Die Krebsrevolution - Miguel Corty Friedrich - E-Book

Die Krebsrevolution E-Book

Miguel Corty Friedrich

0,0

Beschreibung

"Jedes Jahr erhalten in Deutschland ca 450.000 Menschen die Diagnose: "Sie haben Krebs!" – eine Aussage, die viele mit der Aufgabe ihres bisherigen Lebens oder gar einem Todesurteil gleichsetzen. Mit seinem Buch möchte Dr. Miguel Corty Friedrich Ängste abbauen und den Betroffenen Mut machen, die Möglichkeiten einer speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Medizin auszuloten. Im Mittelpunkt steht ein revolutionärer Heilungsansatz in der Krebstherapie auf der Basis von Homöopathie, Nanomedizin und biologischen Heilverfahren. Die indische Arztfamilie Banerji entwickelte ein System, nach dem jeder Patient mit der gleichen Krebsart auch mit dem gleichen homöopathischen Mittel behandelt wird, dem sogenannten Banerji-ProtokollTM. Das Ergebnis spricht für sich: Bei einem Aufkommen von über 30.000 Krebspatienten pro Jahr können die Banerjis gerade in aussichtsloseren Fällen deutlich mehr als geheilt entlassen, als das für jede andere bisher bekannte Behandlungsmethode zutrifft. Damit ist ein neues Kapitel in der Krebstherapie eingeleitet Bei den Banerji-ProtokollenTM handelt es sich um einen Begriff aus dem Englischen, wobei zwei Dinge zusammentreffen: zum einen die Entdecker, die indische Ärztefamilie der Banerjis, zum anderen das Einhalten eines festen Behandlungsschemas, das immer gleich ist und das ohne Abweichung wiederholt werden soll (Protokoll). Die Therapie besteht aus einer Reihe von homöopathischen Produkten unterschiedlicher Zusammensetzung und sehr unterschiedlicher Verdünnungsstufen. Spektakuläre Erkenntnisse aus der Nanotechnologie über die Wirkung hochverdünnter Substanzen und Erkenntnisse aus biologischen Heilverfahren runden das Bild dieses von Krebserkrankungen ab."

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 310

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



1. eBook-Ausgabe 2016

© 2016 Europa Verlag GmbH & Co. KG, München

Umschlaggestaltung und Motiv:

Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Bildnachweis: S. 39 Mitte und unten, S. 40 Dr. Prasanta und Dr. Pratip

Banerji; S. 160, 169, 170, 213 Veronika Preisler; S. 216, 217, 220 E. S. Rajendran; S. 226 Ralph Bittner

Satz: BuchHaus Robert Gigler, München

Konvertierung: Brockhaus/Commission

ePub-ISBN: 978-3-95890-090-5

ePDF-ISBN: 978-3-95890-091-2

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.

www.europa-verlag.com

WIDMUNG

Meinem langjährigen Freund,

Dr. José Francisco Antón Rodriguez (»Josechu«)

Vorbild, Mitstreiter und Vorstandskollege der Ärztekammer Alicante, der mir ein Lehrer in juristischen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten der Kammer war, Begleiter vieler Reisen und Abenteuer in Madrid, Valencia und Galizien, wo wir gemeinsam für Versorgungsqualität und ärztliche Weiterbildung gekämpft haben, bis er nach kurzem, aber heftigem Kampf 2011 mit 57 Jahren einem Krebsleiden erlag.

INHALT

Vorwort

Prolog

Kapitel 1: Der Preis für ein langes Leben

• Warum fällt es uns so schwer?

• Die wunderbare Welt der allerkleinsten Stoffe

• Die geistige Wohlfühlzone

• Die unnötigen Opfer von Krebs

• Voreilige Freude

• Krebs – Geißel der Menschheit

• Warum scheitern therapeutische Maßnahmen gegen Krebs immer wieder?

• »… Angst fressen Seele auf …« – die Diagnose »Krebs« im Volksmund

• Schutz vor Quacksalbern

• Bleiben wir kritisch

• Was bedeutet schon »alternativ«?

Kapitel 2: Die wahre Wissenschaft – die absolute Wahrheit

• Die Frage nach der Zukunft

• Die Gauß’sche Glockenverteilung

• Fortschritt in der Krebstherapie?

• Die Welt braucht neue Wege: die Position der WHO

• Der Therapiemarkt

Kapitel 3: Ein neues Bild zum Thema Krebs

• Eine Therapie, die keiner kennt, gibt es nicht

• Die Auswertung der Fallberichte tatsächlich geheilter Patienten

• Die »Best-Case-Serien« der Banerjis

• Effizienz-Nachweis der Homöopathie in Zellkulturen

• Banerji-Protokolle™ – in Tausenden von Behandlungen statistisch erfasst

• Was bedeutet wissenschaftliches Denken und Arbeiten

• Energetische Prozesse sind auch im menschlichen Körper der Relativität unterworfen

• Das Dilemma der empathischen Behandlung

• Medizin neigt dazu, »empathisch« zu sein

• Homöopathie ist eine Erfahrungswissenschaft

Kapitel 4: Was ist Homöopathie?

• Die Wurzeln der Homöopathie in der traditionell-europäischen Medizin (TAM/TEM)

• Die »Erinnerung« des Wassers und die Fernseher

• Streit um die »echte Homöopathie«

• Klassische Homöopathie – komplex in der Anwendung

• Die heute üblichen Formen homöopathischer Anwendungen

• Comeback der biologisch-homöopathischen Medizin in den 1960er-Jahren

• Eine neue Revolution: Homöopathie als Serie!

Kapitel 5: Indien, USA, Deutschland – was geht hier vor?

• Erste Station: Indien

• Zweite Station: Auf dem Weg in die USA

• Dritte Station: Unsere deutsche Wirklichkeit

• Der Alltag in der Krebsberatung

Kapitel 6: Diagnose Krebs: Wer kann das bezahlen?

• Genetik in der Krebstherapie

• Therapie nach Wahl: »Greifen Sie nur zu«

• Jurassic Park im Menschen

• Genmaterial passt sich an

• Erneut können wir festhalten: Krebs ist heilbar

• Was fangen gentechnologische Labore mit den Erkenntnissen aus der DNA-Forschung an?

• Immuntherapie – gezielter Einsatz

• Immunologika auf dem Prüfstand

• Die Sache mit den Patentrechten

• Gibt es überhaupt eine reale Schätzung zu den Behandlungskosten von Krebs?

• Einfordern der realen Kosten bei den Kassen

• Kostenfaktor Volkswirtschaft

• Niemand weiß, was die Krebstherapie wirklich kostet

• Es geht auch anders

• Die Spur des Geldes

• Krebs, wer will das alles bezahlen?

Kapitel 7: Krebs – eine aussterbende Erkrankung? Die Statistik

• Die Überlebensraten steigen, auch bei Anwendung schulmedizinischer Therapie!

