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Grabhügel, Runenmonumente und nicht zuletzt Werke wie die Edda sind Spuren der Germanen. Deren Mythen und Göttersagen inspirieren bis in die Gegenwart die Künste. Wie detailliert das religiöse System der Germanen aufgebaut ist, bleibt bei der Verarbeitung germanischer Elemente in Literatur und Kunst jedoch meist verborgen. Arnulf Krause durchleuchtet in diesem marixwissen-Band die germanische Religion mit all ihren Mythen und Göttern. Hierbei erläutert er das Weltbild der Germanen von der Weltschöpfung bis zum Weltende und stellt die Hierarchien innerhalb der germanischen Göttergesellschaft vor. Er beschreibt neben den bedeutendsten Göttern auch Gestalten der niederen Mythologie wie Zwerge, Trolle, Naturgeister sowie Alben und führt dem Leser den gelebten germanischen Glauben anhand von heiligen Stätten, Opferarten und Bestattungsbräuchen vor.
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Seitenzahl: 320
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ARNULF KRAUSE promovierte 1989 und lehrt als Honorarprofessor Skandinavistik und Ältere Germanistik an der Universität Bonn. Als Autor zahlreicher Sachbücher ist er Experte für die Geschichte der Germanen, Wikinger, Kelten, des Mittelalters, der Mythologie und Heldensagen.
»Kein Mensch der Welt übertrifft die Germanen an Treue.«
TACITUS
Grabhügel, Runenmonumente und nicht zuletzt Werke wie die Edda sind Spuren der Germanen. Deren Mythen und Göttersagen inspirieren bis in die Gegenwart die Künste. Wie detailliert das religiöse System der Germanen aufgebaut ist, bleibt bei der Verarbeitung germanischer Elemente in Literatur und Kunst jedoch meist verborgen. Arnulf Krause durchleuchtet in diesem marixwissen-Band die germanische Religion mit all ihren Mythen und Göttern. Hierbei erläutert er das Weltbild der Germanen von der Weltschöpfung bis zum Weltende und stellt die Hierarchien innerhalb der germanischen Göttergesellschaft vor. Er beschreibt neben den bedeutendsten Göttern auch Gestalten der niederen Mythologie wie Zwerge, Trolle, Naturgeister sowie Alben und führt dem Leser den gelebten germanischen Glauben anhand von Heiligen Stätten, Opferarten und Bestattungsbräuchen vor.
Arnulf KrauseDie Götter und Mythen der Germanen
Arnulf Krause
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
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© by marixverlag in der Verlagshaus Römerweg GmbH, Wiesbaden 2015Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2015Covergestaltung: Kerstin Göhlich, WiesbadenBildnachweis: Odin auf seinem Thron mit den Wölfen Geri und Freki und den Raben Huginn und Muninn(Denkmal von Wilhelm Engelhard, 1888). © akg images, BerlineBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0518-6
www.verlagshaus-roemerweg.de
»Ich weiß, dass ich hing am windigen Baum neun ganze Nächte,vom Speer verwundet und Odin geopfert, selber mir selbst,an dem Baum, von dem niemand weiß,aus welchen Wurzeln er wächst.Weder Brot reichten sie mir noch Trinkhorn,ich blickte nach unten;ich nahm die Runen auf, nahm sie schreiend,ich fiel wieder herab.«
Schilderung von Odins Selbstopferin den Sprüchen des Hohen
I.
DIE WELT DES NORDENS
II.
EDDA, RUNEN, GRABHÜGEL
1. Die isländischen Eddas
2. Andere isländische Schriftquellen des Mittelalters
3. Schriftzeugnisse seit der Antike
4. Archäologische Funde
5. Lebendige Überlieferung
III.
DAS RÄTSEL DER FELSBILDER
IV.
VON RIESENBÄUMEN, MONSTERSCHLANGEN UND DER GÖTTERDÄMMERUNG
1. Die Weltschöpfung
a) Die Erschaffung der Welt
b) Die Erschaffung der Lebewesen
2. Kosmologie
a) Das Weltbild
b) Der Weltenbaum und die Bedeutung von Bäumen
c) Tiere und Untiere
3. Das Weltende
a) Die Götterdämmerung
b) Eine neue Welt
V.
