Die pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten - Millicent Light - E-Book + Hörbuch

Die pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten Hörbuch

Millicent Light

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 212 Taschenbuchseiten ... Zehn erotische Kurzgeschichten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Gelegenheit macht halt Liebe. Ob in der Kunstausstellung, auf der Baustelle oder als letzter Kunde im Café. Auch die strenge Nachtschwester, die für alle nur »der prüde Engel der Station« ist, hat Bedürfnisse. Außerdem wären da noch der Klempner, der stets das passende Rohr verlegt, und der frustrierter Familienvater, dem die körperliche Liebe mehr fehlt als alles andere ... Alle haben eins gemeinsam: Sie erleben unvergessliche Abenteuer in Sachen Lust und Leidenschaft, die ihre Leben verändern. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Zeit:7 Std. 2 min

Sprecher:Veruschka Blum
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Impressum:

Die pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten

von Millicent Light

 

1972 geboren, hatte Millicent Light schon immer Liebesgeschichten im Kopf. Dass sie irgendwann begann, diese aufzuschreiben, hat sie ihren Kindern zu verdanken, die ihr immer wieder Mut machten und sie darin bestärkten. Später entstanden dann aus einem vergangenen Briefwechsel die ersten erotischen Kurzgeschichten. Zur Teilnahme an einer Ausschreibung gedrängt, kam es tatsächlich zur Veröffentlichung einer ihrer Geschichten in einer Anthologie. Von da an war kein Halten mehr. Sie erzählt locker und leicht von der wohl schönsten Nebensache der Welt. Millicent ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie und mehreren Hunden in Thüringen.

 

Lektorat: Melanie Reichert / www.buchstabenwirbel.de

 

 

Originalausgabe

© 2018 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Tverdokhlib @ bigstockphoto.com © Alex Staroseltsev @ bigstockphoto.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783862777501

www.blue-panther-books.de

Die Galerie der Wollust

Henriette, von allen nur Henny gerufen, stand vor ihrem hohen Wandspiegel im Schlafzimmer und betrachtete ihren schlanken, wohl geformten Körper. Wiegend bewegte sie ihr Becken langsam hin und her und verfolgte den Schwung des neuen tiefroten Kleides. Hauteng lag es bis über die Hüften an. Dann öffnete es sich leicht glockenförmig und bei ihren sanften Bewegungen umschmeichelte es perfekt ihre schlanken langen Beine.

Sie hatte es sich verdient. Die vielen Überstunden hatten sich ausgezahlt. Der Extrabonus auf ihrem Konto war eine kleine aber feine Belohnung gewesen. Das neue Kleid hatte einfach sein müssen.

Ihre Freundin Sammy hatte sie dann anschließend zu einem Galeriebesuch überredet und da das Kleid auch noch um einige Euro heruntergesetzt gewesen war – ein Hoch auf den Sommerschlussverkauf –, blieb für die heutige Ausstellung noch einiges an Geld übrig.

Auf einen schönen Abend. Sie freute sich wie wahnsinnig darauf. Wie lange hatte sie sich schon nichts mehr gegönnt? Pünktlich um neunzehn Uhr klingelte Sammy an der Haustür.

»Hey, bist du bereit?«

»Ich denke schon. Kommst du noch hoch?«

»Nein, komm runter, los. Ich warte im Taxi!« Henny wollte noch etwas erwidern, aber da war schon der hohle Ton der Gegensprechanlage zu hören. Sie verdrehte die Augen. Sammy war immer so hektisch. Ein Glas Sekt vorher hätte sie beide sicherlich ein wenig auf diesen Abend eingestimmt. Aber nein, Miss Hektisch war wieder in ihrem Element. So schnappte sie sich ihre Stola und machte sich auf den Weg nach unten.

»Na, du Verrückte!«, begrüßte Henny ihre Freundin und Arbeitskollegin, während sie das Taxi bestieg.

»Wieso? Nur weil ich gerne pünktlich bin? Weißt du, wie das bei einer Ausstellung abläuft?« Erwartungsvoll schaute Sammy sie an. »Nein?«

»Nein«, musste Henny eingestehen.

