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Thriller von Peter Wilkening (399) Der 55-jährige Friedhofsverwalter Friedrich Dietering trifft in einer Phase seines Lebens, in der er sein Leben schon für abgeschlossen hält und viel über seine bewegte, unbeschwerte Jugend nachdenkt, auf die schöne junge Sophie, die er über alles begehrt. Durch sie gerät er in Konflikt mit einem Geheimbund, der mit der Islam Sturm Schutz Abteilung (ISSA) zusammen arbeitet und die Wirtschaft und die Politik aus dem Hintergrund bestimmt sowie skrupellos gegen die vorgeht, die sein Emporkommen gefährden. So befinden sich Sophie, ihr Freund und Friedrich bald in Lebensgefahr. Haben sie eine Chance gegen den weltweit operierenden, elitären Club und der ISSA, die als Zeichen ihrer Macht Frauen nach mittelalterlichen Ritualen züchtigen und vergewaltigen? Ist die Welt noch zu retten? Peter Wilkening geboren am 12.6.1962 in Bremerhaven, gelebt in Berlin und Bärenklau (Oberkrämer), verstorben am 3.7.2018
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Die geheime Macht: Thriller
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Thriller von Peter Wilkening
Der 55-jährige Friedhofsverwalter Friedrich Dietering trifft in einer Phase seines Lebens, in der er sein Leben schon für abgeschlossen hält und viel über seine bewegte, unbeschwerte Jugend nachdenkt, auf die schöne junge Sophie, die er über alles begehrt. Durch sie gerät er in Konflikt mit einem Geheimbund, der mit der Islam Sturm Schutz Abteilung (ISSA) zusammen arbeitet und die Wirtschaft und die Politik aus dem Hintergrund bestimmt sowie skrupellos gegen die vorgeht, die sein Emporkommen gefährden. So befinden sich Sophie, ihr Freund und Friedrich bald in Lebensgefahr. Haben sie eine Chance gegen den weltweit operierenden, elitären Club und der ISSA, die als Zeichen ihrer Macht Frauen nach mittelalterlichen Ritualen züchtigen und vergewaltigen? Ist die Welt noch zu retten?
Peter Wilkening geboren am 12.6.1962 in Bremerhaven, gelebt in Berlin und Bärenklau (Oberkrämer), verstorben am 3.7.2018
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
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Friedrich Dietering schreckt mitten in der Nacht hoch. Er versucht sich an seinen Traum zu erinnern. Aber das gelingt ihm nicht. Er weiß nur soviel: Es war ein böser Traum, ein Albtraum! Die Unterbrechung seines Schlafes ist typisch für die letzten Tage. Die Schlafstörungen sind plötzlich gekommen. Dietering kennt die Ursache nicht. Eigentlich geht es ihm soweit ganz gut. Er hat keine gesundheitlichen Probleme. Jedenfalls dachte er das bisher. Friedrich wälzt sich im Bett herum und schließt die Augen. Vielleicht kann er ja gleich wieder einschlafen. Doch in der bedrohlich wirkenden Dunkelheit kommen unweigerlich die Gedanken, die seine Müdigkeit bekämpfen und ihn wach halten. Es sind die Erinnerungen an Kindheitserlebnisse. Ungeordnet, scheinbar zufällig ausgewählt. So sieht er sich als zehnjähriger Junge im Schlafzimmer seiner Eltern. Sein Vater duscht gerade und seine Mutter bereitet unten in der Küche das Frühstück vor. Friedrich sucht und findet das Portemonnaie in der Hose seines Vaters. Er entnimmt zwei Fünf-Mark-Münzen und verstaut die Geldbörse rasch wieder in der Hosentasche. Doch zu spät! In diesem Moment geht die Tür auf und sein Vater kommt herein. Das Bild, das sich ihm bietet, überrascht ihn. Er findet zunächst keine Worte dafür: „Friedrich, was machst du denn da“, fragt er endlich. Natürlich nur eine rhetorische Frage. Er sieht ja schließlich, was sein Sohn getan hat. Friedrich fängt jämmerlich an zu weinen. Aus Wut und Enttäuschung über sich selbst. Er verlässt, ohne ein Wort zu sagen, das Schlafzimmer. Auch sein Vater sagt nichts mehr. Es wurde seitdem nie mehr über diesen Vorfall gesprochen. Nun