ODIN, THOR, STREITBARE FRAUEN UND ANDERE GOTTHEITEN
1. Götter und Göttervorstellungen
a) Göttervorstellungen im germanischen Altertum
b) Die nordgermanischen Göttergruppen
2. Die weiblichen Gottheiten
a) Die Göttinnen des germanischen Altertums
b) Die eddischen Göttinnen
c) Walküren und andere weibliche Gottheiten
3. Odin – Wodan
a) Wodan im germanischen Altertum und außerhalb Skandinaviens
b) Der Odin des Nordens
c) Der vielseitige Gott und seine Aufgaben
4. Thor – Donar
a) Donar im germanischen Altertum und außerhalb Skandinaviens
b) Der Thor des Nordens
c) Kämpfer gegen dämonische Mächte
5. Balder, der lichte Gott
6. Loki, der Zwielichtige
7. Heimdall, der Wächter
8. Freyr und Gottheiten der Fruchtbarkeit
9. Wenig bekannte Gottheiten
VI.
BELIEBT BIS HEUTE: ZWERGE, TROLLE UND DIE NIEDERE MYTHOLOGIE
1. Riesen und Trolle
2. Die Zwerge
3. Die Alben
4. Naturgeister
VII.
SCHWERTER, SCHIFFE, MENSCHEN – WAS DIE GERMANEN OPFERTEN
1. Opferarten
2. Heilige Stätten
3. Priester und Priesterinnen
VIII.
VON GRABHÜGELN UND WALHALL
1. Grabformen und Bestattungsbräuche
2. Jenseitsvorstellungen
IX.
WIE MAN WÜRMER AUSTREIBT UND SEINEN FEINDEN SCHADET – DIE MAGISCHE WELT DER GERMANEN
1. Arten von Magie
2. Zauberer und Zauberinnen
3. Zaubersprüche und Zauberrunen
X.
VON ODIN ZU KRISTR: DER ÜBERGANG ZUM CHRISTENTUM
1. Die Christianisierung der germanischen Stämme
2. Synkretismus: Glaubensmischung zwischen Heidentum und Christentum
XI.
HABEN DIE GÖTTER ÜBERLEBT? – HEIDNISCHES NACHLEBEN IM ABERGLAUBEN
1. Isländische Sagas und andere skandinavische Zeugnisse
2. Heidnische Relikte im deutschen Aberglauben?
XII.
GOLDENE HÖRNER UND RINGE DER MACHT – WIE WAGNER, TOLKIEN UND VIELE ANDERE AUF DIE ALTEN MYTHEN ZURÜCKGREIFEN
ANHANG
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
BIBLIOGRAPHIE
BILDNACHWEIS
Die Götter und Mythen der Germanen dürften bei den Leserinnen und Lesern neben allem sachlichen Interesse eine Reihe von Assoziationen wecken, die sich mit mehr oder weniger starken Vorstellungen verbinden: der thronende Göttervater Wodan mit seinen Raben und Wölfen; der ungestüme Blitzeschleuderer Donar, dessen Name bereits auf den Donner verweist; Zwerge, Trolle und Drachen als Gestalten der mythischen Welt in und um Asgard; des Weiteren geheimnisumwitterte Grabhügel, Hünengräber inmitten von Heiden und Mooren sowie Runensteine; unwirtliche Einöden, dunkle Wälder und gewaltige Fjorde – kurzum die Welt des Nordens, die sich mit ihren »Götter- und Heldensagen« vom deutschen Rhein bis nach Island am Polarkreis erstreckt. Im Nibelungenlied findet sich dafür eine kongeniale Darstellung, indem die burgundischen Recken von Worms in das befremdliche Reich der isländischen Königin Brünhild reisen. Und der sagenhafte Nibelungenschatz wird aus Norwegen zum Mittelrhein befördert. Als wolle hier das mittelhochdeutsche Heldenepos den Mythos des Nordens pflegen und weitererzählen. Heidnische Götter kommen darin allerdings nicht mehr vor; im Gegensatz dazu die Isländer, die sich ihrer – obwohl Christen – noch um 1200 erinnern und Göttervater Odin – wie Wodan im Norden