»Siehste, deshalb gehen wir gleich zu Beginn hin, um nichts zu verpassen. Ich habe Bea versprochen, ihr alles haarklein zu erzählen. Da kann ich nicht die Hälfte versäumen.« Sammy versuchte anscheinend, bei Henny auf Verständnis zu stoßen.

»Ich habe nur gedacht, wir trinken noch ein Glas Sekt zusammen. Um in Stimmung zu kommen. Werde nicht theatralisch. Als ob du schon mal wirklich pünktlich warst.«

»Hin und wieder kommt auch das vor.« Pikiert schaute sie zum Seitenfenster hinaus.

»Warum konnte Bea nicht mitkommen? Du hattest doch drei Karten gehabt?«

»Bea hat Bereitschaft aufgebrummt bekommen.« Das hörte sich sehr missmutig an. Bea, Sammy und Henny waren die dicksten Freundinnen, seit sie ihre Krankenschwesterausbildung begonnen hatten. Gegenseitig hatten sie sich durch die theoretischen und praktischen Prüfungen gepeitscht. Leid und gute Zeiten zusammen durchlebt. Und durch einen dummen, oder eher glücklichen, Zufall hatten sie alle im gleichen Krankenhaus anfangen können zu arbeiten. Sie gingen durch dick und dünn. Mittlerweile hatten sie die Mitte der Zwanziger hinter sich gelassen und genossen ihr Singledasein. Nur eine WG hatten sie nicht gründen wollen. Dafür war jeder ihre Privatsphäre, aber vor allem ihr Liebesleben, doch zu privat.

»Das ist verdammt ärgerlich, aber du kennst das ja ... Grippewelle, leider nicht zu ändern.« Henny war schon immer die Pragmatischere gewesen. Sammy musste ihrer Freundin zu ihrem Leidwesen recht geben. Sie alle drei waren mit Leib und Seele Krankenschwestern, jede mit einer anderen Fachrichtung, aber leider auch mit Bereitschaftsdienst. Und ausgerechnet Bea hatte es dieses Wochenende getroffen.

»Ja, ich weiß doch, aber wir drei haben seit einer Ewigkeit nichts mehr zusammen unternommen. Wir hatten uns doch so darauf gefreut.« Sammy schien sich in schlechter Laune baden zu wollen.

»Ach, komm, wir haben uns so aufgebrezelt, jetzt lass es uns auch genießen«, kumpelhaft stupste sie Sammy in die Seite. »Und Bea erzählen wir es dann bei einem Brunch am Montag. Wie hast du Dienst?«

»Hm ... Ich glaube, ich gehe ab Montag in den Spätdienst. Da könnte das passen.«

Keine zehn Minuten später hielt das Taxi vor einer kleinen Galerie, große raumhohe Fenster gewährten einen Blick in hellerleuchtete Räume. In den Räumlichkeiten standen an mehreren Hochtischen schon etliche, extravagant gekleidete Menschen. Die Männer waren stilgerecht in dunkle Anzüge gehüllt und einige Damen trugen mit Pailletten durchwirkte Kleider. Was einigen mehr oder weniger stand. Sammy berührte Henny mit dem Arm und deutete auf die Leute.

»Kunstliebhaber«, bedeutungsvoll nickte sie in deren Richtung.

»Aaah, Kunst-lieb-haber?« Henny musste diese Worte unbedingt einzeln betonen. Sie machten sich gern einen Spaß daraus, Wortspiele zu benutzen, die nicht alle mochten.

»Das hast du gesagt ...« Sammy zuckte verschwörerisch mit den Schultern.

»Dann komm, schauen wir uns das mal an. Und sehen, was der Abend so bringt.« Der Taxifahrer hielt ihnen die Tür auf. Beide stiegen elegant aus dem Fahrzeug.

Zusammen gingen sie auf den Eingang zu, zeigten ihre Eintrittskarten vor und wurden von einer sehr sexy gekleideten Frau mit einem Glas Champagner empfangen.

»Guten Abend, die Damen. Wir, die Inhaber der Galerie L´amour, wünschen einen schönen Aufenthalt und intensive Genüsse.« Etwas anzüglich musste Henny grinsen. Hatte sie nicht denselben aufreizenden Gedanken vor der Tür gehabt?

»Danke, wir hoffen, uns zu amüsieren.« Beide nahmen die Gläser in Empfang und schlenderten tiefer in die Räumlichkeiten hinein.

