Die Erfindung des Films - Lutz Spilker - E-Book

Die Erfindung des Films E-Book

Lutz Spilker

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Beschreibung

›Die Erfindung des Films‹ nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte eines der bedeutendsten Medien unserer Zeit. Von den ersten bewegten Bildern der Stummfilmzeit über die Revolution des Tonfilms bis hin zur prachtvollen Ära des Farbfilms – dieses Buch beleuchtet die technologischen, künstlerischen und kulturellen Meilensteine, die das Kino zu dem gemacht haben, was es heute ist. Anschaulich und fundiert schildert das Werk die entscheidenden Entwicklungen in den Bereichen Filmmaterial, Projektortechniken und Bildwiedergabegeschwindigkeit (FPS). Auch das private Filmen, das mit Formaten wie Super-8 einen besonderen Platz in der Nachkriegszeit einnahm, wird eingehend behandelt. Darüber hinaus wirft das Buch einen kritischen Blick auf den Einfluss illegaler Kopien und beleuchtet die wirtschaftliche Seite des Films, vom Merchandising bis hin zu den legendären Filmtrophäen wie dem Oscar. ›Die Erfindung des Films‹ ist ein umfassendes Nachschlagewerk, das die Faszination für das Kino und seine Entwicklung verständlich und packend darstellt. Ein Muss für Filmbegeisterte, die nicht nur die Werke, sondern auch die Technik und Geschichte hinter der Leinwand verstehen möchten.

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Seitenzahl: 141

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Eine Betrachtung

von

Lutz Spilker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE ERFINDUNG DES FILMS – STUMMFILM, TONFILM UND FARBFILM 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

Softcover ISBN: 978-3-384-36786-0

Ebook ISBN: 978-3-384-36787-7

 

© 2024 by Lutz Spilker

https://www.webbstar.de

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

 

Die im Buch verwendeten Grafiken entsprechen denNutzungsbestimmungen der Creative-Commons-Lizenzen (CC).

 

Sämtliche Orte, Namen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind daher rein zufällig, jedoch keinesfalls beabsichtigt.

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, sind ohne ausdrückliche schriftliche

Genehmigung des Autors oder des Verlages untersagt. Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt

 

Inhalt

Vorwort

Die Anfänge der bewegten Bilder

Die Laterna Magica – Magische Bilder, bewegte Schatten

Die Entdeckung der Bildabfolge

Das Wettrennen um die ersten Projektionen

Die ersten Filmprojektionen

Von der Vision zur Realität

Eadweard Muybridge und der Vorläufer des Films

Die Faszination der Bewegung

Die Herausforderungen der Fotografie

Der bahnbrechende Versuch

Der Einfluss auf die Filmtechnik

Das Vermächtnis Muybridges

Die Brücke zwischen Wissenschaft und Kunst

Die Brüder Lumière und der erste Filmvorführer

Der Schritt von der Fotografie zum bewegten Bild

Die Erfindung des Cinématographe

Ein magischer Moment

Kinematographie als Massenphänomen

Die Geburtsstunde eines neuen Mediums

Georges Méliès und die Erfindung des erzählenden Films

Méliès’ außergewöhnlicher Weg

Die Geburt des erzählenden Films

Die Erfindung der Spezialeffekte

Méliès' Einfluss auf die Filmkunst

Der Stummfilm und seine Ära

Vom Jahrmarkt zur Kinokunst

Visuelle Ausdruckskraft und die Kunst des Schauspiels

Die Rolle der Musik und die Entwicklung von Begleittechniken

Schnitt, Montage und Bildkomposition

Vom Jahrmarkt zur Massenkultur

Die Entwicklung von Filmprojektoren

Edisons visionäre Erfindung

Der Cinématographe der Brüder Lumière

Der Einfluss von Thomas Armat und Edisons Vitascope

Technologische Herausforderungen und Innovationen

Der moderne Filmprojektor

Material und Haltbarkeit

Ein revolutionäres, aber gefährliches Material

Eine dringend notwendige Innovation

Filmkonservierung und neue Herausforderungen

Die Bedeutung der Bildwiederholungsraten (FPS)