• Statistische Erhebungen

• Stärken und Schwächen der Statistik

• Konfidenzintervall

• Überlebensstatistiken

• Positive Wirkung des Kaplan-Meier-Schätzers

• Was sagen die Statistiken über die Häufigkeit von Krebs in Deutschland?

Kapitel 8: Krebs: der Einzelfall

• Der hippokratische Eid und die bestmögliche Versorgung

• Das Problem der richtigen Diagnose

• Das Cholesterinproblem im Wandel der Erkenntnis

• Markteinführung neuer Produkte

• Der Arzt ist nicht nur Techniker und Theoretiker

• Könnte die Diagnose »Krebs« auch »nicht wirklich Krebs« lauten?

Kapitel 9: Was ist Krebs überhaupt genau?

• Was versteht man unter Krebs?

• Kampf gegen den Krebs

Kapitel 10: Homöopathie funktioniert

• Warum können homöopathische Medikamente Krebs heilen?

• Ist Homöopathie nur Einbildung oder ein Placebo?

• Homöopathie als Nanotechnologie

• Homöopathische Heilmittel bestehen aus Nanopartikeln

• Homöopathie und Zellkommunikation

• Die Geburt der Epigenetik

• Die Rolle der Nanopartikel

• Ein weiterer Schritt zum Verständnis homöopathischer Wirkung

Kapitel 11: Was die Banerji-Protokolle™ so besonders macht

• Therapie auf drei Ebenen: Auch die Banerji-Protokolle™ folgen meist dieser Regel

• Schlüssel zum Verständnis des krank machenden Prozesses

• Länderübergreifende Forschung: die weltweite Verbreitung der Banerji-Protokolle™

• Wenn morgen Krebs diagnostiziert würde, welche Behandlung würden Sie wählen?

Kapitel 12: Zukunftsvision Krebstherapie

• Diagnose Krebs: Welche neuen Wege aus der Angst sollten wir einschlagen?

• Wie krank bin ich wirklich?

• Die Medizin im Wandel der Zeit: Projektion einer individualisierten Medizin

• Die integrative Medizin

Literaturempfehlungen

Danksagungen

VORWORT

»Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt.«

Mit diesem Satz beginnt Samuel Hahnemann (1755–1843), der Begründer der Homöopathie, sein »Organon der Heilkunst«. Wie sehr wir mit diesem Postulat, selbst in der modernen Medizin, an unsere Grenzen stoßen, wird uns täglich vor Augen geführt.

Insbesondere die moderne Krebstherapie ist trotz einer verbesserten Früherkennung mittels hoch spezialisierter Apparaturen und aufwendiger Therapiemaßnahmen in den häufigsten Fällen machtlos. Wie die Statistiken seit 30 Jahren fast unverändert zeigen, wird nur ein Drittel aller Krebserkrankungen in der Bundesrepublik geheilt; die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt nach wie vor unter 50%. Man könnte behaupten, seit den 1980er-Jahren tritt die etablierte Krebstherapie auf der Stelle!

Ist es angesichts dieser Tatsachen verwunderlich, dass viele Betroffene sich um komplementäre Heilbehandlungen bemühen? Gewiss gibt es in diesem Metier zweifelhafte Heiler oder gar Scharlatane, die keine moralischen Skrupel haben, aus der Not und dem Leiden der Menschen Kapital zu schlagen, und die damit die gesamte integrative Heilkunst in Misskredit bringen.

Naturheilkundliche Begleitung der Krebstherapie ist – von kompetenten Ärzten und Therapeuten durchgeführt – sinnvoll und Erfolg versprechend. Ergänzende Heilbehandlungen sollten aus ihrem unberechtigten Schattendasein befreit werden, um ihnen den Stellenwert einer notwendigen (Not-wendigen), integrativen und vor allem menschengemäßen Heilkunst zu verschaffen, die auf die Bedürfnisse des krebskranken Patienten optimal eingeht! Der alleinige Anspruch der etablierten Onkologie erschwert diese Heilbemühungen!

Seit 35 Jahren bin ich als niedergelassener Allgemeinarzt mit Schwerpunkten in Naturheilverfahren und Homöopathie in einer Kleinstadt tätig und hatte 23 Jahre die Ehre, Präsident der »Internationalen Gesellschaft für Homöopathie und Homotoxikologie e.V.« zu sein. In dieser Zeit bin ich unzählig vielen Patienten mit chronischen und sogenannten infausten Erkrankungen begegnet. Nicht wenige hatten eine wahre Odyssee hinter sich gebracht, waren durch die Mühlen der »Schulmedizin« gedreht worden und hatten Wirkungen und Nebenwirkungen am eigenen Körper erfahren. Teilweise machten sie Bekanntschaft mit außergewöhnlichen Heilmethoden, die ihren Geldbeutel empfindlich schmälerten, ohne die erhoffte Hilfe zu erlangen. Die verzweifelte Aussage der Patienten und ihrer Angehörigen, »Nun sind Sie unsere letzte Hoffnung«, entmutigte mich selten. Ein Ausspruch Vaclav Havels, den ich immer im Sinn habe, gibt mir die Kraft dazu:

»Hoffnung …… ist nicht Optimismus, nicht Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas einen Sinn hat, ohne Rücksicht, wie es ausgeht!«

Wenn es um die »vernichtende« Diagnose Krebs geht, muss man alle Register ziehen und die Krankheit von verschiedenen Seiten angehen!

»Die Menschen erbitten sich Gesundheit von den Göttern.Dass sie selbst Gewalt über ihre Gesundheit haben, wissen sie nicht.«Demokrit (460–371 v. Chr.), griechischer Arzt und Philosoph

Die einzige Möglichkeit, Krebs sicher zu heilen, ist – ihn zu verhindern!

Insofern kommt damals wie heute der Prävention die größte Bedeutung zu. Obwohl Krebs viele Ursachen haben kann, die wir bei noch so gezügelter Lebensweise nicht unbedingt beeinflussen können, sollten Präventivmaßnahmen angeboten und angenommen werden.

Bewusste und geregelte Lebensweise, Vermeidung von Stress und Giften, regelmäßige Krebsvorsorge und positive Lebenseinstellung bilden ein Minimum an vorbeugenden Maßnahmen, auf die nicht genug hingewiesen werden kann.

Erfolgreiche Krebstherapie kann niemals auf die rein körperliche Ebene reduziert werden! Die Entfernung der Krebszellen heilt nicht die Krebserkrankung der Person, da Krebs keine Erkrankung eines Organs, sondern ein Kranksein des ganzen Menschen ist. Die Sorge des ganzheitlich orientierten Arztes gilt daher nicht in erster Linie dem Krebs, sondern dem krebskranken Patienten!

Daher müssen alle therapeutischen Möglichkeiten abgewogen werden, wobei es gilt, die Erfolgsaussichten gegenüber therapiebedingten Nebenwirkungen realistisch einzuschätzen, damit die sowieso schon eingeschränkte Lebensqualität nicht noch zusätzlich leidet.

