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Der Schriftsteller Siegfried Schilling legt mit "Wortfisch" einen Lyrik-Band vor, der angefüllt ist mit dunklen, apokalyptischen Visionen. Nur selten findet sich ein Gedicht, das, wenn auch nur entfernt, Hoffnung macht. Die Gedichte des Autors sind Ausfluss seiner pessimistischen Weltsicht: Er sieht die Menschheit erst am Anfang ihrer Entwicklung, eine Entwicklung, die morgen schon abrupt enden könnte. Haben wir eine Zukunft? Schilling glaubt es nicht und sieht täglich in Abgründe: So, wie wir sind, können wir nicht überleben.
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Seitenzahl: 22
Autor Siegfried Schilling
Inhalt
Der Schriftsteller Siegfried Schilling legt mit „Wortfisch“ einen Lyrik-Band vor, der angefüllt ist mit dunklen, apokalyptischen Visionen. Nur selten findet sich ein Gedicht, das, wenn auch nur entfernt, Hoffnung macht. Die Gedichte des Autors sind Ausfluss seiner pessimistischen Weltsicht: Er sieht die Menschheit erst am Anfang ihrer Entwicklung – eine Entwicklung, die morgen schon abrupt enden könnte. Haben wir eine Zukunft? Schilling glaubt es nicht und sieht täglich in Abgründe: So, wie wir sind, können wir nicht überleben.
Es kommt doch voran
Schock
Hamlet
Blutnachweis
Infiziere Dich I
Infiziere Dich II
Das ist das Leben
Archäopteryx
Sohn
Tischrede
Festansprachen
Unschuldig
Wir wollen
Offener sein wollen
Nach dem Putsch
Auf der Schwelle
Genug
Balanceakt I
Balanceakt II
Zu viele Mörder
Wolf
Ellenbogenspezialisten
Hier unten
Mein Ohr glaubt bereits
Rausch
Unter der Haut
Es trifft mich
Zwischen allen Stühlen
Schleuder
Ich schnurre
Kindergötter
Veränderung
Großkuckuck
Aufenthalt
Meine Wohnung
In seiner Haut
Menschensohn
Rose I
Rose II
Freiwild
Göttlich
Wut
Endgültig verstummen
Wir liehen uns
Glaubt wieder
Trotz Beatles
Stirn
Pogrom
Erkenntnis
Ich möchte einen Knoten
in meine Ohren machen,
möchte meine Gehörgänge besetzen,
Schallwellenwächter sein und nichts mehr hören,
nein, nichts mehr hören, vom behaupteten Verrat
an der vermeintlich guten Sache.
Sicher, ich weiß, ihre Enttäuschung
ist riesengroß. Kenne kein Maß, ihre Enttäuschung
zu messen. Bin schließlich auch nicht
ihr Mess-Diener, ihr Mess-Becher,
nicht das Maß aller Dinge.
Als ein Wandlungs-Fähiger,
folgend schleimiger Fortschritts-Schneckenspur,
verstehe ich diese Blind-Schleicher nicht,
wie sie mit dem Finger auf andere weisen,
Sündenböcke benennen – hießen sie nicht
gestern noch Freunde, Mitverschworene? –
und ihnen ihre eigenen sündhaften Fehler,
ihre bockigen, nicht wieder gutzumachenden
Versäumnisse
sündenbockig aufbürden.
Es gibt keinen Fortschritt? Keine Bewegung?
Schmierenkomödianten tragen nicht dicker auf.
Wenn sie doch endlich einmal schwiegen
und mich zu Wort kommen ließen!
Ich möchte ihnen so gern sagen: Seht,
seht das hausbestückte Weichtier:
Es kommt doch voran.
Unerwartet fällt der Schleier.
Erschrocken erkennen wir,
wie es noch immer
an den Gedärmen
zerfleischter Horizonte frisst.
Wir wenden uns ab, doch gelingt es uns nicht,
das Geschaute aus unserem Bewusstsein
zu verdrängen. Unsere Verzweiflung,
die wieder ausbricht,
verlangt nach den alten Krücken.
Doch diesmal halten auch sie
unseren Sturz nicht mehr auf.
Verzweifelt Suchender
spricht in den Berichten,