Bewegung als Illusion

24 FPS und die Definition des Kinos

FPS und die Wahrnehmung von Realität

FPS und moderne Technologien

FPS und die Zukunft des Kinos

Der Übergang zum Tonfilm

Eine Kunst ohne Worte

›The Jazz Singer‹

Neue technische und kreative Hürden

Der Einfluss des Tons auf das Kinoerlebnis

Der weltweite Siegeszug des Tonfilms

Das Erbe des Tonfilms

Der erste Tonfilm: ›The Jazz Singer‹

»Wait a minute, wait a minute! You ain't heard nothin' yet!«

Der perfekte Star für den ersten Tonfilm

Die emotionale Kraft der Musik

Die kulturelle und technische Bedeutung von ›The Jazz Singer‹

Die Etablierung des Tonfilms in Hollywood

Der Wettlauf um den Ton

Neue Herausforderungen in der Filmproduktion

Der kreative Einsatz von Ton und Musik

Die wirtschaftlichen Auswirkungen und der Erfolg des Tonfilms

Die Einführung des Farbfilms

Die frühen Experimente mit Farbe im Film

Eine farbenfrohe Revolution

Technicolor und die ersten farbigen Blockbuster

Die Auswirkungen von Technicolor auf das Kino

Technicolor und darüber hinaus

Walt Disney und der Aufstieg des Animationsfilms

Die Suche nach Magie

Technicolor und die Geburt des farbigen Animationsfilms

Fantasie und Emotionen im Fokus

Die Bedeutung von Disney für die Filmgeschichte

Eine neue Dimension des Erzählens

Das goldene Zeitalter des Hollywood-Kinos

Die Etablierung des Studiosystems und der Aufstieg der großen Stars

Der Krieg, der Film Noir und die dunkleren Helden

Die Bedeutung der Filmikonen und die Macht des Starsystems

Der Einfluss des goldenen Zeitalters auf die Filmgeschichte

Schmalfilm und privates Filmen

Das Kino wird privat

Eine neue Ära für den Amateurfilm

Filme sehen und erleben

Eine neue Ära des Filmens

Film als Massenmedium in der Nachkriegszeit

Der Boom der Kinos in der Nachkriegszeit

Die Herausforderung durch das Fernsehen

Innovation und Spektakel

Die langfristige Koexistenz von Kino und Fernsehen

Die Ära des Cinemascope

Eine technische Revolution

Die Auswirkungen auf das Kinoerlebnis

Cinemascope und die Konkurrenz zu anderen Breitbildformaten

Der langfristige Einfluss von Cinemascope auf die Filmästhetik

Die Nouvelle Vague und der europäische Autorenfilm

Eine Revolution gegen das konventionelle Kino

Der Beginn einer neuen Ära

Der Einfluss der Nouvelle Vague auf den europäischen Autorenfilm

Der Aufstieg des Blockbuster-Kinos in den 1970ern

›Der weiße Hai‹ und der Sommer des Schreckens

Star Wars und der Beginn des Franchise-Zeitalters

Der Blockbuster als kulturelles Phänomen

Langfristige Auswirkungen auf das Kino

Die Digitalisierung des Films

Eine neue visuelle Realität

Von der analogen Filmrolle zum digitalen Bild

Das Ende der Filmrolle

Über den Autor

In dieser Reihe sind bisher erschienen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.

 

Charlie Chaplin

 

Sir Charles Spencer ›Charlie‹ Chaplin Jr., KBE, (* 16. April 1889 in London; † 25. Dezember 1977 in Corsier-sur-Vevey, Schweiz) war ein britischer Komiker, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Filmeditor, Komponist und Filmproduzent. Er gilt als erster Weltstar des Kinos und zählt zu den einflussreichsten Filmemachern der Geschichte.

Vorwort

 

Die Geschichte des Films ist eine Reise durch die Tiefen menschlicher Kreativität, technischer Innovation und gesellschaftlicher Veränderung.

 

Es ist die Geschichte eines Mediums, das nicht nur die Art und Weise revolutioniert hat, wie wir Geschichten erzählen, sondern auch wie wir die Welt um uns herum verstehen. Filme sind Spiegel unserer Träume, unserer Ängste, unserer Hoffnungen – und zugleich mächtige Instrumente der Massenkommunikation, die Grenzen überschreiten und die Herzen und Gedanken von Millionen Menschen auf der ganzen Welt erreichen.

 

Die Anfänge des Films liegen in der Faszination des Menschen für Bewegung und Licht. Von der einfachen Projektion eines Bildes durch die Laterna Magica bis hin zu den ersten, ruckeligen Aufnahmen von Eadweard Muybridge, die zeigen, wie ein Pferd galoppiert, war der Weg hin zum bewegten Bild geprägt von wissenschaftlicher Neugier und technologischem Wagemut. Doch erst mit den Brüdern Lumière und ihrer ersten öffentlichen Filmvorführung im Jahr 1895 trat das Kino offiziell auf die Bühne der Kulturgeschichte.

