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Was hat es mit der geheimnisumwobenen „Glocke“ auf sich? 1945 verließ ein geheimes Hightech-Waffenprojekt mit dem Decknamen „die Glocke“ seinen unterirdischen Bunker in Niederschlesien – und mit ihr Hans Kammler, Viersterne-General der SS. An Bord eines riesigen sechsmotorigen Ultralangstreckenflugzeugs vom Typ Junkers 390 verschwanden die Glocke, Kammler und sämtliche Projektunterlagen für immer von der Bildfläche. Ging dieser Flug nach Amerika oder nach Argentinien? Der Großteil der Wissenschaftler und Techniker, die an diesem Projekt gearbeitet hatten, wurden im Vorfeld von der SS kaltblütig ermordet. So verschwand eine Geheimwaffe, die laut einem deutschen Physik-Nobelpreisträger die Einstufung als „kriegsentscheidend“ erhalten hatte – eine Sicherheitseinstufung, die höher lag als alle anderen Geheimwaffen des Dritten Reichs, höher sogar als die Atombombe. Welche bahnbrechenden physikalischen Geheimnisse waren mit der Glocke verbunden? Um sie zu schützen, scheuten überlebende Nazis jedenfalls auch nach dem Krieg keine Mittel. Dr. Joseph P. Farrell, spezialisiert auf die Erforschung wenig dokumentierter Aspekte in Wissenschaft und Geschichte, enthüllt in diesem Buch eine unfassbare Reihe exotischer Technologien, die im Dritten Reich erforscht wurden. Er wirft damit ein neues, verstörendes Licht auf die gängige Sichtweise über den Ausgang des Zweiten Weltkrieges – aber auch auf den Roswell-Vorfall und MAJIC-12, das mysteriöse Geheimteam der amerikanischen Regierung zur Untersuchung von UFOs.
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Seitenzahl: 718
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Joseph P. Farrell
Die Bruderschaft der Glocke
Ultrageheime Technologie des Dritten Reichs jenseits der Vorstellungskraft
Joseph P. Farrell
Die Bruderschaft der Glocke
Titel der Originalausgabe: „The SS Brotherhood of the Bell“
Deutsche Übersetzung: Florian Descher
Titelgraphik: Anabell Kriener, Ludwig Gramberg
Layout: Inna Kralovyetts
Korrektur der deutschen Ausgabe: Daniel Wagner
www.mosquito-verlag.de
© Mosquito Verlag Ltd & Co. KG
Nachdrucke oder Kopien dieses Buchs, auchauszugsweise, nur mit schriftlicherGenehmigung des Verlags.
Danksagungen
Viele Menschen haben dieses Buch ermöglicht. An erster Stelle möchte ich meinem Freund Richard E. Wood, BSC, für seine Hilfe und die Recherchen im Internet zu bestimmten Fakten danken, die in diesem und hoffentlich auch in einem nächsten Buch erscheinen. Darüber hinaus bin ich Herrn Igor Witkowski zutiefst dankbar für die schnelle und zügige Beantwortung meiner Anfragen und für seine Zusage, einige der Bilder aus seinem hervorragenden Buch „Die Wahrheit über die Wunderwaffe“ verwenden zu dürfen. Ich möchte ihm außerdem dafür danken, dass er als Erster die Geschichte von der Glocke ans Licht gebracht hat, die gut und gern die wichtigste Geschichte zurückgehaltener Wissenschaft und Technologie im 20. Jahrhundert sein könnte. Ich hoffe, dass mein eigenes Buch das Interesse an Witkowskis ausgezeichneter Untersuchung in seinem Werk „Die Wahrheit über die Wunderwaffe“ weckt.
Ich möchte ebenfalls Herrn Henry Stevens vom German Research Project und Autor von „Hitler’s Flying Saucers“ danken, dass er mir eine Kopie des Textes, der hier auf den Seiten 196 bis 198 wiedergegeben wird, geliehen hat. Ich denke, dass diese Geschichte der erste Bericht über die Wirkungsweise der Glocke und deren Versuchsbedingungen sein könnte, und bin Herrn Stevens sehr dankbar, dass er mich darauf hingewiesen hat. Stevens ist in seinen Recherchen über exotische Nazi-Technologien genauso unermüdlich wie Witkowski und hat – was noch wichtiger ist – durch seine umfangreiche Arbeit den Gedanken, dass die Herkunft einiger UFOs bei den Nazis liegen könnte, bestärkt.