ist er hellwach. Er schaltet das Licht ein. Die Nachttischlampe wirft einen grellen Lichtkegel auf sein Kopfkissen. Er schaut auf die große Wanduhr und stellt fest, dass er noch drei Stunden Zeit hat bis zum Aufstehen. Dann wird sein Wecker unerbittlich klingeln, damit er seinen Dienst als Friedhofsverwalter pünktlich um sieben Uhr aufnehmen kann. Sein Arbeitsplatz ist der große städtische Schloss-Friedhof. Dorthin ist er von seinem Arbeitgeber, der Stadt, aus der Hauptverwaltung versetzt worden. Dies nach einem Zerwürfnis mit seinen Vorgesetzten. Er würde von Mobbing sprechen, dem er sich jahrelang ausgesetzt sah. Aber sicherlich ist das nur seine ganz persönliche Einschätzung. Friedrich wird von einer großen Unruhe erfasst und kann nicht mehr liegen bleiben. Er muss aufstehen. Was soll er jetzt tun? Er könnte Zeitung lesen, vorausgesetzt, dass sich seine Zeitung schon im Briefkasten befindet. Aber eigentlich hat er dazu gar keine Lust. Stattdessen sucht er sein Arbeitszimmer auf und schaltet den Computer ein. Ihm ist der Einfall gekommen, seine Emails zu checken. Das hat er länger nicht mehr getan. Nachdem er den Posteingang aufgerufen hat, studiert er die empfangenden Nachrichten. Wieder nur Werbung. Nein, halt! Fast hätte er auch die letzte neue Mitteilung gelöscht. Schon allein der Betreff: „Sitzung des NGLR am 26.08.2015“ macht ihn stutzig und irritiert ihn. Was bedeutet das? Was heißt das? „NGLR“? Er weiß es nicht. Diese Abkürzung hat er noch nie gehört. Rasch liest er den weiteren Inhalt der Email: „Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit lade ich Sie zur nächsten Sitzung des NGLR ein. In der Anlage erhalten Sie die entsprechende Tagesordnung und das Protokoll der letzten Sitzung. Wir treffen uns am 26.08.2015 um 19.00 Uhr im Hotel ´Exklusiv`. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Dr. Meier, Geschäftsführer!“ Was soll er davon halten? Warum hat gerade er diese Email erhalten? Es handelt sich sicherlich nur um einen Irrtum, eine fehlgeleitete Nachricht. Aber die Anhänge wird er lieber nicht öffnen. Immer wieder hört man von falschen Emails, die einen Virus nach sich ziehen. Also löscht er die ganze Email und beendet das Email-Programm.
Der siebenjährige Friedrich geht gelangweilt den Weg entlang. Da sieht er das Fahrrad, das am Gartenzaun lehnt. Ihm sitzt der Schalk im Nacken. Er sucht und findet das Ventil des Vorderreifens. Mit einem Grinsen im Gesicht öffnet er es und lässt die Luft heraus. Gerade, als er flüchten will, greift eine Hand über den Gartenzaun nach ihm und er bekommt es mit der Angst zu tun. Er will weglaufen, schafft es aber nicht, da er festgehalten wird. „Halt, hier geblieben“, ruft die aufgebrachte Frau mittleren Alters. Mit aller Kraft kann er sich losreißen und davonrennen. Schwer atmend erreicht er den heimischen Garten und versteckt sich hinter einem Busch. Das gibt Ärger. Mindestens eine Tracht Prügel oder Stubenarrest und Fernsehverbot. Könnte er doch nur die ganze Angelegenheit wieder rückgängig machen. Er ist wütend über sich selbst und fängt an, zu brüllen und zu weinen. Da sieht er die Frau, wie sie den Weg entlang eilt. Ihre Blicke treffen sich. „Ah, hab ich dich, du Strolch!“ Durch den Lärm aufmerksam geworden, haben sich mittlerweile auch seine Mutter und sein älterer Bruder Ronald im Garten eingefunden. Ronald begrüßt artig die Frau. Es ist seine Klassenlehrerin. Diese Erkenntnis führt dazu, dass Friedrich nunmehr wie ein Verrückter laut schimpfend durch den Garten rennt. Seine Mutter setzt dem Treiben ein Ende und schickt ihren unartigen Sohn ins Haus. Ronald kann ein Grinsen nicht verbergen. Das hätte er sich bei seiner Klassenlehrerin nicht getraut. Friedrichs Strafe fällt moderat aus: Eine leichte Ohrfeige, verabreicht am Abend durch seinen gestressten Vater.
