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Nach ihrer eigenen Entführung, offenbart sich für Romina ein unglaubliches Geheimnis, das ihr bisheriges Leben total auf den Kopf stellt. Sie bekommt von ihrer leiblichen Mutter, Tea, die eine Magierin ist, nicht nur gesagt, dass sie selbst magische Kräfte besitzt, sondern, dass sie von fremden Menschen aufgezogen wurde.Als wäre das alles nicht schon genug zu verkraften, muss Romina ihren Magierinnen-Namen annehmen, einen Fluch entschlüsseln und sich auf eine turbulente Reise begeben, auf der sie oftmals in größte Gefahr kommen wird. Doch alleine ist Romina nie Denn am Ende kehrt sie nicht nur als ausgebildete Magierin zurück nach Hause, sondern Seite an Seite, mit ihrer wahren großen Liebe.
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Seitenzahl: 95
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Vorwort
Kapitel 1
Romina von Lindental
Kapitel 2
Ausbildungsbeginn
Kapitel 3
Tea erklärt sich
Kapitel 4
Treanas Verwandlung
Kapitel 5
Die Prophezeiung
Kapitel 6
Der Abschied
Kapitel 7
Der Weg zu Sven von Waldinien
Kapitel 8
Der Zwergenkönig Mortan
Kapitel 9
Schöne braune Augen
Kapitel 10
Unerwartete Nähe
Kapitel 11
Tobias von Morania
Kapitel 12
Hilfe!
Kapitel 13
Rettungsmission
Kapitel 14
Tobias Untergang
Nachspann
Wir befinden uns auf einem kleinen Kontinent, namens Gerania. Das Land ist in zehn Länder aufgeteilt, die Lindental, Liliental, Groß-und Klein-Winden, Erdia, Quellia, Sonnental, Lingling, Waldinien und Morania heißen.
Gerania wurde vor über 1.200 Jahren von einer Urmagierin, namens Anastasia von Gerania erschaffen und lies zu, dass sich dort Menschen, Zwerge, Elfen und sonstige Lebewesen ansiedelten, um friedlich zusammen leben zu können.
Anastasia von Gerania wollte jedoch, dass die Magierinnen und Magier unter den Menschen unentdeckt blieben und teilte ihren Nachkommen, je nach Augenfarbe eine ganz besondere Eigenschaft und Aufgabe zu. Jeder Magier mit blauen Augen schützt die Gewässer und ist für den Regen und Schnee verantwortlich. Magier mit braunen Augen, sind für die Reinigung des Erdreichs zuständig und versorgen den Boden mit Nährstoffen. Und Magier mit grünen Augen, sorgen für die Gesundheit aller Pflanzen und beherrschen den Wind. Darüber hinaus kann sich jeder Magier in ein Tier verwandeln, dass ihm während seiner Ausbildungszeit vom Schicksal zugewiesen wird.
Anastasia von Gerania wollte außerdem, dass es zwischen den Menschen und den Magiern keinen namentlichen Unter-schied gibt. Deshalb heißt jeder Mensch und jeder Magier mit Nachnamen so, wie das Land, in dem man geboren wird, wie zum Beispiel, Tobias von Morania.
Dies war auch der einzige männliche Magier in ganz Gerania, der eines Tages die alleinige Herrschaft übernehmen wollte. Doch er wurde aus diesem Grund in sein Land verband und kämpft bis zum heutigen Tage um seine Freilassung und die Unterwerfung aller anderen Magier Geranias.
Ich sitze in der Festtagskutsche meiner Familie, der Lordschaft von Lindental. Mein Vater Rey und meine Mutter Rose sind durch und durch der Gepflogenheiten einer adeligen Familie untergeben. Sie genießen das Ansehen anderer Lord-und Grafschaften und blicken auf eine ebenso lange, wie auch berühmte Vergangenheit ihrer Vorfahren zurück. Dazu kommt auch noch der Reichtum unserer Familie. In ganz Gerania gibt es außer der Königsfamilie keine reichere als unsere.
Doch ich ahne seit meiner frühsten Kindheit, dass für mich ein anderer Weg vorherbestimmt ist. Auch wenn ich das einzige Kind meiner Eltern bin und mich bis zum heutigen Tag an die Sitten und Gebräuche meines Lebens als Romina von Lindental gehalten und mich dazu schulen ließ, spüre ich eine Besonderheit in mir, die ich noch nicht zu erklären weiß.
Gerade in diesem Augenblick, während der Kutschfahrt zum 1.200 Bestehen Geranias, spüre ich diese Besonderheit in mir wiederaufkommen.
Immer wenn es mir unwohl ist, oder ich aus einer Situation flüchten möchte, kann ich mit meinem Geiste meinen Körper verlassen. Auch, wenn ich nicht, oder noch nicht mit meinem Geiste umherwandeln kann, spüre ich, wie mein Geist meinen Körper verlässt. In diesem Zustand kann ich mich selbst von außen betrachten, mich ansehen und wie eine Zofe frisieren, Kleider zurechtzupfen und Schmuck an-, beziehungsweise ablegen.
