Die Morde der Hebamme - Tatjana Stöckler - E-Book

Die Morde der Hebamme E-Book

Tatjana Stöckler

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Beschreibung

Marburg 1610: Der Gelehrte Lukas von Wegener reist nach Brandenburg, wo er mit einem Horoskop einen Erbstreit im Hochadel lösen soll. Seine Frau Luzia – mittlerweile unbescholtene Bürgerin Marburgs – und seine Schwester Magdalene vertreiben sich die Zeit indessen mit einem geheimnisvollen Tagebuch, in dem nicht nur die entsetzlichste Seite des Hebammenhandwerks geschildert wird, sondern auch erschütternde Taten der Verfasserin zutage kommen. Als die Sterne Lukas in die Gefangenschaft leiten, scheint nur noch ein Wunder zu helfen. Derweil geschehen in Marburg seltsame Dinge und Luzia sieht sich gleich mehreren Herausforderungen gegenüber. Welche Absichten verfolgt die Schreiberin des dramatischen Tagebuchs? Welche Rolle spielt die schwarze Gestalt, die in den Straßen der Stadt ihr Unwesen treibt? Muss die Gelehrtenfrau am Ende ihr Geschick als Meisterdiebin einsetzen, um das Leben ihres Liebsten zu retten – und damit ihrer aller Zukunft gefährden? Der historische Roman 'Die Morde der Hebamme' ist nach 'Die Hexe muss brennen' und 'Die Huren des Apothekers' Tatjana Stöcklers drittes packendes Abenteuer um die Diebin Luzia.

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Seitenzahl: 446

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Die Morde der Hebamme

Historischer Roman

Tatjana Stöckler

1. Auflage | Januar 2015

ISBN 978-3-943531-15-2 (Print-Ausgabe)

ISBN 978-3-943531-28-2 (Epub-Ausgabe)

© Burgenwelt Verlag | Jana Hoffhenke

Alfred-Nobel-Str. 39 | 28207 Bremen

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat | Korrektorat | Satz: Jana Hoffhenke

Umschlaggestaltung | Coverillustration: Diana Isabel Franze

Printed in Germany

www.burgenweltverlag.de| www.facebook.de/burgenweltverlag

Inhaltsverzeichnis

1 – Diebsgesindel

2 – Das Horoskop

3 – Das Tagebuch der Hebamme

4 – Die Flucht der Hebamme

5 – Gefangenschaft

6 – Brandopfer

7 – Trügerische Freiheit

8 – Eine hohe Geburt

9 – Fluchtpläne

10 – Abrechnung

11 – Das Vermächtnis der Hebamme

Lesetipps

Kapitel eins – Diebsgesindel

Magdalene blieb verschwunden, obwohl Luzia sich auf die Zehenspitzen stellte und in alle Richtungen nach ihr spähte. Sofort machte sich in ihrem Magen ein dumpfes Gefühl breit, Sorge um die Schwägerin. Luzia schalt sich deshalb, denn Magdalene würde nicht auf dem Marktplatz verlorengehen, schon gar nicht in Marburg, ihrem Geburtsort. Kurz überlegte Luzia, ob sie sich nicht auf einen der aus den Fundamenten hervorkragenden Stützsteine stellte, um eine bessere Übersicht zu bekommen, aber dann rief sie sich in Erinnerung, dass sie kein Mädchen mehr war, dem man solchen Überschwang gestattete. Seltsam, seit Lukas fort war, fiel es ihr schwerer, in der Rolle der Dame zu bleiben. Karl war jetzt schon über ein Jahr alt und noch immer geschah ihr bisweilen ein Missgeschick, das zum Glück aber mehr ihr selbst als anderen auffiel.

Ein Lastenträger stieß gegen ihre Schulter und entschuldigte sich gleich darauf mit einer Verbeugung, mit der er einen schwarz gekleideten Gelehrten schubste. Muffiger Staub von dessen Perücke stieg Luzia in die Nase und reizte sie zum Niesen. Der Theologe merkte entrüstet auf, erkannte Luzia als Kollegengattin und tippte seinen federgeschmückten Hut an, bevor er wieder ins Gespräch mit seinem Begleiter versank, der gestikulierend auf ihn einredete. Schon berührte der Mantel einer Matrone Luzias Rock von der anderen Seite. Nein, hier sollte sie nicht stehenbleiben, um nach Magdalene zu suchen, dafür gab es zu viel Gedrängel.

