Die Erfindung der Scientology - Lutz Spilker - E-Book

Die Erfindung der Scientology E-Book

Lutz Spilker

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Beschreibung

Kaum eine Organisation polarisiert so sehr wie Scientology. Für die einen ist sie ein innovatives System der Selbstverwirklichung, für die anderen eine umstrittene Bewegung mit sektenähnlichen Strukturen. Doch was genau macht Scientology aus? Wie entstand sie, und warum sorgt sie bis heute für Faszination und Kritik gleichermaßen? Dieses Buch beleuchtet die Entwicklung Scientologys von den ersten Ideen L. Ron Hubbards bis hin zu einer global agierenden Organisation. Es untersucht ihre Ideologie, ihre Methoden und ihre wirtschaftliche Struktur – sachlich, fundiert und ohne vorgefertigte Urteile. Warum wird Scientology von etablierten Religionsgemeinschaften angegriffen? Ist sie eine moderne Alternative zur traditionellen Spiritualität oder nur ein geschicktes Geschäftsmodell? Und welche Rolle spielen Macht, Kontrolle und Glaube in ihrem Erfolg? ›Die Erfindung der Scientology‹ analysiert eine der umstrittensten Bewegungen unserer Zeit mit einem nüchternen Blick und stellt die entscheidenden Fragen: Was ist Mythos, was ist Realität – und was bedeutet Scientology für die Zukunft religiöser Gemeinschaften?

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Eine Betrachtung

von

Lutz Spilker

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE ERFINDUNG DER SCIENTOLOGY – MACHT, GLAUBE UND GEMEINSCHAFT

 

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

 

Softcover ISBN: 978-3-384-55998-2

E-Book ISBN: 978-3-384-55999-9

 

© 2025 by Lutz Spilker

https://www.webbstar.de

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

 

Die im Buch verwendeten Grafiken entsprechen denNutzungsbestimmungen der Creative-Commons-Lizenzen (CC).

 

Frontcover:

Scientology building on Fountain in East Hollywood, Los Angeles, California

Photographer: Alexey Taktarov

 

Backcover:

Scientology building on Fountain in East Hollywood, Los Angeles, California.

Photographer: Matthew Field, http://www.photography.mattfield.com

 

Sämtliche Orte, Namen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind daher rein zufällig, jedoch keinesfalls beabsichtigt.

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, sind ohne ausdrückliche schriftliche

Genehmigung des Autors oder des Verlages untersagt. Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt

 

Inhalt

Das Prinzip der Erfindung

Vorwort

Ein neuer Weg der Spiritualität

Die Medien und der Mythos von Scientology

Der lange Schatten der Wissenschaft und des Glaubens

Abschließende Gedanken

Die Geburt einer Idee – L. Ron Hubbard und der Ursprung

Von der Science-Fiction zur neuen Lebensphilosophie

Dianetik – Das Fundament der Bewegung

Die Geburtsstunde einer neuen Lehre

Der Hype um Dianetik

Die ersten Anhänger und die Entstehung einer Bewegung

Von der Wissenschaft zur Religion

Ein Fundament, das bis heute trägt

Die Gründung der Scientology-Kirche

Von einer Lehre zu einer Institution

Die ersten Strukturen der Kirche

Expansion und rechtliche Herausforderungen

Der charismatische Anführer und seine Vision

Von einer Bewegung zur Institution

Expansion und Widerstand – Die frühen Jahre

Aufstieg, Kontroversen und erste Konflikte mit Behörden

Ein rasanter Aufstieg

Die ersten Kontroversen

Erste Konflikte mit staatlichen Institutionen

Scientologys Abwehrstrategie

Ein zäher Kampf um Legitimität

Der Bruch mit der Psychologie und Psychiatrie

Warum Scientology sich gegen etablierte Wissenschaften stellte

Dianetik versus akademische Psychologie

Der Vorwurf der Unterdrückung und Manipulation

Strategische Gründe für die Feindschaft

Die ›Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte‹

Auswirkungen und gesellschaftliche Wahrnehmung

Ein unversöhnlicher Konflikt

Der Weg zur offiziellen Religion

Die Bedeutung des religiösen Status

Die ersten juristischen Auseinandersetzungen

Juristische Kämpfe und Strategien

Internationale Anerkennung

Die Symbolik der Anerkennung

Non-Theismus und die Parallelen zum Buddhismus

Zwischen Spiritualität und Glaubensfreiheit

Eine Religion ohne Gott?

Dianetik und der Pfad zur Befreiung

Ähnliche Konzepte in neuer Gestalt

Unterschiedliche Herangehensweisen

Die individuelle Verantwortung im Vergleich

Ähnlichkeiten und fundamentale Unterschiede

Die Bruderschaft der Eingeweihten – Der innere Zirkel

Wer steuert die Organisation, und nach welchen Regeln?