In diesem Moment sehe ich mich in der Kutsche sitzen, den Blick aus dem Fenster gewandt die Hand zum Gruße erhoben und stets lächelnd. Doch nicht nur das Austreten aus meinem eigenen Körper ist mir möglich, in bestimmten Situationen, wenn ich Angst habe, oder stark verzweifelt bin, kann ich die Situation, in der ich gerade stecke verändern, wie durch Zauberei.
Nach einer zehnminütigen Fahrt durch unser Heimatstädtchen Lindental, fährt die Parade weiter durch ein angrenzendes Wäldchen. Als der Weg durch das Wäldchen eine Kurve einschlägt, wird die Kutsche plötzlich gestoppt und die Kutschentür springt auf.
Maskierte Männer stürmen in das Kutscheninnere und ziehen mich nach draußen und anschließend in das Dickicht des Wäldchens.
Ich schreie laut nach Hilfe und versuche mich aus den Griffen der Männer zu befreien, doch vergebens.
Die Männer bringen mich bis zum Ufer eines Flusses und befördern michgewaltsam in ein kleines Boot. Dann springen sie selbst wieder an das Ufer und schneiden das Seil durch, mit dem das Boot am Ufer befestigt ist.
Das Boot nimmt durch die starke Strömung rasch an Fahrt auf und hilflos sehe ich meinem Tod entgegen, denn alle Flüsse in Gerania führen letztendlich zu einem gigantischen Wasserfall der mehrere hundert Meter nach unten in eine Schlucht fällt.
Ich versuche irgendwie das Boot unter Kontrolle zu bekommen, doch all meine Bemühungen und Kräfte reichen einfach nicht aus — die Strömung ist einfach stärker als ich und meine Fahrt beschleunigt sich zusehends.
In der Ferne höre ich ein immer lauter werdendes grollen, worauf mir sofort die Bilder des Wasserfalls in den Kopf schießen. Ich lege mich ganz flach auf den Boden des Boots und halte mich mit meiner letzten Kraft fest. Tränen laufen mir wie Rinnsale die Wangenhinab und ich bete, dass ich eine Chance bekomme diesen Sturz zu überleben.
Das Grollen ist jetzt ohrenbetäubend laut und ich mache noch ein letztes Stoßgebet. Dann hebt das Boot ab und ich spüre den freien Fall, bevor ich ohnmächtig werde.
„Romina, Romina, Romina hörst du mich?" Ich öffne ganz langsam die Augen und schaue mich noch auf dem Rücken liegend um.
Über meinem Gesicht steht eine alte gebrechliche Frau und ruft immer zu meinen Namen. Ich befinde mich in einem kleinen Zimmer und liege auf einer sehr weichen Decke. Nur ein paar wenige Kerzen erhellen den Raum und werfen ihr behagliches Licht auf unzählige Bücher, Bücher, die alle vier Wände des Raums bedecken.
Ich stammele ganz leise: „Wo bin ich denn - bin ich tot?" Die alte Frau lächelt und schüttelt mit dem Kopf: „Nein mein Kind, du lebst und hast dich selbst hierhergebracht." Ich drehe mich etwas auf die Seite und sage erstaunt: „Wie ich habe mich selbst hierhergebracht? Ich wurde von Männern entführt und mit einem Boot zu dem großen Wasserfall hingetrieben."
„Genau das war mein Plan", sagt die alte Frau und läuft zu einem Tisch. Ich schüttle mit dem Kopf und sage: „Das kann doch gar nicht sein. Sie wollten meinen Tod?" Die alte Frau kommt zurück und schüttelt ebenfalls mit dem Kopf. Dann erwidert sie: „Nein Romina. Ich habe einfach gewusst, dass du zu mir kommen wirst, wenn du dazu die Möglichkeit hast." Ich mache große Augen und frage verwirrt: „Wenn ich die Möglichkeit hätte, wozu denn und warum kennen Sie meinen Namen?" Die alte Frau lächelt und erklärt: „Oh entschuldige bitte, ich habe mich selbst ja noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Tea von Groß-Winden. Ich bin eine Magierin und du bist meine Tochter Treana und bist ebenfalls eine Magierin." Mittlerweile habe ich mich aufgesetzt und sage angespannt: „Ich Ihre Tochter Treana? Sie verwechseln mich wohl. Ich heiße Romina von Lindental und nicht Treana von Groß-Winden."