Und wie immer auch vielen Dank an meinen Verleger David Childress, der für mich da war, vor allem dann, wenn es darauf ankam.
Zuletzt und am meisten danke ich meiner Mutter, bei der ich wohnen durfte, während ich dies hier in einer schwierigen Übergangszeit meines Lebens schrieb.
Vorwort
Im Vorwort meines vorherigen Buches über deutsche Geheimwaffen aus dem Zweiten Weltkrieg „Reich of the Black Sun: Nazi Secret Weapons and the Cold War Allied Legend“1schilderte ich meine jugendliche Reaktion auf das Attentat auf Präsident John F. Kennedy und meine Verstörung über die darauffolgenden Erkenntnisse der Warren-Kommission und ihre Theorie des „Goldenen Schusses eines einsamen Irren“. Darüber hinaus erwähnte ich eine weitere Merkwürdigkeit in der Geschichte, die ich in der Schule gelernt hatte: dass nämlich das US-Militär die Uran-„Schrotflinten“-Atombombe, die über Hiroshima abgeworfen wurde, vorher nicht getestet hatte. Ich erwähnte diese beiden seltsamen Ereignisse in jenem Vorwort weder aus Zufall noch aus einer Laune heraus, denn beide stehen nicht zusammenhanglos nebeneinander stehen. Um genau zu sein, sind sie nicht einmal nur lose miteinander verbunden, denn es gibt direkte Fäden – und in manchen Fällen sogar ganze Kabel – die beide verbinden.
Ich bin nicht der erste und vermutlich auch nicht der letzte Autor, der ein Licht auf den alles durchdringenden Nazi-Hintergrund hinter dem Kennedy-Anschlag wirft. Die bekannte Verschwörungstheoretikerin und Kennedy-Attentatsforscherin Mae Brussell war vielleicht die erste „Alternativforscherin“, die über diesen Aspekt des Attentats gesprochen hat. Andere folgten in ihrem Windschatten, fügten ein Detail hier oder eine Geschichte dort hinzu, aber es war Brussell, die als Erste den Mut aufbrachte, die sensationellsten Details auszugraben. Doch ungeachtet ihrer Fähigkeit, den detaillierten Verbindungen von Verschwörungen nachzuspüren, entging ihr das entscheidende Schlüsselstück, das die Nazis, den Roswell-Vorfall und ein mögliches Motiv hinter der Kennedy-Ermordung miteinander verbindet: die Nazi-Technologien.
Beim durchschnittlichen Leser allerdings – auch wenn er geneigt ist, eine wie auch immer geartete Verschwörung hinter dem kaltblütigen Mord an Präsident Kennedy zu vermuten – wird die Annahme, dass es da eine Verbindung zu den Nazis gibt, an die Grenzen der Glaubwürdigkeit stoßen. Sogar Brussell betonte, dass das Ziehen solcher Verbindungen sogar weit über die wildesten Phantasien von Robert Ludlum, dem beliebten und bekannten Autor von Spionagethrillern der 1970er und 1980er Jahre, hinausginge. Doch eine Verbindung zwischenalldemund Roswell, der MAJIC-12-Gruppe und sogar dem Aufbau des gesamten „National Security“-Geheimdienstapparates der US-Regierung zu ziehen, würde die Grenzen der Glaubwürdigkeit endgültig sprengen. Jedoch bin ich überzeugt, dass diese Verbindungen zum Teil wirklich existieren. Und dieses Buch handelt – unter anderem – von genau diesen Fällen.