Hier wird dem Therapeuten ein hohes Maß an ethischer Verantwortung aufgebürdet, die häufig durch gewohnheitsmäßige, ohnmächtige, autoritäre Verhaltensweisen oder politische und finanzielle Interessen (Budget-Beschränkungen, Negativliste) nicht zum Tragen kommt.

Wenn auch begleitende naturheilkundliche Krebstherapien keine unbedingte Garantie für eine Heilung sein können, sind sie in einigen Fällen zumindest ein Angebot, die verbleibende Lebenszeit lebenswert zu erhalten und nicht den »Verelendungsprozess« auf unerträgliche Weise zu verlängern.

Im folgenden Beispiel wird dies deutlich: Eine 78-jährige Patientin litt an einem fortgeschrittenen metastasierenden Mammakarzinom. Aufgrund einer privaten Zusatzversicherung wurde sie von einem bekannten Onkologen in einem großen Klinikum behandelt. Die alle sechs Wochen durchgeführte Chemotherapie setzte ihr gewaltig zu und schmälerte ihren Lebenswillen. In den Arztbriefen war zu lesen, dass trotz intensivster chemotherapeutischer Intervention die Metastasen weiter wuchsen und an Zahl zunahmen, aber auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin die Therapie fortgesetzt werden sollte. Meine Aufgabe war es, die Patienten in der Zwischenzeit wieder so weit aufzubauen, dass sie der nächsten Chemotherapie gewachsen war. Auf meine Frage, warum sie denn die Chemotherapie haben wolle, lautete die Antwort: »… weil der Herr Professor dies so möchte!«

Schließlich gelang es mir, den Professor telefonisch zu erreichen. Er erklärte mir auf meinen Vorwurf, dass ich sein Handeln für Körperverletzung hielt, da er wider besseres Wissen (wie in seinen Schreiben zugegeben) die Therapiemaßnahmen weiterhin aufrechterhalte: »Das machen wir immer so, was sollen wir denn sonst tun?« Er beendete das Gespräch mit den Worten: »So hat noch niemand mit mir gesprochen.«

Es verwunderte mich nicht schlecht, dass ich in der Folge viele Patienten von ihm zugewiesen bekam, um sie adjuvant zu behandeln.

In dem vorliegenden Buch werden viele Facetten der heutigen etablierten Krebstherapie vorgestellt und kritisch hinterfragt, Statistiken analysiert, chemische und biochemische Wirkungsweisen erklärt und neueste physikalische Denkmodelle aufgezeigt.

Vieles macht mich betroffen!?

Die Homöopathie als über 200 Jahre alte Therapie-Option wird in einem anderen Gewand dargestellt. Für alle – nicht nur für diejenigen, die sich der integrativen Medizin verbunden fühlen – könnte dieses Buch ein Denkanstoß sein, unser bisheriges Handeln zu überprüfen und neuen Ideen aufgeschlossen zu begegnen.

Möge sich der Hauch von Hoffnung, der aus diesen Seiten weht, zu einem Sturm entwickeln, der nicht nur in einem Wasserglas stattfindet!

Geisenheim, im Frühjahr 2016

Dr. med. Franz Anselm Graf von Ingelheim

PROLOG

»Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen!Ihr durchstudiert die groß’ und kleine Welt, Um es am Ende geh’n zu lassen, Wie’s Gott gefällt.«(Mephisto, Faust I)

Jedes Jahr erhalten in Deutschland etwa 450000 Menschen die Diagnose »Sie haben Krebs!« – eine unvorstellbare Zahl, die nach Ansicht der Statistiker sogar weiter ansteigen soll. Was bedeutet diese Aussage für die Betroffenen, was stellen sie sich konkret darunter vor? Für die meisten ist »Krebs« immer noch eine Verurteilung, eine Krankheit mit sicherem, unausweichlichem Ende. Doch das ist falsch.

In diesem Buch geht es darum, die Angst vor der Diagnose zu verlieren und die persönlichen Möglichkeiten und Optionen in Bezug auf Diagnose und Therapie besser abwägen zu können. Es geht vor allem um die Feststellung: Krebs ist kein Todesurteil!

Dies ist ein Buch der Hoffnung und der Gewissheit: Hoffnung auf Heilung und Gewissheit darauf, dass es viele mögliche Wege zur Heilung gibt. Die meisten Patienten haben nur unklare Vorstellungen darüber, was der Arzt wirklich meint, wenn er den Patienten »aufklärt«. Viele Ärzte machen sich gar nicht bewusst, wie viele Möglichkeiten zur Krebstherapie es gibt und mit welchen realen Heilungschancen all diese Behandlungsformen gesegnet sind. Die meisten Ärzte kennen nur die statistische Beschreibung der Therapie der einen Krebsart und der einen Methode, die sie selber anwenden. Dazu kommt, dass ein Krebsverdacht oft bereits zu einer Behandlung führt, obwohl es gar keinen Krebs gegeben hat.

All diese sehr verwirrenden und schwer durchschaubaren Fäden in dem Knäuel der Erkenntnisse und Emotionen machen die »Diagnose Krebs« zu einem Thema, das den Betroffenen in Panik versetzt. Die gefühlte Todesrate von Krebs scheint enorm hoch zu sein. Dabei wird jedoch übersehen, wie viele Tausende von Patienten jährlich an Grippe oder Lungenentzündung sterben.

In den folgenden zwölf Kapiteln möchte ich Ihnen Schritt für Schritt Möglichkeiten eröffnen, sich selbst ein Bild der Lage zu machen, und Ihnen vor allem Entscheidungshilfen geben. Besonders am Herzen liegt mir, dass Sie diesen Weg nicht allein gehen: In Begleitung von Familie, Freunden und Therapeuten können Maßnahmen gegen Krebs gezielt eingesetzt werden, kann Vertrauen geschaffen und vor allem klargestellt werden: Krebs ist heilbar!

KAPITEL 1: DER PREIS FÜR EIN LANGES LEBEN

Im ersten Kapitel gehen wir der Frage des »Warum« nach. Warum mussten so viele Menschen, die uns nahestanden, an Krebs sterben? Warum handeln Ärzte und Heiler so, wie sie handeln? Warum fällt es uns so schwer, neue Behandlungen für Krebs zu finden? Ein neues Paradigma kündigt sich für die Medizin an: das Prinzip der Wahrscheinlichkeit.

Warum fällt es uns so schwer?

Der Aufbruch der westlichen Wohlstandsländer in ein neues, integratives Medizinsystem zeigt sich schwierig. Für manch einen ist es schwer nachvollziehbar, warum ein bereits ausgedientes wissenschaftliches Paradigma noch gelehrt und angewendet wird, insbesondere auf einem Gebiet, wo uns der Fortschritt am wichtigsten scheint: in der Medizin.

