Die Krähenzauberfeder - Sina Blackwood - E-Book

Die Krähenzauberfeder E-Book

Sina Blackwood

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Beschreibung

Spannende Geschichten über schlaue Raben und lustige Krähen. Stattliche Kobolde mit blauschwarz glänzendem Gefieder, die allerlei Schabernack treiben, aber auch niemals vergessen, wer ihnen Gutes tut.

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Seitenzahl: 30

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Raben- und Krähengeschichten zum Selbstlesen

Rettende Engel

Die Krähenzauberfeder

Max und Moritz

Der Käsedieb

Rettende Engel

Nina hat grüne Augen, rote Zöpfe, eine Stupsnase und ist ein stilles Kind. Sie wohnt am Rand eines kleinen Dorfes. Auf der anderen Straßenseite liegt ein schmaler Wiesenstreifen und dahinter beginnt der große dunkle Wald.

Sie ist schon in der ersten Klasse. In ihrem Dorf gibt es aber keine Schule mehr und so muss sie jeden Tag mit dem Bus in die Stadt fahren.

Seit ein paar Tagen steigt, eine Haltestelle später, ein Junge zu, der nur Unsinn im Kopf hat und die Kleineren stänkert. Er heißt Benny und geht in die dritte Klasse. Das pausbäckige Gesicht ist von Sommersprossen übersät. Er hat semmelblonde Haare, die wie die Borsten eines Straßenbesens nach allen Seiten abstehen. Welche Farbe seine Augen haben, hätte Nina nicht sagen können, denn wenn man ihn direkt anschaute, war man glatt das nächste Opfer. Nina fürchtet sich vor ihm.

Heute war jener Tag, an dem die Angst noch wachsen sollte, denn er riss ihr die Mütze vom Kopf und schnitt zwei Löcher hinein. „Für die Zöpfe“, sagte er böse lachend, stülpte ihr die Mütze wieder über und zog sie mit beiden Händen bis zu ihrem Kinn hinunter.

Wer weiß, was noch geschehen wäre, hätte sich eine Frau nicht schützend vor Nina gestellt. Sie stieg sogar mit an der Schule aus und brachte Nina, die sich zitternd an ihrer Hand festklammerte, bis an die Tür.

„Danke“, flüsterte Nina, schnell zu ihrem Klassenzimmer laufend. Den ganzen Tag fürchtete sie sich vor dem Nachhauseweg und schließlich fragte die Lehrerin, ob etwas Besonderes geschehen sei, denn Nina war unkonzentriert und erschrak jedes Mal, wenn sie angesprochen wurde.

Nun wollte Nina aber auch nicht als Petze gelten. So schüttelte sie den Kopf.

In der Hofpause fragte die Lehrerin: „Hast du denn gar keine Mütze mit?“, weil Nina den Kragen ihres Anoraks bis über die Ohren zog, um nicht zu frieren.

Und wieder schüttelte Nina stumm den Kopf.

Dann fiel der Lehrerin auf, wie die Jungen der dritten Klasse, allen voran der freche Benny, auf Nina zeigten und lachten. Auch wie Nina versuchte, sich hinter ihren Klassenkameraden zu verstecken, bemerkte sie. „War Benny mit dabei?“, fragte sie kurz.

Ninas Nicken konnte sie mehr ahnen als sehen, umso deutlicher die Angst in den großen grünen Augen.

Papa, schlug die Hände überm Kopf zusammen, als Nina vom Hort nach Hause kam. „Kind, was ist denn los. Du bist ja völlig außer Atem! Und warum schließt du von innen zu?“

„Weil ... weil ...“ Nina ließ den Kopf hängen und legte die kaputte Mütze auf den Tisch.

„Oh je! Die ist bestimmt nicht mehr zu retten“, sagte der Vater traurig. „Wie ist das passiert?“

Ninas Augen füllten sich mit Tränen. „Es tut mir leid.“

„Willst du es mir wirklich nicht erzählen?“

Nina schüttelte den Kopf und verschwand in ihrem Zimmer.

Am nächsten Morgen bekam Nina Bauchschmerzen, wenn sie nur an die Busfahrt dachte. Sie quetschte sich in die Ecke auf der letzten Reihe.

Benny erspähte sie trotzdem. Er packte sie am Arm. „Weg da, das ist mein Platz!“ Als er sie vom Sitz zerrte, riss die Naht und der halbe Ärmel hing lose herunter.

Und wieder kam der rettende Engel in Gestalt der fremden Frau. „Das kann deine Mama sicher reparieren“, sagte sie nach kurzer Begutachtung des Schadens.

„Ich habe keine Mama“, murmelte Nina. „Und mein Papa wird sehr traurig sein, weil ich schon wieder etwas kaputt gemacht habe.“