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"Er hat sowohl etwas Tierisches als auch etwas Sinnliches an sich." Lustvolles Erlebnis in der Bibliothek ...Tag für Tag arbeiten Natalie und Emmy gemeinsam in der Bibliothek. Der Arbeitsalltag der beiden wird ganz schön auf den Kopf gestellt, als ein sexy Insektenforscher in der Bücherei auftaucht und die beiden Frauen bittet, ihm bei der Suche nach Büchern über das Sexualleben der Bienen zu suchen. Natalie und Emmy lassen sich nicht zweimal bitten, denn das Sexualleben der Bienen ist nicht das einzige, was der heiße Forscher studieren möchte... -
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Seitenzahl: 55
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Vanessa Salt
Übersezt von Ordentop
Lust
Die Bibliothekarin - Erotische Novelle
Übersezt von Ordentop
Titel der Originalausgabe: Bibliotekarien
Originalsprache: Schwedischen
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 0, 2021 Vanessa Salt und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726857306
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Natalie seufzt vor dem Spiegel der Personalklos. Die Luft in der Bibliothek ist trocken, das weiß sie, aber an jedem Arbeitstag dasselbe Spiel. Die Frisur. Shit. Das sieht aus, als wäre sie in einen Mixer geraten. Charmant, finden manche. Schrecklich, findet sie selbst. Nur die Farbe ist okay. Wie Ahornblätter im Herbst. Die dunkelroten mit einem Spritzer Gold darin.
Sie streicht ihre Haare zurück und wickelt das Haarband mehrmals um den Zopf. Sonst ist sie mit sich selbst zufrieden. Grüne Augen, wie sich das für eine Rothaarige gehört, hohe Wangenknochen und blassrote Lippen. Sommersprossen, check. Und schöne Kurven, wenn sie das sagen darf. Das einzige Problem ist, dass das niemand anderes zu bemerken scheint. Natalie fühlt sich so verdammt single. Ist es die Brille? Sie schiebt sie ein bisschen zu heftig die Nase hoch, so dass es wehtut. Ich bin ein wandelndes Klischee, verdammt. Haben nicht alle weiblichen Bibliothekarinnen solche Brillen? Bernsteinfarbene Hornbügel. Selbstverständlich. Sollte sie lieber eine goldfarbene, runde Brille ausprobieren? Nur um ein bisschen auf crazy zu machen? Oder … Linsen? Oder vielleicht weg mit dem farblich abgestimmten Ensemble aus Rock, Bluse und Stöckelschuhen. Die diskreten Strumpfhosen? Wenn sie nicht aufpasst, wird sie noch zu einem Teil der Einrichtung und man findet erst hundert Jahre später ihre Mumie wieder.
„Naataaliie, komm jetzt raus! Ich weiß, dass du da drin bist, dass es deine Bibliothek ist, Uppsalas ganzer Stolz et cetera, et cetera.“ Die helle Stimme durchdringt alles. Das Klopfen an der Klotür duldet kein Widerwort. Als sie den Rand des Waschbeckens fest umklammert, treten Natalies Knöchel weiß hervor. Meine Güte, bin ich denn nicht schon genug gestraft?
Emmy, die Luxus-Praktikantin, hat man ihr für all ihre Sünden auf den Hals gehetzt. „Darüber haben wir doch schon geredet, meine Liebe. Es gibt noch andere Klos, viele andere“, sagt sie mit zusammengebissenen Zähnen und versucht sich zu beherrschen.
„Nenn mich nicht ‚meine Liebe‘, for fuck‘s sake“, trällert Emmy mit amerikanischem Akzent.
Natalie schaudert, als Emmy mit ihren langen und wahrscheinlich lila lackierten Fingernägeln über die Außenseite der Klotür kratzt. Gewöhnlich sind sie lila, aber sie kann sich nicht mehr erinnern, ob sie das heute auch sind. Sie weiß auch nicht, was schlimmer ist. Welcher Ton ist höher? Ehrlich? Die Stimme oder die Nägel?
„Die anderen Pissstationen sind für den Pöbel, das weißt du genauso gut wie ich“, setzt sie begleitet vom Kratzen ihrer Nägel fort. „Und ich will zum Spiegel. Now!“
Emmy hat Schwedisch überraschend schnell gelernt, wenn man bedenkt, wie faul sie sonst so ist. Trotzdem bewundert Natalie gerade diese Fähigkeit an ihr. Schade, dass sie nur verbal was drauf hat. Als Tochter eines amerikanischen Forscherehepaars war das wohl zu erwarten gewesen. Und auch, dass sie ihr Praktikum gerade in der Staatsbibliothek absolvieren darf. Natalie beißt sich auf die Lippe, um nicht schreien zu müssen.
