Die Mutter des Gelächters - Siegfried Schilling - E-Book

Die Mutter des Gelächters E-Book

Siegfried Schilling

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Beschreibung

"Die Mutter des Gelächters" beinhaltet sämtliche Sketche, die der Schriftsteller Siegfried Schilling bislang geschrieben und veröffentlicht hat, bietet also "all in one". Der Leser erhält damit Gelegenheit, sich einen Gesamtüberblick über die facettenreiche Gag- und Sketche-Produktion des ehemaligen Wochenshow-Autors zu verschaffen, die sich durch schlagenden oder skurrilen Witz sowie überraschende Pointen auszeichnet. Sie offenbart Schillings ungewöhnlich stark entwickelten Sinn für Witz und Wortwitz, oder, um es verkürzt zu sagen: sein Humor-Genie. Die Sketche sind zum Lesen und Aufführen geeignet. Wer sie auf die Bühne bringen möchte, wählt (04121)7893961 oder schreibt an [email protected]

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Seitenzahl: 60

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Inhalt

„Die Mutter des Gelächters“ beinhaltet sämtliche Sketche, die der Schriftsteller Siegfried Schilling bislang geschrieben und veröffentlicht hat, bietet also „all in one“. Der Leser erhält damit Gelegenheit, sich einen Gesamtüberblick über die facettenreiche Gag- und Sketche-Produktion des ehemaligen Wochenshow-Autors zu verschaffen, die sich durch schlagenden oder skurrilen Witz sowie überraschende Pointen auszeichnet. Sie offenbart Schillings ungewöhnlich stark entwickelten Sinn für Witz und Wortwitz, oder, um es verkürzt zu sagen: sein Humor-Genie. Die Sketche sind zum Lesen und Aufführen geeignet. Wer sie auf die Bühne bringen möchte, wählt (04121)7893961 oder schreibt an [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Schlechte Nachricht

Verlorene Uhr

Ein packender Fernsehabend

Immer diese Störungen

Scheidungsgrund

Abschied von einem Star

Verkehrskontrolle

Der Nächste, bitte!

Politik im Gespräch

Erstklassiges Hotel

Faszination am Untergang

Sauberkeit und Ordnung

Die Beichte

Auf und davon

Unbefriedigende Lektüre

Ordnung ist das halbe Leben

Die Fliegen

Maulstopp

Einfach ungenießbar

Die Frauen

Die Leitungen sind wieder frei

Recht gehabt

Überraschende Wende

Ein wirklich netter Nachbar

Die Versuchung

Shoppen fällt aus

Das Machwerk der Woche

Dritter Versuch

Schnellweg

Hochzeitsnacht

Der dritte oder vierte Fall

Unerwartete Wirkung

Handy-Cap

Gefälligkeit

Stimmen

Was ist das Leben?

Andere Länder, andere Sitten

Ohren im Test

Schlechte Nachricht

Ort:

Wohnstube

Personen:

Sohn (Henry, erwachsen) Mutter (Lisa, alt)

1. Mitarbeiter eines Beerdigungsinstituts

2. Mitarbeiter eines Beerdigungsinstituts

in der Wohnstube/Tag

Die Mutter begießt Blumen auf der Fensterbank, der Sohn steht hinter ihr

SOHN

Hallo Mutter, setz Dich erst mal: Ich hab´ eine schlechte Nachricht.

MUTTER

Eine schlechte Nachricht? Was ist denn passiert?

SOHN

Nun setz Dich erst mal!

Die Mutter setzt sich in einen Sessel

MUTTER

Was ist denn? Nun sag schon!

SOHN

Einen Augenblick, Mutter: Ich erzähl´ Dir gleich alles. Ich muss nur noch schnell telefonieren.

Der Sohn nimmt den Hörer ab und wählt eine Nummer

SOHN

Ja, Tag – Schneider. Ich bin jetzt zu Hause. Sie können das Ding bringen. Bis gleich.

Der Sohn legt den Hörer wieder auf

MUTTER

Was denn? Was für ein Ding?

Es klopft an der Tür. Der Sohn steht auf und öffnet

SOHN

Kommen Sie rein.

Zwei Mitarbeiter eines Beerdigungsinstituts tragen einen Sarg herein. Die Mutter steht erschrocken auf und starrt auf den Sarg

SOHN(zu den beiden Mitarbeitern)

Am besten stellen Sie ihn neben den Sessel.

Die beiden Mitarbeiter des Beerdigungsinstituts stellen den Sarg neben den Sessel, in dem gerade die Mutter gesessen hat

1. MITARBEITER

So, das wär´s.

BEIDE MITARBEITER

Tschüss – und schönen Tag noch.

Die beiden Mitarbeiter verlassen die Wohnstube

MUTTER

Um Gottes Willen – was bedeutet denn das? Was ist passiert?

SOHN

Nun setz Dich doch wieder – dann erfährst Du alles.

Die Mutter setzt sich. Der Sohn klappt den Sargdeckel hoch und setzt sich dann ebenfalls

SOHN

Mutter, es tut mir leid, aber ich hab´ schon wieder den… Regen…schirm… verbummelt…

Die Mutter springt auf

MUTTER(zornig)

Was hast Du? Das kann doch wohl nicht wahr sein! Weißt Du eigentlich, der wievielte Regenschirm das schon ist in diesem Monat? (hysterisch) Weißt Du das? Ja, weißt Du das?

