Die Maya-Ruinen: Erotische Novelle - Vanessa Salt - E-Book

Die Maya-Ruinen: Erotische Novelle E-Book

Vanessa Salt

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Als Gabriel sich nach fünf Jahren von ihm trennt, beschließt Samuel von Schweden aus ganz allein nach Mexiko zu reisen, um dort wieder zu sich selbst zu finden. Auf einer Bustour durch den mexikanischen Dschungel lernt er den Touristen-Guide Raymond kennen. Raymond ist muskulös, braungebrannt, selbstbewusst und witzig... und hat er nicht gerade Samuels suchenden Blick erwidert?-

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Seitenzahl: 33

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Vanessa Salt

Die Maya-Ruinen: Erotische Novelle

Lust

Die Maya-Ruinen: Erotische Novelle

ÜbersetztGesa Füßle OriginalMayafolkets ruiner - erotisk novellCoverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 2019, 2019 Vanessa Salt und LUST All rights reserved ISBN: 9788726234121

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Die Maya-Ruinen

„Andersson.“

„Eine Person?“

„Ja.“

Der Mann streicht mich von der Liste und sieht hoch. Nie zuvor habe ich so braune Augen gesehen. Sie müssen mehrere Tausend Nuancen beinhalten. Entweder das, oder das Licht spielt mir einen Streich. Die Sonne scheint hier in Mexiko anders – so stark und schimmernd. Ein nussbraunes Glitzern bewegt sich durch die Iris, als der Mann mich anlächelt.

„Ich heiße Raymond Sánchez“, sagt er auf Englisch.

Ich schüttle seine ausgestreckte Hand. Sie ist groß, warm und ein bisschen rau, als wäre er Handwerker und nicht Guide. „Und ich bin Samuel.“

„Aus … Norwegen?“

„Nein, Schweden. Aber nah dran.“ Ich wage ein Zwinkern, lasse seine Hand los und gehe einen Schritt zurück. Meine Handflächen sind bereits verschwitzt und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das an der Temperatur liegt oder an ihm. Mir rinnt der Schweiß von den Schläfen und meine Lippen sind knochentrocken. Die Sonne brennt in meinem Nacken. Obwohl es noch unfassbar früh am Morgen ist.

„Schön, dich zu treffen, Samuel. Du kannst dich drinnen hinsetzen.“

Ich setze meinen Rucksack ab und gehe die steilen Stufen zum Fahrersitz und zum Gang im Bus hinauf. Hier im Dunkeln läuft die Klimaanlage auf Höchststufe. Ich genieße den kalten Wind, während ich mir ganz hinten einen Platz suche. Ich murmele ein Hallo zu den Passagieren, an denen ich vorbeigehe. Es riecht nach Putzmittel, ein scharfer Kontrast zum Duft der feuchten Natur draußen. Und zu der schweren Feuchtigkeit. Es hat die ganze Nacht geregnet – und damit meine ich nicht den Regen, den wir aus Schweden kennen, sondern Regen wie eine Dusche auf Anschlag – aber er ist seit einer guten Stunde vorbei. Der grobe Asphalt vor dem Hotel ist voller regengefüllter Löcher und Unebenheiten.

Als ich mich zurechtsetze, versuche ich die Silhouette des Guides vor dem Fenster zu sehen, kann aber nur sein grasgrünes Käppi erkennen. Weitere Gäste steigen in den Bus ein; eine Familie mit Kind und ein junges Heteropärchen. Ob Raymond wohl hetero ist? Vermutlich. Wenn man schwul ist, ist die Auswahl nicht so reichlich wie für die anderen. Such dir jemanden auf Tinder, sagen sie. Aber auf Tinder habe ich genauso wenig Lust wie darauf, jemanden in einer Bar aufzureißen.

So bin ich nicht.

Nicht, dass ich überhaupt auf der Suche bin. Vielleicht bin ich noch nicht so weit? Gabriels Betrug tut mir immer noch weh. Und auch, wenn es schon besser ist, bin ich noch nicht wieder ganz ich selbst. Es ist ein Jahr her, aber wir waren fünf Jahre zusammen und haben drei Jahre davon zusammengewohnt.

Mit einem Seufzen lehne ich den Kopf gegen die heiße Fensterscheibe. Es wird viele lange Stunden dauern, bis wir in Ik Kil und Chichén Itzá ankommen. Dann kann ich auch versuchen zu schlafen.

„Ik Kil ist ein Cenote – das heißt, eine Doline oder eine kleine Quelle mit Wasser. Hier in Mexiko, aber auch in Südamerika, gibt es davon sehr viele, und Ik Kil ist einer der bekanntesten. Vor allem weil er so nah am Tempelgebiet Chichén Itzá liegt.

Raymond hebt die Lippen von dem knackenden Mikrofon und blickt durch den Bus. Er steht ganz vorn beim Fahrer, und ich sitze ganz, ganz hinten. Trotzdem glaube ich, dass wir mehrfach Augenkontakt haben, während er spricht. Warme, mexikanische Augen suchen den Blick der schwedischen. Aber vielleicht bilde ich es mir nur ein. Im Bus sitzen zahlreiche Touristen, warum sollte er ausgerechnet mich anschauen?

„Cenoten entstehen, wenn Kaltsteinberge zusammenfallen und das Grundwasser freisetzen. Früher, zur Zeit der Maya, wurden sie häufig für Opferrituale benutzt.“