Die gebrochenen Flügel. Eine tragische Liebesgeschichte - Khalil Gibran - E-Book

Die gebrochenen Flügel. Eine tragische Liebesgeschichte E-Book

Khalil Gibran

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Beschreibung

Eine Liebe, so rein wie Licht – und so zerbrechlich wie Glas

In "Die gebrochenen Flügel" erzählt Khalil Gibran die Geschichte einer Liebe, die nicht laut schreit, sondern leise flüstert. Es ist die Geschichte zweier junger Seelen, die einander begegnen – nicht zufällig, sondern wie zwei Sterne, die für einen kurzen Moment denselben Himmel teilen. Die namenlose Hauptfigur verliebt sich in Salma Karamy, eine junge Frau voller Anmut und Geist. Ihre Herzen finden zueinander in einer Welt, die ihre Sprache nicht versteht. Denn was zwischen ihnen wächst, ist mehr als Leidenschaft – es ist Seelenverwandtschaft, getragen von Stille, Blicken und dem unsichtbaren Band eines gemeinsamen Fühlens.

Zwischen Liebe und Gesetz – das stille Aufbegehren

Doch die Welt um sie kennt kein Erbarmen. Salma wird durch familiären und kirchlichen Zwang einem anderen versprochen – einem Mann, der nur Reichtum und Ansehen in sich trägt, aber kein Verständnis für die Zärtlichkeit des Herzens. Gibran zeichnet das Bild einer Gesellschaft, in der Ehre höher steht als Liebe und Gehorsam über Wahrheit triumphiert. Und doch: Die beiden Liebenden geben ihre Hoffnung nicht auf. In heimlichen Begegnungen leben sie das, was ihnen verwehrt bleibt – eine Liebe, die nicht besitzen will, sondern einfach sein darf.

Eine Hymne an das fühlende Herz

"Die gebrochenen Flügel" ist mehr als eine tragische Liebesgeschichte. Es ist ein Aufschrei – leise, aber unüberhörbar. Gegen die Unterdrückung der Frau, gegen religiöse Heuchelei, gegen jede Macht, die dem Herzen Grenzen setzt. Mit poetischer Klarheit und spiritueller Tiefe lässt Gibran die Liebe selbst sprechen. Seine Sprache ist Musik, seine Bilder sind Gebete. Dieses Werk ist wie ein warmer Wind, der über einen verwundeten Garten streicht – tröstend, heilend, erinnernd.

Für alle, die an die Liebe glauben – trotz allem

Ein Buch für jene, die wissen, dass wahre Liebe nicht immer bleibt, aber nie vergeht. Ein Buch für stille Rebellinnen, zärtliche Männer, und alle, die das Herz über das Gesetz stellen. Khalil Gibrans "Die gebrochenen Flügel" – ein leuchtender Klassiker, der bis heute bewegt.

Über Khalil Gibran

„Khalil Gibrans Worte erinnern uns daran, dass Freiheit nicht nur politisch, sondern auch innerlich ist. Seine Botschaft ist heute ebenso notwendig wie damals.“ - Barack Obama

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Khalil Gibran

DieGebrochenenFlügel

Eine tragische Liebesgeschichte

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß §44b UrhG („Text und Data Mining“) zu gewinnen, ist untersagt.

© 2025 aionas verlag

Khalil Gibran • Die gebrochenen Flügel

Übersetzung: Alexander Varell

 

aionas Verlag, Böhlaustraße 9, 99423 Weimar

Druck: Libri Plureos GmbH, Friedensallee 273, 22763 Hamburg

ISBN Printausgabe: 978-3-96545-091-2 ISBN eBook: 978-3-96545-094-3

Inhaltsverzeichnis
Prolog
Kapitel 1. Stille Trauer
Kapitel 2. Die hand des Schicksals
Kapitel 3. Pforte zum Schrein
Kapitel 4. Die weiße Fackel
Kapitel 5. Der Sturm
Kapitel 6. Der Feuersee
Kapitel 7. Vor dem Thron des Todes
Kapitel 8. Zwischen Christus und Ischtar
Kapitel 9. Das Opfer
Kapitel 10. Der Retter
Nachwort

Prolog

Ich war achtzehn, als die Liebe mir die Augen öffnete – mit ihrem magischen Licht, das meinen Geist zum ersten Mal wie feurige Finger auf stummer Haut berührte. Selma Karamy war die Erste, die meine Seele mit ihrer Schönheit erweckte, die mich in den Garten einer Zuneigung führte, in der Tage zu Träumen wurden und Nächte wie Hochzeiten vergingen.

