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Das ultimative Nachschlagewerk zum globalen Kunstmarkt – jetzt als Neuauflage im sechsbändigen Schuber. Der Kunstmarkt befindet sich im Wandel: Digitalisierung, neue Marktstrukturen und die veränderte Rolle von Museen und Kritikern haben die Kunstwelt tiefgreifend verändert. Dirk Boll, renommierter Kunstmarktexperte mit 25 Jahren Erfahrung, präsentiert in diesem umfassenden sechsbändigen Standardwerk tiefgehende Einblicke in die Mechanismen des internationalen Kunsthandels. Ein umfassender Einblick in den Kunstmarkt: Diese aktualisierte Ausgabe von Dirk Bolls Standardwerk beleuchtet die Funktionsweisen von Auktionen, Galerien und Kunstmessen. Sie bietet fundierte Informationen zu Preisbildung, Sammeltrends und den rechtlichen Rahmenbedingungen des Kunsthandels. Eine unverzichtbare Lektüre für Sammler, Händler und Kunstinteressierte. Warum dieses Buch unverzichtbar ist: - Strukturiertes Expertenwissen: Sechs Bände, die den gesamten Kunstmarkt umfassend beleuchten. - Aktuelle Markttrends: NFTs, Influencer-Marketing und Digitalisierung – die neuen Kräfte im Kunsthandel. - Insiderwissen: Dirk Boll, Vorstand bei Christie's, gibt tiefe Einblicke in die Funktionsweisen des Marktes. Ein unverzichtbares Handbuch für alle, die den Kunstmarkt verstehen und aktiv nutzen wollen – Sammler, Investoren, Museumsfachleute und Kunstliebhaber. DIRK BOLL (*1970, Kassel) hat Rechtswissenschaften in Göttingen und Freiburg i.Br. studiert. Nach einem Aufbaustudium Kulturmanagement promovierte er über Strukturen und rechtliche Rahmenbedingungen der Kunstmärkte. 1998 begann er seine Laufbahn bei Christie's in London. Nach Stationen in Deutschland und der Schweiz war er ab 2011 in diversen Managementfunktionen in London tätig und ist seit 2022 Vorstand für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts für EMEA (Europe & UK, Middle East & Africa). Boll lehrt als Professor für Kulturmanagement in Hamburg, ist Mitglied des Academic Board von Christie's Education und sowie External Examiner der Kingston University, London.
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Seitenzahl: 950
Veröffentlichungsjahr: 2024
Dirk Boll
Ein Handbuch
Dirk Boll
Ein Handbuch — band 1
Vorwort & Geschichte
I. Vorwort
1. Geschichte
1.1 Die Kunstmärkte
1.2 Die Geschichte der Kunstmärkte
1.2.1 Die Anfänge
Antiken – Botschafter einer fernen Vergangenheit
1.2.2 Der Markt der frühen Neuzeit
Kunstschaffende und ihre Porträts
Zum Staunen in die Wunderkammer
Alte Meister – die sichere Bank der Kunstmärkte?
Tapisserien – mehr als ein Teppich an der Wand
Architekturspolien – Steinerne Botschafter der Vergangenheit
Grand Tour Objekte – Andacht vor der Größe der Vergangenheit
Pompeji unter kaltem Himmel – Neoklassizismus als globaler Trend
1.2.3 Frühe Expertise
Napoleons Ehrfurcht auf Kaffeetassen – Ägyptomanie
1.2.4 Der moderne Kunstmarkt
Nicht, oder nicht nur, des Kaisers neue Kleider – Kunst des Empire
Neogotik – Mittelalter für Jedermann
Kunsthistorische Bedeutung zählt – Renaissance des Impressionismus
1.2.5 Nachkriegsentwicklungen
Kunst vom Dachjuchhe – Attic Sales erobern den Kontinent
1.2.6 Boom und Ernüchterung
Wirtschaftskapitäne der Kunstwelt: A. Alfred Taubman
1.2.7 Krisen und Kartelle
Der Japonismus als Brücke zwischen Europa und Asien
Die regionale Ökonomiekrise
Wirtschaftskapitäne der Kunstwelt: François Pinault
Die digitale Industriekrise
1.2.8 Das 21. Jahrhundert
Wirtschaftskapitäne der Kunstwelt: Bernard Arnault
Die globale Finanzkrise
1.2.9 Pandemische Reformen
Warholmania: Höhepunkte der klassischen Nachkriegskunst
Corona schafft eine globale Gesundheitskrise 2020
Cutting Edge – absolut zeitgenössische Kunst
Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten
Anmerkungen
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I
VORWORT