Allerdings liegt hier genau wie in „Reich of the Black Sun“ das Hauptaugenmerk nicht nur auf der Möglichkeit, dass das Dritte Reich überlebt haben könnte und dass die Geheimwaffenprojekte unabhängig von den Nachkriegsregierungen fortgeführt wurden. Es wird darüber hinaus der detaillierte Vergleich vertieft, der in „Reich of the Black Sun“ begonnen wurde: Nämlich der Vergleich zwischen der Entdeckung exotischer physikalischer Gesetzmäßigkeiten und Technologien durch die Nazis und den Technologien aus „geborgenen Flugobjekten“, wie sie in MAJIC-12-Berichten beschrieben werden. Denn seit der Veröffentlichung meines letzten Buches liegen mir neue dokumentarische Hinweise vor, die weitere Untersuchungen rechtfertigen – Untersuchungen, die in den Kapiteln 16 und 17 in meinem Vorgängerbuch begonnen wurden. Im Hauptteil dieses Buches wird deutlich werden, dass diese Dokumente fast nirgends widersprüchliche Datensätze aufweisen, wie sie in den in „Reich of the Black Sun“ behandelten MAJIC-12-Dokumenten auftauchen, sondern eher für einen irdischen – wenn auch unbekannten – Ursprung der geborgenen Flugobjekte sprechen. Darüber hinaus verweist an mindestens einer Stelle ein MAJIC-12-Dokument direkt auf Nazi-Deutschland und wirft sogar Zweifel an dem nur allzu willkommenen Tod General Pattons auf. Werden diese Details mit den bekannten Entwicklungen auf dem Feld der Waffentechnologien der Nazis in Verbindung gesetzt, entsteht ein sehr beunruhigendes Bild. Noch beunruhigender allerdings ist, dass solche Dokumente und ihre Verweiseauf einen terrestrischen Ursprungweiterhin von der nordamerikanischen Ufologie-Szene ignoriert werden.
Somit ist dieses Buch wie auch das vorherige ein Buch über die exotischen Waffen, die die Nazis entwickelt haben, aber anders als sein Vorgänger konzentriert es sich mehr auf die zugrunde liegenden und recht unheimlichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten, an denen als Grundlage für diese Waffen gearbeitet wurde. Gleichzeitig handelt dieses Buch von denKonsequenzen, die diese Gesetzmäßigkeiten und Waffen für die aktuelle Politik und die Geschichte haben. Wie gezeigt werden wird, haben diese Gesetzmäßigkeiten starke Übereinstimmungen mit den „skalaren“ nichtlinearen „elektroakustischen“ Wellen und den Gedankengängen, die zuerst von Tesla entwickelt und später von Nazi- und Sowjet-Physikern weitergeführt wurden, und den Technologien, die ich als Grundlage für meine drei Bücher über die Große Pyramide und die Waffen-Hypothese – „Der Todesstern Gizeh“, „The Giza Death Star Deployed“ und „The Giza Death Star Destroyed“ – herangezogen habe. Die Wissenschaftler und Mathematiker in Nazi-Deutschland, die die bahnbrechenden und revolutionären Arbeiten an diesen Technologien begannen, befanden sich auf den allerhöchsten Ebenen des Geheimhaltungssystems der SS. Die Ingenieurs- und Wissenschaftlergruppe, die diese ungeheuerlichen neuen Felder und die daraus resultierenden Technologien erforschten, waren eine Elite, eine „Bruderschaft“ innerhalb der schwarzen SS-Bruderschaft, die ich schlicht die „SS-Bruderschaft der Glocke“ nenne. Ihr Credo, das manchen von der NS-Ideologie aufgezwungen wurde, andere aber auch bereitwillig annahmen, war die Entwicklung eines völlig neuen physikalischen Paradigmas, das frei von den Einschränkungen der Relativität und der „jüdischen Physik“ war. Und genau das taten sie.
Demnach ist es die komplexe Schnittstelle zwischen Geschichte und Technologie, in der sich dieses wie auch das vorherige Buch bewegt. Manche mögen es daher eventuell als noch spekulativer als seinen Vorgänger abstempeln. Vor diesem Hintergrund habe auch ich, obwohl ich die Kennedy-Ermordung schon immer für das Resultat einer Verschwörung gehalten habe, recht spät eine mögliche Beteiligung von Nazis in Betracht gezogen. Stattdessen habe ich es wie die Meisten vorgezogen, dahinter ein Netzwerk von „sich überschneidenden Interessen“ aus der Mafia, enttäuschten CIA- und möglicherweise FBI-Elementen sowie hochrangigen Unternehmen und Banken anzunehmen – alle für einen kurzen Moment vereint, um ein gemeinsames und fürchterliches Ziel zu erreichen. Sicherlich hätten solche Elemente, besonders in der verwaschenen Beziehung zwischen Regierung, Großindustrie und besonders den Banken, den nötigen Einfluss, um eine Vertuschung bis zum heutigen Tage aufrechtzuerhalten. Aber die Motivation für eine solche anhaltende Vertuschung bleibt unklar.
