nicht da, wo wir stehen, sondern befänden uns geistig immer noch in steinzeitlicher Umnachtung.
Auch in diesem 20. und 21. Jahrhundert sind wir in Bezug auf Selbsterkenntnis und zivilisiertes Benehmen ein weiteres Stück vorangekommen. Als Erben der griechischen Antike geben wir den Menschenrechten weit größeren Raum als je zuvor; neuerdings gesteht man sogar Tieren Rechte zu. Völkermorde geschehen zwar noch, sind aber geächtet. Statt dass wir uns in nationalistisch geprägten Weltkriegen zerfleischen, begreifen wir uns als eine globale Zivilisation, die auf ein Miteinander angewiesen ist und beim Gegeneinander nur verlieren kann. Wir beginnen Verantwortung für Natur und Umwelt zu übernehmen, statt sie gewissenlos auszunutzen. Unsere technologische Kapazität ist unfassbar weit angewachsen und versetzt uns in die Lage, den Planeten, auf dem wir leben, zu vernichten. Zum Glück begreifen wir das allmählich.
Weiterhin gewöhnen wir uns an den Gedanken, dass unser Planet nicht der einzige belebte Fleck im Kosmos ist. UFO-Sichtungen sind zwar auf den Gemälden und Reliefs vieler alter Kulturen festgehalten, doch glaubte man damals an Götter; erst seit wir das Flugzeug benutzen, können wir fliegende Untertassen als das erkennen, was sie sind. Mittlerweile sind Raumschiff-Landungen6, persönliche Begegnungen mit deren Besatzung7 und Interaktionen mit dem Militär8 hinreichend überzeugend dokumentiert, um auf die Existenz hoch technisierter Raumschiffzivilisationen zu verweisen. Dazu passt, dass Dr. Stephen Greer, Leiter eines NGO namens Disclosure Projekt, im Jahr 2005 dem damaligen Präsidenten der UN-Vollversammlung, Jan Eliasson, eine Resolution zur friedlichen Kooperation mit Außerirdischen überreichte.9
Darüber hinaus bezeugen hellsichtige Menschen seit Jahrtausenden die Existenz von Lichtwesen wie auch Dämonen auf feinstofflicher Ebene. Intelligentes Leben in vielen Erscheinungsformen gibt es offensichtlich in allen Dimensionen.
Von Stammesbewusstsein über das Nationalbewusstsein sind wir zum globalen Bewusstsein fortgeschritten. Gegenwärtig sind wir dabei, den nächsten Schritt zu tun und uns dem kosmischen Bewusstsein zu öffnen – verstanden nicht im üblichen spirituellen Sinn, sondern konkret im politischen, im Begreifen unserer kosmischpolitischen Einbettung.
Nicht wohlmeinende Engelwesen oder übelwollende Geister sind die Ansprechpartner dieses neuen kosmisch-politischen Bewusstseins, sondern vielmehr die realen galaktischen Akteure und Machthaber, die wir als Aliens, ETs und Außerirdische bezeichnen und die uns mit ihren Raumschiffen besuchen oder auch heimsuchen, denn beides ist der Fall. Nicht nur in militärischen Kreisen weiß man von ihnen, nicht nur in der UFO-Szene munkelt man davon, sondern auch in MindWalking-Sitzungen rücken sie immer wieder ins Bewusstsein, gerade im Zusammenhang mit der Atlantis-Katastrophe.
Atlantis ist Vergangenheit. Gleichwohl ist uns ein neues Goldenes Zeitalter möglich – sofern wir das Bewusstsein dafür entwickeln, wie mit diesen interstellaren Kräften auf kooperative Weise umzugehen sei.
Die wenigsten Menschen würden ernsthaft von sich vermuten, sie seien früher in Raumschiffschlachten gegen Star-Wars-ähnliche Imperatoren verwickelt gewesen, seien von einem fremden Planeten gekommen, um hier auf der Erde Entwicklungshilfe zu leisten, seien direkt aus einem göttlichen Allbewusstsein heraus in einer Hilfemission zur Förderung der Spiritualität der Menschenvölker unterwegs oder hätten gar einer vergangenen Zivilisation angehört, die in Europa unter dem Namen Atlantis bekannt ist.
Stößt ein Sitzungspartner während seiner MindWalking-Sitzung auf solche Inhalte, und das häufig schon nach wenigen Stunden, wird er sie verständlicher Weise vehement von sich weisen. Jedoch ist die Bildhaftigkeit solcher Erinnerungen von beträchtlicher Kraft; sie lassen sich trotz aller Skepsis nicht ignorieren. Es bleibt somit nichts anderes übrig, als sich ihnen zu stellen, sie im Detail zu untersuchen – und schließlich zu Erkenntnissen vorzustoßen, mit denen man nie im Leben gerechnet hätte.
Nicht Sensationshunger oder spirituelle Abenteuerlust sind das Motiv für eine MindWalking-Sitzung, sondern einfach der Wunsch, ein langfristiges Lebensproblem aufzulösen oder ein unerwünschtes, nerviges Verhaltensmuster abzustellen. Gleichwohl dringt nahezu jeder im Versuch, zum Grund des Übels vorzudringen, in unerwartete Tiefen vor und gerät dabei an Geschehnisse, Orte und Kulturen, die in keinem Schulbuch verzeichnet sind. Es vollzieht sich sozusagen ganz unbeabsichtigt eine Psycho-Archäologie.