Er wacht wieder mitten in der Nacht auf. Es ist zwei Uhr. Um die bevorstehenden Stunden der Schlaflosigkeit sinnvoll nutzen zu können, schaltet er seinen PC ein. Ihm fällt ein, dass er im Internet nachsehen wollte, ob er etwas über „NGLR“ findet. Und tatsächlich gleich beim 1. Versuch erfährt er, was die Abkürzung bedeutet: „Neue Große Liberale Republik“. Das macht ihn auch nicht viel schlauer. Er studiert die weiteren Seiten: „Bei der NGLR handelt es sich nicht um eine Partei, sondern um eine außerparlamentarische Organisation, die bei Wahlen nicht antritt und politisch zwischen der AFB (Aktion für den Bund), PERGOLA (Pazifistische Europäer rufen gern: „Olaf“), LDP (Liberale Deutsche Partei) und CPD (Christliche Partei Deutschland) angesiedelt ist. Die NGLR hat etwa 100 Mitglieder und meidet die Öffentlichkeit, insbesondere Fernsehauftritte. Dadurch gibt es nur wenige Informationen über diese Vereinigung.“ Das reicht erst einmal. Also ist die NGLR nichts weiter als eine harmlose, unwichtige, ja wahrscheinlich sogar überflüssige Gruppierung, die lediglich in Nuancen abweicht vom aktuellen Gedankengut und Zeitgeist. Typisch deutsch eben. Was soll er sich überhaupt darüber Gedanken machen? Ihn interessiert doch Politik schon seit längerer Zeit nicht mehr. Er beendet die Internet-Sitzung und legt sich wieder ins Bett. Erwartungsgemäß kann er nicht einschlafen. Friedrich lässt den Arbeitstag Revue passieren. Es tut ihm leid, dass er seinem Stellvertreter eine Abmahnung erteilen musste, aber bei Alkohol am Arbeitsplatz gibt es keine andere Möglichkeit. Ansonsten war es relativ ruhig auf dem Friedhof, dem er vorsteht. Die neue Urnengemeinschaftsanlage (UGA) wird sehr gut angenommen. Bei den Beerdigungszahlen konnte ein Anstieg um 50 % verzeichnet werden. Ein wenig schmunzeln muss er schon über den Protest, den seine Kollegen und Verwalter von anderen Friedhöfen artikulieren, in dem sie ihm Preis-Dumping vorwerfen. Da klingelt der Wecker. Es ist fünf Uhr, er muss aufstehen.
Er kommt heute früher nach Hause. Noch bevor er sein Reihenhaus betreten hat, ahnt er, dass etwas nicht stimmt. Rasch schließt er die Eingangstür auf und öffnet sie. Sein Blick fällt sofort auf die offene Terrassentür. Jemand hat sie aufgebrochen. Er bekommt einen gehörigen Schreck. Seine Hände zittern. Ist der Einbrecher noch im Haus? Friedrich weiß es nicht. Woher auch? Jedenfalls hat er große Angst. Er eilt in die offene Küche und holt sich ein großes Brotmesser. So bewaffnet, wagt er sich ins Obergeschoss. Langsam tastet er sich vor. Da sieht er die Bescherung: Sein Arbeitszimmer ist verwüstet. Sämtliche Unterlagen und Schreibutensilien liegen auf dem Boden verstreut und der PC fehlt. Sonst scheint alles da zu sein. Sicherheitshalber macht Friedrich einen Rundgang durchs Haus, inspiziert dabei auch den Keller. Der Einbrecher befindet sich nicht mehr im Haus. Schließlich ruft er die Polizei an.
Es ist spät am Abend. Friedrich sitzt im Dunkeln auf der Terrasse und lässt seine Gedanken schweifen. Er hält ein Glas Rotwein in der Hand und genießt die warme Sommerluft. Seine Nerven beruhigen sich langsam wieder. Der Alkohol tut seine Wirkung. Nachdem die Polizei seine Anzeige wegen Einbruchdiebstahl aufgenommen und eventuelle Spuren gesichert hat, kehrt wieder etwas Ruhe ein. Bedingt durch die bestehende Anti-Einbruchs-Gruppe aus Bürgern und Polizisten in seinem Ort, ist die Zahl der Einbrüche rapide zurück gegangen. Warum hat es dann gerade ihn erwischt? Es hätte doch viel lukrativere Objekte gegeben. Und warum wurde nur sein mindestens zehn Jahre, eher fünfzehn Jahre alter PC gestohlen? Der hat vielleicht noch einen Wert von 100 Euro. Das sieht ja fast so aus, als ob es der Einbrecher allein auf dieses Gerät abgesehen hatte. Aber warum? Aus welchem Grund? Er hat keine Ahnung. So vergehen die Stunden und es ist Mitternacht geworden. Friedrich denkt zurück an seine Kindheit. An den Bandenkrieg, der sich in seiner Grundschulzeit ereignet. Er ist in der sechsten Klasse der Anführer von etwa 15 Mitschülern. Die andere Hälfte der Klasse wird von seinem Widersacher Horst Längsmüller angeführt. Horst sieht gut aus und ist in der Schule der Mädchenschwarm. Er ist größer und breiter als Friedrich. Nach mehreren Auseinandersetzungen kommt es eines Tages nach dem Unterricht auf der Wiese vor der Schule zum finalen Kampf zwischen den Beiden. Die Anfeuerungsrufe im Ohr legt Friedrich los wie die Feuerwehr und hat damit das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er holt mit seinen dünnen Armen weit aus und schlägt den siegessicheren, nun aber zunehmend verunsicherten Horst immer wieder ins Gesicht. Die Vielzahl der Schläge verfehlt ihre Wirkung nicht. Das tut richtig weh und der große Horst muss einsehen, dass heute gegen den mit seinen längeren Armen wie ein Verrückter wild zuschlagenden Friedrich kein Kraut gewachsen ist. Horst gibt den Kampf auf, um seine persönliche Schädigung in Grenzen halten zu können. Friedrichs Anhänger applaudieren und jubeln und die Mädchen versorgen ihn aus dem nahen Süßwaren-Geschäft mit frischer Coca Cola. Dann verlässt Friedrich mit seinen Getreuen das Schlachtfeld und zieht von dannen. Horst revanchiert sich auf seine Art. Bei einem Rugby-Spiel auf der besagten Wiese vor der Grundschule macht er aus dem Getümmel heraus Ernst und schlägt Friedrich ein blaues Auge. Ihre Wege trennen sich nach der sechsten Klasse. Während Horst die Realschule besucht, geht Friedrich aufs Gymnasium. So verlieren sie sich aus den Augen. Jahre später hört Friedrich über ihn, dass er an einer Überdosis Heroin gestorben ist.