Selma Karamy war es, die mich lehrte, Schönheit um ihrer selbst willen zu lieben, die mir durch ihre Zärtlichkeit das Geheimnis der Liebe offenbarte. Sie war die erste, die mir die Poesie des wirklichen Lebens vorsang.

Jeder junge Mann erinnert sich an seine erste Liebe. Er versucht, diesen seltsamen Moment einzufangen, jenen Augenblick, der sein tiefstes Empfinden für immer verändert – eine Erinnerung, süß und schmerzlich zugleich, die ihn trotz aller Bitterkeit glücklich macht.

Im Leben eines jeden gibt es eine „Selma“ – eine, die unvermittelt im Frühling des Lebens erscheint, die Einsamkeit mit Licht füllt, die Stille der Nächte mit Musik.

Ich war versunken in Gedanken, suchte die Bedeutung der Natur, das Geheimnis in Büchern und Schriften, als ich zum ersten Mal das Wort LIEBE hörte – geflüstert von Selmas Lippen. Mein Leben war ein Koma, leer und schwebend wie das Leben Adams im Paradies, bis Selma vor mir stand – eine Lichtsäule in der Dämmerung meines Daseins. Sie war die Eva meines Herzens, die es mit Wundern füllte, mit einem Sinn, den ich zuvor nicht kannte.

Die erste Eva führte Adam aus dem Paradies. Selma jedoch, mit ihrer Sanftheit und Liebe, ließ mich eintreten in ein Paradies reiner Zuneigung. Doch was Adam widerfuhr, geschah auch mir: Ein einziges Wort, scharf wie eine Klinge, ließ mich stürzen, trieb mich hinaus aus meinem Paradies – und das, ohne ein Gebot zu missachten, ohne die verbotene Frucht je zu kosten.

Heute, nach all den Jahren, ist nichts von diesem schönen Traum geblieben – nichts als schmerzliche Erinnerungen, die wie unsichtbare Flügel um mich flattern, mein Herz mit Trauer füllen und mir Tränen in die Augen treiben. Meine geliebte, meine schöne Selma ist fort, und nichts erinnert mehr an sie – außer meinem gebrochenen Herzen und einem Grab, das Zypressen säumen. Dies Grab und dieses Herz sind alles, was von ihr geblieben ist.

Die Stille, die über dem Grab wacht, gibt Gottes Geheimnis nicht preis. Das Flüstern der Äste, deren Wurzeln die Elemente eines Körpers umschließen, verrät nichts vom Mysterium des Todes. Doch durch das Seufzen meines Herzens verkünden sie den Lebenden das Drama, das Liebe, Schönheit und Tod geschrieben haben.

Oh, Freunde meiner Jugend, die ihr in Beirut verstreut lebt – wenn ihr am Friedhof am Rande des Kiefernwaldes vorübergeht, tretet leise ein. Geht langsam, damit eure Schritte die Ruhe der Toten nicht stören. Bleibt stehen an Selmas Grab, grüßt die Erde, die sie umschließt, und flüstert meinen Namen mit gesenkter Stimme. Sagt: „Hier wurden alle Hoffnungen Gibrans begraben, der jenseits der Meere als Gefangener der Liebe lebt. An diesem Ort verlor er sein Glück, trank seine Tränen und vergaß sein Lächeln.“

Hier, an diesem Grab, wächst Gibrans Kummer mit den Zypressen, und jede Nacht flackert sein Geist über der Erde, um Selma zu gedenken. In den Zweigen der Bäume klingt sein Wehklagen, er trauert, klagt, ruft nach ihr – nach der, die einst eine Melodie auf den Lippen des Lebens war und nun ein stilles Geheimnis in der Tiefe der Erde.

