Die Außenpolitik Prinz Eugens 1710-1714 - Tobias Gottwald - E-Book

Die Außenpolitik Prinz Eugens 1710-1714 E-Book

Tobias Gottwald

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2004
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte), Veranstaltung: Der Frieden von Utrecht 1713/14, Sprache: Deutsch, Abstract: Sieben Jahre hatten die Verbündeten der Haager Allianz benötigt, um das Königreich Ludwigs XIV. in dem seit 1701 tobenden Krieg um die Krone Spaniens an den Rand des Zusammenbruchs zu drängen. Als 1709 in Den Haag über einen Frieden verhandelt wurde, war Frankreich militärisch und wirtschaftlich am Ende seiner Kräfte angelangt. Die vormals spanischen Besitzungen in Italien waren ebenso in alliierter Hand wie die südlichen Niederlande. Die mit Ludwig verbündeten Wittelsbacher, die Kurfürsten von Bayern und Köln, waren aus dem Reich vertrieben und alliierte Truppen auf der iberischen Halbinsel aktiv. Versailles war zu Friedensverhandlungen gezwungen. Eine Neuordnung der europäischen Machtverhältnisse schien bevorzustehen. So sah der Haager Präliminarvertrag vom Mai 1709 für den jüngeren Bruder Kaiser Josephs I., Erzherzog Karl, das uneingeschränkte spanische Erbe vor. Dem Reich sollten alle seit 1648 an der Westgrenze verlorenen Besitzungen zurückgegeben werden, während für England koloniale Erwerbungen und Flottenstützpunkte im Mittelmeer und für Holland eine starke Barriere an der französischen Grenze vorgesehen war. Um seinen Staat vor dem Untergang zu bewahren, war Ludwig XIV. bereit, sich einem Frieden auf dieser Grundlage zu unterwerfen. Die Forschung hat immer wieder darauf hingewiesen, daß 1709 ein derartig konzipierter ‚Siegfrieden’ vor allem deswegen nicht zu Stande gekommen ist, da die Alliierten mit einem Zusatzartikel ihre Forderungen überspannten. Die Klausel verlangte, Ludwig solle sich verpflichten, die Räumung Spaniens falls notwendig gegen seinen Enkel Philipp auch mit Waffengewalt durchzusetzen. Auch die Verhandlungen in Gertruidenburg im darauffolgenden Jahr blieben ohne Ergebnis. Frankreich war trotz aller Not gewillt, den Kampf fortzusetzen. Während Habsburg und Holland auf eine baldige Niederwerfung Frankreichs drängten, löste das Scheitern der Gertruidenburger Verhandlungen in England bittere Enttäuschung aus. Indem die Tories die spezifisch englischen Interessen gegenüber denen der Allianzpartner hervorhob und in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken konnte, England kämpfe in erster Linie für die Interessen der Kontinentalmächte, schlug sie aus der wachsenden Kriegsmüdigkeit Kapital. Der Tory-Sieg bei den Parlamentswahlen im Oktober 1710 spiegelte diesen Stimmungswandel wider.

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