»Denkst du das Gleiche wie ich?« Sammy schaute sich in der stetig dichter werdenden Menge um.

»Du meinst, den Mangel an interessanter Männlichkeit?« Ein wenig enttäuscht blickte sie Henny an.

»Mensch, wir sind wegen der Kunst hier.« Sie berührte deren Arm und deutete auf die Exponate.

»Was ist schon Kunst ...«

»Das, was hier ausgestellt ist?«

»Ach, na ja, ich denke, das liegt im Auge des Betrachters. Diese Gemälde sind eindeutig zu zweideutig.« Jetzt war es an Sammy, die Augen zu verdrehen. Ihr war deutlich anzusehen, was sie von Hennys prüder Aussage hielt.

»Hast du schon mein neues Kleid bewundert?« Um sie vom Thema abzulenken, schwang Henny leicht mit den Hüften und lief ein Stück von Sammy weg.

»Wow, du siehst wirklich heiß darin aus. Es wäre eine Sünde gewesen, wenn du es nicht gekauft hättest.« Unverhohlene Bewunderung sprach aus ihren Worten, dabei grinste sie. Sammy hatte den Wink verstanden.

»Danke, das finde ich auch.« Geschmeidig ließ sie ihre Hand über ihre Taille und Hüfte gleiten. »Es ist ein Wahnsinnsgefühl auf der Haut. Der Stoff ist einfach der Hammer.« Henny grinste frech zurück.

»Dann Prost auf den Kauf!« Sammy hob ihr Glas und stieß es sacht an Hennys. Das leise Klirren und die kleinen, wild aufsteigenden Sprudelperlen lenkten ihre Aufmerksamkeit auf das Getränk. Fasziniert beobachteten sie es kurz, bevor sie beide einen Schluck nahmen.

Henny genoss das sanfte Prickeln in ihrem Mund. Der überaus süßliche Geschmack hinterließ ein Verlangen nach mehr.

»Wollen wir ein bisschen rumlaufen?« Henny brauchte Bewegung, außerdem wollten sie sich doch die Kunstwerke anschauen. Die nackten makellosen Körper, die verschlungen in lasziven Posen auf die Leinwände gebannt worden waren, lösten eine innere, sinnliche Unruhe in ihr aus.

Sie fühlte sich zu den Bildern magisch hingezogen. Die Körper waren weder anzüglich noch pervers abgebildet. Nein. Sehr erotisch. Sehr stimulierend. Sehr animierend.

»Lass uns die Bilder anschauen.« Brummelnd nickte Sammy ihr zu. Sie war von den Kunstwerken nicht so angetan. Heute offenbar nicht. Normalerweise würde sie sich hier wohlfühlen, aber die lange Woche hatte auch bei ihr Spuren hinterlassen. Hoffentlich bekam sie nicht auch noch die Grippe. Sie beließ es bei dem Champagner und der Betrachtung der Betrachter.

»Wenn es sein muss.«

»Komm schon, wenigstens zwei der vier Räume.«

»Aber wenn wir dann nichts finden – du weißt, was ich meine –, gehen wir. Nehmen ein Taxi und fahren in unsere Lieblingsbar.« Entsetzt blieb Henny stehen.

»In Das Loch? Sicher nicht! Nicht in diesem Aufzug!« Sie schaute an sich hinab. »Das wäre reine Verschwendung!«

»Na gut, da könntest du recht haben. Dann halt ins Waikaaki.«

»Okay, abgemacht. Da könnte das Ambiente für unsere Aufmachung stimmen.«

»Los jetzt. Komm schon!« Dieses Mal war es Henny, die Sammy zum Vorangehen drängte.

Sie hatten den ersten Ausstellungsraum durchquert, sich die erotisch-sinnlichen Bilder angesehen und das ein oder andere Mal leise ein Hach von sich gegeben. Im angrenzenden Raum kamen Plastiken dazu. Die dargestellten Figuren erinnerten sehr an vergangene Zeiten, an griechische Gottheiten, die mit nackten Körpern ihr Dasein genossen hatten.