Zumindest bis man die Nazis und ihre fortschrittlichen Technologien ins Spiel bringt, deren friedlicher Aspekt ein Ende der derzeitigen Energietechnologien und der resultierenden geopolitischen Ordnung verspricht und die globale ökonomische „Ordnung“ umzuwälzen droht; und deren destruktiver Aspekt das dunkle Versprechen von Waffen mit sich bringt, die unseren Planeten zerstören können – Waffen, die noch weit über die wildesten thermonuklearen Phantasien eines Edward Teller oder Andrei Sakharov hinausgehen. Fügt man diesem Gemisch noch Elemente aus der amerikanischen Bundesregierung hinzu, deren Treibstoff Angst heißt und die globalistischen Unternehmens-Oligarchien hörig sind, deren Ziele gesellschaftliche Unterdrückung und die geheime Entwicklung alternativer Technologien und Energiesysteme sind, erhält man einen Interessencocktail, der eine starke Motivation für die Ermordung eines Präsidenten liefert, der wiederholt signalisiert hat, dass er dies alles stilllegen oder zumindest weitläufig bekannt machen wollte.
Manch einer mag daher dieses Buch als paranoid abwinken, und vielleicht ist es das auch. Aber wenn man die Geschichte modernerRegierungenberücksichtigt, kann man nicht paranoid genug sein. Schließlichsindsie es. Und als Beispiel für Paranoia mit globalen Ambitionen sucht das Nazi-Regime des Dritten Reiches seinesgleichen. Es bedarf echter, wahnsinniger Paranoia, dass ein Land von der Größe des Staates Texas Europa erobern kann, dann sechs Jahre lang mit fast dem gesamten Rest der Welt Krieg führt undwährenddessenmit gewohnter deutscher Gründlichkeit und Organisation die Fortführung der Naziherrschaft nach dem Krieg plant. Aber es bedurfte genauso einer nie da gewesenen Paranoia, um Technologien mit solcher Flexibilität zu erträumen, dass sowohl Waffen mit planetarem Zerstörungspotential als auch ein unbegrenztes Versprechen auf dem Gebiet der Energiegewinnung und Antriebssysteme daraus hervorgehen können, und dann dazu überzugehen, die theoretische und experimentelle Vorarbeit zu leisten, um aus diesen Theorien brauchbare und realisierbare Waffen und Antriebe hervorgehen zu lassen. Wie dieses Buch belegt, hatten die Nazis zum Zeitpunkt der deutschen Kapitulation schon ausreichende Fortschritte gemacht, sodass die Forschung nach dem Krieg in einer Reihe von „Wirts“-Ländern, einschließlich der Sowjetunion, Südafrika, Japan, Brasilien und, ja, (West-)Deutschland, fortgesetzt werden konnte.
Aber es gibt noch andere Gründe, die diesen zweiten Teil nötig machen. Der Erste davon war, dass ich in Besitz einiger Kriegsunterlagen von Physikern gekommen bin, die in „Reich of the Black Sun“ erwähnt wurden. Der Zugang zu diesen Dokumenten hat mich dazu veranlasst, einige Ungenauigkeiten des ersten Buches zu korrigieren, und hat auch einige neue Fragen aufgeworfen. Zweitens wurde die hervorragende Reihe „Hitlers Siegeswaffen“ des deutschen Autors Friedrich Georg mit der Publikation des letzten Jahres fortgesetzt und erkundet die deutschen Langstreckenraketen, Leitsysteme und das aufkeimende Raumfahrtprogramm. Diese Recherchen – setzt man sie in den größeren Kontext der radikalen Physikprojekte der SS – wirft neue Fragen zur „Alliierten Legende“ auf, die zuerst in „Reich of the Black Sun“ gestellt wurden. Wie gezeigt werden wird, befassen sich Georgs Recherchen nicht nur mit den Geschehnissen in Peenemünde während der letzten Kriegswochen, sondern ziehen auch direkt Oberstleutnant Corsos Bericht über den Vorfall in Roswell in Zweifel, den er in seinem berühmten Buch „The Day After Roswell“ beschreibt.