Genauer betrachtet, kommt es aber gar nicht so überraschend. Gerade weil uns unser »Leben lieb« ist, verwerfen wir nicht gern ein System, das funktioniert hat. Meistens braucht es auch noch eine Weile, bis das neue System reibungslos funktioniert und uns neue Möglichkeiten bietet. Doch ähnlich wie bei den Aktualisierungen unserer Computerprogramme fragt man sich hinterher oft, ob sich der Aufwand auch gelohnt hat und wieso das neue System, das neue Paradigma, dem alten überlegen sein sollte.

Das neue Paradigma der Wissenschaft, das seit über 100 Jahren an unseren Verstand und an unser Verständnis anklopft, ist das Prinzip der Relativität. Vorgestellt von Einstein und Heisenberg, führte es die Mathematik und Physik in das 21. Jahrhundert; doch in den biologischen Wissenschaften fällt es noch immer schwer, sich die Auswirkungen klarzumachen. Das alte System war der Rationalismus des linearen Denkens, der »Schritt-auf-Schritt-Handlung«. Der logische Gedanke spulte sich ab wie Perlen auf einer Schnur: Auf »A« folgt »B«, auf B folgt C und so weiter.

Diese Gewissheit ist nun leider auch für die Medizin vorbei, denn niemals gibt es einen Weg zurück, sobald ein Erkenntnisprozess erst einmal stattgefunden hat. Die neue Medizin wird in den USA »integrative Medizin« genannt, und sie gründet sich auf die Veränderlichkeit unserer Gene, genannt Epigenetik. Verschiedene Phänomene in der Biologie, die man bisher als festgeschriebene Prozesse angesehen hat, wie zum Beispiel die Entwicklung unseres Erbguts, gerieten durch diese Entdeckung endlich in Bewegung. Sie werden heute als »epi«biologische Prozesse bezeichnet, die durch unser Umfeld, durch unseren Lebensstil, möglicherweise sogar durch unser inneres emotionales Fühlen und Handeln bewegt und verändert werden. Dadurch vollzieht sich das Wunder unserer Anpassungsfähigkeit an eine moderne technisierte Welt und verhindert, dass wir vorzeitig aussterben. Täglich neu entdecken wir, dass minimale Mengen an Stoffen, sogenannte »Nanopartikel«, Einfluss auf die Funktion unserer wichtigsten Bausteine ausüben: auf unsere Gene und Eiweißkörper, auf unsere Immunfunktionen, auf unser Überleben.

Die wunderbare Welt der allerkleinsten Stoffe

Die Welt der allerkleinsten Stoffe und ihre präzise Beschreibung wurde schon vor über 200 Jahren vorgestellt, aber damals war die Zeit noch nicht reif für diese Entdeckung: Es handelte sich um die Homöopathie!

In der Zwischenzeit sind über zwei Jahrhunderte vergangen, in denen die Wissenschaft gewaltige Fortschritte gemacht hat: nicht nur technologisch, sondern auch in der Verständnistheorie zur Erklärung der Natur. Sind wir jetzt so weit, zu verstehen, was die Homöopathie so besonders macht?

In der Tat wird seit den 1960er-Jahren emsig an den homöopathischen Behandlungsmethoden geforscht. Ein Grund für dieses große Interesse ist die hohe Medikamentensicherheit bei homöopathischen Rezepturen: Man kann sie gefahrlos bei Kindern, Schwangeren und älteren Menschen anwenden; selbst wenn eine Behandlung noch so komplex wird, die Körperfunktionen werden nur reguliert, »justiert«, aber nicht unterdrückt. Daraus lässt sich auch die enorme Beliebtheit der Homöopathie bei den Patienten erklären.

Gleichzeitig verlangt die wissenschaftliche Welt nach Beweisen. Es reicht nicht aus zu sagen, dass ein Mensch von seinem Leiden erfolgreich befreit wurde; man sollte auch in der Lage sein zu erklären, warum es funktioniert hat. Angefangen hat es mit einem besseren Verständnis des Gewebes und seiner Funktion außerhalb der eigentlichen Zelle. Im Moment steckt diese Forschung inmitten der Entdeckung der »Nano-Welten« in der Biologie.

Die geistige Wohlfühlzone

Für mich als praktischen Arzt liegt der Aufbruch zur Erforschung unbekannter Gebiete der Medizin nun schon über zwei Jahrzehnte zurück. Nach so einer langen Zeit gewöhnt man sich daran, das Außergewöhnliche bei der Suche nach Antworten als etwas Alltägliches zu betrachten. Von Freunden, Kollegen und Universitätsprofessoren erhielt ich jedoch mehrfach die Warnung, dass man wichtige Themen, die unsere Gesellschaft bewegen, nicht einfach auf »außergewöhnliche« Bereiche ausdehnen könne. Man kann nicht einfach so von der Homöopathie sprechen, als sei sie eine medizinische Fachrichtung. Man soll nicht »leichtfertig« über Krebstherapie sprechen. Das sind komplexe Themen voller Grautöne, und meine Freunde vertraten die Ansicht, dass wir uns im täglichen Leben nicht aus der sogenannten »Wohlfühlzone unseres Denkens und Handels« herausbewegen möchten. Wir verdrängen gern und akzeptieren rasch eine bestehende Meinung, besonders wenn sie von Autoritäten der Medizin stammt.

Sobald man allerdings beginnt, neue Ideen zuzulassen und nach neuen Antworten zu forschen, kommt man in die sogenannte »flexible Zone«.

Ein befreundeter Professor für klinische Pharmakologie nannte das nach Popper1 »die unscharfen Grenzen unseres Erkenntnishorizontes«. Zweifellos hat es mich seit Beginn meiner allgemeinmedizinisch-internistischen Praxis immer wieder zu diesen Grenzen hingezogen, nicht nur zu neuen Diagnoseverfahren, sondern auch zu neuen Behandlungsmethoden. Dabei brachten besondere persönliche Umstände2 mich sehr bald dazu, für einen Posten im Vorstand unserer Ärztekammer zu kandidieren, auf dem ich dann über 22 Jahre lang tätig war.

Sobald die psychologischen und emotionalen Belastungsgrenzen eines Menschen durch zu viel neue, vielleicht beängstigende Erlebnisse erreicht werden, spricht man von »Panikzone«. Wenn das Thema »Krebs« angesprochen wird, kann es schnell geschehen, dass man in die Panikzone des Denkens gelangt. Mit dem vorliegenden Buch möchte ich versuchen, diese Panik gegenüber Krebs einzugrenzen, den Horizont unseres Wissens zu erweitern und neue Behandlungen und Verhaltensweisen im Angesicht dieser Diagnose annehmbar zu machen. Das Ziel heißt »integrative Medizin«, ein Konzept, in dem andere Länder Deutschland um einige Jahre voraus sind.

