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Viele Menschen klagen heutzutage über ihr Befinden. Sie sind müde, lustlos, antriebsschwach, fühlen sich schnell überfordert und können sich kaum noch konzentrieren. Diese chronische Müdigkeit, so scheint es, greift in der Bevölkerung immer weiter um sich. Was dahinter stecken könnte, welche weiteren Merkmale am Körper und im Verhalten der Betroffenen erkennbar sind und wie die Situation wieder rückgängig gemacht werden kann, davon handelt dieser Ratgeber. In zehn Kapiteln klärt die Autorin über die unterschiedlichen Ursachen von chronischer Müdigkeit auf, gibt Hinweise zur Selbsttestung und empfiehlt jeweils eine Behandlung mit sanften und naturheilkundlichen Mitteln. Dieses Buch soll den Lesern helfen bald wieder voll im Leben zu stehen.
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© 2016 Helga Libowski
Titelfoto: matteozin, www.fotolia.com
Der Text einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Vervielfältigungen durch elektronische Medien sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin gestattet.
Alle Informationen, Anregungen und Vorschläge in diesem Buch stellen die Erfahrungen bzw. die Meinung der Autorin dar und wurden von ihr sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und des Vertriebs für etwaige Nachteile, Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die aus dem Gebrauch dieses Buches resultieren, ausgeschlossen.
Der vorliegende Text dient ausschließlich zur Information und ersetzt keine medizinische Behandlung. Bei unklaren Beschwerden, Verschlimmerung bestehender Beschwerden und/oder länger anhaltenden Symptomen sollte ein Arzt oder ein Heilpraktiker aufgesucht werden.
Der besseren Lesbarkeit wegen wurde auf die korrekte Form, Zahlen bis einschließlich zwölf auszuschreiben, verzichtet und die meisten Zahlenangaben in Ziffern ausgedrückt.
Liebe Leserinnen und Leser!
Vielleicht kennen Sie das auch: Sie stehen morgens früh auf, quälen sich durch die nächsten Stunden und könnten mittags am liebsten schon wieder zu Bett gehen. Und dieser Zustand hält weitere Stunden an. Müdigkeit macht sich über den ganzen Tag in uns breit. Und nicht nur an diesem einen Tag, sondern auch am nächsten, am übernächsten, usw. Genau wie an den vergangenen Tagen. Wir sind chronisch müde, fühlen uns ausgelaugt und überfordert. Die Lebensfreude sinkt und unser Leben macht uns schwer zu schaffen. In der Folge fühlen wir uns krank und depressiv. Und das schlimme ist: Für diesen Zustand gibt es eigentlich keinen Grund. Denn wir sind ja nicht krank. Oder doch?
In einer Zeit, in der uns beruflich und privat viel abverlangt wird, in der wir stets leistungsbereit, konzentriert und im Vollbesitz unserer geistigen und körperlichen Kräfte sein sollten, ist chronische Müdigkeit jeden Tag aufs Neue eine beinahe unerträgliche Herausforderung.
Ich möchte Ihnen in diesem Buch zeigen, welche Ursachen dahinterstecken könnten. Und, was für Sie sicherlich ganz besonders wichtig ist, ich möchte Ihnen auch gleichzeitig erklären, an welchen Merkmalen Sie die einzelnen Ursachen erkennen können und welche jeweilige Behandlung Sie vornehmen können, damit Sie bald wieder "voll im Leben stehen“.
Ganz schlimm ist es, wenn Kinder von permanenter Müdigkeit betroffen sind, weil sie bei Erwachsenen oftmals auf Unverständnis stoßen. Einem Kind gesteht man derartige "Befindlichkeitsstörungen“ nicht zu und viele Mitmenschen setzen Müdigkeit, Lustlosigkeit und Antriebsschwäche allzu oft mit Faulheit und Desinteresse gleich. Schenken Sie dem Kapitel "Chronische Müdigkeit bei Kindern und Teenagern“ also besondere Aufmerksamkeit, wenn Sie Kinder haben, die häufig über Müdigkeit klagen oder permanent lustlos sind.