Die Hierarchie des Einflusses

Regeln der Kontrolle

Das ›Sea Organization‹-Elitekorps

Der Kult der Unantastbaren

Die Macht über das Narrativ

Eine Festung der Macht

Der Brückenkauf zur Erleuchtung – Stufen und Kosten

Von ›Clear‹ bis ›Operating Thetan‹ – Ein Pfad mit Preisetikett

Auditing und Training

Die erste große Hürde

Der wahre Preis der Erleuchtung

Sofern sie zahlen können

L. Ron Hubbard – Genie, Prophet oder geschickter Geschäftsmann?

Eine kritische Betrachtung seines Wirkens und Nachlasses

Der Vielschreiber als Visionär

Die Erfindung von Dianetik und der Übergang zu Scientology

Der geschickte Geschäftsmann

Prophet oder Manipulator?

Kontrolle über den Mythos

Ein schillerndes Vermächtnis mit Schattenseiten

Der Mythos um ›Sea Org‹ – Die Eliteeinheit der Scientology

Militärische Strukturen innerhalb einer Religionsgemeinschaft

Von der See auf das Festland

Ränge, Befehlsstrukturen und Disziplinarmaßnahmen

Der psychologische Druck innerhalb der ›Sea Org‹

Leben für Scientology, aber zu welchem Preis?

Ein Relikt aus der Vergangenheit oder weiterhin ein Machtfaktor?

Eine Kirche mit militärischem Disziplinapparat

David Miscavige – Die neue Ära der Scientology

Der Aufstieg eines Vertrauten

Machtkampf um die Spitze

Der Umbau der Organisation

Konflikte mit der öffentlichen Wahrnehmung

Die heutige Scientology unter Miscavige

Eine Organisation im Wandel

Scientology und die Unterhaltungsindustrie

Hollywoods Rolle und prominente Anhänger

Die gezielte Anwerbung von Stars

Das Gesicht von Scientology

Weitere prominente Anhänger

Die dunkle Seite des Ruhms

Hollywood als Schutzschild

Kontrollmechanismen – Von Auditing bis Ethikkommission

Wie Scientology ihre Mitglieder bindet und diszipliniert

Die schrittweise Selbstoffenbarung

Gerichtsbarkeit innerhalb der Organisation

Der vollständige soziale Bruch

Der Weg der Wiedergutmachung

Ständige Überwachung und Denunziationskultur

Ein ausgeklügeltes System der Disziplinierung

Kritiker, Aussteiger und Whistleblower

Berichte aus dem Inneren und die Konsequenzen des Ausstiegs

Warum Mitglieder die Bewegung verlassen

Zerstörte Existenzen

Die größten Enthüllungen

Der lange Schatten Scientologys

Die rechtliche Dimension – Prozesse, Steuern und Gesetze

Von Anerkennung bis Verbot – Ein globales Rechtsgeflecht

Der lange Weg zur steuerlichen Anerkennung

Unterschiedliche Anerkennungen in verschiedenen Ländern

Verbote und Einschränkungen

Die Strategie der Scientology-Anwälte

Ein globales juristisches Netz

Weltweite Verbreitung und lokale Unterschiede

Warum Scientology in manchen Ländern floriert und anderswo verboten ist

Die Strategie der Expansion

Scientology als geschützte Religion

Zwischen Skepsis und Repression

Verbot und Verfolgung

Wachstum in neuen Märkten

Geld, Macht und Einfluss – Das wirtschaftliche Imperium

Der Preis der Erleuchtung

Der Druck zur Spende

Immobilien als Kapitalanlage

Der Einsatz kommerzieller Unternehmen

Der Kampf um Steuerbefreiung

Eine Religion als Finanzimperium

Die Scientology-Technologie – Ein alternatives Weltbild?

L. Ron Hubbards ›Studiertechnologie‹

Management und Unternehmensführung – Die ›Administrative Technologie‹

Gesundheitslehre und geistige Heilung

Eine Alternative mit Zukunft?

Ein geschlossenes System oder eine offene Philosophie?

Wissenschaft oder Pseudowissenschaft?

Wo die Lehren von Scientology mit der Realität kollidieren

Ein fragwürdiges Fundament

Ein pseudowissenschaftliches Werkzeug

Pseudowissenschaftliche Gesundheitsversprechen

Widerstand gegen wissenschaftliche Prüfung

Die evolutionäre Sackgasse eines Glaubenssystems

Eine Weltanschauung ohne wissenschaftliche Basis

Vergleich mit anderen modernen Bewegungen

Wie Scientology sich von New-Age-Ideologien und anderen Gruppen abhebt

Wissenschaftlichkeit als Abgrenzungskriterium

Hierarchische Struktur statt fluides Wachstum

Mangelnde Durchlässigkeit gegenüber anderen Ideologien

Finanzierungsmodelle und wirtschaftliche Interessen

Kontrolle und soziale Bindung der Mitglieder

Ein in sich geschlossenes System

Was bleibt von Scientology in der Zukunft?