Es ist Samstagnachmittag. Die Zuschauer klatschen, johlen und pfeifen, je nach dem Spielverlauf. In der VIP - Lounge des Stadions treffen sich drei Männer, die sich nur durch ihre Krawatten unterscheiden. Der Mann mit der roten Krawatte ergreift das Wort: „Jetzt sind wir mal wieder mit der Meisterschaft dran! Ihr habt sie in den beiden letzten Jahren bekommen!“ „Na, gut, dann kriegen wir aber den Pokal“, entgegnet der Herr mit dem gelben Schlips. „Und wir gehen wieder leer aus! Das kommt nicht in Frage“, wirft der Mann mit der grünen Krawatte ein. Der rote Krawattenträger versucht zu beschwichtigen: „Ich könnte mir eine höhere Ausgleichszahlung und einen lukrativen Spielerwechsel vorstellen.“ „Gut, abgemacht“, stimmt der grüne Schlipsträger zu. Ein fester Händedruck besiegelt den Deal. „Lasst uns darauf trinken“, ruft der Herr mit der roten Krawatte aus und ergänzt: „Ich werde mit den Beteiligten reden.“ Da bricht der Jubel los. Die Heimmannschaft hat gerade das 1:0 geschossen.
Friedrich Dietering verbringt seinen Feierabend im Garten. Er wässert mit dem Gartenschlauch die Blumen und die trockenen Rasenstellen. Das ist seine Lieblingsbeschäftigung. Dabei kann er am Besten abschalten, seine Seele baumeln lassen. Plötzlich sieht er vor sich auf dem Rasen etwas Weißes aufblitzen. Was ist das denn? Ein Stückchen Papier vielleicht? Er stellt das Wasser ab und bückt sich danach. Es ist eine Visitenkarte. Friedrich liest die Aufschrift: „Hotel Exklusiv“. Wer hat die denn hier verloren? Die Erkenntnis erfasst ihn schlagartig. Es muss der Einbrecher gewesen sein. Wer sonst hatte in letzter Zeit in seinem Garten zu schaffen? Wieso kommt ihm der Name des Hotels so bekannt vor? Wieder meldet sich sein Gedächtnis. Die seltsame Email, die er vor einigen Wochen von der „NGLR“ erhalten hatte, enthielt als Ort der nächsten Zusammenkunft: das Hotel „Exklusiv“. An das Datum und die Uhrzeit kann er sich nicht mehr erinnern. War es nicht der 21.08.2015 um 18.00Uhr? Oder der 25.08.2015 um 20.00 Uhr? Nein! Er kann es nicht sagen. Warum hat er diese Email nur gleich gelöscht? Friedrich holt sich aus dem Keller eine Flasche Bier und setzt sich auf die Terrasse. Er genießt die letzten Sonnenstrahlen des Tages und die abendliche Ruhe. Er beobachtet die Wolken am Himmel und freut sich über das nahe Wiehern eines Pferdes. Ihm fallen die Augen zu. Friedrich rennt als Kind vor dem Mann weg, den sie „Trager“ nennen. Es sind noch 50 Meter bis zum Ausgang des Firmengeländes. Schafft er es bis dahin, ohne von „Trager“ eingeholt zu werden, darf ihn niemand mehr anfassen. Aber der Mann mit dem blauen Kittel hinter ihm beschleunigt und hat ihn fast erreicht. Friedrich spürt schon den Atem seines Verfolgers im Nacken, da wird er unsanft zurück gerissen und festgehalten. Verzweifelt versucht sich der Junge los zu reißen, doch er hat keine Chance. Zur Strafe wird er trotz aller Proteste in den Bauwagen eingesperrt.