Die Mutter greift sich ans Herz, taumelt und stürzt in den Sarg. Der Sohn steht auf und klappt den Deckel zu

SOHN

Ich wusste doch, dass Sie diese Nachricht nicht verkraftet…

Der Sohn schüttelt bedauernd den Kopf

Verlorene Uhr

Ort:

Operationssaal

Personen:

Chefarzt Schwester

im Operationssaal/Tag

Der Chefarzt und die OP-Schwester stehen vor einem Patienten auf der OP-Liege. Der Chefarzt setzt gerade zu einem Schnitt mit dem Skalpell an

CHEFARZT

Dann noch einmal von vorn – weil´s so schön war…

Der Chefarzt schneidet den Patienten auf, greift in ihn hinein und zieht eine verschmierte Brille heraus. Diese hält er der Schwester vor die Nase

CHEFARZT

Was ist denn das?

SCHWESTER

Das ist doch…

CHEFARZT

Eine Brille, ja… Kollege Wermke wird sich freuen.

Der Chefarzt legt die Brille auf ein Metalltablett und sucht weiter in dem Patienten herum

CHEFARZT

Oh – und was haben wir da?

Der Chefarzt hält der Schwester eine Schere vor die Nase – um sie dann ebenfalls auf das Metalltablett zu legen.

SCHWESTER

Das ist doch…

CHEFARZT

Irgendwann hätten wir sie bestimmt vermisst.

Der Chefarzt sucht weiter in dem Patienten herum und holt einen Tupfer heraus, den er auf das Metalltablett legt

CHEFARZT(kopfschüttelnd)

Tsss… tsss... tsss…

SCHWESTER

Wir alle waren heute wohl nicht ganz bei der Sache…

CHEFARZT

Naja, kein Wunder nach dieser wilden Halloween-Party gestern Abend.

Der Chefarzt sucht noch einmal etwas länger in dem Patienten herum und wendet sich dann an die Schwester

CHEFARZT

Nee – nichts weiter drin… Naja, dann hab´ ich meine Uhr wohl doch zu Hause gelassen…

Ein packender Fernsehabend

Ort:

Fernsehstudio

Personen:

Fernsehansagerin Mitarbeiterin

in einem Fernsehstudio/Abend

Die Fernsehansagerin sagt das Abendprogramm an.

FERNSEHANSAGERIN

Meine lieben Zuschauer, ich freue mich, dass Sie heute Abend wieder bei uns sind und darf Ihnen ein abwechslungsreiches und spannendes Abendprogramm versprechen. Es beginnt um 20 Uhr 20 mit der Wiederholung einer eineinhalbstündigen Sendestörung aus dem Jahr 1974: Erleben Sie Action und Spannung pur! Sie werden diese 90 Minuten niemals vergessen. Und es geht spannend weiter. Im Anschluss an die Sendestörung erleben Sie noch einmal die nervenaufreibende Ziehung der Lottozahlen vom 3. Februar 1982: Wer dabei ruhig bleibt, ist schon tot. Viele Zuschauer erinnern sich sicherlich gern an die Wetterkarte vom 12. Juli 1991: Damals bestimmte ein ausgeprägtes Zwischenhoch Deutschland. Es ist uns eine besondere Freude, Ihnen diese Wetterkarte noch einmal zeigen und damit unser Programm abrunden zu können.

Eine Mitarbeiterin erscheint und gibt der Fernsehansagerin einen Zettel. Diese überfliegt ihn kurz

FERNSEHANSAGERIN

Tja, meine Damen und Herren, ich bedaure sehr, aber wegen technischer Probleme können wir das angekündigte Abendprogramm nicht ausstrahlen.

Aber wir haben, so hoffen wir jedenfalls, einen gleichwertigen Ersatz gefunden: Geben Sie sich der Faszination des Testbildes aus dem Jahr 1959 hin: Langweilen können Sie sich woanders.

Die Fernsehansagerin gähnt herzhaft

Immer diese Störungen

Ort:

Wohnstube eines jungen Mannes

Personen:

junger Nachbar junge Nachbarin

Wohnstube/Abend

Der Nachbar steht an seiner Wohnungstür der Nachbarin gegenüber. Diese trägt ein Negligé. In der Hand hat sie eine Flasche Sekt und zwei Gläser. Sie tritt nahe an den Nachbarn heran, spricht ihn in verführerischem Tonfall an und streichelt seinen Arm

NACHBARIN

Hallo, Nachbar – so ganz allein? Wollen Sie mir nicht behilflich sein, die Flasche zu öffnen? Sie haben doch bestimmt das richtige Händchen dafür …Und vielleicht haben Sie ja auch eine Idee, wie es weiter gehen könnte mit uns beiden…

Die Nachbarin möchte sich an dem Nachbarn vorbei in die Wohnstube drängen, wird aber von ihm daran gehindert

NACHBAR(unfreundlich)

Warten Sie einen Augenblick.

Der Nachbar nimmt der Nachbarin die Flasche ab, öffnet sie und gibt sie zurück

NACHBAR(unfreundlich)

So, bitte! Und schönen Abend noch.

Der Nachbar schiebt die entgeisterte Nachbarin von der Tür weg und schließt sie. Dann wirft er sich schnell in den Fernsehsessel und nimmt die Fernbedienung zur Hand

NACHBAR

Dass die Leute immer stören müssen, wenn es wenn es am schönsten ist…

Der Nachbar schaltet den Ton wieder ein und starrt dann wie hypnotisiert auf die Mattscheibe, um sich weiter einen Pornofilm anzuschauen