Ich wünsche Ihnen von Herzen Wohlbefinden, Schaffenskraft und Lebensfreude.
Ihre Helga Libowski
Ich habe in diesem Buch alle aus meiner Sicht infrage kommenden Ursachen aufgeführt, die zu einer chronischen Müdigkeit führen können. Die Reihenfolge der Kapitel wurde dabei nicht zufällig gewählt, sondern - ebenfalls aus meiner Sicht - nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens.
Jedes der nachfolgenden Kapitel ist in drei Teile gegliedert, in
-- Merkmale
-- Ursache
-- Behandlung
(Ausnahme: Kapitel Ursache Nr. 4: Sauerstoffmangel).
Es beginnt jeweils mit den Merkmalen. Dadurch können Sie bereits zu Beginn eines Kapitels sofort erkennen, ob es auf Sie zutrifft. Dabei brauchen natürlich nicht alle erwähnten Anzeichen auf Sie zutreffen, es reicht auch schon eine kleine Auswahl. Wenn es "Treffer“ gibt, dann lesen Sie bitte weiter und erfahren Sie Näheres zu diesem Thema und vor allen Dingen, wie Sie mit sanften Mitteln Abhilfe schaffen können.
Sollte keines der genannten Merkmale auf Sie zutreffen, dann überspringen Sie dieses Kapitel und wenden Sie sich dem folgenden zu.
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass zwei oder sogar mehrere Kapitel Merkmale enthalten, die auf Sie zutreffen. In diesem Fall entscheiden Sie sich für das naheliegendste oder für das Kapitel, das Sie instinktiv am meisten anspricht. Oder versuchen Sie, zwei Behandlungen miteinander zu kombinieren.
Der Abschnitt "Behandlung“ ist zudem ebenfalls unterteilt. Häufig sind, neben schulmedizinischen Mitteln, auch Mittel und deren Einnahmepläne der alternativen Therapien erwähnt. Natürlich sollen Sie nicht alles gleichzeitig anwenden, sondern diese als Vorschläge sehen und sich das für Sie passende Therapiekonzept aussuchen. Hierbei ist es selbstverständlich jedem selbst überlassen, für welche Durchführung er sich entscheidet. Ein Freund der Schüßler-Salze wird die vorgestellte Schüßler-Salze-Kur favorisieren. Wer von alternativen Therapien nichts hält, wird sich den Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln zuwenden, und wer vor allem natürliche Mittel anwenden möchte, wird sich an der Homöopathie oder der Pflanzenheilkunde orientieren.
Doch ganz gleich wofür Sie sich auch entscheiden: Sie können nur gewinnen.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich im Text nicht zu Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen der vorgestellten Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel äußere. Es würde den Umfang dieses E-Books sprengen. Ich möchte an dieser Stelle auf die Informationen in den jeweiligen Beipackzetteln hinweisen. Im Zweifelsfall wenden Sie sich vertrauensvoll an die Mitarbeiter Ihrer Apotheke, die Sie sicherlich sehr gerne beraten.
Und noch etwas Wichtiges:
Chronische Müdigkeit ist zwar oft "harmlos", doch in seltenen Einzelfällen kann auch eine schwere Krankheit dahinterstecken. Deshalb möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, im Zweifelsfall den Gang zum Arzt nicht zu scheuen und eine gründliche Untersuchung vornehmen zu lassen.
Jeder Leser ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich.
Die chronische Übersäuerung (latente Acidose) ist eine häufige Ursache für die chronische Müdigkeit und entsteht vielfach durch Ernährungsfehler. Oftmals essen die Betroffenen zu viele "Säurebildner“, d.h. Nahrungsmittel, die den Körper übersäuern. Das sind vor allen Dingen Fleisch, Fisch, Wurst, Zuckerhaltiges, Weißmehlprodukte. In der Folge kommt es zu einer Störung des Säure-Basen-Haushalts. Im Körper ist zu viel Säure vorhanden.