Fortbestand durch Anpassung

Schwinden durch interne und externe Konflikte

Aufspaltung in verschiedene Strömungen

Das Ende durch Verbot oder gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit

Ein offenes Ende mit vielen Möglichkeiten

Über den Autor

In dieser Reihe sind bisher erschienen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemäß Scientology besteht der Mensch aus drei Teilen: dem Körper (einer, wie Hubbard sagt, biochemischen Maschine), dem Mind und dem Thetan. Der Mind teilt sich auf in den analytischen Mind, der eine Art fehlerlosen Computer darstellt, und den reaktiven Mind, der dafür sorgt, daß Menschen nicht gut sind.

 

L. Ronald Hubbard

 

Lafayette Ronald Hubbard (* 13. März 1911 in Tilden, Nebraska; † 24. Januar 1986 in San Luis Obispo, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Science-Fiction-, Pulp-Magazin- und Selbsthilfe-Autor. 1950 beschrieb er ein System von Psychotechniken (›Dianetik‹) und 1954 gründete er die Organisation Scientology.

Das Prinzip der Erfindung

 

 

 

 

 

 

Eine Erfindung ist etwas Erdachtes.

Jemand denkt sich etwas aus und stellt es zunächst erzählend vor. Das Erfundene lässt sich nicht anfassen, es existiert also nicht real – es ist ein Hirngespinst. Man kann es aufschreiben, wodurch es jedoch nicht real wird, sondern lediglich den Anschein von Realität erweckt.

Vor etwa 20.000 Jahren begann der Mensch sesshaft zu werden. Der Homo sapiens überlebte seine eigene Evolution allein durch zwei grundlegende Bedürfnisse: Nahrung und Paarung. Alle anderen, mittlerweile existierenden Bedürfnisse, Umstände und Institutionen sind Erfindungen – also etwas Erdachtes.

Auf dieser Prämisse basiert die Lesereihe ›Die Erfindung …‹ und sollte in diesem Sinne verstanden werden.

 

 

 

 

Vorwort

 

Im Zeitalter der globalisierten Kommunikation und der massiven Medienpräsenz hat jede neue Idee, jede Bewegung und jede Organisation nicht nur die Herausforderung, ihre Anhängerschaft zu vergrößern, sondern vor allem auch die Aufgabe, sich zu etablieren, verstanden und legitimiert zu werden. Es gibt Bewegungen, die aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken sind, deren Einfluss enorm gewachsen ist und deren Präsenz bis in die kleinsten Winkel der Gesellschaft reicht. Eine dieser Bewegungen ist die Scientology.

 

Das vorliegende Werk widmet sich der Entstehung und Entwicklung dieser kontroversen und zugleich faszinierenden Organisation. In der Untersuchung der ›Erfindung der Scientology‹ geht es weniger um einfache Antworten oder Bewertungen. Es ist vielmehr eine Reise, die den Leser dazu einlädt, eine der markantesten und provokantesten religiösen Bewegungen des 20. Jahrhunderts zu verstehen – ohne vorgefasste Meinungen und ohne die oftmals einseitige Wahrnehmung, die in den meisten Medien zu finden ist. Die Frage, die uns dabei begleitet, lautet: Was ist Scientology wirklich? Und wie kam es dazu, dass sie zu einer der bekanntesten, jedoch auch am meisten kritisierten Organisationen der Welt wurde?

 

Die Geschichte von Scientology beginnt im Jahr 1954, als der Science-Fiction-Autor L. Ron Hubbard seine sogenannte ›Church of Scientology‹ gründete, ein System von Glaubensvorstellungen, Praktiken und Prinzipien, das als Antwort auf die spirituellen und psychologischen Bedürfnisse seiner Zeit verstanden werden kann. Doch diese Geschichte ist weit mehr als die eines neuen Glaubenssystems. Sie ist die Geschichte einer Revolution im Umgang mit Spiritualität, einer Umgestaltung von Glauben und Selbsthilfe zu einem professionellen Unternehmen, das die Dynamik des Marktes ebenso versteht wie die der menschlichen Psyche.