Friedrich sitzt im Foyer des Hotels „Exklusiv“ in der Nähe der Rezeption und des Eingangs. Vor ihm steht ein Cocktail, an dem er sich schon den ganzen Abend über festhält. Heute ist bereits der fünfte Tag, den er hier ab 17.00 Uhr verbringt. Er hatte für sich als Zielkorridor den Zeitraum vom 21.08. bis zum 26.08.2015 ausgewählt. Bisher ohne Erfolg. Friedrich glaubt auch nicht, dass heute noch etwas passiert. Es ist 20.45 Uhr, also langsam Zeit zum Aufbruch. Somit bleibt ihm nur noch der morgige Tag für seine „Ermittlungen“. Er winkt dem Kellner und zahlt. Er steigt in seinen Wagen ein und fährt nach Hause. Vor dem Fernseher sitzend, schläft er bald ein. Der achtjährige Friedrich ist auf dem Heimweg von der Schule. Da sieht er vor sich seinen älteren Bruder Ronald. Jedenfalls denkt er, dass es sich um ihn handelt und ruft: „Hey, Ronald, warte mal!“ Der so Angesprochene dreht sich um und bleibt stehen. Friedrich beeilt sich, zu ihm zu kommen. Als er ihn erreicht, erkennt er seinen Irrtum. Es ist nicht sein Bruder. Doch nun ist es zu spät. Der fremde Junge blickt ihn zornig an. In seinen Augen blitzt grenzenlose Wut auf: „Wat willste von mir? Jetzt kriegste wat!“ Ehe sich Friedrich versieht, landen bereits die ersten Faustschläge in seinem Gesicht. Er verspürt große Schmerzen, wagt sich aber nicht zu wehren, ist der „Schläger“ doch viel größer und stärker und mindestens vierzehn Jahre alt. „Ich werde dich zu Boden prügeln“, ruft der Unbekannte aus. Das kann er haben, denkt sich Friedrich und lässt sich theatralisch fallen. Als er am Boden liegt und weint, hört der große Junge tatsächlich auf ihn zu schlagen. Mit seiner Warnung: „Das nächste Mal gibt es noch mehr, wenn ich dich wiedersehe“, setzt der fremde Junge seinen Weg fort. Friedrich bleibt vorsichtshalber noch einige Minuten liegen, bis er ihn nicht mehr sieht.
Im Wald. Zwei Männer mittleren Alters machen einen Spaziergang. Niemand achtet auf sie, dazu sehen sie zu unscheinbar aus. Ihre dunklen Mäntel verschmelzen mit dem diffusen Licht der Abenddämmerung. Es regnet. Die beiden Männer unterhalten sich leise über die nächsten Wahlen. „Das Ergebnis sollte dem der letzten Wahl entsprechen“, führt der größere von den Beiden aus. „Also wieder eine Super-Koalition“, stellt der kleinere Mann fragend fest. „Ja, genau und zwar so lange, bis die Koalitions-Gegner von der Bildfläche verschwunden ist!“ „Geht in Ordnung, ich kümmere mich um alles Weitere.“ „Vielen Dank!“ Ein dicker Briefumschlag wechselt den Besitzer.
Friedrich ist zwölf Jahre alt. Er hat einen Streit mit seinem kleineren Bruder. Beide wollen zuerst ins Haus gelangen. Doch der Schlüssel steckt von innen. Da rennt Bernd los, die Eingangstreppe hinunter. Das Küchenfenster ist auf. Er springt auf das Geländer, das den Kellerschacht umgibt und versucht, sich am Fenster hochzuziehen. In diesem Moment hat Friedrich ihn erreicht. Die beiden Brüder befinden sich auf gleicher Höhe. Ein Gerangel setzt ein. Plötzlich verliert Bernd seinen Halt und stürzt in den Kellerschacht. Er schlägt mit dem Kopf hart auf dem Steinboden auf und ist sofort bewusstlos. Friedrich ist geschockt und bekommt einen Schreikrampf. Zum Glück kommt gerade seine Mutter vom Einkaufen zurück: „Was ist denn hier los?“ Sie erkennt das Ausmaß des Unglücks und alarmiert den Rettungswagen. Am späten Abend kommt Bernd im Krankenhaus wieder zu sich. Er hat eine schwere Gehirnerschütterung. Der anfängliche Verdacht auf Schädelbasisbruch hat sich glücklicherweise nicht bestätigt.