Luzia trat drei Schritte zur Seite in eine Gasse hinein, in der sich die Menschen nicht gegenseitig schoben, um voranzukommen. Ein Schatten sauste dicht hinter ihr vorbei. Es klatschte dumpf. Schreie ertönten, eine Bäuerin stieß sie zur Seite. Erschreckt fuhr Luzia herum und hielt sich am Balken einer Hauswand fest, um nicht zu fallen. Direkt vor ihr liefen die Menschen zusammen, riefen und schrien. Aus dem Knäuel drangen Schmerzenslaute und Weinen.

»Allmächtiger, was ist denn geschehen?«, rief eine Weißwäscherin neben ihr, die ihren Korb fest umklammerte, damit er ihr im Gedränge nicht aus den Händen gerissen wurde.

Ein Mann in Loden, größer als die meisten, lugte über die Menge hinweg. »Da fiel etwas vom Dach«, erklärte er, war aber gleich darauf verschwunden.

In ihrer Gasse kam Luzia zwar nicht von der Stelle, weil sie schon nach wenigen Häusern endete, aber sie geriet auch nicht in Gefahr, überrannt zu werden, weshalb sie sich in Geduld übte. Es dauerte eine Weile, in der Luzia alle möglichen Vermutungen hörte, bis sich die Menge so weit lichtete, dass sie Klarheit bekam: Auf dem groben Pflaster des Rathausplatzes, nur wenige Schritte von ihr entfernt, lag ein Mann mit verkrümmten Gliedern, in die dunkle Kluft der Zimmererzunft gekleidet. Unter seinem grauhaarigen Kopf breitete sich eine dunkle Blutlache aus, folgte der Neigung des Weges in die Gosse, wo sich das Blut mit anderen Flüssigkeiten vermischte und den Berg hinunterfloss.

Neben dem Mann kniete ein Jüngerer, hielt dessen Hand und schluchzte immer wieder: »Vater, Vater!«

»Möge der Herr seiner armen Seele gnädig sein«, murmelte eine Ordensfrau und bekreuzigte sich.

Dicht neben dem Verunfallten saß ein anderer breitbeinig auf dem Boden und hielt sich eine blutende Wunde am Kopf. Im Gegensatz zu dem jungen Zimmerer schrie und zeterte er lautstark.

Ein weiterer Zimmermann drängte sich durch die Schaulustigen und hob den Knienden an den Schultern empor. »Komm, Junge, du kannst nichts mehr machen.«

Dicht an Luzia vorbei zwängte sich ein Mann der Stadtwache durch die Gasse, bevor er sich vor den Zimmerern aufbaute. »Was gibt es denn hier?«, fragte er polternd.

»Dieser Idiot ist mir auf den Kopf gesprungen!«, schrie der Verletzte ihn von hinten an, schnellte hoch und gestikulierte wild.

»Er ist tot!«, fuhr der andere Zimmermann auf. »Wie kannst du dich über eine Schramme beklagen?«

Beide steigerten sich so in den Streit hinein, dass die Stadtwache dazwischenfahren musste, damit sie sich nicht an die Kehlen gingen. Zu allem Überfluss kam auch noch der Hausherr in Pantoffeln aus dem Eingang heraus und bestand darauf, dass die Arbeiten weitergingen, weil sein Dach offen stünde und das Wetter so aussah, als ob es jeden Augenblick regnete.

Der Junge kümmerte sich um gar nichts um ihn herum, er hielt weiterhin die Hand seines Vaters. »Die paar Münzen«, schluchzte er, »du hättest zahlen sollen!«

Luzia musste immer wieder zu dem armen Mann sehen, der sich bei dem Sturz vom Dach den Schädel zerbrochen hatte. Besaß denn keiner der Menschen hier Mitgefühl und bedauerte ihn und seinen Sohn? War der Tod so allgegenwärtig? Und welche Münzen meinte der Sohn?

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