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Die Unternehmensumwelt ist darwinistisch geprägt. Gemäß der Allokationstheorie, welche den Marktmechanismus gestaltet, werden Produktionsressourcen primär in jenen Unternehmen eingesetzt, in welchen sie den meisten Nutzen erbringen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es suboptimal, Kapital und Mitarbeiter in ein nicht effizientes (respektive nicht überlebensfähiges) Unternehmen einzubringen. So werden Unternehmen basierend auf dem Marktmechanismus zum Ausscheiden gezwungen, wenn sie aufgrund von fehlender Marktflexibilität und Leistung nicht mehr fähig sind, den Anforderungen am Markt zu genügen. Wird ein nicht lebensfähiges Unternehmen zerschlagen, geschieht dies als Marktbereinigungsmaßnahme und im Sinne einer funktionierenden Marktwirtschaft. Wird jedoch ein an sich (ggf. durch eine Sanierung) lebens- und ertragsfähiges Unternehmen liquidiert, sind die daraus entstehenden negativen Konsequenzen nicht hinnehmbar. Hier setzt die Unternehmenssanierung an. Ziel dieser Studie ist es daher, neben den rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen primär die verschiedenen Möglichkeiten einer finanziellen Unternehmenssanierung darzustellen und exemplarisch zu stützen. Dabei wird explizit nur auf die finanzielle Sanierung eingegangen. Da jede Sanierung einer individuellen Anpassung an den Charakter, das Umfeld und den speziellen Gegebenheiten des Unternehmens bedarf, wird versucht, dem Leser einen Überblick über die verschiedenen allgemeinen Maßnahmen zu verschaffen, so dass es ihm ermöglicht wird, diese auf ein individuelles Unternehmen anzuwenden. In der vorliegenden Untersuchung wird zunächst auf die Insolvenztatbestände eingegangen, deren Erfüllung die Unternehmenssanierung wie ein Damoklesschwert stetig begleiten und gefährden. Anschließend soll der einer Sanierung vorausgehende idealtypische Krisenverlauf aufgezeigt werden. Daraufhin wird die zentrale betriebswirtschaftliche Fragestellung geklärt, unter welchen Umständen ein Unternehmen saniert werden sollte respektive die Zerschlagungsalternative zu wählen ist. Im anschließenden Kernteil werden die verschiedenen finanziellen Sanierungsmöglichkeiten ausführlich dargestellt und durch beispielhafte Anwendungen vertiefend erläutert. Dabei wird an dieser Stelle abgrenzend darauf hingewiesen, dass die finanzielle Unternehmenssanierung regelmäßig keine Krisenursachenbeseitigung darstellt. Nur im Zuge einer Reorganisation durch Sanierungsmaßnahmen in anderen Bereichen (bspw. Produktmanagement, Unternehmensführung) können versäumte Maßnahmen und Handlungen des Managements bereinigt werden, auf welchen eine Unternehmensschieflage vielmals basiert. Daher lässt sich die Unternehmenssanierung nicht nur auf finanzielle Sanierungsmaßnahmen einschränken, vielmehr stellen jene Maßnahmen aber den Kern zur Erhaltung der Lebensfähigkeit im Sanierungsprozess und darüber hinaus dar.
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