Oh, Gefährten meiner Jugend! Ich bitte euch im Namen derer, die euer Herz geliebt hat: Legt einen Kranz auf das verlassene Grab meiner Geliebten. Denn die Blumen, die ihr für Selma niederlegt, sind wie Tautropfen, die im Morgengrauen auf die Blätter einer welkenden Rose fallen.

Kapitel 1Stille Trauer

Meine Freunde, ihr erinnert euch sicher mit Freude an die Anfänge der Jugend und beklagt ihr Ende; ich aber denke an sie wie ein Gefangener an seine Gitterstäbe, an die Fesseln seines Kerkers. Ihr sprecht von jenen Jahren zwischen Kindheit und Erwachsensein wie von einer goldenen Ära, frei von Enge und Sorgen. Doch für mich waren es Jahre stillen Kummers, ein Samenkorn, das in mein Herz fiel, mit ihm wuchs und keinen Zugang zur Welt des Wissens und der Weisheit fand – bis die Liebe kam, die Türen des Herzens aufstieß und seine dunklen Winkel mit Licht erfüllte. Die Liebe gab mir eine Stimme – und Tränen.

Ihr erinnert euch an Gärten und Orangenhaine, an Plätze und Straßen, die eure Spiele kannten und euer leises Flüstern hörten. Auch ich erinnere mich – an einen wunderschönen Ort im Nordlibanon. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich jene Täler, durchtränkt von Magie und Würde, jene Berge, in Ruhm gehüllt, die sich dem Himmel entgegenstrecken. Und wenn ich mich vom Lärm der Stadt abwende, höre ich das Murmeln der Bäche und das Flüstern der Zweige. All diese Schönheiten, nach denen ich mich heute sehne wie ein Kind nach der Brust seiner Mutter, verwundeten einst meinen Geist. Gefangen in der Dämmerung meiner Jugend, litt ich wie ein Falke im Käfig, der durch die Gitterstäbe hindurch Vögel frei am Himmel kreisen sieht. Die Täler und Hügel entzündeten meine Fantasie, doch bittere Gedanken spannen ein Netz der Hoffnungslosigkeit um mein Herz.

Jedes Mal, wenn ich hinaus auf die Felder ging, kehrte ich enttäuscht zurück, ohne den Grund meiner Enttäuschung zu kennen. Jedes Mal, wenn mein Blick sich im grauen Himmel verlor, spürte ich, wie sich mein Herz zusammenzog. Jedes Mal, wenn ich das Singen der Vögel hörte, das Plätschern der Quellen, litt ich – ohne zu verstehen, warum. Man sagt, Unwissenheit mache den Menschen leer, und Leere mache ihn sorglos. Das mag für jene gelten, die tot geboren wurden, die wie gefrorene Leichen durch das Leben gehen. Doch der Junge, der viel fühlt und wenig weiß, ist das unglücklichste Geschöpf unter der Sonne, denn zwei Mächte ziehen ihn in entgegengesetzte Richtungen: Die eine hebt ihn empor, zeigt ihm durch einen Schleier aus Träumen die Schönheit der Welt. Die andere fesselt ihn an die Erde, wirft Staub in seine Augen und überschattet ihn mit Angst und Dunkelheit.

Die Einsamkeit hat weiche, seidige Hände – doch ihre Finger sind stark, und wenn sie das Herz ergreifen, presst sie es mit Schmerz. Die Einsamkeit ist Schwester des Kummers und Gefährtin der Seele, wenn sie nach Erkenntnis sucht.

Die Seele eines jungen Menschen, gezeichnet von Kummer, gleicht einer weißen Lilie, die eben erst ihre Blüten entfaltet. Sie bebt im Wind, öffnet ihr Herz dem ersten Licht des Tages und schließt sich wieder, wenn der Schatten der Nacht naht. Wenn ein Junge in seinen Spielen keine Zerstreuung, keine Freunde oder Gefährten hat, wird sein Leben zu einem engen Gefängnis, in dem er nur Spinnweben sieht und das Krauchen der Insekten hört.