Friedrich sitzt an seinem Arbeitsplatz und bearbeitet die Posteingänge. Wieder drei Beschwerden in Sachen: „Gießkannen-Posse“. Während seines dreiwöchigen Urlaubes hatte sein Vertreter für einen Eklat gesorgt, indem er den Friedhofsarbeitern die Anweisung gab, alle auf dem Friedhof von den Friedhofsbesuchern angeschlossenen Gießkannen zu entsorgen. Ein Riesen-Aufschrei der Friedhofsnutzer war trotz mehrmaliger Ankündigung durch die Verwaltung die Folge. Der Friedhof wurde mit Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Diebstahl überhäuft und die Boulevard-Presse berichtete in aller Ausführlichkeit über diesen Konflikt. Die fleißigen Friedhofsarbeiter brachten es allerdings nicht übers Herz, die Gießkannen wegzuschmeißen, sondern sammelten sie zunächst in einem freien Lagerraum. Dort liegen sie noch heute und warten auf ihre weitere Verwendung. Denn bislang lehnen es die Grabberechtigten ab, dem Entgegenkommen der Friedhofsverwaltung zu folgen und ihre Gießkannen zurückzunehmen. Sie fordern stattdessen eine neue Gießkanne und den Ersatz des defekten Vorhängeschlosses. Es sei ihnen nicht zuzumuten, ihre Gießkanne aus dem lieblos angehäuften Berg von Gießkannen herauszusuchen. Die Landesanwaltschaft hat in dieser Angelegenheit ein öffentliches Interesse verneint und auf den zivilrechtlichen Rechtsweg verwiesen. Der Friedhofsträger, das ist die vorgesetzte Stelle des Friedhofsverwalters, ist bereit, die kaputten Schlösser zu ersetzen, nicht aber die noch gebrauchsfähigen Gießkannen. Friedrich legt mit einem tiefen Seufzer die Unterlagen beiseite und schaut auf seine Uhr. Es ist 16.25 Uhr. Er muss sich beeilen, will er nicht die letzte Chance verpassen, Näheres über die Neue Große Liberale Republik (NGLR) in Erfahrung zu bringen. Er hat irgendwie das Gefühl, dass es heute klappen könnte. Friedrich steigt in sein Fahrzeug, einen schwarzen, 16 Jahre alten Skoda Octavia, ein. Es handelt sich um die 1,9 TDI Version mit einem Rußpartikel-Filter. Insbesondere die Kraftstoff-Verbrauchswerte stellen sich als besonders günstig dar, so dass er sich von seinem alten Gefährt einfach nicht trennen kann. Genau um 17.00 Uhr hält er vor dem Hotel „Exklusiv“ an. Zunächst sieht es so aus, als ob er einen fast schon normalen Abend ohne besondere Ereignisse verbringen würde. Doch kurz vor sieben Uhr wird es hektisch im Foyer. Drei Herren in schwarzen Anzügen und zwei Damen in grauen Hosenanzügen betreten das Hotel und werden von mehreren Bodyguards in den hinteren Bereich geleitet. Jetzt sieht Friedrich auch die vorgefahrenen schwarzen Luxus-Limousinen. Einer der Leibwächter dreht sich herum und blickt ihn misstrauisch an. Der Friedhofsverwalter guckt schnell weg und vermeidet weiteren Blickkontakt. Doch zu spät, der breitschultrige Mann kommt schon auf Friedrich zu, mustert ihn ganz genau und schnauzt ihn an: „Kennen wir uns? Was machst du hier, Freundchen?“ Friedrich versucht cool zu bleiben, gleichwohl ihn die große Ausbuchtung im Jackett seines Gesprächspartners zunehmend beunruhigt: „Nichts, ich meine, ich mache nichts weiter hier! Ich warte auf eine alte Bekannte, wenn Sie verstehen, was ich meine?!“ „Quatsch keinen Unsinn! Los, sag schon! Was treibst du hier?“ Er macht Anstalten, gewalttätig zu werden. Als die Situation zu eskalieren droht, wird sein Kontrahent von einem Kollegen weggerissen: „Lass ihn! Lass dir seinen Ausweis zeigen und dann ist gut so!“ „Sie haben gehört, Ausweis her!“ „Den habe ich vergessen, zuhause!“ Der Bodyguard, mit dem er zuerst Bekanntschaft schloss, wird immer wütender und will erneut auf Friedrich losgehen. Wieder wird er von seinem Kollegen daran gehindert, der sich nun direkt an Friedrich wendet: „Verschwinde, mein Freund und lass dich hier nicht mehr blicken! Und denke daran: Wir kennen jetzt dein Gesicht!“
