Die drei ??? Die Yacht des Verrats (drei Fragezeichen) - Ben Nevis - E-Book
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Die drei ??? Die Yacht des Verrats (drei Fragezeichen) E-Book

Ben Nevis

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Beschreibung

Die drei ??? übernehmen jeden Fall. Die drei ??? trauen ihren Augen kaum, als ihnen Ian Carew gegenübersteht. Wie ein Haar dem anderen gleicht, so sind sich Ian und Justus wie aus dem Gesicht geschnitten. Der Sohn des Präsidenten von Nanda ist in offiziellem Auftrag in Rocky Beach. Als Vertreter seines Landes soll er einen Orden überreichen und eine Rede halten, doch in sein Hotelzimmer wurde eingebrochen und jemand verfolgt ihn. Natürlich sucht er da die Hilfe seiner alten Freunde Justus, Peter und Bob.

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Seitenzahl: 153

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Die Yacht des Verrats

erzählt von Ben Nevis

Kosmos

Umschlagillustration von Andreas Ruch, Düsseldorf

Umschlaggestaltung von der Peter Schmidt Group, Hamburg,

auf der Grundlage der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941–24. Dezember 2009)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2022, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan

ISBN 978-3-440-50509-0

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Überraschung!

»Kein Laut, Bob!«

Bob Andrews fuhr herum und erschrak. Das war … Justus! Wieso war der plötzlich hier draußen? Gerade eben hatten sie beide doch noch zusammen mit Peter die Zentrale aufgeräumt. Ihr Detektivbüro in dem alten Campingwagen, der sich unter allerhand Schrott und Gerümpel des Gebrauchtwarenhandels von Justus’ Onkel versteckte, hatte es nötig gehabt.

Regelkonforme Aussonderung von Schriftgut hatte Justus das genannt, sich aber eigentlich nur ein Sandwich nach dem anderen reingeschoben.

Während Peter und Bob gearbeitet hatten.

Vor einer Minute war Bob kurz durch den Geheimgang in die Freiluftwerkstatt gekrochen. Er wollte nach einem Schraubenzieher sehen, da sich ein Regal gelöst hatte. Und er war sich sicher, dass keiner seiner Detektivkollegen ihm gefolgt war.

Justus zog ihn nun sanft in eine dunklere Ecke. Perplex öffnete Bob den Mund, doch kein Ton kam heraus. Der dritte Detektiv konnte nicht anders, als seinen Freund anzustarren wie einen Außerirdischen, der sich ausgerechnet auf Onkel Titus’ Schrottplatz verirrt hatte. Langsam fielen Bob weitere Ungereimtheiten auf. Wie hatte sich der Erste Detektiv bloß so schnell umziehen können? Statt ausgebeulter Jeans trug er plötzlich eine gut sitzende Designerhose und darüber hing lässig ein edles schwarzes Hemd mit einem fein gearbeiteten silbernen Muster um den Kragen herum. Besaß Justus überhaupt solche Klamotten?

Und die Frisur! Täuschte sich Bob oder waren die Haare kürzer? Natürlich waren sie es! Und – sehr untypisch für Justus – ganz modisch geschnitten.

Bobs Blick sprang vom Gesicht weiter nach unten, über den edlen Lederrucksack, den sein Gegenüber locker um die Schulter gehängt hatte, bis hin zu den teuren Sportschuhen.

Der seltsame Justus legte den Zeigefinger auf die Lippen. »Psst.«

Bob schüttelte sich. Hatte er Fieber? Träumte er? Das konnte doch alles nicht wahr sein!

»Es soll keiner wissen, dass ich hier bin«, setzte sein Gegenüber leise hinzu und lächelte.

Dieser merkwürdige Akzent, mit dem er sprach.

Da begriff Bob. »Ian.«

Der andere Junge nickte langsam.

»Ian Carew«, sagte Bob. Seine Gesichtszüge entspannten sich. »Du bist es! Justus’ Doppelgänger. Meine Güte, das nenne ich eine Überraschung.« Der dritte Detektiv konnte es kaum fassen. Dieser Junge sah Justus so zum Verwechseln ähnlich, dass man wirklich sehr genau hinschauen musste, um die Unterschiede zu erkennen.