Was Sitzungsleiter wie auch Sitzungspartner von der Wahrhaftigkeit einer Aussage überzeugt, sind die dabei emporquellenden emotionalen und somatischen Impulse. Sie sind der Garant für Echtheit. Wenn es von Herzen kommt und nicht aus dem Kopf, dann stimmt es.
Bis dahin ist es ein langer Weg. Leider purzeln Erinnerungen an Verdrängtes nicht von selbst vom Regal, ganz im Gegenteil, man muss – um im Bild zu bleiben – überhaupt erst einmal die gepanzerte Tür des Aktenschranks geknackt und aufgestoßen haben.
Kurz, die Wahrheit erschließt sich nie auf den ersten Blick. Erst die letzte Version eines Erlebnisdurchgangs gilt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Sitzungspartner sein grausiges Bildmaterial nach stundenlanger Auseinandersetzung damit schließlich mit Heiterkeit erzählen kann. Erst dann kann ein Befund als authentisch gelten.
Wie kommt es zu diesem Tiefgang, zu diesem intensiven Mit- und Nacherleben oft schmerzhafter und dramatischer Ereignisse, gerade wenn sie mit dem eigenen Leben so gar nichts zu tun zu haben scheinen? Nicht durch Nachdenken geschieht dies, nicht durch Spekulation, sondern im ersten Schritt durch Sichten und Ausräumen leicht verfügbaren Erinnerungsmaterials. Das macht den Weg zu tiefer liegendem Material frei.
Das Zauberwort heißt „Akzeptanzvermögen“. Akzeptieren lässt sich übersetzen mit „annehmen“, „aufnehmen“ oder auch „fassen“. Kein Mensch nimmt mehr auf, als seine geistige Kapazität zulässt. Praktisch gesprochen: in einen 10-Liter-Eimer passen nun mal nicht mehr als zehn Liter. Dieses Prinzip schützt den Sitzungspartner. Angenommen, er könnte Geschehnisse der Größenordnung „zehn Liter“ gerade noch bewältigen, dann wäre dort seine Grenze. Geschehnisse der Größenordnung „elf Liter“ kämen ihm gar nicht erst in den Sinn. Er würde nie in Zusammenhänge hineinpurzeln, die ihn überwältigen könnten. Deswegen besteht auch keine Gefahr der Retraumatisierung.
Gleichwohl wächst mit jeder Sitzung das Fassungsvermögen des Sitzungspartners, und so baut er seine Kapazität allmählich zur 20-Liter-Klasse auf. Das bedeutet, von Sitzung zu Sitzung geht es anspruchsvoller und dynamischer zu. Eben war es noch die Maus, die ihm im Kindergarten über den Fuß lief, in der nächsten Sitzung ist es der Säbelzahntiger, der ihn vor Urzeiten verschlang. Beides wird nicht lediglich von der Opferseite her erzählt, sondern immer unter Berücksichtigung der eigenen Verantwortung für das Unglück.
In Kenntnis des Prinzips vom Akzeptanzvermögen verwenden wir bei MindWalking keine Hypnose, keine psychedelischen Drogen, keine holotrope Atmung oder andere Mittel, um ein möglichst eindrucksvolles Erlebnis loszutreten. Wir möchten den Sitzungspartner nicht in etwas hinein stürzen, von dem er hinterher nicht weiß, um was es sich handelte, außer eben, dass es eine aufregende Grenzerfahrung war.
Ebenso wenig verwendet der Sitzungsleiter Suggestionen, versteckte Hinweise oder eine vorherige Einschulung, um den Sitzungspartner „auf Linie zu bringen“. Vielmehr ist die bei MindWalking verwendete Fragetechnik rein faktenorientiert. Sie verzichtet auf jegliche symbolische Deutung oder charakterologische Interpretation. Sie entspricht ungefähr derjenigen, die man im Krimi während einer Vernehmung zu sehen bekommt: Was geschah, wie geschah es, wer war dabei, welche Umgebung, welche Motive?
Die Möglichkeit verfälschter Erinnerungen wird selbstverständlich in Betracht gezogen und mit entsprechenden Schritten aufgedeckt und abgefangen. Zum guten Schluss kristallisiert sich für den Sitzungspartner eine unverfälschte, authentische Erinnerung heraus.
Integrität und Selbstbestimmtheit eines Sitzungs- oder Coaching-Partners sind bei MindWalking oberstes Gebot. Stößt jemand im Zusammenhang mit seinem Wunschthema auf ein Geschehnis, das ihm Grausen und Zähneklappern verursacht, dann geschieht das nicht etwa durch Druck oder Überredung seitens des Sitzungsleiters, sondern allein deswegen, weil es sich dem Zugriff des Sitzungspartners anbietet. Hat er das betreffende Geschehnis nach beharrlicher Auseinandersetzung damit schließlich erfasst und bewältigt, kann er es mit Heiterkeit erzählen wie eine amüsante Anekdote - dann hat er einen Erfolg zu verbuchen. Einen Erfolg, der aus seiner eigenen Kraft erwachsen ist.
Gleichzeitig damit ist auch sein Akzeptanzvermögen so weit gestiegen, dass er im nächsten Sitzungsdurchgang ein weit größeres, weit grausigeres Geschehnis in Angriff zu nehmen vermag als zuvor.