Genauso wichtig ist, dass die Forschungsarbeit des polnischen Militärforschers Igor Witkowski, die sämtliche Bereiche deutscher Geheimwaffentechnologien beleuchtet, endlich in einem einzelnen Buch auf Englisch zusammengefasst und unter dem Titel „The Truth about the Wunderwaffe“2veröffentlicht wurde. Es versteht sich von selbst, dass das Material in Witkowskis Buch über „die Glocke“, das geheimste aller SS-Projekte, den Umfang des in englischer Sprache verfügbaren Materials beträchtlich erweitert. Allein die Veröffentlichung von Witkowskis Arbeit würde schon einen zweiten Teil zu „Reich of the Black Sun“ erforderlich machen. Witkowskis Recherchen erheben ebenso schweren Zweifel an Oberstleutnant Corsos Beteuerungen, dass nach dem Roswell-Vorfall nach und nach „außerirdische“ Technologie in die amerikanische Industrie gesickert sei. Und natürlich stellt Witkowskis Arbeit diewesentliche Grundlagefür alle Untersuchungen zur Glocke und zu den exotischen Technologien dar, für die sie stehen könnte.
Wie sich jedoch im Hauptteil meines Buches zeigen wird, habe ich die Glocke und die Technologien, auf die sie hindeutet, in einen anderen interpretativen und zugegebenermaßen wesentlich radikaleren und spekulativeren Kontext gesetzt, als dies Witkowski tut. Dies scheint mir sowohl wegen ihrer augenscheinlichencharakteristischenAuswirkungennötig gewesen zu sein, als auch wegen der Anzeichen, dass die Deutschen an einer Physikrichtung arbeiteten, die verschiedene Namen trug. Ich werde sie in Anlehnung an Tom Beardens Untersuchungen zu diesem Thema „skalare“ Physik nennen.
Solch eine Physik stellt nicht nur eine neue und ergiebige Energiequelle dar, sondern eventuell auch die ultimative Zerstörungskraft. Daher könnte deren möglicherweise unabhängige Fortsetzung durch verschiedenste kriminelle Verschwörungen und Syndikate durchaus einer der größten Faktoren und Motivationen hinter der Ermordung von Präsident John F. Kennedy gewesen sein.
Schließlich wurde Carter Plymton Hydricks hervorragende Arbeit in Buchform veröffentlicht: „Critical Mass: How Nazi Germany Surrendered Enriched Uranium for the United States’ Atomic Bomb“. Da es einige Überarbeitungen der Internetversion enthält, auf die ich mich in „Reich of the Black Sun“ gestützt hatte – Überarbeitungen, die schon an sich neue Spekulationen schüren (viele davon kommen von Hydrick selbst) –, schien es mir angemessen, diese Themen im vorliegenden Buch anzusprechen. In jedem Fall kommt man auf dem Gebiet der alternativen Geschichte der Waffentechnologien während des Zweiten Weltkriegs an Hydricks Arbeit nicht vorbei; sie ist ein Standard, der wie Witkowskis oder Mayers und Mehners Forschungsarbeit einfach nicht ignoriert werden kann und darf, wenn man das Thema dieser unterdrückten und versteckten Geschichte und Wissenschaften ernsthaft ergründen will.
Abschließend muss ich ein paar Worte über meine persönliche Einstellung zu UFOs und der damit verbundenen Philosophie verlieren, damit nicht der Eindruck entsteht, dieses Buch vertretedie Gesamtheitdieses Feldes. Zunächst möchte ich hinreichend klarstellen, dass ich es nicht ausschließe, dass es außerirdisches Leben oder meinetwegen auch Leben auf höheren „Existenzebenen“ oder „Dimensionen“ gibt. Ebenso wenig schließe ich aus, dass solche Lebensformen die Erde besucht haben und immer noch besuchen. Jedoch bin ich nach der Lektüre einiger „Kontaktler“- und „Entführungs“-Berichte überzeugt, dass ein Großteil dieses Phänomens spiritueller und – wenn ich das sagen darf – bösartiger Natur ist.