heißt – kräftig bei den Kämpfen der Helden mitmischen lassen. Damit befinden wir uns inmitten der nördlichen Gefilde, in der Welt der germanischen Völker, zu deren Nachfahren sich Deutsche, Engländer und die meisten Skandinavier zählen. Den Dänen, Schweden, Norwegern und Isländern war ihr vorchristliches mythisches Erbe längst vertraut – dank der isländischen Handschriften des Mittelalters, die vieles davon bewahrten. Darunter die Edda, die sich gleichsam als Zauberwort des Nordens erweist. In Deutschland (wie in England) hat man sich alles erst mühsam seit dem 18. Jahrhundert erschließen müssen. Und da fiel insbesondere den Romantikern auf, dass die Götter und Mythen des Nordens ein ganz eigener Hauch umweht, der sie von den Götter- und Heldensagen der Griechen und Römer unterscheidet: Dunkler und geheimnisumwitterter wirken sie, schicksalsträchtiger als jene des klassischen Altertums aus der lichten Welt des Mittelmeers. Auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit stieß man auf die Germanen, die gleichsam als »erste Deutsche« galten. Doch von den Mythen der Vorfahren wusste man nichts. Da kamen die fernen Isländer ins Spiel, gewissermaßen ein germanisches Brudervolk. Hatten sie nicht das religiöse Erbe der Ahnen in den Götterliedern der Älteren Edda und in der Prosa-Edda niedergeschrieben? War diese Überlieferung der beiden Eddas nicht auch die der Deutschen? So eigneten sich die Deutschen eine Mythologie an, von der es zwischen Nordsee und Alpen keine oder nur sehr wenige Spuren gibt. Richard Wagner brachte Wodan und die Walküren auf die Bühne, der Ring des Nibelungen wurde zu so etwas wie einem nationalen Weihefestspiel. Nicht zuletzt wegen dieses Bühnentreibens erfreuten sich die Götter und Mythen der Germanen vielerorts Beliebtheit und gehörten von nun an neben den klassischen Göttersagen zum Bildungsgut, über das man verfügen sollte. Die Skandinavier ließen sich ihre überlieferten vorchristlichen Mythen nicht nehmen, aber in Deutschland erfuhren sie im ideologischen Vorlauf und Umfeld der NS-Diktatur schlimmsten Missbrauch. Der wirkte noch lange nach 1945 nach. Dann kam eine umtriebige interdisziplinäre Forschung, die ihre eigene, teils düstere Geschichte aufarbeitete und die gesamte Germanenforschung auf entideologisierte und sachliche Füße stellte. Und dann kam der englische Literaturprofessor und Mythenkenner J. R. R. Tolkien, der aus Elementen alter Mythen einen neuen Mythos schuf. Seine Fantasy-Trilogie Der Herr der Ringe (1954/55) wurde zum Klassiker dieses Genres schlechthin. Für seine fiktive Mittelerde bediente er sich keltischer wie germanischer Mythenelemente und erschuf daraus eine Welt im Nordwesten Europas. Dort fand sich wieder der Zauber des Nordens, übrigens auch in Namen wie Gandalf, Thorin, Kili und Fili, von denen Tolkien schmunzelnd zugab, sie schlichtweg der Edda entnommen zu haben. Auf diesem prominentesten und verbreitetsten Weg (man denke an die Verfilmungen Peter Jacksons seit 2001), aber auch auf vielen Nebenwegen, haben die Götter und Mythen der Germanen in die Gegenwart gefunden.
