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Die kleine Kuh Jule lebt auf dem Bauernhof der Familie Jensen in Schleswig-Holstein. Sie wird von allen Menschen und von den anderen Kühen bewundert, weil sie so schöne schwarze Flecken hat. Und Jule ist der Meinung, Schönheit ist das Wichtigste im Leben. Nach einem Streit mit der Mutter läuft Jule trotzig davon und verirrt sich in der Ferne. Dabei verliert sie alle ihre wunderschönen Flecken. Erst durch die Hilfe anderer Tiere des Feldes und des Waldes findet Jule wieder zu ihrer Weide zurück und hat unterwegs viel über die Lebensgewohnheiten der Tiere und über Hilfsbereitschaft und Mitgefühl gelernt.
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Seitenzahl: 41
Nach einer Idee von Julia Libowski
© 2014 Helga Libowski
Illustration: Sandra Boche, www.kleinewerke.de
Korrektorat: Rabea Güttler, www.PAGEturner.de
Der Text einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Vervielfältigungen
durch elektronische Medien sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin gestattet.
Hinweis:
Alle Personen in dieser Geschichte sowie die Handlungen selbst sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit realen Personen ist rein zufällig.
Alle Ratschläge, Verhaltensmaßnahmen und die Handlungen in diesem Buch wurden von der Autorin sorgfältig erwogen und ausgewählt. Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist jedoch ausgeschlossen.
Liebe Kinder, liebe Eltern und Großeltern!
Vor euch/vor Ihnen liegt der erste Band der Kuh-Jule-Reihe. Die Idee zu diesem ersten Band entstand an einem Sonntag im Jahre 2008 während eines gemeinsamen Mittagessens mit der Familie und es war die Idee meiner Schwiegertochter Julia. Was anfangs als "nur mal so nachgedacht" begann, ließ mich nicht mehr los. Ich malte mir in Gedanken die Geschichte um die kleine Kuh in allen Einzelheiten aus. Und als wir später nach einem Namen für die kleine Kuh suchten, sollte diese natürlich einen Namen nach ihrer Schöpferin Julia bekommen. So wurde Jule "geboren".
Erst viele Monate später brachte ich dann diese Geschichte zu Papier. Doch damit nicht genug. Ich erfand weitere Geschichten. Inzwischen gibt es zwölf Bände der Kuh-Jule-Reihe, ein dreizehnter ist zur Hälfte fertig.
Mit meiner Kuh-Jule-Reihe möchte ich Kinder nicht nur unterhalten, sondern ihnen auch Werte vermitteln, auf besondere Gefahren aufmerksam machen oder ihnen wichtige Begebenheiten im Leben nahebringen.
In diesem ersten Band geht es um ..., aber lest selbst die Geschichte von den verlorenen Flecken. Oder lasst sie euch vorlesen. Ich wünsche euch und Ihnen gute Unterhaltung damit.
Eure Helga Libowski
Im Norden Deutschlands, zwischen Ost- und Nordsee, liegt das schöne Bundesland Schleswig-Holstein. Hier lebt in einem kleinen, friedvollen Dorf die Familie Jensen. Der Vater, Christian Jensen, ist Landwirt und bewirtschaftet mit seiner Ehefrau Katharina einen Bauernhof mit vielen Tieren. Neben zahlreichen Kühen gibt es hier auch noch Schweine, einige Schafe, fünf Ziegen, Enten, Hühner, Gänse und Kaninchen.
Christian und Katharina Jensen haben zwei Kinder, Tim und Thea. Tim ist acht Jahre alt und geht in die zweite Klasse der Grundschule. Seine Schwester Thea ist fünf und besucht noch den Kindergarten.
Es ist Frühling, genauer gesagt: Es ist Mai. Die langen Wintermonate im Stall sind längst vorüber. Die Tiere der Jensens sind seit ein paar Wochen wieder draußen auf der Weide und erfreuen sich an den warmen Sonnenstrahlen, am saftigen Gras der Wiese und dem lieblichen Duft der Blumen und der Wildkräuter, die hier wachsen. Nur die Kuh Liesa ist seit zwei Tagen wieder im Stall untergebracht. Und das hat einen besonderen Grund …
*
Als Bauer Christian Jensen am Morgen des 16. Mai in seinen Stall kommt, erlebt er eine Überraschung: Seine Kuh Liesa hat über Nacht ein Kalb geboren.
Bauer Christian wusste, dass seine Kuh ein Kalb bekommen sollte, und hat sie deshalb vor einigen Tagen von der Weide in den Stall gebracht, damit sie hier die nötige Ruhe finden konnte. Dass das Kalb aber schon so schnell zur Welt kommen würde, damit hat er nicht gerechnet.
„Liesa“, sagt Bauer Jensen freudig, „dein Kalb ist ja schon da. Das hast du aber fein gemacht.“ Und dabei klopft er ihr behutsam auf den Rücken. Kuh Liesa antwortet ihm mit einem kurzen „Muh“.
Dann läuft Bauer Christian schnell ins Haus, um seine Frau Katharina zu holen.
Bäuerin Katharina Jensen freut sich ebenfalls sehr, als sie Kuh Liesa und ihr Kalb sieht. „Liesa, du hast ja ein hübsches Kälbchen bekommen. Und was es für schöne schwarze Flecken hat!“
Kuh Liesa ist stolz. Ein Kälbchen zu bekommen ist schon etwas Wertvolles, aber ein hübsches Kälbchen mit schönen Flecken ist natürlich etwas ganz Besonderes.
Am Nachmittag kommen die Kinder Tim und Thea neugierig in den Stall. Auch sie bewundern das hübsche neue Kälbchen und überlegen sogleich, wie sie es wohl nennen können. Denn auf dem Hof der Jensens haben alle Tiere einen Namen. Naja, nicht alle. Die Hühner, die Enten und die Gänse haben keine. Sie sind namenlos. Aber die Kühe, die Schweine, die Schafe, die Ziegen und die Kaninchen haben jeder einen Namen. Und dieses neue Kälbchen muss natürlich auch einen bekommen. Ihr Vater hat ihnen gesagt, dass es ein Mädchen ist, und so wälzen sie im Kopf die unterschiedlichsten Mädchennamen.
„Tilla“, schlägt Thea vor. „Oder Sanna?“ Sie verwirft diesen Gedanken jedoch schnell wieder und denkt weiter nach. „Vielleicht doch lieber Millie. Oder Bessie?– Wallie klingt auch ganz nett.– Aber, ach nein, so richtig passt das nicht zu ihr.“
Thea fällt kein klangvoller Name ein. Auch ihr Bruder Tim kann zunächst keinen passenden Namen finden. Das neue Kalb sieht hübsch aus, aber auch ein bisschen spitzbübisch und lustig. Und daher soll es einen Namen bekommen, der zu diesen Eigenschaften passt. Ein Name, der sowohl lieb und nett als auch ein bisschen frech und trotzig klingt.