Mit diesen allgemeinen Bemerkungen im Hinterkopf stellt sich die Frage: Wie sieht es dann mit echten UFOs aus? Wie interpretiere ich die Berichte, die ganz klar vonfortschrittlichen „Flugobjekten“sprechen? Obwohl ich auch glaube, dass es viele authentische Berichte gibt und sogar einige noch atemberaubendere Space-Shuttle-Aufzeichnungen der NASA existieren, erkenne ich doch in nur wenigen Fällen eine Physik und Leistungsmerkmale, die einen extraterrestrischen Ursprung, also einen Ursprung außerhalb unseresSonnensystems,erfordern. Ich leugne nicht die extremen Leistungsmerkmale, nur beschreiben diemeistenBerichte Eigenschaften, die für interstellare Reisen nicht praktikabel sind. Außerdem bin ich mir bewusst, dass die Verbindungeinigerdieser Phänomene und dokumentarischer Belege mit denNaziseine äußerst unpopuläre Sichtweise in der Ufologie-Szene ist, die ja von bekannten Namen nur so strotzt, die die ET-Hypothese – koste es, was es wolle –forcieren, auch wenn sie es besser wissen sollten. Sie legen ihre Dokumente vor und rechtfertigen sehr überzeugend deren Beweiskraft, und dann argumentieren sie auf deren Grundlage, dass die ET-Hypothese die plausibelste Erklärung für die „UFO-Vertuschung der Regierung“ sei. Ich leugne weder die Stärke noch die Stichhaltigkeit ihrer Argumente. Aber es gibt, wie ich zeigen werde, nochandereDokumente, die gleichermaßen überzeugend gegen diese Hypothese sprechen, die aber niemals von solchen bekannten Namen angesprochen werden würden, da sie der Geschichte ganz klar eine „Nazi-Aura“ verleihen, auch wenn dabei immer noch Außerirdische mit von der Partie sind.
Aus dem gleichen Grund könnte meine Verwendung des Begriffes „Nazi-Legende“ als Neuinterpretation der MAJIC-12-Gruppe und Oberstleutnant Corsos „The Day After Roswell“ Missverständnisse provozieren. Deshalb glaube ichnicht, dass die Nazi-Legende alle UFO-Sichtungen erklärt, aus dem einfachen Grund, dass es viel zu viele davon gibt, als dass diese Legende als einzige Ursache für sie herangezogen werden könnte. Sie erklärt lediglich eine Handvoll Fälle innerhalb eines begrenzten Zeitraums an bestimmten Orten. Gleichermaßen erklärt die Legende einige der Beweggründe der Menschen, die „die Wahrheit über UFOs“ vertuschen, aber ganz bestimmt nichtalleBeweggründe.
Doch obwohl ich Missverständnisse zu vermeiden versuche, erwarte ich aus Gründen, die im Hauptteil des Buches offensichtlich werden, von diesem Buch nicht, dass es mir in der näheren Zukunft eine Einladung zu einer UFO-Konferenz einbringt noch mich in den Kreisen der „esoterischen Wissenschaften“ beliebt machen wird.
Letztlich muss der Leser beurteilen, ob für die folgende größtenteils spekulative Rekonstruktion einPrima-facie-Beweis geliefert werden konnte.
Joseph P. Farrell
1 Dieses Buch von Joseph Farrell erscheint demnächst auf Deutsch im Mosquito-Verlag. Zitiert wird im vorliegenden Buch aus der englischen Version: Farrell, Joseph P.: „Reich of the Black Sun: Nazi Secret Weapons and the Cold War Allied Legend“ (Kempton, Illinois: Adventures Unlimited Press, 2004).
2 Der erste Teil des Buches ist bereits auf Deutsch erhältlich: Witkowski, Igor: „Die Wahrheit über die Wunderwaffe, Teil 1“ (Potsdam: Mosquito Verlag, 2008). Der zweite Teil der deutschen Übersetzung erscheint 2009. Alle Zitate im vorliegenden Buch wurden separat aus der englischen Ausgabe übersetzt.