Merkmale
Betroffene leiden nicht nur unter chronischer Müdigkeit, Lustlosigkeit und Antriebsschwäche, sondern haben sehr oft auch einen unbändigen Appetit auf Süßes und auf Kuchen. Außerdem zeigt sich im Gesicht übersäuerter Personen sehr oft ein gerötetes Kinn. Um Mund und Nase herum erkennt man gelegentlich gerötete Hautstellen, sogenannte Säureflecken. Für den Laien sieht es so aus, als ob die Haut dort wund ist. Das ist sie aber nicht. Sie brennt, schuppt oder juckt nicht, sondern ist nur gerötet. Ebenfalls sind häufig fettige Haare und fettige Gesichts- und Körperhaut festzustellen. Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Ekzeme können entstehen. Übergewicht, ein Doppelkinn, Fettbacken und erhöhte Blutfettwerte sind Zeichen einer bereits fortgeschrittenen chronischen Übersäuerung.
Ursache
Die Ursache der chronischen Übersäuerung ist ein gestörter Säure-Basen-Haushalt.
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Wird die Nahrung im Körper verdaut, entstehen im Stoffwechsel als "Endprodukte“ Säuren und Basen. In einem gesunden Stoffwechsel liegen beide Stoffwechselendprodukte in einem ausgewogenen Verhältnis vor. Jedoch ist bei vielen Menschen dieses ausgewogene Verhältnis gestört. Es kommt sehr häufig vor, dass das Säure-Basen-Gleichgewicht verschoben ist. Im Körper ist dann eine zu große Säurebelastung vorhanden.
Der Säure-Basen-Haushalt kann aus dem Gleichgewicht geraten, wenn die Mehrzahl an Lebensmitteln, die wir zu uns nehmen, stark säurebildend ist. Jedoch gibt es auch noch andere Ursachen für einen unausgewogenen Säure-Basen-Haushalt.
Ursachen einer chronischen Übersäuerung (latente Acidose)
"säurelastige“ Ernährung
Fastenkuren
zu wenig Magensäure
Diabetes
Stress, Hektik, Kummer, Sorgen, Aggressionen, Wut
ein starkes hormonelles Ungleichgewicht
regelmäßige und intensive sportliche Anstrengungen
Leber- oder Nieren-Erkrankungen
Wie entsteht eine chronische Übersäuerung durch unsere Ernährung?
Diese Übersäuerung entsteht durch die Verstoffwechselung säurebildender Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Weißmehlprodukte (wie Toastbrot, Brötchen oder Kuchen), Milchprodukte mit niedrigem Fettgehalt, Nudeln, Reis, Nüsse, Schokolade, Zucker und zuckerhaltige Speisen und Getränke (wie z.B. Cola, Limonaden, auch kalorienarme und kalorienfreie Limonaden und Säfte), ferner Kaffee, schwarzer Tee, alkoholische Getränke, und einige Gemüsesorten wie Erbsen, Tomaten, ebenso einige Obstsorten wie Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren.
Doch nicht alles, was sauer schmeckt, ist auch ein "Säurebildner“, denn Zitrusfrüchte werden basisch verstoffwechselt.
Basenhaltige oder basenbildende Nahrungsmittel sind beispielsweise Kartoffeln, viele Gemüsesorten wie Zwiebeln, Kohlrabi, Salatgurken, Zucchini, Möhren, grüne Bohnen, frische Pilze, verschiedene Kohlsorten, Blattsalate, aber auch Mandeln und Obstsorten wie Bananen, Birnen, Äpfel (je nach Sorte), Zitrusfrüchte.
Basenbildende Getränke sind qualitativ hochwertige Kräutertees aus der Apotheke.
Neutrale Lebensmittel sind Öle und Fette und stilles Mineralwasser.