Die unnötigen Opfer von Krebs

Während der mehr als 20 Jahre langen Tätigkeit im Vorstand unserer Ärztekammer habe ich eine beklagenswerte Zahl an Vorstandskollegen an den Krebs verloren. Alle waren angesehene Ärzte, meist verheiratet mit Kindern und oft auch Enkeln. Aus der Zeit meiner eigenen Promotion (1989) habe ich bereits zwei Kollegen beerdigen müssen: Einer starb an Lungenkrebs – ein besonders grausamer Verlust, wobei der Kollege die letzten drei Monate mit einem Sauerstoffgerät am Sitzungstisch saß. Der andere, ein enger Freund, mit dem ich jahrelang gemeinsam durch Spanien und durch unsere Region Valencia von Sitzung zu Sitzung gereist war, starb an Darmkrebs. Als man die Diagnose stellte, hatte der Krebs über die Bildung von Metastasen bereits ein halbes Dutzend Organe befallen. Mein Freund machte alles durch: Chemotherapie, Bestrahlung vor der Operation, radikale Mastdarmentfernung. Danach ging es rasend schnell. Er verließ das Krankenhaus nicht mehr.

Aus den Vorstandsmitgliedern der Ärztekammer wurden in den vergangenen 25 Jahren einige weitere Kollegen abberufen. Das liegt zum Teil daran, dass abgesehen von mir die meisten Mitglieder wesentlich älter waren. Da gab es Prostatakrebs, Brustkrebs, natürlich mehrmals Darmkrebs, wenigstens einmal Nieren- und einmal Lungenkrebs. Die Opfer hatten etwas gemeinsam: Sie waren allesamt brave Schulmediziner, die meinen Behandlungsvorschlägen gegenüber vollkommen immun waren.

Es sind mehr als 20 Jahre vergangen, seit die erste Patientin mit aussichtslosem Krebsleiden in meiner Praxis erschienen war. Zu der Zeit begann ich damit, alternative medizinische Therapiemethoden auszuprobieren. Sie litt an Nierenkrebs und lehnte eine Chemotherapie grundsätzlich ab. Ich schlug ihr eine Behandlung mit Mistelextrakten vor, die sie begeistert annahm. Wir machten eine Computertomographie, begannen mit der Behandlung und warteten ab.

Nach einem Jahr beschloss die Patientin, nicht länger auf den Tod zu warten, und unternahm eine Reise nach China. Anschließend besuchte sie ihre Kinder in den USA. So ging es weiter. Fünf Jahre nach Beginn der Mistelextraktbehandlung machten wir eine neue Computertomographie: Die als Krebs identifizierten Stellen ließen sich deutlich erkennen, und zwar wie mit einer dünnen weißen Wand vom übrigen Gewebe abgekapselt. Eine Tumoraktivität war nicht mehr nachweisbar. Ich brachte die Bilder zu einem befreundeten Onkologen, der jedoch nur mit den Achseln zuckte. Später las ich dann, dass eine immunlogisch-stimulierende Therapie bei Nierenkrebs eine möglicherweise positive Wirkung ausüben könne. Da zuckte ich mit den Achseln.

Mittlerweile gab es eine Patientin mit Darmkrebs, die ich auf eigenen Wunsch ebenfalls mit alternativer Therapie behandelte, in der Hauptsache mittels Infusionen von immun-stimulierenden Komplex-Homöopathika. Auch diese Patientin starb nicht an Krebs: Sie wurde nach einigen Jahren auf einer Reise durch Chile von einem Auto überfahren.

In der Zwischenzeit besuchte ich onkologische Kongresse zur Weiterbildung dank der Vermittlung durch meinen Kollegen aus der Onkologie. Ich stellte Fragen und bekam wenig Antworten. Tatsächlich hörte mein Kollege auf, weiter mit uns zusammenzuarbeiten. »Keine Zeit«, sagte er damals. Sein Chef, der leitende Verantwortliche des Universitätsklinikums, sandte mir meine Bestätigung zur Weiterbildung in Onkologie per Post zu. Schließlich bin ich kein Onkologe, somit hatte er natürlich vollkommen recht.

Auch möglich, dass ich seine »flexible Zone« irritierte, da ich in der Zwischenzeit eine Ausbildung zum Homöopathen abgeschlossen hatte und mittlerweile regelmäßig von Menschen konsultiert wurde, die keine Lust auf Schulmedizin hatten. Natürlich gab es auch Kollegen, die sich bei mir in der Ärztekammer einen homöopathischen Rat holten, weil die Kinder zahnten oder der Partner kränkelte , aber sobald es um ein ernsthafteres medizinisches Problem wie zum Beispiel Krebs ging, wurden meine Behandlungsalternativen als unwissenschaftlich und uninteressant abgetan.

Meine Kollegen starben immer an der Diagnose. Meine Patienten starben immer weniger an dieser Diagnose.

WAS IST EIGENTLICH WIRKLICH »KREBS«?

Wenn ich das Wort »Krebs« benutze, dann im Sinne des Volksmundes: »Eine Geschwulst mit entarteten Zellen, die potenziell lebensbedrohlich ist.« Technisch müsste man von Karzinom sprechen, was in medizinischen Berichten gern mit verschiedenen Vorsilben und Beiwörtern überdeckt wird. Dazu kommen einige »Tumorarten«, die einfach, weil sie da sind, ein größeres Gesundheitsproblem darstellen, obwohl sie für sich allein genommen nicht wirklich bösartig sind. Dazu zählen zum Beispiel Tumoren in geschlossenen Bereichen, wie im Schädel oder im Abflussbereich wichtiger Drüsen (Bauchspeicheldrüse), weil die Funktion des Organs durch ihre Gegenwart behindert ist.

Voreilige Freude

Mittlerweile waren die 2000er-Jahre angebrochen. Nicht nur die Unterhaltungsmedien, auch die medizinische Fachpresse schäumte über vor Zuversicht und Freude. Jahr um Jahr veröffentlichten international angesehene Verlage Berichte und »Papers« über aussichtsreiche neue Therapiemaßnahmen gegen Krebs. Besonders seit die zielgerichteten Genetiktests zur Identifikation von speziellen Tumorarten auf den Markt kamen – zusammen mit der sogenannten »Immuntherapie«, die monoklonale Antikörper gegen spezielle Eigenschaften der tödlichen Wucherung im Körper einsetzt –, waren sich die Mediziner einig: Das ist die Waffe gegen Krebs.

Mit diesen Maßnahmen, so glaubten die Krebsforscher, könne man jede Krebsart individuell identifizieren und anschließend mit einem Immunstoff blockieren, sodass es zum Zusammenbruch des Tumorwachstums kommen müsse.