»Leise!« Der Junge trat einen Schritt auf Bob zu. »Ich bin zurück«, sagte er, »tut mir leid für den Schreck. Aber ich fürchte, ich brauche eure Hilfe. Ist Justus da?«

Natürlich Justus. Immer wieder Justus. Justus Jonas, der die drei ??? anführte und zusammen mit Peter Shaw und Bob Andrews von Erfolg zu Erfolg führte. Aber eben zusammen mit Peter und mit ihm. Als ob sie nicht auch helfen könnten. Andererseits war Ians Fixierung auf Justus verständlich, wenn sie schon wie Zwillinge aussahen. Und es war auch ein gefährlicher Fall gewesen, damals, der Ian und Justus fortan auf immer verband.

Ein Lächeln erschien auf Bobs Gesicht. »Natürlich helfen wir dir. Egal, um was es geht.« Er mochte Ian, der der Sohn des Premierministers des afrikanischen Staats Nanda war und offenbar ein Händchen dafür hatte, in Schwierigkeiten zu geraten. Äußerlich hatte er sich nur wenig verändert. Der etwas erwachsenere Zug um den Mund fiel Bob auf und natürlich die schicken Klamotten. »Am besten gehen wir rein zu Peter und Justus. Sie sind in der Zentrale. Die kennst du ja sicher noch vom letzten Mal. Es hat sich nichts verändert. Dort kannst du uns alles in Ruhe erzählen.«

Ian nickte und sah sich um. »Aber bitte den Weg durch den Geheimgang. Nach draußen auf den Hof möchte ich nicht. Ich werde verfolgt.«

Bob nickte und öffnete das Eisengitter an der Werkbank, das als Tor zu Tunnel II fungierte, durch den er auch eben hergekommen war. Er grinste. »Deine feine Hose wird allerdings ein paar Flecken abbekommen.«

»Du glaubst nicht, wie egal mir das gerade ist«, murmelte Ian dankbar, bückte sich und kroch in den Tunnel hinein.

»Wo bleibt Bob denn?« Peter drehte den Kopf und warf einen verzweifelten Blick auf die Bodenklappe, durch die sein Freund doch jeden Moment auftauchen musste. Sein Arm tat langsam weh. Lange konnte er das Regalbrett nicht mehr halten, zumal das Gewicht der Bücher schwer auf seiner Schulter lastete.

Justus verdrückte sein letztes Sandwich. Er klatschte in die Hände und Brotkrumen rieselten zu Boden. »Soll ich dich mal ablösen?«, fragte er scheinheilig.

»Toll, dass du auf so eine abgefahrene Idee kommst, wie mir zu helfen.«

Lächelnd gesellte sich Justus zu Peter und hob die Hand, um das Brett abzustützen. »Erst stärken, dann werken.«

In dem Augenblick öffnete sich hinter ihrem Rücken die Bodenklappe.

»Wird auch Zeit, Bob!«, stöhnte Peter, ohne hinzuschauen.

»Hallo, ihr zwei«, sagte Ian und kroch aus dem Loch.

Justus’ und Peters Köpfe flogen gleichzeitig herum. Hinter ihnen krachte das Brett herunter und eine Flut von Büchern ergoss sich über den Boden.

»Ian!«, rief Justus überrascht aus.

Sein Doppelgänger lächelte verlegen, legte den Rucksack ab und half Bob, in die Zentrale zu klettern. »Es tut mir leid, dass ich euch auf diese Weise überrumpeln muss«, sagte er, »meinen Besuch hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt.«

»Ian wird verfolgt«, erklärte Bob und rieb sich die Hände an der Jeans ab.

»Von wem?«, fragte Justus.

»Ich weiß nicht, von wem«, sagte Ian. »Heute Morgen wurde in mein Hotelzimmer eingebrochen, dann bin ich …«

»Hast du die Polizei verständigt?«, unterbrach Justus.

»Nein. Ich weiß nicht, ob das so viel …«

»Warum bist du überhaupt hier in Amerika?«, schoss Peter dazwischen.