Ob ein Lebensmittel zu Säure oder Base verstoffwechselt wird, hängt jedoch auch von individuellen Faktoren des einzelnen Menschen ab. So kann es sein, dass ein vitaler Stoffwechsel beispielsweise eine Tomate zu Basen abbaut, während diese Frucht bei einem Menschen mit trägem Stoffwechsel zu Säure abgebaut wird.
Da unsere Ernährung hierzulande jedoch überwiegend "säurelastig“ ist, kann es bei entsprechender Konstitution zur Übersäuerung kommen.
Info
Eine gelegentliche Säureflut ist unproblematisch. Unser Körper kann durch vorhandene Puffersysteme die im zu großen Maße gebildeten Säuren neutralisieren und so die pH-Werte unserer Körperflüssigkeiten (Blut, Verdauungssäfte) konstant halten.
Ein Puffersystem ist ein Stoffgemisch, bestehend aus einem Säure- und einem Basenanteil. Um den pH-Wert von Körperflüssigkeiten konstant zu halten wird je nach Bedarf entweder der Säure- oder der Basenteil abgegeben.
Eine chronische Übersäuerung belastet den Körper jedoch immens, denn wertvolle Mineralstoffverbindungen, die er jetzt zur Pufferung von Körperflüssigkeiten braucht, gehen dem Stoffwechsel verloren. Eine Störung des Fettstoffwechsels folgt, die Entstehung von schwerwiegenden Erkrankungen wie Arthrose, Osteoporose oder Rheuma wird begünstigt.
Ein Selbst-Test kann Ihnen einen Eindruck vom Zustand des Säure-Basen-Haushalts Ihres Körpers geben.
Der Selbst-Test
Ob Sie tatsächlich stark übersäuert sind, können Sie mit Hilfe der Rebasit-Teststreifen selbst testen. Die Rebasit-Teststreifen (Apotheke, PZN 03434331, 52 Stück für ca. 5 Euro) einfach ein paar Tage lang bei jedem Toilettengang mit Harn benetzen. Die Verfärbung zeigt anschließend den pH-Wert des Harns an. Notieren Sie diese Werte und die dazugehörige Uhrzeit. So haben Sie nach ein paar Tagen der Kontrolle einen guten Überblick über die Säureausscheidungen. Zwar können auf diese Weise nur die freien, ungebundenen Säuren gemessen werden, denn bereits an Stickstoff gebundene Wasserstoffprotonen werden nicht berücksichtigt, aber diese Methode gibt dennoch einen Überblick über die Situation Ihres Säure-Basen- Haushalts.
In einem gesunden, ausgeglichenen Stoffwechsel sollten bei diesen Messungen immer sowohl saure als auch basische pH-Werte abwechselnd vorliegen, d.h. die Teststreifen zeigen im Verlauf eines Tages sowohl gelbe bis gelblich-graue Farben (Säure, pH-Wert unter 7) als auch blau-lila Verfärbungen (basischer pH-Wert über 7). Sind die Werte jedoch nur im sauren Bereich angesiedelt (pH-Wert unter 7, d.h. die Teststreifen sind täglich weniger als einmal blau-lila verfärbt), dann sollten Sie handeln und Ihre Ernährung langfristig umstellen. Bewegung, leichter Sport, die Einnahme basischer Mineralien oder geeigneter Schüßler-Salze helfen dabei zusätzlich.
Behandlung
Die Behandlung besteht zunächst in einer Änderung der Ernährung (1.) und in mehr Bewegung (2.).
Daneben kann auch die Einnahme einer Schüßler-Salze-Kur (3.) und/oder die Verwendung basischer Mineralien (4.), als Nahrungsergänzungsmittel zum Einnehmen (4 a.) oder als Badezusätze (4 b.), zur Neutralisation von überschüssigen Säuren herangezogen werden. Auch die Pflanzenheilkunde (5.) kann bei der Entsäuerung helfen.
1. Ernährungsumstellung
a. Basenreiche Ernährung bevorzugen