Krebs – Geißel der Menschheit

Es ist an der Zeit, Krebs nicht mehr als eine Diagnose mit tödlichem Ausgang zu betrachten. Jeder Mensch, der persönlich oder im Rahmen seiner Familie mit dem Problem »Krebs« konfrontiert wurde, weiß ganz genau: Es ist Zeit für einen Durchbruch, für ein Ende dieser erschreckenden Bedrohung. Im Mittelalter war es die Pest, vor der sich jeder fürchtete. In vergangenen Jahrhunderten traten Ansteckungskrankheiten wie Tuberkulose, Cholera und Syphilis in den Vordergrund, und heute sind es AIDS, aber auch EBV oder Borreliose … Jedes Zeitalter hat seine Epidemie, und unsere größte Furcht betrifft heute »Krebs«.

»Dr. Google« hält uns dabei auf dem Laufenden: Im Oktober 2015 konnten wir auf der Startseite besagter Suchmaschine die »Top Ten« populärer Schauspieler sehen, die »ihren Krebs« besiegt hatten.3 Dabei ging es nicht darum, was und weshalb, sondern mit welchen Mitteln und Behandlungsmethoden sie das bewerkstelligt hatten. Unter meinen chirurgischen Kollegen kursierte die Frage, wie viel gewisse Berühmtheiten wohl dafür kassiert haben mögen, sich beide Brüste amputieren zu lassen, um als Beispiel für praktische Krebsvorsorge und rekonstruktive Chirurgie weltweit Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch trotz all der Stars aus der glitzernden Filmwelt, in der alles in etwa so echt ist wie das Vanillearoma im Joghurt, aber viel Aufhebens um alles gemacht wird, ist für die Mehrheit der Bevölkerung der Durchbruch in der Krebstherapie ausgeblieben.

Gleichzeitig erregte es besonders im deutschen Sprachraum kaum oder gar kein Aufsehen, dass ein US-amerikanisches Projekt zusammen mit indischen Ärzten seit 1999 die Medizinwelt in Atem hält: eine schmerzlose, nebenwirkungsfreie und statistisch hochsignifikante Studie zur Heilung von Krebs. Nicht Behandlung oder einfache Stabilisierung der Krankheit, nein: Wir sprechen von »Heilung«. Wie soll so etwas möglich sein?

Warum scheitern therapeutische Maßnahmen gegen Krebs immer wieder?

Onkologen und Krebsforscher sind keine dummen Menschen. Sie forschen und arbeiten meist ihr Leben lang an einem Problem, bis sie es für den menschlichen Verstand fassbar und logisch aufgearbeitet haben. Das Problem des Scheiterns könnte aber mehrere Ursachen haben, die einfach mit unseren Denkstrukturen zusammenhängen:

1. Wir möchten alle Prozesse auf einen »monokausalen« Ursprung zurückführen, das heißt, wir erwarten von jedem Schritt, dass es ein einzelnes Element gibt, das den nächsten Schritt auslöst oder möglich macht. Das entspricht einem linearen und meist als »logisch« bezeichneten Denken. Die Natur funktioniert aber nicht so: Ein Fluss teilt sich immer wieder, und legt man einen Damm an, fließt das Wasser seitlich ab oder darüber hinweg. Wenn ich also einen monoklonalen Antikörper entwickle, sucht sich das lebendige System ein Parallelelement, das nicht durch diesen Antikörper geblockt wird. Dadurch existiert der Tumor weiter.

2. Unser sogenanntes wissenschaftliches Denken verlangt Erklärungen, die wir verstehen und überprüfen können. Wenn das nicht der Fall ist, wenn wir etwas nicht nach den uns bekannten Gesetzen erklären können, verwerfen wir das Modell – leider oft schneller, als wir ein alternatives gefunden haben, das vielleicht passen könnte. So kommt es, dass viele Arbeitsgruppen nur daran interessiert sind, ihr spezielles Modell zu beweisen, und alternative Ideen nicht weiterverfolgen. Eine wichtige Bremse bei der Umsetzung neuer Ideen ist die Finanzierung. Meist gibt es kein Geld für Ideen. Es könnte auch sein, dass die neue Idee im Widerspruch zu dem steht, was man vorher gesagt und getan hat. Dann möchte man das bereits Veröffentlichte nicht zurücknehmen oder gar von vorn anfangen, außer die andere Idee würde uns zwingen, unsere Systeme zu ändern. Der Mensch ist aber lieber konservativ.

3. So ein Problem stellte sich auch mit dem Zellkernmodell der Krebstherapie im Vergleich mit dem jüngeren »Mitochondrialmodell«. Nach dem Kernmodell entsteht Krebs durch Veränderungen des Zellkerns, genauer gesagt durch genetische Veränderungen des Erbguts, was die »genetischen Pfeilsysteme«, »Arrows« genannt, 4 nachzuweisen versuchen. Die neuen Möglichkeiten bei Blutanalysen lassen eine Reihe von Verbindungen wahrscheinlich werden, durch die das Genmaterial des Patienten und sein Tumorwachstum bestimmt werden. Diese Information kann man nutzen, um neue, meist sehr teure Therapiemaßnahmen zu begründen. Doch leider steht diese Vorgehensweise gegen die (jüngere) Erkenntnis, dass unsere Zellkraftwerke, die Mitochondrien, viele Male verletzlicher sind und Krebs möglicherweise durch die eintretende Energieunterversorgung ausgelöst wird. Auch eine wesentliche Verschlechterung des Leidens durch Verletzung der Mitochondrien ist wahrscheinlich. Immer wenn dies der Fall ist, sind Chemotherapeutika, Immuntherapie oder Bestrahlung nicht nur wirkungslos, sondern direkt schädlich!5 Doch während man sich anderenorts über die »wahre« Ursache von Krebs streitet, wird weitertherapiert – nach der »Zellkern«-Theorie!

Es ist wie im Kino: Zunächst ist alles schwarz-weiß, denn so wird in der Wissenschaftstheorie gedacht: These – Antithese, Theorie – Gegentheorie, Aktion – Reaktion.

Danach kommen die Grautöne: vielleicht ein wenig mehr hiervon und etwas weniger davon. Während wir versuchen, eine universelle wissenschaftliche Theorie mit Schwarz-weiß und manchmal sogar Grautönen aufzubauen, geht das Leben in Cinemascope-Farbe weiter.

So lange, wie wir um den »richtigen theoretischen Ansatz« in der Krebstherapie streiten, gehen Zeit, Geld und Leben verloren. Natürlich kann man hier nicht nach dem traditionellen Ansatz handeln: »Mal sehen, was passiert, wenn ich etwas anderes versuche …«, weil die Ethik ein unverantwortliches Vorgehen verbietet, und das ist auch richtig so!

In der Krebstherapie geht es um real vollziehbare Behandlungen und wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur Erneuerung. Von diesen hat es seit 2000 einige Neuerungen gegeben, aber leider bei Weitem nicht genug, um uns die Angst vor Krebs zu nehmen.