 

In den folgenden Jahrzehnten durchlief das Medium eine rasante Entwicklung. Vom stummen Schwarz-Weiß-Film, der die Menschen erstmals in Dunkelheit versammelte, um bewegte Bilder zu sehen, über die Einführung des Tons, der den Filmen eine neue Dimension von Ausdruckskraft und Emotionalität verlieh, bis hin zum Farbfilm, der die Welt des Kinos in eine noch nie dagewesene Lebendigkeit tauchte. Jeder dieser technischen Durchbrüche brachte nicht nur neue Möglichkeiten für die Filmemacher, sondern veränderte auch die Wahrnehmung und Erwartungen des Publikums.

 

›Die Erfindung des Films‹ widmet sich dieser faszinierenden Reise und beleuchtet die entscheidenden Meilensteine der Filmgeschichte. Es erzählt von den Pionieren der bewegten Bilder, von Erfindern, Künstlern und Unternehmern, die – oft im Wettlauf gegen die Zeit und den technologischen Fortschritt – die Grundlagen für das legten, was wir heute als das moderne Kino kennen. Dabei beleuchtet dieses Buch nicht nur die großen Namen und spektakulären Errungenschaften, sondern auch die technischen Details und die oft unsichtbaren Innovationen, die den Film erst möglich gemacht haben.

 

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den technologischen Aspekten der Filmgeschichte. Die Wahl des Filmmaterials, die Entwicklung und Perfektionierung der Projektoren, die Bedeutung der Bildwiederholungsrate (Frames per Second, FPS) und ihre Auswirkungen auf das Kinoerlebnis – all dies sind fundamentale Themen, die oft im Hintergrund bleiben, aber maßgeblich die Art und Weise beeinflussen, wie Filme geschaffen und erlebt werden. So wird beispielsweise die lange Suche nach einem stabilen und haltbaren Filmmaterial – von den gefährlich entzündlichen Nitratfilmen bis hin zum Sicherheitsfilm – nicht nur aus der Perspektive der Filmproduktion, sondern auch im Hinblick auf die Langzeitarchivierung und Erhaltung von Filmkunstwerken beleuchtet. Das Kino wäre ohne diese technologische Basis nicht zu dem geworden, was es heute ist: ein globales Medium, das Menschen auf der ganzen Welt begeistert.

 

Ein weiteres wichtiges Kapitel in der Entwicklung des Films ist die Einführung des Tonfilms. Der Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm war ein entscheidender Moment in der Geschichte des Mediums. Filme wie ›The Jazz Singer‹ markierten den Beginn einer neuen Ära, in der nicht nur visuelle Erzählkunst, sondern auch Musik, Geräusche und Dialoge das Filmerlebnis prägten. Diese Entwicklung eröffnete Filmemachern völlig neue Möglichkeiten, das Publikum emotional zu fesseln, und prägte maßgeblich die Ästhetik und das narrative Potenzial des Films.

 

Darüber hinaus widmet sich dieses Buch der Einführung des Farbfilms und der damit einhergehenden Revolution der Filmästhetik. Farbe verlieh dem Kino eine neue emotionale Tiefe, eine Intensität und Symbolik, die zuvor nicht möglich war. Der technische Fortschritt ermöglichte es, Filme mit atemberaubenden visuellen Effekten zu schaffen, die das Publikum in bisher unbekannte Welten entführten.

 

Doch der Film ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein kulturelles Phänomen. Die Ära des Kinos war zugleich eine Ära des gesellschaftlichen Wandels. Filme waren und sind stets Spiegel ihrer Zeit: Sie erzählen Geschichten von sozialen Umbrüchen, von Krieg und Frieden, von Liebe und Hass, von Verlust und Hoffnung. Sie geben uns Einblick in die Psyche von Gesellschaften und Individuen, und sie haben – mehr als jedes andere Medium – die Macht, Emotionen hervorzurufen, uns zum Lachen, Weinen oder Nachdenken zu bringen.

 

Besondere Aufmerksamkeit verdient in diesem Zusammenhang auch die Rolle des Schmalfilms und des privaten Filmens, das sich insbesondere in der Nachkriegszeit durchsetzte. Die Möglichkeit, zu Hause eigene Filme zu drehen, war für viele Familien ein bedeutendes Ereignis und markierte den Beginn einer neuen Ära des persönlichen Geschichtenerzählens. Mit Formaten wie 8 mm und Super-8 entwickelte sich ein eigener Standard, der das Heimkino revolutionierte und den Weg für das heutige digitale Filmen ebnete. Diese Entwicklungen haben nicht nur das private Filmerlebnis verändert, sondern auch den Zugang zur Filmproduktion demokratisiert.