„Ach mein liebes Kind. Wo soll ich bloß anfangen. Du wirst doch bestimmt schon seit deiner Kindheit bemerkt haben, dass du gewisse Kräfte hast, die du nicht mit deinen Eltern in Verbindung bringen kannst, geschweige denn ihnen anvertraut hast, oder?", sagt Tea mit gesenktem Blick. Ich schüttle den Kopf, worauf Tea wieder das Wort ergreift: „Ich habe dich vor fünfzehn Jahren Rey und Rose von Lindental gegeben, weil ich Schuld daran hatte, dass sie ihre Tochter verloren haben. Du musst wissen, dass ich bis vor fünfzehn Jahren als Geburtshilfe durch Gerania gezogen bin und als die Tochter von Rose auf die Welt kommen wollte, hat das Baby die Geburt nicht überlebt. Ich habe alles versucht, doch Romina wollte einfach nicht anfangen zu atmen. Da ich mir die Schuld darangegeben habe, habe ich dich erschaffen und dich Rey und Rose übergeben." Ich kann es nicht glauben und frage: „Du hast mich erschaffen, was heißt erschaffen?"
Tea setzt sich auf einen Stuhl am Tisch und erklärt mir: „Als Magierin kann man nicht auf natürliche Weise ein Kind gebären. Man kann einmal im Jahrhundert ein Nachkömmling erschaffen." Ich setze mich zu Tea an den Tisch und frage: „Und wie erschafft man einen Nachkommen und warum bin ich jetzt bei dir?" Tea antwortet mit gesenkter Stimme: „Einen Nachkommen kann man nur in einer Vollmondnacht erschaffen und man benötigt drei Dinge dazu: Eine Schale aus Diamantenglas, für ein Mädchen, eine in der Blühte stehende rote Rose und für einen Jungen, eine in Blütestehende blaue Lilie und die Hälfte seines eigenen Blutes. Und du bist jetzt bei mir, weil ich dich lehren und dir zeigen möchte, wie du deine Magie nutzen und einzusetzen hast."
Ich nicke unsicher und frage: „Warum denn erst nach fünfzehn Jahren?" „weil ich mich jetzt erst von dem Zauber erholt habe, mit dem ich dich erschaffen habe", sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht. Ich erwidere: „Aber was ist mit meinen Eltern, mit Rey und Rose, sie machen sich bestimmt große Sorgen, weil ich entführt wurde."
Tea nickt: „Wenn eine erschaffene Magierin bei sterblichen Eltern aufgewachsen ist und sie irgendwann von Ihrer leiblichen Mutter heimgeholt wird, können sich die sterblichen Eltern und alle, die man in diesem Zeitraum kennengelernt hat nicht mehr an einen erinnern — du hast für sie in den letzten fünfzehn Jahren nicht existiert." Mir schießen die Tränen in die Augen. Teaberuhigt mich: „Wenn ich dich ausgebildet habe und du in deine Heimat zurückkehrst, kannst du dich mit Ihnen wieder treffen und neu kennenlernen. Als geborene Treana von Lindental, stehst du nämlich später einmal in der Pflicht, das Lindental-Land zu beschützen." Ich tupfe mir die Tränen weg und sage: „Das heißt, dass jede Magierin und jeder Magier erschaffen wurde und bei sterblichen Eltern aufgewachsen ist?" Tea nickt und erklärt: „Ja, wenn man einen Nachkommen erschafft, fällt man selbst anschließend wie in eine Starre und erwacht erst mit den Jahren wieder. Ich selbst bin vor fünf Jahren wiedererwacht und habe seitdem erst nach und nach wieder meine Magie zurückbekommen." Ich frage: „Heiße ich dann ab sofort Treana von Lindental?" Tea sagt: „Ja Treana. Doch jetzt möchte ich dir zunächst dein Zimmer zeigen und dann bereite ich uns das Abendessen zu." Tea führt mich aus dem Zimmer, in dem ich aufgewacht bin und erklärt: „Dieses Zimmer ist die Bibliothek und wird ab sofort dein Lehrzimmer sein. Die Bücher sind bis zu 800 Jahre alt und sind die Grundlage deiner Ausbildung. Das nächste Zimmer ist mein Schlafraum, anschließend kommt die Küche ein kleines Badezimmer und hier am Ende des Flures ist dein Zimmer. Ich hoffe ich habe es all die Jahre nach deinem Geschmack einrichten können." Tea öffnet die Tür, worauf ich den Raum betrete. In der Mitte des Zimmers steht ein großes Bett mit einem Seidenhimmel. Außerdem steht unter einem großen Fenster, durch das man in einen Garten sehen kann ein Schreibtisch. An der gegenüberliegenden Wand steht ein schöner Schrank mit eingeschnitzten Blumen-Ornamenten und einem in der Mitte angebrachter Spiegel. Ich freue mich und sage zu Tea: „Das Zimmer ist wundervoll. Viel anders ist mein letztes Zimmer auch nicht gewesen — Vielen Dank" Tea freut sich ebenfalls und sagt: „Das ist schön. Ich lasse dich jetzt kurz alleine. Schau dir deine Kleider an und ziehe dich ruhig um. Danach kannst du zu mir in die Küche kommen." Ich nicke ihr zu und Tea verlässt das Zimmer. Ich lasse mich auf das große Bett fallen und lasse die letzten Minuten Revue passieren. Dann stehe ich auf und öffne den Kleiderschrank. Er hängt voll mit schönen Kleidern und entscheide mich für ein blaues.