Natürlich profitiert auch eine gewaltige Industrie von den Kontroversen, die im Ringen um das Verständnis der Ursachen von Krebs entstehen: Auf der einen Seite Querdenker und Erneuerer, auf der anderen Seite meist anerkannte, in unserer Gesellschaft dekorierte Forscher mit Ehrgeiz und hochgestellten Aufgaben. Beide Seiten liefern sich oft genug Spiegelgefechte, wohl wissend, dass wir alles andere als allwissend zum Thema »Krebs« sind. Am Ende bleibt alles, wie es ist.

»… Angst fressen Seele auf …« – die Diagnose »Krebs« im Volksmund

Nicht alle Patienten, die zum Arzt kommen, wünschen eine alternative oder unterstützende Zusatzbehandlung. Viele Patienten geben den Kampf schon auf, bevor er begonnen hat. Immer wieder erwarten die Kranken von ihrem Therapeuten, dass er alles für sie unternehmen möge. Sie verlegen oder vielmehr »legen« buchstäblich »ihr« Problem in die Hände des Arztes, geben es ab, auf dass sich der Fachmann darum kümmere. In der Folge ist es nur allzu verständlich, dass der Arzt oft nur nach einer offiziellen »zugelassenen« Therapiemaßnahme handeln kann! Denn: Eine auf objektive Daten gestützte Beratung als Übersicht zu allen Therapien, quasi eine »Krebstherapie à la carte« zum Auswählen, gibt es noch nicht!

Natürlich existieren Meinungen von Fachärzten, Erfahrungswerte von anderen Heilern, im Internet veröffentlichte Alternativen und Erzählungen der Angehörigen von Frau Holle, der Nachbarin. Jeder Mensch, und insbesondere jeder Betroffene selbst, muss sich entscheiden, muss sich eine eigene Meinung bilden. Erst wenn man Vorurteile und gut gemeinte Nachbarschaftsratschläge überwunden hat, kann man tatsächlich mit der Therapie anfangen.

Als Außenstehender oder Angehöriger eines Krebspatienten gelangt man immer wieder zu der Überzeugung, dass der mit Abstand größte Teil der Patienten an den unmittelbaren Folgen der Behandlung stirbt, oder vielleicht auch an den zeitlich versetzten Folgen schwerer Organverletzung durch die Therapie. Eine alternative Behandlung, auch auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten, ist in den meisten Fällen nicht mehr möglich, sobald die Behandlung in die Hände der Onkologen gelegt wurde. Einige Frauen in gebärfähigem Alter würden anschließend vielleicht gern noch ein Kind bekommen. Männer mit Antihormonen bei Prostatakrebs fürchten um die Potenz, und ganz kompliziert wird es bei Kindern mit Blut- oder Knochenkrebs. Was soll man da raten?

Der unmenschliche Zwang, dem die meisten Fachärzte ausgesetzt sind, wird ihnen erst in solch schwierigen Situationen vollends bewusst: Sie können nicht anders handeln, als auf der ihnen bekannten Datenlage eine pharmakologische Krebstherapie zu empfehlen.

Das rührt daher, dass in der Medizin eine dem Individuum übergeordnete Ethik angewendet werden muss: eine allgemeine Übereinkunft, die Patienten nur mit solchen Therapien zu behandeln, deren Wirkungsweise bekannt und statistisch signifikant bewiesen ist. Diese Richtlinie nennt man »ärztliche Deontologie«, und wer ihr nicht folgt, kann seine Approbation zur Ausübung des ärztlichen Berufes verlieren.

Schutz vor Quacksalbern

Die Grundlage der Ethik besagt, dass jeder Heiler verpflichtet ist, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln und sich dabei an die Regeln der Heilkunst zu halten.

Das klingt zunächst gut und sollte ein Schutz für die Patienten gegen übereifrige Ärzte sein, hat sich aber leider zu einem Bumerang entwickelt.

Zunächst kann man argumentieren, dass nicht jeder Arzt genauso handeln würde wie sein Kollege, dass niemals alle das Gleiche wissen können und dass jeder Mensch Symptome, Zeichen und Analysen anders beurteilen wird, je nachdem, wie viel er weiß und in welchen Zusammenhang er die Daten bringt.

Gleichzeitig entscheiden Mediziner nach statistischen Grundsätzen, was »besser« und was »schlechter« ist. Die dabei entstehenden Fallstudien zur statistischen Beurteilung werden durch dieselben Mediziner gesteuert, die auch die Behandlung durchführen. Eben dadurch wird festgelegt, welcher Fall Eingang in die Statistik findet und welcher nicht. Unbewusst werden Statistiken jedes Mal etwas angepasst, bis es so weit kommt, dass nur noch passende Kandidaten ausgewertet werden. Was abseits dieser »Studien« geschieht, wird nicht wahrgenommen.

Am Ende ist nicht abzuschätzen, in welche Behandlungsgruppe ein Patient eingeteilt wird. Die »objektive Beurteilung des Falles« zwingt dem Arzt schließlich eine Behandlungsstrategie auf, bei der oft der Wunsch des Patienten kein Gewicht hat. Der Patient wird nach dem »Bumerang-Kriterium« der Deontologie (… »wir wollen doch nur Ihr Bestes« …) entmündigt, und dem Arzt wird eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Handeln erspart.

Bleiben wir kritisch

Bei der Krebstherapie ist es wie mit einem Hauskauf: Man will den Rest seines Lebens dabei bleiben, da lohnt es sich, unbedingt zweimal hinzuschauen. Es wäre vermessen zu behaupten, dass ein beliebiger Patient ausschließlich mittels einer komplementärmedizinischen Behandlung geheilt werden kann.6 Man findet bei der Behandlung von Krebspatienten leider oft Extremhaltungen: Die einen wünschen nur alternative Behandlung, die anderen ausschließlich pharmakologische Therapie. Genauso verhält es sich mit dem Vertrauen des Patienten in seinen Heiler: Da sind solche, die ohne »Erlaubnis« ihrer Fachärzte keinen Schritt machen würden, und andere, die aus Prinzip jedem »Approbierten« misstrauen.

Umgekehrt ist es auch nicht besser: Viele Ärzte bemühen sich vorbildlich um ihre Patienten, und dann gibt es nicht weniger bemühte Heiler, die das Vertrauen der verzweifelten Patienten mithilfe von mystisch-esoterisch anmutenden Maßnahmen ausnutzen. Was soll man also als Betroffener tun, wem darf man noch Glauben schenken?

Was bedeutet schon »alternativ«?

Zunächst muss man sich Klarheit über die hier verwendeten Begriffe verschaffen. Die Ausdrücke »alternative Medizin« und »Komplementärmedizin« werden in diesem Buch im US-amerikanischen Sinn angewendet: »alternativ« bedeutet eben alternativ, anders als schulmedizinisch, als Alternative zu einer anderen Behandlung. »Komplementär« steht für ergänzend, zusätzlich, vielleicht auch gleichzeitig mit schulmedizinischen Maßnahmen.