»Ich komme im Auftrag meines Landes und ich soll …«

»Du arbeitest für den Staat Nanda?«, fragte Bob erstaunt. »Du bist doch gerade mal so alt wie wir und …«

»Ja. Aushilfsweise. Aber lasst mich doch einfach mal zu Wort kommen.«

Justus nickte einsichtig. »Du hast recht. Setzen wir uns und du erzählst alles von Anfang an.«

Tokoloshe

Sie ließen die Bücher, wo sie waren, und hockten sich auf die ausrangierten Sessel und Stühle, die die drei ??? im Laufe der Zeit in die Zentrale bugsiert hatten.

Alle, bis auf Bob. Der stellte sich an das Periskop – eine selbst gebaute Beobachtungsanlage, durch die man wie in einem U-Boot die nähere Umgebung überblicken konnte – und drehte es in Richtung Straße. »Weißt du wirklich gar nicht, von wem du verfolgt wirst?«, fragte er.

»Ich glaube, es ist eine Frau«, antwortete Ian. »Eine Frau mit einem kleinen weißen Honda.«

»Hm. Ich sehe vor dem Tor nur andere Automarken und -farben.« Bob wendete das Periskop in Richtung Schrottplatz. Er entdeckte Justus’ Tante Mathilda, die sich offenbar mit jemandem unterhielt. Dummerweise war diese Person durch eine Wellblechwand verdeckt. Aber vielleicht hatte er sich auch getäuscht. In dem Moment wandte sich Tante Mathilda ab und schritt gemächlich auf das Wohnhaus zu, wobei sie es sich nicht nehmen ließ, in aller Ruhe hier und da ein Ausstellungsstück zurechtzurücken, wie es so ihre Art war. Das sah auf jeden Fall nicht nach etwas Ungewöhnlichem aus. Bob gesellte sich zu den anderen.

»Fangen wir doch weiter vorne an«, sagte Justus. »Ist dein Vater immer noch Premierminister in Nanda?«

»Nein, er hat das Amt wie versprochen an eine schwarze Regierungschefin abgegeben und das Außenministerium übernommen«, sagte Ian. »Eigentlich hätte er deshalb nun nach Los Angeles reisen sollen. Doch letzte Woche wurde er bei einem Hubschrauberunfall verletzt.«

»Was war das für ein Unfall?«, wollte Justus wissen.

»Ein Problem beim Start. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.«

»Und da hat er dich gebeten, die Reise zu unternehmen?«, fragte Peter etwas ungläubig. »Nicht einen seiner Mitarbeiter?«

»Es ist ein Routinebesuch bei unserer Auslandsvertretung. Nichts Besonderes. Zu diesem Anlass soll eine Rede gehalten, ein Foto übergeben und ein Orden verliehen werden. Als Geschenk habe ich noch einen kleinen weißen Elefanten aus Marmor dabei. Das Treffen würde auch jeder von euch hinbekommen, genauso wie ich.« Ian machte eine Pause und Justus spürte, dass das noch nicht alles war. Geduldig wartete er ab.

»Aber ich muss euch noch etwas sagen«, fügte Ian dann tatsächlich hinzu. »Im Krankenhaus konnte mein Vater ein heimlich geführtes Gespräch belauschen.«

Die drei ??? blickten den Jungen gespannt an.

»Es ging um diese Reise«, fuhr Ian fort. »Zwei Personen, die mein Vater an den Stimmen nicht erkennen konnte, kamen in sein Zimmer. Wegen des Unfalls hatte mein Vater die Augen verbunden und er konnte sich auch nicht gut bewegen. Deshalb dachten die beiden vermutlich, er sei noch von der Operation betäubt. Sie traten kurz auf den Flur hinaus, um sich zu unterhalten, doch die Tür schloss wohl nicht richtig. So konnte mein Vater das meiste verstehen. Es ging darum, dass hier in L.A. heimlich der Stern überbracht werden soll. Also so, dass mein Vater es nicht bemerkt.«

»Der Stern?«, fragte Bob dazwischen. »Was kann damit gemeint sein?«

Ian zuckte die Schultern. »Mein Vater hat nur eine Vermutung. Es könnte sich auf die Fotografie beziehen, die er übergeben sollte. Es ist ein offizielles Bild, das in unserer Vertretung aufgehängt werden wird. Mein Vater ist darauf abgebildet. Er sitzt an einem Schreibtisch, auf dem eine Elfenbeinstatue steht. Eine Frau mit einem Stern auf der Stirn.«

»Hat diese Figur eine besondere Bedeutung?«, fragte Justus.

