Die Nacht der grauen Katzen - Lilo Beil - E-Book

Die Nacht der grauen Katzen E-Book

Lilo Beil

4,6

Beschreibung

"Nun mache ich den Gegenbesuch." Gontard sah die Frau nicht. Die Stimme kam ihm zuerst nicht bekannt vor. Ob er sich doch aus dem Dunkel herauswagen sollte? Was hoffte er zu hören? Irgendetwas in ihrer Stimme veranlasste ihn zu zögern, sich nicht zu erkennen zu geben. Wir schreiben das Jahr 1988, Friedrich Gontard fehlt noch ein Jahr zum Ruhestand. Als die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, zieht Gontard den Fall an sich. Er hatte das Opfer in der Nähe der alten Arzt-Villa in den Weinbergen noch lebend gesehen. Nun nimmt er die Hinterlassenschaften in der Villa unter die Lupe. Es tauchen Hinweise auf eine Verstrickung des Arztes in die Euthanasiepolitik der Nazis auf. Gontard muss lernen, dass die Geschichte sich ihre Geheimnisse nicht so einfach entreißen lässt. Im vierten Gontard-Krimi entwirft Lilo Beil ein Zeitgemälde der Achtzigerjahre.

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Inhaltsverzeichnis
Cover
Lilo Beil - Die Nacht der grauen Katzen
Widmung
Motto
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Hinweis und Dank
Die Autorin
Impressum
Lesetipps

Gewidmet den Namenlosen und Vergessenen der Schattenzeit.

»He knew not which was which; and, as the saying is, all cats in the dark are gray.«

Tobias George Smollett, The Expedition of Humphrey Clinker, 1771

Cordelia: »Was List verborgen,

wird ans Licht gebracht,

Wer Fehler schminkt,

wird einst mit Spott verlacht.«

William Shakespeare, König Lear, 1. Aufzug, 1. Szene

1. Kapitel

Der Träumer im Weinberg

Die Hitze des Tages hatte sich in den Boden verkrochen. Zwischen den Rebstöcken hing noch der Duft eines heißen Sommertags im späten August. Es war ein Gemisch aus Staub und überreifen Feigen, gegorenem Fallobst und trockenem Gras, das sich nach Regen sehnte. Die Eidechsen und Schlangen hatten sich unter die aufgewärmten Steine des Weinbergs zurückgezogen. Die Tiere der Nacht schlichen lautlos durchs Gehölz und suchten ihre Beute unter den alten Walnuss- und Kastanienbäumen, den Pappeln und den Pinien. Die Silhouette einer großen Villa aus hellem Stein schimmerte durch die Bäume am Waldhang oberhalb des Weinbergs.

Eine graue Katze schlüpfte unter dem morschen Zaun hindurch, sprang auf das mit Efeu bewachsene Mäuerchen aus groben Steinen, von Weinbauern früherer Tage ganz ohne Mörtel kunstvoll errichtet. Dort oben auf der Mauer ließ sie sich für einen Moment nieder, unschlüssig und zögernd, doch mit einem Satz landete sie plötzlich im ausgedörrten Gras. Ihren schrägen grünen Augen entging nichts, auch nicht in der Nacht. Dort drüben unter dem Nussbaum lag eine Menschengestalt.

Die Katze, die es liebte, um Menschen herumzuschnurren, an ihren Beinen entlangzustreifen und sich anzuschmiegen, wurde neugierig, und mit wenigen Schritten auf samtenen Pfoten war sie am großen Baum angekommen, dessen Blätter sich unter einer leichten Brise bewegten. Die Katze, an Lockrufe und schmeichelnde Worte ihrer Herrin gewöhnt, ging mehrmals schnurrend um die Gestalt unter dem Nussbaum herum, doch die Gestalt bewegte sich nicht, und sie sprach auch nicht.

Etwas missfiel der Katze an dieser reglos im Gras liegenden Masse Mensch. War es der Geruch, oder war es die Starrheit der Augen, die weit geöffnet auf den fast sternenlosen Himmel gerichtet waren?