 

Schließlich kann man nicht über den Film sprechen, ohne den Einfluss des Kinos als Massenmedium und die Rolle des Merchandisings zu erwähnen. Vom Popcorn im Foyer bis hin zu gigantischen, handgemalten Filmplakaten und der begehrten Filmtrophäe, dem ›Oscar‹, erstreckt sich der Einfluss des Films weit über die Leinwand hinaus und hat eine eigene Industrie von Konsumgütern und Sammlerartikeln hervorgebracht. Dieser kulturelle und wirtschaftliche Einfluss ist ein weiteres faszinierendes Kapitel in der Geschichte des Films, das in diesem Buch beleuchtet wird.

 

›Die Erfindung des Films‹ ist daher nicht nur ein Blick zurück auf die technischen und kreativen Entwicklungen eines Mediums, sondern auch eine Einladung, das Kino als einen Ort des Staunens und der gemeinsamen Erfahrung zu begreifen. Es ist ein Tribut an die Pioniere und Visionäre, die das Kino möglich gemacht haben, und an all jene, die es bis heute am Leben erhalten. Möge dieses Buch Ihnen, dem Leser, nicht nur die Geschichte des Films näherbringen, sondern auch die Faszination und Magie, die dieses Medium ausübt, in Erinnerung rufen.

 

Film ist mehr als Unterhaltung – Film ist Kunst, Technik und Kultur.

Die Anfänge der bewegten Bilder

Von der Laterna Magica bis zu den ersten Projektionen

 

Die Faszination für bewegte Bilder ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Lange bevor der Film das Licht der Welt erblickte, hatten Menschen den Drang, Bewegung und Lebendigkeit in statische Bilder zu bringen. Dieser Wunsch, das Bild zum Leben zu erwecken, reicht zurück bis zu den frühesten Tagen der visuellen Darstellung. Eine der ersten technologischen Errungenschaften auf diesem Weg war die Laterna Magica, die im 17. Jahrhundert entstand und als eine Art Vorläufer des Kinos gelten kann.

 

Die Laterna Magica – Magische Bilder, bewegte Schatten

Die Laterna Magica, auch bekannt als ›Zauberlaterne‹, war im Grunde ein Projektionsapparat, der Licht durch bemalte Glasplatten auf eine Fläche warf. Diese Glasplatten konnten handgemalte Bilder oder sogar fotografische Darstellungen enthalten, die mittels einer Lichtquelle – anfangs eine Kerze, später eine Öllampe – projiziert wurden. Die Magie lag in der Bewegung: Durch das Verschieben und Überblenden der Glasplatten oder durch mechanische Vorrichtungen konnten einfache Animationen erzeugt werden. Bewegte Wolken, galoppierende Pferde oder tanzende Figuren verzauberten das Publikum und gaben einen ersten Vorgeschmack auf das, was der Film eines Tages leisten sollte.

 

Die Laterna Magica war nicht nur ein Unterhaltungsmedium. Sie fand in verschiedenen Bereichen Anwendung, von wissenschaftlichen Präsentationen bis hin zu religiösen und moralischen Belehrungen. Dennoch blieb die Vorstellung von echten, lebendig wirkenden Bildern zunächst ein Traum. Der Weg zur Erfindung des Films erforderte jedoch entscheidende technologische Durchbrüche, und der erste Schritt war die Entwicklung eines Verständnisses für die menschliche Wahrnehmung von Bewegung.

 

Die Entdeckung der Bildabfolge

Eine der fundamentalen Einsichten auf dem Weg zur Filmtechnik war das Prinzip der Persistenz des Sehens. Die menschliche Wahrnehmung ist so beschaffen, dass ein Bild für einen kurzen Moment im Gehirn nachwirkt, selbst wenn es schon nicht mehr sichtbar ist. Diese Nachwirkung sorgt dafür, dass eine Abfolge schnell wechselnder Bilder als fließende Bewegung wahrgenommen wird. Dieses Prinzip wurde schon früh genutzt, etwa in Zoetropen, Phenakistiskopen und ähnlichen Geräten, die mithilfe rotierender Scheiben oder Trommeln einfache, aber beeindruckende Animationen erzeugten. Diese Apparaturen zeigten Bilder in schneller Abfolge, die etwa eine Person beim Springen oder einen Vogel beim Fliegen darstellten, und simulierten so Bewegung.

 

Diese optischen Spielzeuge waren ein Phänomen des 19. Jahrhunderts und boten Unterhaltung für Menschen aller Altersgruppen. Sie waren in gewisser Weise die ersten greifbaren Demonstrationen des Konzepts, das später in den Film münden sollte: Eine Abfolge statischer Bilder erzeugt in der richtigen Geschwindigkeit den Eindruck kontinuierlicher Bewegung.