»Es ist Kunsthandwerk aus Nanda«, antwortete Ian. »Mein Vater setzt sich sehr für die traditionellen Kulturen unserer Heimat ein, für die indigenen Völker und ihre Lebensräume. Deshalb hat er symbolisch diese Figur auf seinem Schreibtisch stehen. Sie hat starke Aussagekraft, ist aber ansonsten nicht ausgesprochen wertvoll. Außerdem steht die Figur nach wie vor an ihrem Ort. Ich habe sie noch unmittelbar vor meiner Abreise mit eigenen Augen gesehen. Und wenn sie jemand danach ins Gepäck geschmuggelt hätte, wäre es mir bestimmt aufgefallen. Ganz so klein ist sie ja nicht.«

»Also geht es um das Foto«, schloss Justus. »Zumindest müssen wir es in Betracht ziehen. Weißt du den genauen Wortlaut des Gesprächs?«

Ian nickte. »Mehr oder weniger. Einer der Besucher fragte wohl, ob die heimliche Übergabe des Sterns nun gefährdet sei, da die Reise auszufallen drohe. Und ob man nicht vorschlagen solle, dass er oder der andere Anwesende stattdessen nach Los Angeles fliegt.«

»Und dein Vater kannte die Stimmen nicht?«

»Sie haben geflüstert. Da kann man Stimmen nur schwer zuordnen. Er tippt auf zwei Männer. Jedenfalls lehnte die zweite Person den Vorschlag ab mit dem Hinweis, dass der Verdacht sofort auf sie fallen würde, falls die Sache auffliegt. Und dann sei Tokoloshe als Ganzes gefährdet.«

»Tokoloshe?«, fragte Bob nach.

»Ja«, antwortete Ian, »das Wort hat mein Vater ziemlich deutlich gehört.«

»Und was bedeutet es?«, fragte Peter.

Ian lächelte. »Justus?«

Doch der Erste Detektiv runzelte nur die Stirn. »Ich kann ja nicht alles wissen«, grummelte er.

»Schon gut. In unserer Mythologie bezeichnet Tokoloshe einen kleinen bösen Geist, der den Menschen Schlechtes will. Nur ein Schamane kann ihn vertreiben.«

»Hier geht es um böse Geister?«, fragte Peter unbehaglich.

»Ich denke nicht«, erwiderte Ian. »In Nanda gibt es auch einen Geheimbund, der sich Tokoloshe nennt. Sein Ziel ist ein Umsturz im Land. Den Leuten gefällt es nicht, wie der Staat sich entwickelt hat.«

»Das klingt nicht gut für deinen Vater«, stimmte Justus zu. »Er war ja maßgeblich an den Veränderungen beteiligt. Und die Regierung hat keine Ahnung, wer sich dahinter verbirgt?«

Ian schüttelte den Kopf. »Wir vermuten aber, dass Menschen aus dem Umfeld meines Vaters darin verwickelt sind, genauso wie eine Person aus unserer diplomatischen Vertretung in Los Angeles. Wir wissen nur nicht, wer. Wir können niemandem trauen. Deshalb hatte mein Vater dann die Idee, mich fahren zu lassen. Ich soll aber keinem von der Sache erzählen und nur aufpassen, ob mir etwas auffällt …«

Justus stieß scharf die Luft aus und blickte triumphierend zu Peter und Bob. »Das klingt nach einem neuen Fall! Und das Foto mit der Frauenfigur und dem Stern hast du in deinem Rucksack?«

Ian schüttelte den Kopf. »Das ist es ja gerade. Es wurde mir heute Morgen im Hotel gestohlen!«