Anders ausgedrückt: es geht scheibchenweise. Nur dass jede Scheibe ein ganzes Stück dicker ist als die vorherige, weswegen sich der Sitzungspartner nach nur wenigen Sitzungsstunden mit der Erinnerung an Geschehnisse der Überwältigung und Vernichtung konfrontiert sieht, die wir bei MindWalking als „Urerlebnis“ bezeichnen. Gleichwohl ist er aufgrund seines gestiegenen Akzeptanzvermögens in der Lage, solches zu bewältigen. Retraumatisierung ist, wie gesagt, nicht zu befürchten.
Das Erfolgsrezept heißt: Anschauen – Aussprechen – Annehmen – Auflösen.
Es versteht sich von selbst, welche Bedeutung hier der Achtsamkeit des Sitzungsleiters zukommt, seiner Einstimmung auf Sitzungspartner und Sitzung. Empathie ist das A und O einer MindWalking-Sitzung – gar bis dahin, dass der Sitzungsleiter die Erinnerungen seines Sitzungspartners bildhaft mitschaut, dessen Emotionen und Schmerzen miterlebt. Dessen ungeachtet bleibt er aufmerksam, freundlich und gelassen. Er bewahrt Haltung – das Ergebnis einer anspruchsvollen Ausbildung.
Wichtig ist der Grundsatz: Wo einer Erinnerungsbilder sieht, ist noch Restspannung gegeben. Erst die nichtbildhafte Erinnerung, das reine Wissen, kennzeichnet die endgültige Befreiung. Sie stellt sich erst ein, nachdem der Sitzungspartner seinen eigenen Beitrag zum Geschehen erkannt hat. Erst dies, die Übernahme von Verantwortung, erbringt das gewünschte Endergebnis und die dafür typische Heiterkeit.
Um ein Ergebnis jenseits allen Zweifels zu gewährleisten, verwenden wir bei MindWalking-Sitzungen häufig ein Hautwiderstandsmessgerät (GSR, Galvanic Skin Response meter), das untrüglich anzeigt, ob im Zusammenhang mit einer Erinnerung noch Spannung vorliegt oder sie sich aufgelöst hat. Es handelt sich sozusagen um einen Wahrheitsdetektor, keinen Lügendetektor. Wo Akzeptanzvermögen des Sitzungspartners und Empathie des Sitzungspartners nicht ausreichen, um den erwünschten Durchbruch zu erzielen, sind die Zeigerausschläge am Gerät eine nützliche Unterstützung, um die Spur zu finden und zu halten.
Praktisch gesprochen, ist MindWalking so etwas wie ein Werkzeugkasten zum Zweck der Lebenshilfe. Philosophisch betrachtet, handelt es sich um weit mehr, nämlich um eine Wissenschaft in der seit der griechischen Antike gültigen Definition: „ein Gefüge systematischen oder ordentlichen Nachdenkens über ein bestimmtes Sachgebiet“, und zwar „nicht nur im theoretischen Sinn, sondern auch im Hinblick auf praktische Anwendung in Handwerk, Management und Organisation“.10
Nicht um eine Naturwissenschaft handelt es sich hier, die den Aufbau der Materie ergründen will, wie etwa die Physik es tut, sondern um eine Geisteswissenschaft, eine Philosophie der Psyche, eine Psycho-logie im buchstäblichen Sinn. Fundamental bei einem solchen Unterfangen ist die exakte Definition der verwendeten Begriffe. In Ermangelung einer entsprechenden Fachsprache mussten einige Fachwörter neu geschaffen werden. Die dazu nötige Orientierung bot und bietet die „Operational Philosophy“ von Anatol Rapaport.11
Das Ergebnis dieser philosophischen Reflexion schlägt sich nieder in Form der „MindWalking-Lehrsätze“. Sie finden sich im Anhang zu „MindWalking – Unbelastet in die Zukunft“, können aber auch direkt vom Autor als PDF bezogen werden.
Höchstes Ergebnis der Beschäftigung mit dieser Wissenschaft namens MindWalking wäre, jenseits von Logik und Lehrsätzen, ein Wissen vom Sein, also Weisheit.12
Im folgenden Kapitel sei der MindWalking-Erkenntnisweg anhand einiger Sitzungsberichte skizziert. Die geschilderten Erlebnisse verdeutlichen psychische und spirituelle Prinzipien, um die es im Verlauf des Buchs immer wieder gehen wird: die außerkörperliche Wahrnehmung, die geistige Existenz nach dem körperlichen Tod, die von anderen übernommene „heruntergeladene“ Erinnerung, die telepathische Verknüpfung. Man bezeichnet solche Erscheinungen als „transpersonale Phänomene“, insofern sie über das rein Persönliche hinausgehen.
Von Bedeutung ist dabei der in manchen dieser Sitzungsberichte mögliche „Realitätstest“. Damit gemeint ist die Bestätigung der erschauten transpersonalen Daten durch davon unabhängige Quellen, Zeugen oder Ereignisse. Das nämlich würde den Schluss zulassen, dass auch solche transpersonalen Erinnerungen zutreffen, deren Überprüfung durch Zeugen oder historische Dokumente nicht möglich ist, so etwa die Erinnerungen an Atlantis. Wenn das eine wahr ist, muss auch das andere wahr sein, vorausgesetzt ist eine identische Vorgehensweise (bei MindWalking gegeben).
