Die nicht dazugehören - Stefanie von Rossek - E-Book

Die nicht dazugehören E-Book

Stefanie von Rossek

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Beschreibung

Drei homosexuelle Studenten führen eine harmonische Dreiecksbeziehung, bis das mit den Briefen anfängt... Ein neuer Nachbar benimmt sich unheimlich.  Jugendliche erleben einen einzigartigen Moment in einem Kornfeld. Eine neue Schülerin wird von einem unheimlichen Hausmeister verfolgt. Eine junge Frau erlebt mit ihrer Kollegin eine schreckliche Sommerparty. Zwei Männer überfahren einen Hund und versuchen ihn loszuwerden. Freunde erleben auf einer Hütte das pure Grauen.

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Stefanie von Rossek

Die nicht dazugehören

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Für alle Menschen, die nicht dazugehören. BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Briefe einer Dreiecksbeziehung

Wer mich gesehen hätte, wie ich in der Vorlesung saß und mit aufmerksamem Gesicht nach vorne blickte, der hätte nichts anderes gesehen, als einen blonden Jungen, der ein weißes, langweiliges Hemd trug und so wirkte, als wäre er soeben allein mit seinen Gedanken beschäftigt.Jeder, der mich sah, sah die Wahrheit.Aber wenn man einen Blick auf Albert warf, dann wusste man gar nichts. Er gehörte zu der Sorte Mensch, die von dunkler Hautfarbe waren und prinzipiell diese unnahbare Lässigkeit ausstrahlten, dieses „Ich steh über dem ganzen Mist, also sprich mich nicht darauf an“.Albert war im Moment damit beschäftigt, etwas auf ein kleines Papier zu schreiben und dies war natürlich eine Handlung, die mein Herz heftiger zum Schlagen brachte, weil ich darauf wartete, wieder Teil eines geheimen Prozesses zu werden, von dem niemand außer mir Bescheid wusste. Briefschreiber standen in keinem guten Ruf. Sie waren furchtbar altmodisch und – was noch schlimmer war – hoffnungslos romantisch. Kein Mensch schrieb heutzutage noch Briefe, stattdessen schickte man seinen Freunden eine sms, dem Professor eine Email, oder man kommunizierte ohnehin oral. Und es war völlig eindeutig, dass niemand sich Albert ansehen würde und ihn verdächtigen würde, Briefe zu schreiben. So weit ich wusste, tat er das ja auch nicht. Nur bei mir, ich hatte etwas bewirkt, das in ihm diesen altmodischen und – wie ich hoffte – romantischen Drang ausgelöst hatte, ich hatte damit etwas bewirkt, das nicht einmal Vincent von sich behaupten konnte.Obwohl diese Vorlesung die einzige war, die wir im Prinzip alle drei besuchten, war der feingliedrige Asiat heute nicht anwesend. Ich bedauerte dies selten, da seine Anwesenheit für gewöhnlich dafür sorgte, Albert keine Briefe schreiben zu lassen.In diesem Augenblick schob mir jener den Zettel zu und zwar mit einem so gleichgültigen Gesichtsausdruck, dass niemand ihn für den Briefschreiber gehalten hätte, auch wenn man ihn bei der Tat selbst ertappt hätte.Oh Mann, hast du ihm zugehört? Die Signifikanz der Seele kann damit mit einem Wisch davongetragen werden. Ich schätze, das kann niemand. Nur du hast meine Seele gefressen.