Die Frau in Rot - Samuel Sommer - kostenlos E-Book

Die Frau in Rot E-Book

Samuel Sommer

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein wiederkehrender Alptraum treibt Kevin immer mehr in den Wahnsinn. Dort lauert eine Frau in einem roten Kleid, die anscheinend seinen Tod will.

Kevin beginnt mit Hilfe seiner Freunde Gegenmaßnahmen zu ergreifen...

Die Frau in Rot ist eine spannende Dark Fantasy/Mystery-Horror-Kurzgeschichte von Samuel Sommer.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2020

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Samuel Sommer

Die Frau in Rot

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Impressum

 

Die Frau in Rot

 

Eine Mystery/Horrorkurzgeschichte

von Samuel Sommer

 

© Samuel Sommer 2019

Cover: KELLEPICS @Pixabay.com

1

 

Kevin lief eiligen Schrittes über die vierspurige Hauptstraße der Innenstadt, während um ihn herum drei Dutzend weiterer Passanten das grüne Männchen der Fußgängerampel gleichsam zielstrebig nutzten. Wie er selbst trugen die meisten Leute Anzüge, manche gar maßgeschneidert mitsamt passender Krawatten und blinkenden, schwarzen Schuhen. Die Hemden der Leute waren in der Regel weiß wie Schnee, manche auch blau und einige wenige leuchteten in knalligen Farben, bei denen Kevin sich sicher war, dass er so etwas niemals anziehen würde.

Kevin sah Laptops, die unter die Arme geklemmt waren, teure Aktentaschen aus Leder und nahezu jeder starrte auf den Bildschirm eines Handys, während Zeigefinger in geübter Manier über die Oberflächen wischten. Nicht wenige telefonierten und neben deutscher Sprache hörte er auch Englisch, Französisch, Italienisch und manchmal auch asiatische Sprachen, die für ihn alle exotisch und fremdartig klangen.

Es war ein typisches Bild zur Mittagszeit im Bankenviertel der Stadt. Die Mitarbeiter strömten aus den umstehenden Hochhäusern, um die knappe Pausenzeit für einen schnellen Happen zu nutzen. An den Bäckereien bildeten sich schon gegen halb zwölf die ersten Schlangen und belegte Brötchen und Teilchen gingen im Sekundentakt über den Tresen. Warme Kaffeebecher wurden ebenso gerne konsumiert wie ein Eis auf die Hand, das bei den momentanen, heißen Temperaturen für etwas Abkühlung sorgen konnte.

Nicht wenige waren auch einfach nur unterwegs zum nächsten Meeting und ärgerten sich über das Gewimmel an Leuten, die ihnen das Vorankommen schwer machten.

Kevin störte das Treiben nicht. Im Gegenteil. Er ließ sich einfach mittreiben, während er die viele Arbeit auf seinem Schreibtisch aus seinen Gedanken zu verbannen versuchte. Irgendwie gelang ihm das immer schlechter, je älter er wurde. Wieso gelang es ihm nur nicht, die Probleme dort zu lassen, wo sie hingehörten? Nämlich hinter die blinkenden Fassaden der wuchtigen Bankenhäuser.

Zielstrebig steuerte er den Bäcker seines Vertrauens an. Der lag etwas weiter weg, aber dafür hatte man auch die Chance einen Sitzplatz zu ergattern und in aller Ruhe seine Pause verbringen zu können. Noch hundert Meter und er würde aus dem gröbsten Gedränge der Leute heraus sein.

Dann sah er sie.

Sie tauchte unvermittelt zwischen den schwarzen Anzügen auf. Keine Chance, sie nicht wahrzunehmen. Das feuerrote Kleid war so auffällig wie ein Leuchtfeuer in tiefster Nacht und zwischen all der schwarzen und dunkelblauen Kleidung praktisch nicht zu übersehen. Sie lief auf schwarzen High-Heels, ihre Haare waren streng nach hinten gekämmt, ihr Gesicht so makellos wie ein weißes Blatt Papier.

Sie stand in der Masse der vorbeieilenden Banker und Geschäftsmänner, wurde scheinbar von niemandem wahrgenommen und die Menschen flossen einfach um sie herum, während sie langsam ihren Kopf drehte und ihm zielsicher plötzlich genau in die Augen sah.

Es war einer jener Blicke, die einen einfach trafen und gefangen nahmen. Ein Blickkontakt, den man mit Worten nur schwerlich beschreiben konnte. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und Kevin blieb wie angewurzelt stehen, brachte dabei beinahe die Choreografie der Menschenmassen aus dem Tritt, so dass die Leute mit verärgerten Mienen einen Weg um das neue Hindernis herum suchten.