Möglicherweise spielte Geld schon immer eine Rolle bei der Einordnung von Kunst. Offenkundig wurde dies spätestens in den 1980er-Jahren, als die japanische Sammlerschaft Werke des Impressionismus erwarb, nachdem britische Pensionskassen dort wenige Jahre zuvor investiert hatten. Oder in den 1990er-Jahren, als beinahe jedermann begann, zeitgenössische Werke zu kaufen. Oder seit der Jahrtausendwende, als erstmals der Preis für ein Kunstwerk die magische Schwelle von 100 Millionen Dollar überstieg. Heute gilt der Marktwert von Kunst als Faktor im Kanonisierungsprozess allgemein als gesichert.1 Man mag das bedauern, aber es wird vermutlich dabei bleiben. Die umfassende Transparenz, die mit dem Internet ins Marktgeschehen Einzug gehalten hat, verschafft dieser Entwicklung eine geradezu basisdemokratische Grundlage und macht ihr Auftreten zudem dauerhaft. Dass nach den Art Market Reports der tefaf oder der art Basel seit Jahrzehnten regelmäßig mehr als die Hälfte aller Auktionspreise für Werke der bildenden Kunst weltweit unter 3.000 Euro lagen, zeigt gleichzeitig die wichtige Rolle, die der Markt für die Popularisierung der Künste spielt.2
Vom gestiegenen Interesse an den Kunstmärkten, ihren Rahmenbedingungen und Grundlagen, Strukturen und Geheimnissen hat auch die Nachfrage nach Kunstmarktpublikationen profitiert. Dieses Handbuch soll allen Interessierten einen Einstieg in die Materie ermöglichen und zur Transparenz beitragen – in der Hoffnung, dass sich die Beschäftigung mit den Marktsystemen weiter professionalisiert. Das Werk beleuchtet im Haupttext die Geschichte der Kunstmärkte, im zweiten Kapitel deren Struktur, gefolgt von einer Betrachtung der juristischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Das vierte Kapitel widmet sich den Waren dieser Märkte. Beschaffung und Absatz beschreiben die beiden Schlusskapitel. Schlaglichtartig eingefügt sind ergänzende Hintergrundkapitel, zudem soll eine umfangreiche Quellenliste die Leserschaft zur Vertiefung einladen – denn dies ist ein Handbuch, dessen Aufgabe der Überblick ist.
Meine publizistische Genese ist dem Einfluss von vier starken Frauen zu verdanken, denen ich sehr verbunden bin. Kunst ist käuflich, meine erste Buchveröffentlichung, erschien 2009 als gebundene Version bei Rüffer & Rub in Zürich und verdankt ihre Existenz dem unternehmerischen Mut und der mitreißenden Energie von Anne Rüffer, die mich als Autor entdeckt und nachhaltig zum Schreiben ermutigt hat. 2010 entstand am selben Ort der Sammelband Marktplatz Museum – Sollen Museen Kunst verkaufen dürfen?
Die zweite Auflage von Kunst ist käuflich verdanke ich Annette Kulenkampff, damals Geschäftsführerin von Hatje Cantz. Mit der Entscheidung, den Text von Rüffer & Rub zu übernehmen, ins Englische übersetzen zu lassen und 2011 als überarbeitetes Taschenbuch zu publizieren, hat sie dem Buch ein neues Leben mit deutlich vergrößertem Leserkreis gegeben. In der Folge hat das Haus zahlreiche weitere Texte von mir veröffentlicht, darunter Ein gastliches Kunstwerk: Die Zürcher Kronenhalle und ihre Sammlung.
Ihre Nachfolgerin Cristina Steingräber hat diese Hinterlassenschaft nachdrücklich begrüßt und dauerhaft verwaltet. Sie hat mich für weitere Buchpublikationen bei Hatje Cantz beheimatet: 2013 erschien Das ABC der Kunstmärkte, 2014 Helden der Kunstauktion, 2017 wurde Kunst ist käuflich zu seiner dritten Auflage geführt.
Dass ich mich auch nach den Verwerfungen der Pandemie bei Hatje Cantz wiederfinden und meine Beobachtungen dieser Zeit Ende 2020 unter dem Titel Was ist diesmal anders? Wirtschaftskrisen und die neuen Kunstmärkte veröffentlichen konnte, verdanke ich der heutigen Verlegerin Nicola von Velsen. Von ihr stammt auch die Idee, Untersuchungsgegenstände und Reportagebereiche in vorliegendem Handbuch zusammenzuführen und mit aktuellen Darstellungen der einzelnen Sammelgebiete anzureichern. Lesbarkeit und Optik profitieren von der Gestaltung durch Rutger Fuchs, die Inhalte von Betreuung durch Richard Hagemann und das Lektorat durch Frauke Berchtig. Ihnen allen bin ich zu großem Dank verpflichtet.
London im März 2024
Dirk Boll
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GESCHICHTE