In einem Land in West-Afrika. Eine Frau in einem grauen Hosenanzug und zwei Männer in Straßenanzügen treffen sich in einem Hotelzimmer. „Wir haben ein Gegenmittel gefunden und könnten es jetzt einsetzen. Die Epidemie schreitet mächtig voran“, eröffnet der jüngere Mann das Gespräch. „Wir warten mit dem Einsatz noch, das ist unser Beitrag zur Bekämpfung der Überbevölkerung auf der Welt“, antwortet die Frau und ergänzt: „Unsere Vorgehensweise geschieht in Abstimmung mit der Pharma-Branche.“ Der ältere Mann sagt: „Der neue Impfstoff liegt ebenfalls vor. Wollen wir den verabreichen, damit wieder Ruhe in der Öffentlichkeit eintritt? Der Verein `Medizin ohne Grenzbäume´ sitzt uns ganz schön im Nacken.“ Die Frau überlegt kurz und erwidert dann energisch: „Nein, die Gründe kennen Sie!“ Da klingelt ihr Handy: „Ja, bitte?“ „Hier spricht Süd-Korea, die Vogelgrippe ist ausgebrochen!“ „Sehr gut, weiter so!“
Seine Eltern haben sich gestritten. Jetzt scheint endlich wieder Ruhe einzukehren, jedenfalls hofft der 14-jährige Friedrich das. Er postiert sich an der Treppe im Obergeschoss, nachdem er seine Mutter ins Bett gebracht hat. Das laute Schnarchen seines Vaters, das von unten herauf dringt, ist das einzige Geräusch, das er wahrnimmt. Dann ist absolute Stille im Haus und die kann gefährlich sein. Er hört das leise Knarren der Treppenstufen. Sein betrunkener Vater kommt! Friedrich stellt sich ihm in den Weg. Es gibt ein Handgemenge. Sein Vater verliert den Halt und stürzt die Treppe hinab. Vielleicht war da auch ein kleiner Stoß im Spiel. Jedenfalls bleibt der Vater auf der Treppe liegen und rührt sich nicht. Dafür setzt sein Schnarchen wieder ein. Etwas später hört Friedrich jemanden laut fluchen. Sein Vater ist aufgewacht und hat sich auf die Couch gelegt. Nun kann auch Friedrich ins Bett gehen, obwohl die Nacht schon fast vorüber ist.
Friedrich hat sich nach einigen Tagen Bedenkzeit dazu entschlossen, noch einmal das Hotel „Exklusiv“ aufzusuchen und mit den Hotelangestellten zu sprechen. Er hat Glück, der Hotel-Direktor ist gerade an der Rezeption zugegen. Natürlich hat er für ihn keine Zeit als Führungskraft, die immer in Eile ist, ganz nach dem Motto: „Zeit ist Geld!“ Seine knapp bemessene Zeit reduziert sich weiter, als er hört, was Gegenstand der erbetenen Unterhaltung sein soll. Als der Name: „NGLR“ fällt, unterbricht der Hotel-Chef das Gespräch mit den Worten: „Dazu habe ich nichts zu sagen! Bitte entschuldigen Sie mich jetzt, die Pflicht ruft“, und lässt Friedrich wie einen begossenen Pudel stehen. Aber Dietering lässt sich nicht so schnell entmutigen und befragt nun den Leiter der Rezeption. Einen jungen Mann mit Brille und Kurzhaarschnitt. Doch auch dieser blockt sofort ab und verschwindet rasch von der Bildfläche. Enttäuscht verlässt Friedrich das Hotel und geht langsam zu seinem Auto. Plötzlich vernimmt er hinter sich eine leise Stimme: „Warten Sie!“ Er blickt sich um. Eine junge Frau in Hotel-Uniform nähert sich ihm: „Kommen Sie übermorgen um 18.00 Uhr zum Kiosk am Neuen Strom!“ Er schaut sie fragend an: „Geht es um…?“ Sie nickt ängstlich. Erst jetzt sieht er, wie hübsch sie ist. Ihre stattliche Oberweite zeichnet sich deutlich unter der weißen Bluse und der darüber liegenden goldfarbenen Weste ab. Eine schlanke Taille und ein ebenmäßiges Gesicht, verbunden mit hochgesteckten schwarzen Haaren, runden das attraktive Erscheinungsbild ab. Seine neue Traumfrau flüstert ihm zu: „Bis übermorgen“, und verschwindet genauso schnell, wie sie gekommen ist. Friedrich geht beschwingt wie auf Federn die letzten Schritte bis zu seinem Auto. Auf der Rückfahrt in seinem schwarzen Octavia macht er entgegen seiner Gewohnheit die Radiomusik sehr laut an. Das gibt es doch gar nicht. Das kann ja nicht wahr sein. Es ist ihre körperliche Anziehung, die ihn fast verrückt macht. Das ihm so etwas in seinem Alter, immerhin ist er 55 Jahre alt, noch einmal widerfährt, damit hat er niemals gerechnet. Wie soll er es nur bis übermorgen aushalten?