Wer aber waren die Germanen? Wir verstehen darunter eine große Anzahl von Stämmen, deren Gemeinsamkeiten seit den letzten 500 Jahren vor Chr. greifbar werden. In dieser Zeit entwickelt sich eine germanische Sprache (Urgermanisch) aus dem Indogermanischen oder Indoeuropäischen, von dem die meisten europäischen Sprachen abstammen. Daraus entstehen die heutigen germanischen Sprachen (Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Färöisch und Isländisch, Englisch, Deutsch und Niederländisch, um die wichtigsten zu nennen). Den Archäologen gelten die Menschen der Jastorf-Kultur im heutigen Niedersachsen als erste Germanen, die man im erwähnten Zeitraum datiert. Namentlich und damit historisch greifbar sind die Germanen erst seit dem 1. Jahrhundert vor Chr. Für ihre Berühmtheit hat vor allem Julius Caesars Schrift Über den Gallischen Krieg (58–51 vor Chr.) gesorgt. Die derart benannten Barbarenstämme rechts des Rheins kannten jedoch keine einheitliche Selbstbezeichnung und lebten in keinem gemeinsamen Reich. Gleichwohl bestanden Gemeinsamkeiten: eine gemeinsame oder zumindest ähnliche Sprachen, das Fehlen einer Stadtkultur mit Münzwesen, eine von Adel und Kriegergefolgschaften geprägte Stammesgesellschaft, die um die Zeitenwende nach dem Vorbild mediterraner Alphabete entstandene Runenschrift, eine sich allmählich entwickelnde Kunst (»Germanischer Tierstil«), die wohl erst seit der Völkerwanderungszeit entstehenden Heldensagen und schließlich ähnliche religiöse Vorstellungen und Gottheiten. Ein beachtlicher Teil der germanischen Stämme zeichnet sich von ca. 120 vor Chr. bis 1100 nach Chr. durch Kriegszüge, Wanderungen und Landnahmen aus und findet sich oftmals in Bündnissen zusammen. Als erste gelangten die Kimbern und Teutonen aus Jütland bis nach Oberitalien, wo sie von den Römern 102/101 vor Chr. vernichtend geschlagen wurden. Den Abschluss dieser germanischen Völkerwanderungen stellen die Raubzüge, Migrationen und militärischen Interventionen der skandinavischen Wikinger dar (Wikingerzeit 793–1066 nach Chr.), die auf den Britischen Inseln, im Nordatlantik (Island, Grönland), in der Normandie (nach den Normannen »Nordmännern« bezeichnet) sowie im Baltikum und Russland agieren. Sie stellen übrigens als letzte Heiden diejenigen dar, deren vorchristliche Traditionen die wichtigsten Zeugnisse der germanischen Mythologie bieten.
Nach dem legendären Sieg des Cheruskerfürsten Arminius über die Legionen des Varus in der Schlacht im Teutoburger Wald (wohl bei Kalkriese bei Osnabrück) im Jahre 9 nach Chr. machten die Römer den Rhein zur Grenze, der sie schließlich mit dem Limes eine Grenzlinie zwischen Rhein und Donau hinzufügten. Seit dem 3. Jahrhundert entstehen germanische Großstämme, die den Druck auf die Grenzen Roms verstärken: Alamannen, Franken und Sachsen, später noch die Thüringer und Bajuwaren (Baiern). Etwa gleichzeitig bilden sich in Osteuropa Völkerschaften, die teilweise aus Skandinavien stammen: West- und Ostgoten, Burgunden, Vandalen u. a. Diese Ostgermanen gründen während der Völkerwanderungszeit auf römischem Reichsgebiet kurzlebige Reiche. Die aus dem Rhein-Weser-Gebiet über den Rhein vordringenden Franken errichten andererseits gegen 500 ein Reich, das sich 300 Jahre später unter Karl dem Großen über Frankreich, das westliche Deutschland, Oberitalien sowie weitere Gebiete Europas erstreckt und zu einer Keimzelle des mittelalterlichen Abendlandes wird. Auch die um 450 nach England ausgewanderten Angeln, Sachsen und Jüten begründen dort mit ihren sieben Königreichen langwährende Herrschaften. Unter den Nordgermanen geschieht dies erst im 10. und 11. Jahrhundert. Man hat sich angewöhnt, die germanische Stämmevielfalt wie folgt zu gliedern: Elbgermanen (Langobarden, Hermunduren, Semnonen u. a.), Nordseegermanen (Angeln, Sachsen, Friesen), Rhein-Weser-Germanen (aus deren Stämmen die Franken entstanden). Diese drei Untergruppen bilden die Westgermanen (Südgermanen), denen die Großstämme der Franken, Alamannen, Sachsen, Thüringer, Bajuwaren und Langobarden zuzurechnen sind und aus denen später zum Teil die Deutschen werden. Als Nordgermanen bezeichnet man die oben genannten Völker in Skandinavien; als Ostgermanen die ebenso bereits angeführten.