Die Darstellung der Fälle beschränkt sich auf das abschließende Ergebnis einer Sitzungsreihe, auf die gewonnene Erkenntnis, auf den Durchbruch zum Ungeahnten. Sitzungsanlass und Sitzungsverlauf werden nicht genannt. Wer dazu mehr wissen möchte, sei an „MindWalking - Unbelastet in die Zukunft“ dieses Autors verwiesen; dort finden sich 135 Fallgeschichten mit detaillierten Beschreibungen des Sitzungsgeschehens, sämtlichen theoretischen Erklärungen und ausführlichen Kommentaren.
Was MindWalking-Fachwörter angeht, werden sie im laufenden Text jeweils erklärt; zu Ihrer Orientierung finden Sie außerdem die „Grundbegriffe“ im Anhang. Vorab ganz kurz:
Ein geistiges Wesen ist die Person selbst, unabhängig vom Körper.
Eine Wahrnehmungsposition ist die Perspektive, von der aus ein geistiges Wesen seine Beobachtungen macht. Es ist sozusagen der Ort, wo die Kamera aufgestellt ist und von wo aus gefilmt wird. Eine Wahrnehmungsposition kann sich innerhalb wie auch außerhalb des Körpers befinden.
Eine Mentaldatei ist ein Erinnerungspaket, das sich auf ein ganz bestimmtes Geschehnis bezieht. Eine Mentaldatei enthält sämtliche sinnlichen Eindrücke, die zum Zeitpunkt des Geschehens registriert wurden, sämtliche damaligen Gedanken und Emotionen, sämtliche Gegebenheiten wie Umgebung, Wetter, Beteiligte, sowie die wesentlichen Details des Ablaufs.
Eine heruntergeladene Mentaldatei ist eine, die man irgendwann einmal von jemand anderem unbewusst und ungewollt übernahm. Dieses Downloading ist ein telepathisches Phänomen, das auf Empathie und Resonanz beruht.
Unter Dramatisierung ist das unbewusste Nachspielen einer eigenen oder einer heruntergeladenen Mentaldatei zu verstehen. Dabei ist man voll im Griff eines alten Films und agiert wie in einer virtuellen Realität, so als hätte man eine VR-Brille auf. In solchen Momenten ist man nicht in Kontrolle seines Verhaltens, benimmt sich unangemessen und irrational, weiß aber nicht, wie es kommt. Um das Beispiel des Bühnenhypnotiseurs noch einmal aufzugreifen: er suggeriert dem Probanden, dieser sei ein Huhn, und der Proband lebt für den Zeitraum der Hypnose in einer virtuellen Hühnerwelt, sieht die Welt durch die Augen eines Huhns, verhält sich entsprechend – und bemerkt es nicht einmal.
Meine 40-jährige Sitzungspartnerin, nennen wir sie Lieselotte, hat ungeheure Angst vor dem Sterben; sie glaubt: „Es geht nicht weiter“. Woher kommt dieses sie einschränkende Negativprogramm, wo wurde es erlernt?
Zunächst kommen Lieselotte Begebenheiten aus ihrem Leben in den Sinn, als sie das Gefühl hat, es ginge nicht weiter: Kündigungen, Prüfungen, Trennungen. Nach etwa einer Stunde kommt meiner Sitzungspartnerin nichts mehr in den Sinn. Dennoch fühlt sie, da müsse noch etwas Größeres dahinter stecken. Spontan fällt ihr Großvater Werner ein, von dem lediglich bekannt ist, dass er kurz vor seiner Entlassung aus russischer Kriegsgefangenschaft von einem Baum erschlagen wurde. Mehr weiß man nicht.
Kaum ausgesprochen, sieht Lieselotte des Großvaters Erlebnis in aller Deutlichkeit vor ihrem geistigen Auge. Es drängt sich ihr auf, sie kann es nicht abwehren. Begleitet von mächtigen Emotionen, Tränen und körperlichen Empfindungen erlebt sie seinen Tod nach - und zwar aus der Wahrnehmungsperspektive des Betroffenen. Sie selbst war ja nicht dabei; sie war zu jenem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren. Sie liest den Erinnerungsfilm ihres Großvaters ab. Er hat sich ihr auf telepathischem Wege irgendwann einmal angeheftet.
Werner arbeitet zusammen mit anderen Kriegsgefangenen auf einem Güterbahnhof. Unter Aufsicht eines Wachpostens laden sie Holzstämme auf einen Waggon. Ein Baumstamm rollt herab und trifft Werner ins Genick. Er ist sofort tot; dennoch setzt sich die Wahrnehmung der weiteren Szenen fort. Sie erfolgt von außerhalb des Körpers; Werner als Geistwesen befindet sich in einer Außenposition. Er schaut zu, wie ihm ein Kamerad Erkennungsmarke und Ehering abnimmt. Man legt ihn auf eine Trage und breitet eine schäbige Decke über ihn. Die Kameraden sind traurig, der Posten ist schockiert; er gibt einen Schnaps aus. Sie sitzen im Schuppen an einem Feuer und losen, wer später, nach der Entlassung, der Witwe die Nachricht überbringen soll. Werners Freund zieht den kürzesten Strohhalm. Er nimmt Werners Ehering an sich, um ihn der Witwe zu übergeben. Die Aufgabe behagt ihm nicht, er weint.
