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Wenn heiße Nummern den Büroalltag versüßen...Die junge Praktikantin wird in dieser Novelle nicht nur mit der Aufgabe des Kaffeekochens betraut. Sie ist auch willig, ihre außerordentlichen Fähigkeiten auf anderen Gebieten unter Beweis zu stellen. So viel leidenschaftlicher Einsatz wird belohnt mit einer heißen Nummer im hektischen Büroalltag.-
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Seitenzahl: 28
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Elena Lund
Lust
Die Praktikantin: Erotische Novelle ÜbersetztGesa Füßle OriginalPraktikantenCopyright © 2019, 2019 Elena Lund und LUST All rights reserved ISBN: 9788726151626
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Er steht in einer Ecke des großen, hell erleuchteten Raumes. Ein dumpfes Stimmengesurr vibriert zwischen den Wänden und ein Quintett spielt Jazzcover von aktuellen Popsongs. Es ist richtig schlecht und auch wirklich unpassend für eine Vernissage. Oder vielleicht ist es nur Linda, die wieder „negative Gedanken“ hat und „übertrieben kritisch“ ist, wie ihre Büronachbarin sagen würde. Es ist egal. Deswegen ist sie nicht hier und es ist nicht schwierig, mit Taylor Swift im falschen Takt ein Nachsehen zu haben, wenn Lucas‘ weißes Hemd unter der Leuchtröhrenbeleuchtung fast durchsichtig aussieht. In seiner linken Hand hält er das mit Prosecco gefüllte Glas, fast noch unberührt, und obwohl er weit weg steht und man unmöglich hören kann, was er sagt, kann man leicht erkennen, dass er sehr in die Diskussion vertieft ist. Die rechte Hand gestikuliert weitläufig und deutlich, deutet zu den Bildern und zum Dach.
Ihm gegenüber steht eine mittelalte Frau mit braunem Dutt und Stiefeln. Wenn sie etwas sagt, das er lustig findet, macht er diese Geste, bei der seine Hand eine Art Pistole formt, die er auf sie richtet. Eine unglaublich faszinierende, fast abgedroschene Geste, aber bei Lucas ist sie charismatisch und attraktiv. Die Frau mit Dutt und Stiefeln ist anscheinend die Künstlerin, die diese gigantischen Textilstücke geschaffen hat, die von der Decke hängen. Langsam und leise scheinen sie zu fallen, in Königsblau und Meeresblau und allen anderen blauen Farben des Wassers. Sie sind schön und beruhigend, was die Jazzmusik noch unbegreiflicher macht. Lucas‘ Krawatte, die lose gebunden ist, hat er eindeutig mit Hinblick auf das Farbthema gewählt. Aber sie ist zu grünlich und Linda überlegt, ob sie später am Abend hingehen und ihm das sagen soll. Sie könnte sich von hinten anschleichen und ihre Hand auf seine Taille legen, nicht stark, aber mit genügend Kraft, dass er ihre Hand durch die beiden Stoffschichten auf der Haut spürt. Und wenn er sich umdreht, wird sie lächeln und sagen: „Wie schön, dass du versucht hast, zur Kunst zu passen, aber schade, dass es die falsche Farbnuance ist.“ Sie sind jetzt gleich groß, weil Linda hochhackige Schuhe trägt, also kann sie ihm in die Augen sehen, ohne nach oben zu blicken. Lucas wird zweimal schnell mit seinen unglaublich langen Wimpern blinzeln, wie er es macht, wenn er nicht genau weiß, was er sagen soll. Wie ein Tier oder ein Kind beim Schönheitswettbewerb. Linda wird die Hand an seiner Hüfte liegenlassen, bis seine Haut dort, wo sie sich fast direkt berühren, heißer sein wird als am Rest seines Körpers.
Aber jetzt steht sie fünfzehn Meter entfernt und folgt ihm nur mit dem Blick, wie sie ihm gefolgt ist, seit ihr Praktikum begann. Es fühlt sich hoffnungslos an, dass sie in dieser Situation gelandet ist. Vollkommen eingenommen und sich nach einem älteren, autoritären Mann verzehrend. Aber wenigstens ist sie nur die Praktikantin und keine Angestellte, also ist er theoretisch nicht ihr Chef. Es könnte also schlimmer sein, findet sie. Es könnte sowieso schlimmer sein, denn momentan ist sie davon überzeugt, dass er auch an ihr interessiert ist.