Ein weiterer Punkt, in dem sich nicht alle Ärzte und Patienten einig sind, ist der Umgang mit der Wahrheit über die Diagnose und die mögliche Ausdehnung der Krankheit. Die meisten neigen dazu, dem Patienten die Wahrheit zu sagen. Niemand kann einen Kampf aufnehmen und sich gegen die Krankheit wehren, wenn er nicht weiß, wogegen er ankämpft. Selbst wenn die Wahrheit eine solch schlimme und unabwendbare Prognose wie der Tod sein sollte, muss der Mensch die Chance bekommen, sich auf das Unabwendbare einstellen zu können. Nur wenn ausdrücklich das Gegenteil gewünscht wird, das heißt, wenn der Patient nichts wissen will, sollte man dieses Prinzip der Wahrheit aufgeben, und dann sollte der Ausgang für den Patienten auch schon klar sein.

Schließlich besitzen wir heute einen nie zuvor da gewesenen Schatz an medizinischen Kenntnissen und Maßnahmen. Die Anwendung von antibakteriellen und antiinfektiösen, entzündungssenkenden und schmerzlindernden Medikamenten, von Steroiden und Glucocortikoiden bedeutet einen nicht wegzudenkenden Segen. Kaum jemand, der heute lebt, würde ohne diese Produkte der pharmazeutischen Forschung älter als vielleicht 50 Jahre alt werden. Wer hat bis dahin nicht wenigstens einmal auf dramatische Weise ein Antibiotikum benötigt, ist ins Krankenhaus eingewiesen worden oder hat gar auf der Intensivstation gelegen, mit Herz-, Infektions- oder Organproblemen? Menschen sind zerbrechliche Wesen, und diesem Umstand muss man einfach Rechnung tragen.

Am Beispiel der Veterinärmedizin (wo selten darüber diskutiert wird, ob das Haustier auch wirklich Antibiotika braucht) kann man sehen, wie notwendig die technisch-pharmazeutische Medizin ist und welche Produkte am häufigsten in Anwendung kommen, um Tiere (und schließlich ebenso Menschen) länger leben zu lassen: Es sind hauptsächlich die Impfstoffe, die antibakteriellen Medikamente, die entzündungssenkenden Mittel und einige Herz und Kreislauf stützende Arzneien.

Ebenso sollte man kritisch und möglichst objektiv über die Richtung der medizinischen Versorgung nachdenken. Was für eine Medizin wünschen wir uns in zehn Jahren, in fünfzig Jahren? Sind wir auf dem richtigen Weg, wenn große Entscheidungsgewalt zu diesen Themen in den Händen von Menschen liegt, denen die Medizin als Heilberuf vollkommen fremd ist? Politik, Industrie, Medien, Versicherungsgesellschaften, Hersteller diagnostischer Maschinen und Medikamente – alle sind sie der Meinung, genau zu wissen, was für die (jeweils) Versicherten, Wähler, Leser und Konsumenten richtig ist. Doch den kranken Menschen muss immer noch der Heiler behandeln. Als Patient wünscht man sich eine schmerzfreie, nebenwirkungsfreie und möglichst rasche Heilung. Besonders gut wäre es, wenn diese Heilung von Dauer wäre.

Die Forschung in alternativen Medizinsystemen wie Homöopathie zeigt mittlerweile, dass homöopathische Mittel auf mindestens zwei Ebenen nachhaltig wirksam sind: erstens in der Regulation der Stoffwechselprozesse und zweitens im Verändern der epigenetischen Prozesse, die wiederum die Expression und Transkription von Genen nachhaltig beeinflussen.

In dem vorliegenden Buch geht es darum, echte Alternativen vorzustellen, eine mögliche – und für jeden verständliche – wissenschaftliche Erklärung dafür zu liefern und Anstöße zu geben, weiterzudenken, weiterzugehen als bisher möglich, vorzudringen in die »flexible Zone« unseres Wohlfühlens und die Medizin als etwas Neues, Großes und Lebendiges zu verstehen. Dabei müssen wir dringend die Fesseln abwerfen, die uns festgefahrenes Denken und Verkauf von glücksbringenden Pillen auferlegen.

WAS SOLLTE ICH MEINEN ARZT FRAGEN, WENN ER MIR DIE DIAGNOSE »KREBS« STELLT?

Krebs ist nicht gleich Krebs. Es gibt gutartige Tumoren, das heißt, dass man sie relativ leicht entfernen kann. Leider sind sich viele Mediziner gar nicht darüber einig, ob der Tumor das eigentliche Übel ist oder ob er nur die Reaktion des gesunden Körpers auf das Ausbreiten eines veränderten Zellbereiches darstellt. Daraus ergibt sich die Frage, ob das Entfernen der Geschwulst auch das Entfernen des Krebses bedeutet.7 Man sollte also fragen, wo sich die Auffälligkeit befindet, wie sicher der Arzt ist, dass es sich dabei um Krebs handelt, welche weiteren Untersuchungen nötig sind, um die Diagnose zu sichern, und ob er eine alternative Erklärung für diese Unstimmigkeit im Befundbericht finden kann.

Einige Studien belegen die Theorie, dass viele Krebsdiagnosen gar nicht stimmen. Man muss sich klarmachen, dass die Rechtslage zur Haftpflicht des Arztes für seine Aussage sehr komplex ist. Kein Mediziner ist begeistert, wenn er sich vertan hat, wenn seine Aussage das Problem unterschätzt hat. Um einer übersehenen Erkrankung vorzubeugen, werden Diagnosen heute immer »schwammiger«, nach dem Motto: »Ihr Zellgewebe ist aufgeschwemmt, ungeordnet, nicht deutlich zu erkennen …«, was zu der Zusammenfassung führt: »Ein entartetes Gewebe kann nicht ausgeschlossen werden.« So ein Satz, der eigentlich gar nichts besagt, führt dazu, dass viele Ärzte schon im Vorfeld sagen: »Es könnte Krebs sein.« Der Patient versteht natürlich nur »Sie haben Krebs« und gerät in Panik. Schon werden weitere Untersuchungen angesetzt, und ein Entfernen oder Bestrahlen der auffälligen Stelle wird empfohlen.

Doch leider kann ich nicht oft genug wiederholen: Die meisten Maßnahmen gegen Krebs lösen die Entartung der Zellen – und somit Krebs – erst richtig aus. Die schulmedizinische Behandlung von Krebs ist der größte Motor für Krebs, weil ja definitionsgemäß die Behandlung »Zellen zerstören« soll. Leider bemüht sich die Schulmedizin noch nicht darum, Zellen zu reparieren!

Natürlich kann man den Therapeuten auch direkt fragen, welche Behandlung er anwenden würde, wenn es sich bei dem Patienten um ein Familienmitglied handelte. Leider erwähnte ich bereits, dass sehr viele Kollegen an Krebs sterben, vielleicht, weil sie sich nie wirklich mit Alternativen beschäftigt haben und die oft extrem anmutenden schulmedizinischen Behandlungsvorschläge durchaus ernst nehmen.