Religion und Mythen dieser zahlreichen germanischen Völkerschaften, Stämme, Großstämme und Völker umfassen demzufolge einen chronologischen Rahmen, der mit der Annahme des Christentum um 1100 nach Chr. endet, dessen Anfänge jedoch irgendwo in den Jahrhunderten vor der Zeitenwende zu suchen sind und womöglich bis in die nordische Bronzezeit zurückreichen. Die Schwerpunkte der Überlieferung stellen die schriftlichen Zeugnisse dar, deren Hauptmasse sich erst im 13. Jahrhundert auf Island findet. Ansonsten greifen wir auf eine Fülle verstreuten Materials zurück wie nichtgermanischer Nachrichten über religiöse Bräuche, Runeninschriften, Sprachzeugnisse und archäologische Funde. Insgesamt muss deren Vielfalt als immens gelten, erstreckt sie sich doch beispielsweise von Weihesteinen romanisierter Germanen im Rheinland des 2. Jahrhunderts bis zu monumentalen Grabhügeln der Wikingerzeit in Skandinavien 800 Jahre später. Aber bei allen zeitlichen wie geographischen Distanzen und Unterschieden zwischen den größeren und kleineren germanischen Gruppierungen erlauben sehr ähnliche Grundlagen, von einer gemeinsamen germanischen Religion und Mythologie zu sprechen. Dabei geht es dem vorliegenden Buch um erheblich mehr als um Die Götter und Mythen der Germanen, die zweifelsohne im Mittelpunkt stehen. Sein Blick richtet sich auch auf die germanischen Vorfahren der Bronzezeit, das Weltbild, auf Phänomene der praktizierten Religion, nämlich das Opferwesen, Grabbrauch und Jenseitsvorstellungen sowie die Magie. Schließlich noch ein Blick auf das Ende des germanischen Heidentums durch die Christianisierung und die Frage nach dem Nachleben der alten Götter im Aber- und Volksglauben des Mittelalters und der Neuzeit. Das letzte Kapitel greift unsere Ausgangsfrage wieder auf, was nämlich an Göttern und Mythen der Germanen so interessiert und fasziniert. Dort wird zu zeigen sein, dass die Rezeption und kreative Auseinandersetzung mit ihren religiösen Vorstellungen bereits im Mittelalter beginnt und bis in unsere Gegenwart fortdauert.
Götter und Mythen der Germanen gehören seit langem der Vergangenheit an; ihre Religion ist Geschichte, von der man so gut wie nichts mehr wüsste. Denn unter den späteren deutschen Stämmen der Franken, Alamannen und Baiern fasste das Christentum im 6. und 7. Jahrhundert Fuß, die Sachsen (im heutigen Westfalen und Niedersachsen) folgten vor etwa 1200 Jahren. Nur noch die Nordgermanen hielten an der Verehrung der alten Götter länger fest. Aber selbst in Skandinavien, von Island bis Schweden, war der Erfolg der Missionare unaufhaltsam, und spätestens um 1100 dürfen alle nordgermanischen Völker als christlich bezeichnet werden. Auch wenn man noch manchem schwedischen Bauern in abgelegenen Wäldern und Gebirgen ab und an die Pflege heidnischer Riten unterstellte – Zukunft war den alten Göttern nicht mehr beschieden; sie fristeten ihr Dasein allenfalls noch als Schreckgespenster des Aberglaubens. Woher stammt dann aber unser reiches Wissen um Götter und Mythen der Germanen? Woher kennen wir Opferkulte und Begräbnissitten?
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