Doch der Kummer, der mich in meiner Jugend heimsuchte, entsprang nicht dem Fehlen von Zeitvertreib – den hätte ich mir schaffen können. Er rührte nicht von Einsamkeit her – Freunde hätte ich finden können. Nein, dieser Kummer war eine innere Krankheit, die mich zur Einsamkeit trieb. Sie tötete in mir die Freude an Spiel und Vergnügen, nahm mir die Flügel der Jugend von den Schultern. Sie machte mich zu einer stillen Pfütze zwischen Bergen – ein Spiegel, der die Schatten der Geister und die Farben der Wolken einfing, doch keinen Fluss fand, um singend dem Meer entgegenzuströmen.

So war mein Leben, bis ich achtzehn wurde. Jenes Jahr war der Gipfel meines Daseins. Es erweckte Wissen in mir, ließ mich die Höhen und Tiefen der Menschheit begreifen. In diesem Jahr wurde ich neu geboren – denn wer nicht neu geboren wird, dessen Leben bleibt ein leeres Blatt im Buch der Existenz. In diesem Jahr sah ich die Engel des Himmels, die mich durch die Augen einer schönen Frau betrachteten. Ich sah auch die Teufel der Hölle, die im Herzen eines bösen Menschen tobten. Wer die Engel und Teufel nicht in der Schönheit und in der Bosheit des Lebens erkennt, bleibt fern vom Wissen – und seine Seele wird niemals wahre Zuneigung empfinden.

Kapitel 2Die hand des Schicksals

Im Frühling jenes wundervollen Jahres war ich in Beirut. Die Gärten leuchteten in voller Blüte, und die Erde war von jungem Grün bedeckt, als hätte sich dem Himmel ein uraltes Geheimnis der Erde offenbart. Die Orangen und Apfelbäume, die wie Huris oder Bräute erschienen – gesandt von der Natur, um Dichter zu inspirieren und die Fantasie zu beflügeln – trugen schneeweiße Gewänder aus duftenden Blüten.

Der Frühling ist überall schön, doch im Libanon ist er unvergleichlich. Er ist ein Geist, der die Welt durchstreift, aber über dem Libanon verweilt – mit Königen und Propheten spricht, mit den Flüssen die Lieder Salomons singt und mit den uralten Zedern den Ruhm der vergangenen Zeiten flüstert. Beirut, gereinigt vom Schlamm des Winters und befreit vom Staub des Sommers, gleicht einer Braut in ihrer ersten Blüte, einer Meerjungfrau, die am Rand eines Baches sitzt und ihr schimmerndes Haar im Licht der Sonne trocknet.

An einem dieser NisanTage besuchte ich einen Freund, dessen Haus abseits der geschäftigen Stadt lag. Während wir uns unterhielten, trat ein würdevoller Mann, etwa 65 Jahre alt, ein. Als ich aufstand, um ihn zu begrüßen, stellte mein Freund ihn mir als Farris Effandi Karamy vor und nannte ihm mit warmen Worten meinen Namen. Der alte Mann betrachtete mich einen Moment, legte die Fingerspitzen an seine Stirn, als wollte er eine vergessene Erinnerung wecken, und trat dann mit einem Lächeln näher.

„Sie sind der Sohn eines alten Freundes von mir“, sagte er. „Ich freue mich, ihn in Ihnen wiederzuerkennen.“

Seine Worte rührten mich tief, und eine unerklärliche Nähe zog mich zu ihm, wie ein Vogel instinktiv sein Nest sucht, wenn ein Sturm aufzieht. Als wir uns setzten, erzählte er von seiner Freundschaft mit meinem Vater, erinnerte sich an die Tage, die sie gemeinsam verbracht hatten. Alte Männer erinnern sich gern an ihre Jugend wie Heimatlose an das Land ihrer Kindheit, erzählen ihre Geschichten mit der Freude eines Dichters, der sein schönstes Lied singt. Sie leben in der Vergangenheit, weil die Gegenwart zu flüchtig ist und die Zukunft sie nur dem Vergessen des Grabes näherzubringen scheint.

Die Zeit verstrich wie der Schatten der Bäume über einer Wiese, und als Farris Effandi sich verabschiedete, legte er seine linke Hand auf meine Schulter, drückte meine rechte und sagte: „Seit zwanzig Jahren habe ich Ihren Vater nicht gesehen.

---ENDE DER LESEPROBE---