Nur vom Empfang des Eherings hatte die Großmutter je berichtet. Ob sie mehr von dem Unglück wusste, ist nicht bekannt. Der Mutter Lieselottes oder Lieselotte selbst berichtete sie jedenfalls nichts davon.
Wie sich hier zeigt, geht die Wahrnehmung auch noch nach dem Tod des Betroffenen weiter. Diese Wahrnehmungsposition außerhalb des Körpers ist eine rein geistige. Der Körper stirbt, das geistige Wesen lebt fort. Es befindet sich nicht etwa im Nichts, sondern verfügt über räumliche Bezugspunkte wie obenunten, links-rechts, vorne-hinten, sowie über die üblichen zeitlichen Bezugspunkte wie vorhin-jetzt-nachher. Das bei diesem Vorfall entstandene spannungs- und emotionsgeladene Energiefeld „hängt in der Luft“ wie ein Heliumballon vom Jahrmarkt. Es ist nicht nur seinem ursprünglichen Verfasser zugänglich, sondern kann sich als Erinnerungsbild samt Emotionen und Gedanken auch anderen Wesen anhängen. Damit hätte ein Downloaden oder Herunterladen einer Mentaldatei stattgefunden, wie wir es bei MindWalking nennen. Jedes Erlebnis ist als separate Mentaldatei gespeichert. Falls sich eine solche Mentaldatei einschaltet, sieht man den Erinnerungsfilm der betreffenden Person, als wäre es der eigene, obwohl man selbst ja gar nicht dabei war.
Dass man ohne Augen zu sehen vermag, stellt übrigens der Russe Mark Kommissarov unter Beweis, indem er mit seiner Methode Kindern und Erwachsenen beibringt, wie man mit verbundenen Augen Zeitung liest oder mit dem Fahrrad Slalom fährt. Aus Sicht von MindWalking würde man sagen, er trainiert die Fähigkeit eines Geistwesens, Körper und Umgebung aus einer Außenposition bewusst wahrzunehmen.13
Der von Werner aufgezeichnete Erinnerungsfilm geht weiter. Er als Geistwesen kann seinen körperlosen Zustand nicht begreifen. Er ist zutiefst verstört. Wie soll es weitergehen? Was kommt danach? Genau diese Sätze nannte Lieselotte im Eingangsgespräch als ihre vermeintlich eigenen. In Wirklichkeit sind es die des Großvaters. Über die heruntergeladene Mentaldatei lebt Lieselotte unbewusst die Verwirrung und Verzweiflung ihres Großvaters nach dessen Tod nach. Dieses ungewollte und unwissentliche Nachspielen eines alten Films, sei es der eigene oder der eines anderen, bezeichnen wir als Dramatisierung.
Werner „schwebt“ über dem Schuppen mit seinen trauernden Kameraden aus der Kriegsgefangenschaft. Er denkt an seine Frau und die Kinder - was soll aus ihnen werden? Da ist er auf einmal bei ihnen, hat einen Sprung gemacht vom Gefangenenlager in Russland hinüber zum Danziger Hafen. Mitten im Gewühl der Flüchtenden sieht er seine Frau Astrid und seine vier Kinder. Eines der Kinder ist heute die Mutter meiner Sitzungspartnerin Lieselotte. Das Kind presst einen weißen Leinenbeutel mit ihrer Puppe drin an sich. Die Mutter will auf das erste Schiff, die „Gustloff“, doch ist es voll besetzt und die Soldaten lassen sie nicht an Bord. Zum Glück kommt mitten in der Nacht noch ein zweites Schiff; alle stürzen an Bord. In dem Gerangel geht der Leinensack mit der Puppe verloren.
All dies beobachtet Werner von seiner Wahrnehmungsposition 10 bis 20 Meter oberhalb seiner Familie; meine Sitzungspartnerin sieht seinen Film auf ihrem geistigen Bildschirm.
Das Flüchtlingsschiff gelangt sicher nach Dänemark. Werners Frau, die Großmutter meiner Sitzungspartnerin, bekommt nach einiger Zeit im Flüchtlingslager eine Arbeit am Bodensee zugewiesen. Dort erhält sie einen Brief; er enthält Werners Ehering und die Nachricht, ihr Mann sei ein Jahr zuvor in russischer Gefangenschaft tödlich verunglückt. Sie bricht zusammen und glaubt, nun sei alles aus und es ginge nicht weiter (genau der Wortlaut, den Lieselotte als „ihr“ Negativprogramm dramatisiert).
Erst nachdem seine Frau eine feste Arbeitsstelle gefunden hat und die Kinder sicher untergekommen sind, fühlt sich Werner beruhigt. Erst dann entschwebt er, höher und höher; schließlich reißt der Erinnerungsfilm ab.
Monate nach unserer Sitzung spricht Lieselotte ihre Mutter auf deren Erinnerung an die Flucht aus Danzig an. Sie wüsste da nicht viel zu erzählen, gibt die Mutter zur Antwort, sie sei ja noch klein gewesen, doch hätte sie noch deutlich im Sinn, wie traurig sie war, ihre Puppe verloren zu haben. Über dieses Detail bestätigt sich die Korrektheit der Wiedergabe von Werners Erinnerungen durch Lieselotte.