Teil Eins
„Der Hintergrund“
Das „Rennen“ zum Mond
„Die Grundlagen für das große Raumfahrtprogramm wurden während des Zweiten Weltkriegs gelegt.“
„Dieses Projekt wurde als Zusammenarbeit zweier Großmächte ersonnen und ausgeführt.“
„Der Kalte Krieg war ein bequemer Deckmantel, unter dem bestimmte Aspekte dieses Projekts versteckt und zur Anwendung gebracht werden konnten.“
Mary Bennett und David S. Percy, Dark Moon, S. 200
1. „Gerade noch rechtzeitig“
„Die Methoden und Denkweisen, die die Nazi-Wissenschaftler mit sich brachten, zogen schwerwiegende Verletzungen der US-Sicherheit und unvorstellbaren Schrecken für US-Soldaten nach sich, die genauso als Versuchskaninchen benutzt worden waren wie die Insassen der Konzentrationslager während des Krieges.“ 1
„James Webb, zweiter Administrator der NASA, beschwerte sich, dass die Deutschen die Sicherheitsbestimmungen umgingen, indem sie versuchten, die Saturn V vor Ort im Institut zu bauen. Rocco Petrone, der 1973 Direktor von Marshall wurde, sagte, dass Webb meinte, die Gruppe müsse strikter kontrolliert werden.“ 2
Linda Hunt, The United States Government, Nazi Scientists, and Project Paperclip
1 Hunt, Linda: „The United States Government, Nazi Scientists, and Project Paperclip: 1945 to 1990“ (New York: St. Martin’s Press, 1991), S. 8-9
2 Ebd., S. 219
Am 4. Januar 1945 schrieb der amerikanische General George S. Patton etwas Bemerkenswertes in sein Kriegstagebuch: „Wir können diesen Krieg noch immer verlieren.“ Dies war eine bemerkenswerte Aussage, weil der letzte deutsche Angriff, die Ardennenoffensive, so gut wie beendet war und die siegreichen alliierten Streitkräfte sowie ihr sowjetisches Pendant im Osten kurz davor waren, Hitlers Drittem Reich den Todesstoß zu versetzen. Es herrschte Optimismus im Hauptquartier der alliierten Streitkräfte (SHAEF). Aus irgendeinem Grund jedoch hatte General „Blut und Rückgrat“ Patton, obwohl er in der Öffentlichkeit für seinen Mut und Optimismus bekannt war, schwerwiegende private Ängste und Vorbehalte. Es fragt sich:
Warum?
Ja, warum eigentlich? Denn jeder nüchternen militärischen Einschätzung zufolge war das Deutsche Reich dem Ende nah. Es war nur noch eine Frage der … Zeit.
Aber auch hinter der hoffnungslosen Ardennenoffensive verbirgt sich mehr, als auf den ersten Blick sichtbar wird, wenn man die These meines letzten Buches „Reich of the Black Sun“ hinzuzieht, dass die Nazis das Rennen um die Atombombe weit vor dem Manhattan-Projekt gewonnen haben könnten. Laut Standarderklärung war es das Ziel der deutschen Offensive, hinter die schwach verteidigten amerikanischen Linien der Ardennen durchzubrechen, hinter die amerikanische Front in Holland zu stoßen, den Hafen von Antwerpen einzunehmen und somit nicht nur einen Keil zwischen die amerikanischen und britischen Truppen zu treiben, sondern auch die Nachschubrouten zu den Streitkräften des britischen Feldmarschalls Sir Bernard Law Montgomery in den Niederlanden abzuschneiden. Aber diese Standarderklärung muss scheitern, da die Alliierten problemlos in der Lage gewesen wären, andere holländische Häfen zu nutzen, um ihre „gefangenen“ Truppen zu versorgen. Also stellt das Kriegsende – abgesehen von den „offensichtlichen“ und „allgemein bekannten ‚Fakten‘“ – ein weiteres Geheimnis dar. Was wollte die Nazi-Führungwirklicherreichen, und warum besorgte das General Patton derartig, dass er es in seinem Tagebuch festhielt? Der britische Autor Geoffrey Brooks hält die versteckten militärischen und politischen Überlegungen, die hinter der Nazi-Offensive stehen, sehr genau fest, indem er die folgende Frage stellt:
„Hitlers Luftwaffenadjutant von Below hielt 1982 in seinen Memoiren fest, dass nicht einmal er selbst verstehen konnte, warum Hitler nach Antwerpen vordringen wollte – ‚ein Ort, der ins Nirgendwo führte.‘“ 3
Die Antwort könnte man in einer merkwürdigen Bestellung finden, die in der Zeit kurz vor der deutschen Überraschungsoffensive in deutschen Werften in Stettin und Elbing einging. Diese Bestellung umfasste 24 „500 Tonnen schwere tauchfähige Frachtschiffe, die in der Lage sind, V2-Raketen zu transportieren und abzuschießen“.4Und London befand sich genau in V2-Reichweite von Antwerpen.