 

Das Wettrennen um die ersten Projektionen

Mit der Erkenntnis, dass das Geheimnis der bewegten Bilder in der Abfolge von Einzelbildern lag, setzte ein Wettlauf unter Erfindern ein, diese Bewegung auf größerer Leinwand darzustellen. Eine Schlüsselfigur in diesem Prozess war der Franzose Étienne-Jules Marey, ein Pionier in der Chronofotografie. Marey nutzte eine Art ›Fotogewehr‹, um Bewegungsabläufe von Tieren und Menschen auf Film festzuhalten. Seine Arbeiten hatten zwar in erster Linie wissenschaftlichen Charakter, doch sie legten den Grundstein für die Idee, Serien von Bildern so aufzunehmen, dass die Bewegung in Echtzeit wiedergegeben werden konnte.

 

Ein anderer wichtiger Name dieser Ära war der Engländer Eadweard Muybridge, der in den 1870er Jahren durch seine berühmten Serienfotografien eines galoppierenden Pferdes bekannt wurde. Muybridge hatte eine Vielzahl von Kameras nebeneinander aufgestellt, die nacheinander auslösten, um die Bewegung des Pferdes in einzelnen Phasen zu erfassen. Als die Bilder später in schneller Folge gezeigt wurden, entstand der Eindruck eines fließenden Bewegungsablaufs – ein Prinzip, das dem Kino im Wesentlichen zugrunde liegt.

 

Marey und Muybridge legten die theoretischen und technischen Grundlagen, doch der entscheidende Schritt zur Projektion von bewegten Bildern auf eine Leinwand wurde von anderen gemacht. Thomas Edison und sein Assistent William Kennedy Laurie Dickson entwickelten den Kinetographen, eine Kamera, die Serienbilder auf einem langen Streifen aus Zelluloidfilm festhalten konnte. Der dazugehörige Kinetoskop, eine Art Schaukasten, ermöglichte es einem einzelnen Betrachter, durch einen Schlitz in das Gerät zu blicken und die aufgenommenen bewegten Bilder zu sehen. Doch der Kinetoskop war noch keine Filmvorführung im modernen Sinne, da immer nur ein einzelner Zuschauer das Geschehen verfolgen konnte.

 

Die ersten Filmprojektionen

Der endgültige Schritt zur öffentlichen Projektion bewegter Bilder gelang den Brüdern Auguste und Louis Lumière. Sie entwickelten den Cinématographe, ein handliches Gerät, das sowohl als Kamera zur Aufnahme von Filmen als auch als Projektor diente. Am 28. Dezember 1895 veranstalteten sie im Salon Indien des Grand Café in Paris die erste öffentliche Vorführung von Filmen. Diese Veranstaltung markiert den symbolischen Beginn des Kinos, wie wir es heute kennen. Die gezeigten Filme waren kurz, teils nur wenige Sekunden lang, und bestanden aus einfachen Alltagsszenen wie ›Die Ankunft eines Zuges‹ oder ›Der Arbeiter verlässt die Fabrik‹. Doch für das damalige Publikum war diese Erfahrung revolutionär. Bewegte Bilder auf einer großen Leinwand zu sehen, in einem öffentlichen Raum, war ein magisches Erlebnis, das die Menschen in seinen Bann zog und eine völlig neue Form der Unterhaltung einleitete.

 

Die Entwicklung der Projektionstechnik war damit noch lange nicht abgeschlossen, doch die Lumière-Brüder hatten einen Durchbruch erzielt: Sie hatten bewiesen, dass es möglich war, eine große Anzahl von Menschen gleichzeitig mit bewegten Bildern zu begeistern. Die Geburtsstunde des Kinos war gekommen.

 

Zwischenfazit:

 

Von der Vision zur Realität

Was einst mit der Laterna Magica als simpler Projektion von statischen Bildern begann, mündete in den ersten, faszinierenden Filmvorführungen der Lumière-Brüder. Über Jahrhunderte hinweg hatten Menschen davon geträumt, die Illusion von Bewegung zu erzeugen, und es waren die Bemühungen von Wissenschaftlern, Erfindern und Visionären, die diesen Traum schließlich wahr werden ließen. Der Weg vom einfachen Schattenwurf bis zur ersten Filmprojektion war ein langer, aber er legte den Grundstein für eine Kunstform, die die Welt für immer verändern sollte.

Eadweard Muybridge und der Vorläufer des Films