„Willst du nachsehen, ob deine Piercings noch alle sitzen?“, zischt sie so sanft sie kann. Nein, ich muss mich verdammt noch mal beherrschen … Sie ist trotz allem noch ihre Chefin. Und Emmy ist erst zwanzig. Acht Jahre Unterschied. Natalie selbst war in dem Alter auch kein Engel Sicher? „Oder willst du sehen, ob deine Zähne gebleicht sind?“ Was ist nur los mit mir? Lass es einfach.
„Du bist doch nur neidisch, gib‘s zu! On fire, Redtop?“ Sie klopft so stark an die Tür, dass der Rahmen wackelt. „Pliiiis … Lass mich rein, dann können wir auch deine Sommersprossen zählen.“
„Wofür? Willst du welche abhaben? Aber das steht dir bestimmt nicht, so rot wie dein Gesicht gerade sein muss.“
Verdammt … Natalie würde sich am liebsten die Zunge abbeißen. Emmy ist eine amerikanische Ureinwohnerin, oder so nahe man dem in einer modernen Gesellschaft kommen kann. Ihre Haut ist rötlich, oder eher haselnussfarben, und darüber macht man keine Witze, nicht einmal unabsichtlich. „Tut mir leid … ich wollte nicht …“ Schwungvoll öffnete Natalie das Schloss an der Tür. „Komm rein!“
„Finally.“ Mit einem Seufzen drängt sich Emmy hinein und schließt hinter sich ab.
„Also, ich meinte nur, dass dein Gesicht bestimmt rot ist, weil du …“
„Wütend bist?“ Emmy kann sich vor Lachen kaum halten. „Und ich dachte, du wärst … constipated. Das kannst du im Lex…“
„Ich weiß, was das bedeutet. Sehr witzig.“
Natalie atmet mit offenem Mund, damit sie nicht selbst lachen muss. Emmy ist eine Naturgewalt und das kann ziemlich charmant sein. Manchmal. Außerdem ist sie wunderschön, trotz all der Löcher und merkwürdigen Tribal-Tattoos. Das festeste rabenschwarze Haar, das Natalie je gesehen hat, ist immer zu einem so dicken Zopf geflochten, dass man ihn kaum mit den Fingern umfassen kann. Außerdem ist die Mähne so glatt, dass man sich darin spiegelt. So wie heute. Und sind ihre Wangen nicht leicht gerötet? Natalie streift diskret ihre Brust. Klein, wohlgeformt, oft ohne BH. Ihre Brustwarzen kann man deutlich durch das T-Shirt sehen. Ob sie dort wohl auch gepierct ist?
„Weißt du, was ich draußen begegnet bin?“ Scheinbar ohne groß darüber nachzudenken, gräbt Emmy ihre Finger in Natalies Haar und schüttelt es durch. Ohne auf die Antwort zu warten, spricht sie weiter: „Du musst etwas dagegen tun. Wachs, oder sowas? Glätten? Mehr Balsam?“
Es fühlt sich angenehm an, dass Emmy weiter ihre Kopfhaut massiert, als wäre nichts gewesen. Natalie sieht in Emmys obsidianschwarze Iris und ertrinkt eine Spur. Es ist das erste Mal, dass sie sich berühren, dass Emmy sie anfasst. Etwas muss passiert sein. „Was genau bist du begegnet?“
„Wem, meinte ich.“
„Was?“
„Nicht was. Wem. Mein Fehler.“ Emmy beugt sich nach vorne und flüstert in Natalies Ohr. Sie klingt heiser. „Einem, einem Entomologen …“
Ihr Duft ist berauschend, so ganz aus der Nähe. Exotisch auf eine Art, die Natalie nicht so richtig beschreiben kann. Sie riecht nach Gewürzen, ein bisschen Vanille, bisschen Zimt vielleicht. Plötzlich fühlt sie sich wie benommen. Ihr Mund ist trocken. Emmy legt ihren Kopf schief und spricht weiter: „Du weißt doch sicher, was das bedeutet, oder?“
„Entomologe?“
„Whatever.“ Emmy verdreht die Augen und legt beide Handflächen an Natalies Wangen. „Aber, ja?“
„Insektenforscher. Das mit ‚Ugj‘ gekennzeichnete Regal. Dort findet man jedenfalls alles zu wirbellosen Tieren und Insekten, was wir haben.“