Eine Wahrnehmung aus der Außenposition lässt sich häufig in der Literatur entdecken, wenn man erst mal ein Auge dafür hat. Ernest Hemingway zum Beispiel beschreibt eindringlich, wie er seinen Körper verlässt, nachdem er im Ersten Weltkrieg in Italien durch eine Granate verwundet wird: „Dann war da eine blendende Helle (…) und ich fühlte mich körperlich aus mir herausgehen, und hinaus und hinaus und hinaus und die ganze Zeit körperlich im Wind. Ich ging geschwind aus mir heraus, ganz von selbst, und ich wusste, ich war tot, und ich wusste, es war falsch zu denken, dass man einfach stirbt. Dann schwebte ich, aber statt dass es weiterging, fühlte ich mich zurückgleiten. Ich atmete und war zurück.“14
Charles Lindbergh flog 1927 als erster von New York nach Paris über den Atlantik. Während seines 34-Stunden-Flugs steigt er wegen völliger Erschöpfung aus seinem Körper aus. Er hat eine Rundum-Wahrnehmung von 360°, sieht sich umringt von hilfreichen Geistern, die ihm alle bekannt vorkommen, wacht aus dieser Außenposition über den Flug und weckt sich sozusagen selbst auf, wenn körperliches Eingreifen zum Zweck einer Kurskorrektur ansteht.15
Carl Gustav Jung erleidet 1944, siebzehn Jahre vor seinem Tod, einen schweren Herzanfall, gefolgt von einem Nahtoderlebnis, auf das er absolut nicht vorbereitet war, insofern diese Art von Erlebnis erst viel später, in den siebziger Jahren, durch das Werk von Elisabeth Kübler-Ross ins Auge der Öffentlichkeit treten würde. Jung beschreibt, wie er weit ins All aufsteigt, seiner Schätzung nach tausend Meilen, von wo er den Planeten zur Gänze überblickt; unter sich sieht er Ceylon liegen (wohlgemerkt gab es damals noch keine Satellitenfotos!). Als ihm geistig das Bild seines Arztes erscheint, fühlt er sich zu seiner Enttäuschung daran erinnert, zur Erde zurückkehren zu müssen.16
Meine eigene Mutter hatte einige Wochen vor ihrem Tod mächtig „Angst vor der anderen Seite, obwohl, eigentlich ist es dann ja rum“. Aber das sei halt reine Glaubenssache, daher die Furcht vor dem Unbekannten. Als Trost verwies ich auf tausendfach belegte Nahtoderfahrungen und wie schön das da draußen beschrieben würde. Da platzt sie heraus mit: auch sie würde ja nachts manchmal von oben auf sich drauf schauen und über sich selbst lachen. Aber dann kämen eben Hunger und Durst oder das Personal frühmorgens, um den Topf zu leeren, und schon sei man wieder drin im Körper. Aber ein Trost wäre das nicht, das mit da oben; sie traute dem Braten nicht.
Bernadette, eine 38-jährige Lehrerin, hat das Gefühl: „Ich bin nie voll dabei“, ein Negativprogramm. Sie fühlt sich unsicher, weiß nicht, was sie will, kann nicht für sich selbst eintreten, lässt sich herumschubsen.
Nach fünf Sitzungsstunden, in denen es um entsprechende Ereignisse in ihrem Leben gegangen ist, denkt sie unversehens an das eigenartige Verhalten ihres fünfjährigen Sohns Christopher nach dessen einwöchigem Urlaub mit seinem Vater, Herbert, vor einem halben Jahr. Herbert hatte Bernadette während der Schwangerschaft verlassen, das Jugendamt räumte ihm Begegnungszeiten ein, daher dieser gemeinsame Urlaub in einer Berghütte.
Nach seiner Rückkehr machte Christopher seiner Mutter beim Spielen Bewegungen vor, die bei Bernadette den Verdacht auf sexuellen Missbrauch erweckten. Sie schaltete das Jugendamt ein, dieses befragte den Vater. Der stritt alles ab und drohte Bernadette ein Verfahren wegen übler Nachrede an. Bernadette wollte ihren kleinen Sohn in keinen Gerichtsprozess verwickelt sehen mit der Begründung, sie sei ja „nicht dabei gewesen“ - genau der Wortlaut ihres Negativprogramms.
Sicherlich, Bernadette war nicht dabei gewesen - ihr Sohn aber schon. Angesichts ihrer emotionalen Erregtheit bei der Schilderung von Christophers „Spielen“ frage ich sie, ob sie vielleicht bildhafte Eindrücke dessen hätte, was zwischen Vater und Sohn in der Gebirgshütte geschehen sein könnte. Und tatsächlich, diese Eindrücke kommen auch – zunächst stockend, dann klar und flüssig. Unter anderem sieht Bernadette, wie Vater Herbert Penis und Po seines Söhnchens küsst. Die Wahrnehmung erfolgt von Christophers Augen aus, aus seiner Innenposition also.
Bernadette scheint Christophers Mentaldatei zu sich heruntergeladen zu haben, als ihr das auffällige Verhalten nach dem Urlaub mit dem Vater auffiel. Es ablesen und mir beschreiben dauerte knapp zwei Stunden. Bernadette ist sich nun sicher, dass sie sich hier nichts einbildet. Um ihre Sache zu verteidigen, nimmt sie im Anschluss an die Sitzung zum ersten Mal in ihrem Leben die Hilfe eines Anwalts in Anspruch. Unter solchem Druck gibt der Vater die Tat zu; das Besuchsrecht wird ihm entzogen.