Friedrich ist jetzt in der 9. Klasse und soll an diesem Tage sein Halbjahreszeugnis erhalten. Doch der Schock ist groß. Auf seinem Zeugnis finden sich nur drei Noten. Aufgrund seiner langen und häufigen Fehlzeiten sehen sich die meisten Lehrer nicht in der Lage, seine schulischen Leistungen zu beurteilen. Der Fall ist klar. Ähnliche Anwesenheitszeiten auch im zweiten Halbjahr würden seine Versetzung und damit den Verbleib auf dem Gymnasium ernsthaft gefährden. Seine Mutter spricht ihn abends an: „Das wird wohl nichts mit deinem Abitur, wenn du so weiter machst. Und ich dachte, dass wenigstens eines meiner sechs Kinder das schafft!“ Ihr Gesicht ist von großer Enttäuschung und Traurigkeit gezeichnet. Friedrich steigen die Tränen in die Augen. Er schwört sich in diesem Augenblick: Das darf nicht passieren! Er muss es und wird es schaffen!
In einem Konferenzraum tief unter der Erde. Anwesend sind Vertreter der wichtigsten Geheimdienste der Welt und aus der Werbung. Den Vorsitz führt die CSA. Es werden zahlreiche Datenträger ausgetauscht. Die Besprechung macht deutlich, dass jeder jeden und alles abhört. Auch Otto Normalverbraucher wird belauscht und es gibt geheime Akten über ihn, die ohne Zweifel seine Privatsphäre dokumentieren und für jedermann, der vorgibt im Geheimen zu operieren, einsehbar sind. Der Vorsitzende, ein hoher US-General im CSA, begrüßt insbesondere die Vertreter der Marketing-Industrie: „Nutzen Sie die Chance, liebe Freunde, heute sind alle Informationen umsonst!“ Die Werbemanager zeigen deutlich ihre große Freude, können sie doch gewaltig von den weltweit erhobenen Daten profitieren. So sind bestimmte Vorlieben und Eigenschaften der Kunden nützlich zur Erstellung von Werbekonzepten und zur Ermittlung des Verbraucherverhaltens. So tritt beinahe in den Hintergrund, dass man eigentlich die radikalen Islamisten erwischen will, die trotz der totalen Überwachung aller Telefon- und Handy-Netze vermehrt in den heiligen Krieg ziehen. Ein hoher Beamter des französischen Geheimdienstes fragt die Vertreter des CSA: „Können wir Ihre Selektoren - Listen mit der Systematik Ihrer Suchanfragen erhalten? Und vielleicht noch Ihre Spählisten?“ Beim CSA wird langsam mit den Köpfen genickt. Der Vertreter des DND, ein Bundesrat, merkt abschließend an: „Und der westliche, insbesondere der europäische Otto Normalverbraucher sitzt in der Mitte einer undurchsichtigen Interessenkollision und wartet trotz der Einschränkung seiner Grundrechte auf seine Hinrichtung, bedingt durch die zahlreichen Attentate, auch in Europa. Herr General, was darf ich dem Landeskanzleramt und dem Herrn Landeskanzler erzählen? Schließen wir noch ein No - Spy-Abkommen ab?“
Der 15-jährige Friedrich sitzt im Aufenthaltsraum der Schule und unterhält sich mit seinen Mitschülern. Wieder sind mehrere Schulstunden ausgefallen. Langeweile kommt auf. Was sollen sie in den Freistunden machen? Matthias überlegt und schlägt dann vor: „Lasst uns durch die Kaufhäuser ziehen! Wer am meisten geklaut hat, ist der Gewinner!“ Franz pflichtet ihm bei: „Au ja! Das machen wir!“ Thomas, Martin, Oliver, Carsten und Jörg schließen sich an. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zur U-Bahn und fahren in die Innenstadt. Dort angekommen, wählen sie für ihren Beutezug die größten Kaufhäuser aus. Die Gymnasiasten teilen sich auf und verabreden, sich in einer halben Stunde am U-Bahnhof wieder zu treffen. Nach und nach trudeln die Schüler mit ihrem Diebesgut am Treffpunkt ein. Sie vergleichen den Wert und ermitteln so den bisherigen Gewinner. Es ist Matthias, der seine Plastiktüte am besten gefüllt hat. Spaß haben sie alle gehabt und der Gefahr, erwischt zu werden, ein Schnippchen geschlagen. Diesen Kick durften sie in vollen Zügen genießen. Sie sind alle aufgeregt und können es kaum erwarten, dass die 2. Runde eingeläutet wird. Einigen Mitschülern ist der einfache und schnelle Erfolg zu Kopf gestiegen. Sie werden unvorsichtig. Und es kommt, wie es kommen muss: Matthias, Franz, Jörg und Martin werden von Kaufhausdetektiven erwischt und der Polizei übergeben. Es wird Anzeige erstattet und ein Hausverbot erteilt. Friedrich und die anderen Schüler können entkommen. Die Gymnasiasten treffen sich in der Schule wieder und haben sich eine Menge zu erzählen. Franz erhält die Quittung später. Als er sich bei der Polizei für den mittleren Dienst bewirbt, wird er nicht angenommen. In der Begründung verweisen die Beamten auf den bestraften Kaufhausdiebstahl.