Doch die Ungereimtheiten enden hier noch nicht, denn eine Offensive zu starten, nur um das V2-Bombardement Englands wieder aufzunehmen, ergibt keinen Sinn. Brooks zufolgefängt man gerade erst an, den Sinn hinter der deutschen Offensive zu erkennen, wenn man sie lediglich im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der V2-Attacken sieht, denn „der V2-Feldzug war gescheitert. Hitler wusste das. Es musste noch etwas anderes geben, das die Sache lohnenswert machte.“5Was dieses „etwas“ war, deutete niemand anderes als der stellvertretende kommandierende General des Geheimdienstes der amerikanischen Luftstreitkräfte, Donald Putt, kurz nach Kriegsende im Jahr 1946 an. Brooks Kommentare hierzu sind es wert, hier ausgiebig zitiert zu werden:
„[Generalleutnant Putt] sagte der Society of Aeronautical Engineers: ‚Die Deutschen waren dabei, Überraschungsraketenangriffe für die gesamte Welt im Allgemeinen und England im Speziellen vorzubereiten, was vermutlich den Verlauf des Krieges verändert hätte, wäre die Invasion nur um so kurze Zeit wie etwa ein halbes Jahr verschoben worden.‘ Putt wurde außerdem in einer Nebenbemerkung zitiert, dass ‚die Deutschen V9-Raketen mit atomaren explosiven Sprengköpfen besaßen.‘ Eine Überraschung ist eine Überraschung, und bisher hatte sich herkömmliche Raketenkriegsführung als ineffektiv erwiesen. Die Reichweite der V2 betrug 320 Kilometer. Der ausschlaggebende Erfolg des alliierten Vorstoßes im Dezember 1944 war es also gewesen, die deutschen Streitkräfte hinter diese Distanz zurückzudrängen. Das Ziel der Ardennenoffensive war der belgische Hafen von Antwerpen, der 320 Kilometer von London entfernt lag.“ 6
Mit anderen Worten: Die Atombombe der Nazis ist der wahre Hintergrund der Einsatzpläne beider Seiten in der letzten Kriegsphase, und sie steht sehr wahrscheinlich auch hinter der andererseits aus militärischer Sicht nicht vertretbaren deutschen Ardennenoffensive. Wenig überrascht es dann, dass Patton schreibt: „Wir können diesen Krieg noch immer verlieren“, sogar so spät im Krieg. Wenn dieses Szenario seiner Bemerkung zugrunde liegt, dann bezeugt es auch, dass Amerikas am meisten gefeierter Feldkommandant Zugang zu einigen sehr prekären Informationen hatte.
Wie ich in meinem letzten Buch „Reich of the Black Sun“ gezeigt habe, erschienen in der Nachkriegspresse eine Reihe Artikel, die unterstrichen, dass der Krieg nicht gegen ein zusammenbrechendes Drittes Reich gewonnen wurde, sondern gerade noch rechtzeitig. Diese Artikel ergänzten diese Einschätzung meistens mit aufgedeckten Geheimwaffen der Nazis, die sich zum Großteil am „phantastischen“ Ende des Spektrums befanden. Möglicherweise war dies ein Trick, um die NS-Führung in den Augen der westlichen Öffentlichkeit möglichst wahnsinnig erscheinen zu lassen – als wäre das zu diesem Zeitpunkt noch nötig gewesen – sowie den Eindruck zu erwecken, dass deren Hoffnungen unglaublich bizarr und unrealistisch und die militärische Lage des Dritten Reichs Ende 1944 und Anfang 1945 gänzlich hoffnungslos gewesen sei.
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