Erst in einer nächsten Sitzung stößt Bernadette auf das eigentliche Urerlebnis zu ihrem Negativprogramm „ich bin nie voll dabei“ und neutralisiert es wie üblich.
Nach mehreren Stunden recht nüchterner Erinnerungsarbeit zu seinem Sitzungsthema bekommt Matthew, ein 35-jähriger Unternehmer aus Bristol, erstmals feuchte Augen. Scheinbar ohne jeden Zusammenhang muss er an seinen Onkel John denken. Kurz vor Matthews Geburt war der als Tourist in Vietnam unterwegs und kam dort bei einem Busunglück ums Leben.
Selbstverständlich weiß Matthew von dem Vorfall, denn immerhin ist Matthews Vater der Bruder des Verunglückten, und so gingen die Gespräche der Familie häufig in diese Richtung. Doch was Matthew in unserer Sitzung zu sehen bekommt, hat emotionale Dramatik und steckt voller Einzelheiten des Ablaufs. Es geht weit über das hinaus, was der Familie je bekannt wurde – mehr als eine Benachrichtigung seitens der Behörden war es ja nicht.
Matthew beschreibt, wie John mit seiner Freundin im Hotel aufwacht, wie sie zum Bus gehen, die Frontsitze einnehmen, auf der Fahrt eindösen und mit Entsetzen geweckt werden, als der Bus von der Piste abkommt und die Böschung hinunterstürzt. Matthews Kopf durchbricht die Windschutzscheibe, seine Freundin knallt gegen eine Haltestange. Beide sind sofort tot und entschweben. Als sie „im Weißen“ sind, wie Matthew das nennt, wo sich alles auflöst, verlieren sie sich aus den Augen.
Anfangs sprach Matthew von Onkel John als „er“. Dann aber springt er unversehens in die Ich-Form. Die Tränen fließen: „Ich wache auf, als der Bus von der Piste abkommt - ich geh mit dem Kopf durch die Scheibe - meine Freundin knallt gegen die Stange. - Ich seh uns da liegen, kann mich nicht bewegen, kann nichts mehr machen. - Es ist meine Schuld - ich hab sie nicht ernst genommen. – Ich hab Druck gemacht, dass wir diesen Bus nehmen - sie wollte nicht, sie wollte erst am nächsten Tag los, ich sagte nein.“
Dass ein Sitzungspartner in die Identität des „Hauptdarstellers“ in einem Geschehnis schlupft, ist normal, denn unvermeidbar sieht er den Film aus dessen Perspektive. Man kann auch im Kino nicht anders, als den Film aus dem Objektiv der Kamera heraus zu sehen. Das meinen wir bei MindWalking mit Wahrnehmungsposition oder „Kameraposition“. Daher wird der Sitzungspartner ganz natürlich sagen „ich sehe / ich erlebe / ich fühle / ich denke“, selbst wenn er möglicherweise gerade dabei ist, das Erlebnis eines anderen zu teilen. Anschließend, nach Neutralisieren der Mentaldatei, wird der Sitzungspartner erkennen, ob es sich um ein eigenes vergangenes Leben oder um eins von einer anderen Person heruntergeladenes gehandelt hat.
Entsprechend ließe sich im vorliegenden Fall vermuten, dass Matthew die Mentaldatei seines Onkels zu sich heruntergeladen hätte, dass er das Erlebnis des Onkels aus dessen Perspektive sähe, aber spontan „ich“ sagte. Dem ist nicht so, wie sich gleich erweisen wird.
Der Verunfallte und Entschwebte ist „im Weißen“. Nur Tage zuvor erfuhr John übers Handy, seine Schwägerin (die Frau seines Bruders) habe gerade Zwillinge zur Welt gebracht, das machte ihn glücklich. Da kann er doch nicht einfach gehen! Da möchte er Verantwortung übernehmen: „Ich spüre, ich will mich um sie kümmern, ich will über sie wachen. Es ist meine Familie, und ich hab sie noch nicht einmal gesehen! - Jetzt erblicke ich meinen Zwillingsbruder und mich [!] von oben. Ich bin aus dem Weißen raus - und ich kann die richtig sehen! Mein altes Zuhause ist das, wo ich aufgewachsen bin, das erste Haus meiner Eltern.“
Einer der Zwillinge hat eine lebensbedrohliche Atembehinderung und kommt sofort ins Krankenhaus. John ist auf einmal bei dem Kleinen, dessen Name Matthew ist; er gibt ihm Kraft. John rettet Matthew: „Jetzt sehe ich die Klinik von oben. Viele Babys in ihren Bettchen, alle ein paar Wochen alt. Das Baby da unten, bin das ich? Bin ich das da unten? Und bin das auch ich, der von oben runter guckt? – Bin ich Onkel John? Oder bin ich der kleine Matthew, und John wacht über mich? – Mein Vater hat schon so oft gesagt, ich wäre genau wie sein Bruder John ….“
„Bin ich John? Oder bin ich Matthew? Oder beide? - Ich bin beide! Und ich bin ich.“ Matthew ist glücklich. Diese Erkenntnis bedeutet ihm eine Lebenswende. Und natürlich auch seinem ehemaligen Bruder und heutigem Vater, als er ihm davon erzählte. 17
Matthew übernahm seinen Körper kurz nach der Geburt; er tat es bewusst und weil er sich der Familie gegenüber verpflichtet fühlte. Das ist nicht die Regel. Die meisten landen ohne eigenes Zutun in einem Körper, ohne sich den ausgesucht zu haben, und der kann durchaus auch mal ein paar Jahre alt sein. Die folgende Geschichte steht stellvertretend für solche Fälle. Sie ist eine Zusammenstellung von Sitzungszitaten. Die Sitzungspartnerin, Maria, erinnert sich an ihre Herabkunft zur Erde als körperloses Geistwesen mit hilfreichen Absichten:
„Als es zum Planeten hinunter geht, komme ich in eine Brühe, in eine Suppe, ich falle nicht mehr. Ich sitze desorientiert in einem Nebel. Ich stelle fest, ich weiß nichts mehr, ich weiß von nichts, ich habe keine Ahnung! Ich bin total vernebelt. Nur dass ich da runter muss, das weiß ich mit Sicherheit.