Die Katze wandte sich von diesem merkwürdigen Menschen ab, der sie nicht streichelte, wie ihre Herrin es tat. Ihre Herrin, bei der sie es gut hatte, die sie gerettet hatte vor dem Tod. Denn sie war eine graue Katze, eine Unglücksbringerin wie ihre schwarzen Schwes­tern, und zudem war sie im Herbst geboren. Der Bauer hatte sie ersäufen wollen, denn Herbstkatzen taugen nichts, sie sind kränklich von Anfang an, da wird nichts draus. Sie fangen keine Mäuse und sind nur unnütze Esser, so heißt es. Ihre Herrin hatte sie dem Bauern abgekauft, und so durfte sie leben.

Jetzt schlüpfte sie unter dem alten Zaun hindurch, rannte mit schnellen Sätzen die dunkle Straße hinunter ins Dorf. An der Biegung der Dorfstraße wäre sie beinahe in ein fahrendes Auto gelaufen.

Bremsen quietschten. Ein erschrockenes Männergesicht hinter der Autoscheibe. Die Katze, mit gekrümmtem Rücken, spürte die großen Reifen an ihrem Fell, doch zwischen zwei Rädern hindurch wurde sie auf den Gehsteig geschleudert, ohne sich verletzt zu haben. Aus ihren schrägen Augen erspähte sie das Gesicht des Mannes hinter der Glasscheibe. Langsam fuhr er davon, als er sah, dass das Tier unversehrt war und mit einem Satz auf den steinernen Torpfosten des Fachwerkhauses sprang.

Im Hof wartete schon die Herrin, die besorgt nach ihrer Katze rief. Sie hatte das Quietschen der Bremsen gehört, das Tier vermisst und sich besorgt nach draußen begeben. Leise schloss sich die alte Eichentür hinter Katze und Herrin. Die Dorfstraße, menschenleer, lag still unter einem Himmel ohne Sterne, nur schwach erhellt von einer kaum wahrnehmbaren, dünnen Mondsichel, die hinter die schwarzen Wolken glitt, als wolle sie sich verstecken.

2. Kapitel

Das Haus der toten Seelen

Friedrich Gontard schrak zusammen, als die Katze vor seinem VW-Bus über die Straße sprang, und machte eine Vollbremsung. Die Bremsen quietschten fürchterlich. Gontard rechnete damit, dass überall in den Häusern ringsum die Fensterläden geöffnet und die Menschen sich über die nächtliche Ruhestörung beschweren würden. Aber nichts dergleichen geschah. Die Bewohner des Dorfes Rhodt unter Rietburg schienen einen tiefen Schlaf zu haben.

Er rechnete auch mit dem entsetzlichen Geräusch splitternder Knochen unter den Rädern, wie er es einmal erlebt hatte, als ein Hase unter seinen Wagen geraten war. Nie würde er das grauenvolle Geräusch vergessen.

Doch die Katze schien Glück gehabt zu haben. Wie benommen stand sie für einen kurzen Augenblick auf dem Gehsteig, rappelte sich dann wieder auf und sprang auf den Türpfosten eines alten Hauses, verschwand im Hof. Die sprichwörtlichen sieben Leben einer Katze! Vielleicht war wirklich was dran.

Und vielleicht wäre die Katze ihm nicht vor die Räder gerannt, wenn er noch seinen geliebten alten bunten Hippiebus gehabt hätte, den Anna und Lilli damals so schön bemalt hatten. Aber nein. Nachts sind alle Busse grau. Und alle Katzen ebenfalls.

Friedrich Gontard, dessen Hände nach dem glimpflich ausgegangenen Vorfall ein wenig zitterten, fuhr weiter nach Hause.

Durch die Häuserzeilen hindurch war ganz schwach die gelbliche Silhouette der Villa Ludwigshöhe zu erkennen, die ebenso wie die Landschaft italienisch anmutete. Nicht umsonst gaben die Leute diesem Abschnitt der Weinstraße den Namen »Toskana Deutschlands«.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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