Ein seltsamer Einbruch

Spät am Abend zuvor, so berichtete Ian den drei ???, war er in Los Angeles gelandet. Ein Fahrer aus der Vertretung hatte ihn in ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebracht. Der Einbruch war dann heute Morgen geschehen, während sich Ian im Pool aufgehalten hatte. »Als ich vom Schwimmen zurückkam, war alles durchwühlt. Ich war furchtbar erschrocken und habe sofort nach den Wertsachen geschaut. Doch seltsamerweise war mein Geldbeutel noch da, auch meine teure Uhr, es fehlte nichts – bis auf die Fotografie!«

»Hattest du alle deine Sachen im Zimmer liegen?«, fragte Justus nach.

»Nein, nicht alles. Meinen Rucksack hatte ich mit in den Spa-Bereich genommen. Da waren noch ein paar Dinge drin, unter anderem mein Handy und der kleine weiße Elefant.«

»Das Türschloss?«, fragte Justus.

»Unversehrt.«

»Und warum hast du die Polizei nicht informiert?«

Ian zog die Augenbraue hoch. »Ich glaube, die kann mir dabei nicht helfen. Wenn es einen Zusammenhang zwischen dem Diebstahl gibt und dem, was mein Vater gehört hat, dann lasse ich die amerikanische Polizei lieber außen vor. Sie wird nur die Pferde scheu machen und ich werde keine Chance mehr haben, die Wahrheit herauszufinden.«

Nachdenklich zupfte Justus an seiner Unterlippe. »Dass es einen Zusammenhang zwischen dem belauschten Gespräch und dem Diebstahl gibt, liegt wohl auf der Hand.«

»Also bist du zu uns gekommen«, sagte Peter.

»Ja. Ihr seid Detektive und ihr habt damals einen ziemlich gefährlichen Fall gelöst! Ich wollte euch sowieso überraschen, aber erst nach dem offiziellen Termin heute Abend. Es ist eine Einladung auf eine Yacht. Ich darf danach noch ein paar Tage hierbleiben, die Schule besuchen, auf der ich länger war, und auch ein paar Freunde. Aber nach dem Diebstahl habe ich mir ein Taxi genommen und mich gleich herfahren lassen.«

Peter und Bob warfen sich einen Blick zu. Von einem Hotel am Flughafen nach Rocky Beach – das war eine lange Taxifahrt. So etwas konnten sie sich nicht leisten.

Ian bemerkte die Blicke und interpretierte sie richtig. »Es war ein Notfall! Normalerweise lasse ich den Sohn des Außenministers nicht so heraushängen. Das könnt ihr mir glauben.«

»Und dabei hast du bemerkt, dass du verfolgt wurdest?«, fragte Justus nach.

»Ja. Von einem weißen Honda. Die Sonnenblende war heruntergeklappt. Ich glaube, es war eine Frau.«

»Dann wird die Verfolgerin vermutlich noch draußen sein und auf dich warten«, murmelte Justus und überlegte. Er sah Ian an. Lange und ruhig.

»Nein«, sagte Peter plötzlich. »Du gehst da nicht raus, Just! Ihr wurdet schon einmal verwechselt.«

»Kannst du Gedanken lesen?«, fragte der Erste Detektiv. »Das ist doch perfekt! Wir stellen der Person eine Falle. Ohne zu riskieren, dass sie Ian in die Finger bekommt. Statt seiner werde ich sichtbar werden.«

»Und was hast du vor?«, fragte Ian.

»Du bleibst hier«, entschied Justus. »Hier bist du in Sicherheit. Du kennst dich nicht gut aus in Rocky Beach. Und ich kann zur Not immer noch beweisen, dass ich nicht Ian Carew bin. Außerdem werde ich Peter und Bob als Aufpasser haben.«

»Wir sind deine … Aufpasser?«, fragte Bob.

»Ja. Ihr passt auf mich auf. Damit mir nichts passiert.«

»Justus! Das ist viel zu gefährlich.«

»Los, Ian, tauschen wir die Kleidung.«