Nun wird mir schwindlig. Dann kommt ein Ziehen, so etwas wie ein Sog, der mich um meine Mitte herum packt. Ich rutschte zu einem Schlauch hin, einem Wirbel, komme dem immer näher – jetzt hat er mich – es dreht mich umeinander, zieht mich hinunter. Nun bin ich in der Nähe von Menschen. Ich schwebe über ihnen, ungefähr fünf Meter über ihnen. Es sind vom Typ her Europäer – aber ich gehöre nicht zu denen.
Unten ist ein Unfall, sie sind alle in Aufregung – es geht um ein Kind, und da werde ich hingezogen. Nicht von dem Kind selbst werde ich gezogen, denn das Geistwesen ist schon gegangen – von einer anderen Kraft werde ich da hineingebracht in diesen Körper. Er ist drei Jahre alt, eine Kinderkörperhülle. Sie liegt am Boden auf der rechten Seite, ein Mädchen. Sie ist eine Mauer runter gefallen, direkt auf den Kopf.
Da fällt mir ein (Tränen) – ich bin wirklich mal eine Mauer runter gefallen … Mit Schädelbruch … Bin ich damals rein in meinen Körper? Als der Körper schon drei Jahre alt war? Denn an vorher kann ich mich nicht erinnern. Der Schädelbruch ist meine allerfrüheste Erinnerung.
Unter mir fünf schockierte Kinder, sie stehen auf der Mauer, die ist zwei Meter hoch; eins von ihnen liegt unten. Ich schwebe nach unten, komme der Szene immer näher, schwebe direkt über dem gestürzten Kind. Der Bruder ist bei ihm, er schreit vor Entsetzen. Der Bruder ist außer sich, er streichelt es, aber das Kind reagiert nicht auf seine Berührung. Es ist nur noch eine körperliche Hülle, da ist niemand mehr drin. Es ist mein Bruder, der mich herbeigerufen hat. Zwei Jahre älter ist er. Er wollte nicht allein sein, wollte nicht, dass ich sterbe.
Ich habe Mitleid, ich dränge mich in den Körper hinein. Damit spüre ich auch, was abgelaufen ist. Ich höre den Fall, das Knacken des Schädels hinten links. Ich sehe die ganze Szene aus einer Außenposition. Aber das ist nicht meine eigene Wahrnehmung. Das ist die Wahrnehmung der Besitzerin des Kinderkörpers. Die Vorbesitzerin hat diesen Film gedreht, den ich jetzt sehe. Der Film ist in dem Mädchenkörper abgespeichert und als ich den übernommen habe, hat sich dieser Film mir mitgeteilt.
Jetzt sehe ich Bilder aus ihrem dreijährigen Leben. Sie liegt in ihrem Mädchenkörper im Bett und schreit. Sie hat Ohrenschmerzen. Später schreit sie wegen Bauchschmerzen. Sie empfindet den Körper wie eine Behinderung. Sie ist nicht so groß wie die anderen, nicht so wie der Bruder, kann nicht mitmachen. Immer hinkt sie hinterher.
Alle sind auf der Wiese und spielen. Das Mädchen steht auf der Mauer mit Blick auf die Wiese. Die Kinder kommen herbei gerannt, wollen spielen, es gibt ein Gerangel, das Mädchen weicht aus, geht rückwärts. Ich sehe das aus der Außenposition, die Kamera schwebt über der Szene. Ich sehe das Mädchen fallen, aber es fällt nur eine Hülle, denn die Besitzerin ist ja nicht mehr drin, sie sieht es von außen. Sie ist nicht traurig, wie man vermuten würde. Sie schaut zu den Kindern hinunter, während sie aufwärts schwebt und sich entfernt. Jetzt ist sie schon zehn bis fünfzehn Meter hoch. Dann das Gefühl, dass sie das da unten nichts mehr angeht. Das Bild vom Erdboden wird unscharf und verschwindet. Sie schwebt weiter aufwärts und fühlt sich unbeschwert, ist froh, wegzukommen. Sie wird immer heller und leichter. Sie fühlt sich nun an wie ein winziger Punkt. Und dann verschwindet auch der.