 

Ein neuer Weg der Spiritualität

Zu Beginn war Scientology eine radikale Neuerung. Die Vorstellung, dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt, sein eigenes Bewusstsein zu erweitern und die eigene Realität zu gestalten, sprach vor allem jene an, die in den etablierten religiösen Strukturen des Christentums oder in anderen traditionellen Glaubensgemeinschaften keine Erfüllung mehr fanden. Was Scientology von anderen Glaubenssystemen unterschied, war nicht nur das Angebot einer spirituellen Reise, sondern auch die Art und Weise, wie dieser Weg vermarktet und institutionalisiert wurde. Während traditionelle religiöse Gemeinschaften auf Glauben, Rituale und dogmatische Prinzipien setzten, verschaffte Scientology ihren Anhängern ein klares, strukturiertes System, das auch eine starke Betonung auf individuelle Verantwortung und Selbstverwirklichung legte.

 

Doch Scientology ist nicht nur ein Glaube – sie ist ein Geschäftsmodell. Der Erfolg dieser Bewegung ist zu einem großen Teil auf die geschickte Anwendung von Marketingstrategien und auf das Management einer Anhängerschaft zurückzuführen, die sich weniger als religiöse Gemeinschaft versteht, sondern vielmehr als eine dynamische, unternehmerische Struktur, die ständig nach Wachstum und Erfolg strebt. Die Mitglieder von Scientology investieren nicht nur ihren Glauben, sondern auch ihr Geld in die Organisation, was sie zu einem festen Bestandteil der weltweiten Diskussion über Spiritualität, Unternehmertum und sogar Psychologie macht.

 

Die Medien und der Mythos von Scientology

Ein weiteres zentrales Thema, das dieses Buch behandelt, ist der Mythos, der sich um die Scientology gebildet hat. Die Organisation wird von vielen als eine Sekte oder als eine gefährliche, manipulative Gruppe wahrgenommen. Die Medienberichterstattung über Scientology hat oft negative Assoziationen hervorgebracht, und die Organisation ist regelmäßig Ziel von Skandalen und Vorwürfen, die ihre Methoden und Praktiken betreffen. Doch in diesem Buch möchten wir die Geschichte von Scientology nicht nur aus der Perspektive der Kritik betrachten, sondern auch die Gründe untersuchen, warum diese Organisation in den Augen vieler Menschen so erfolgreich geworden ist. Wir wollen verstehen, warum es Menschen gibt, die bereit sind, den Prinzipien und Idealen von Scientology zu folgen, und warum sie sich von der Bewegung nicht nur angezogen, sondern oft auch überzeugt fühlen.

 

Dabei müssen wir uns fragen, inwieweit die negative Berichterstattung über Scientology nicht ebenso ein Produkt der bestehenden gesellschaftlichen Normen und Ängste ist. Warum wird eine Organisation, die außerhalb der etablierten Kirchen und Glaubensgemeinschaften operiert, oft so rigoros verurteilt? Ist es tatsächlich die Struktur von Scientology, die für viele bedrohlich ist, oder ist es vielmehr die Tatsache, dass sie eine neue Form von Spiritualität und Gemeinschaft anbietet, die den traditionellen religiösen Institutionen den Rang abzulaufen droht? Diese Fragen, die bis heute nicht abschließend beantwortet sind, bilden einen zentralen Bestandteil unserer Untersuchung.

 

Der lange Schatten der Wissenschaft und des Glaubens

Das Phänomen Scientology wirft eine Vielzahl weiterer Fragen auf: Wie verhalten sich Wissenschaft und Glaube in einer Welt, die zunehmend von Rationalität und Skepsis geprägt ist? Wie viel ›Glaube‹ ist notwendig, um in einer zunehmend von Daten und Fakten dominierten Gesellschaft geistige und spirituelle Erfüllung zu finden? Die Tatsache, dass Scientology eine so enge Verknüpfung von ›Glauben‹ und ›Wissenschaft‹ geschaffen hat, lässt uns an die komplexe Beziehung zwischen diesen beiden Bereichen der menschlichen Erfahrung denken. Während traditionelle Religionen sich in der Vergangenheit weitgehend von der Wissenschaft distanzierten, indem sie auf metaphysische und übernatürliche Erklärungen setzten, hat Scientology auf eine neue Weise versucht, diese beiden Bereiche miteinander zu vereinen. Der Glaube an die ›Geistige Gesundheit‹ und die sogenannte ›Clear‹-Erfahrung wird nicht nur als spirituelles Ziel, sondern auch als wissenschaftlich erklärbares Konzept dargestellt.

 

Abschließende Gedanken

›Die Erfindung der Scientology‹ ist eine Geschichte von Innovation und Kontroversen, von Glaube und Kritik, von Unternehmertum und Spiritualität. Es ist eine Geschichte, die uns in eine neue Ära des religiösen und spirituellen Denkens führt, die nicht nur die westlichen Weltanschauungen herausfordert, sondern auch globale Gesellschaften dazu zwingt, ihre Vorstellungen von Glauben, Organisation und Gemeinschaft zu hinterfragen.