Vielleicht lag es an den Lichtverhältnissen, vielleicht an dem sehr guten Champagner oder an dem neuen Kleid. Auf alle Fälle begannen sich in Henny merkwürdige Gelüste aufzutun. Ihr wurde warm. Nein. Eigentlich schon eher heiß. Sie fühlte sich von der gesamten Atmosphäre aufgeheizt und angeregt.

Hier standen an jeder Wand junge, dynamische Körper, die sich ihrer Schönheit bewusst waren und sie gerne zeigte. Runde Frauengesäße, straffe Brüste, aufgerichtete Nippel. Wohl gerundete Schenkel, zarte Schultern und anmutige Gesichter, die einen Hauch von innerer Zufriedenheit ausstrahlten. In der Mitte waren Paare aufgestellt, die sich sanft aneinanderschmiegten, sich umschlangen, lustvolle Küsse tauschten.

»Sammy, mir ist warm, ich brauche frische Luft!« Theatralisch fächelte sie sich mit der Hand eine frische Brise zu.

»Komm schon, so heiß sind die Bilder auch nicht. Oder die Figuren. Mein Gott, die habe ich im historischen Museum schon freizügiger gesehen«, spöttelte Sammy. Leise kicherte Henny, jetzt bewegte sie ihre Arme fachmännisch und beschrieb das Kunstwerk.

»Du nun wieder ... Ich finde sie ansprechend. Schon sehr erotisch. Auf eine sinnliche Art und Weise.«

»Hm, wenn man auf so etwas steht. Ich bin nicht so für Blümchen...«

»Wer sagt denn, dass das Blümchensex ist? Es ist sehr ästhetisch.«

»Und da sind wir wieder beim Thema. Kunst liegt im Auge oder zwischen den Beinen des Betrachters.« Ein demonstratives Schnauben unterstrich ihre Aussage.

»Danke, du bist ja heute wieder direkt.« Damit drehte sich Henny von Sammy weg und lenkte ihren Blick wieder auf eine der Figuren, die sich mitten im Raum anmutig auf einem Stuhl räkelte.

»Guten Abend.« Die sonore männliche Stimme kam für beide Frauen sehr unerwartet. Leicht zuckten sie zusammen, drehten sich dem Sprecher dann aber entgegen. »Verzeihung. Ich wollte Sie nicht erschrecken. Dennoch konnte ich nicht umgehen, Ihre Diskussion zu verfolgen.«

Verlegen sahen sich Sammy und Henny an.

»Guten Abend. Es tut mir leid, ich hoffe, wir waren nicht zu aufdringlich. Oder zu laut. Manchmal haben wir sehr unterschiedliche Ansichten«, sie schaute zu Sammy hinüber und zwinkerte ihr zu, »was Kunst betrifft.«

»Das ist verständlich. Jeder Mensch sollte seine eigene Meinung haben, das kommt leider zu selten vor.« Etwas verwundert blickten die zwei Frauen den wirklich sehr attraktiven Mann ihnen gegenüber an. Groß gewachsen, trainiert, wunderbar breite Schultern. Der dunkle Anzug war ihm auf den Leib geschneidert worden. Henny musste kurz schlucken, ein Abbild der Skulptur stand vor ihnen. Ein kantiges Gesicht, eine schmale, gerade Nase und die männlich-markanten Lippen waren schon sehr beeindruckend, was sie aber völlig aus der Bahn geworfen hatte, waren seine Augen. Eng zusammenstehend und stahlgrau leuchtend unter tiefen Augenbrauen, schauten sie sie durchdringend an. »Entschuldigung, die Damen, das ist für diese Umgebung nicht der richtige Gesprächsstoff.«

Sammy ergriff die Chance, die sich hier gerade geboten hatte, sich ein wenig alleine umzuschauen, um ihre Möglichkeiten auszutesten. Sich von Henny zu trennen, war dabei manchmal hilfreich.

»Sie entschuldigen mich, ich müsste mal ...«, sie schien zu überlegen. »Ich gehe mir kurz die Nase pudern.« Hennys Gesichtsausdruck konnte man nur als verblüfft beschreiben.

»Ich bin gleich wieder da.« Gesagt, getan, Sammy bewegte sich in aufreizender Geschwindigkeit in Richtung des Kellners. Ha, von wegen, Nase pudern. Sie wollte Henny einfach nur ihrem Schicksal überlassen. Ein kleines, süffisantes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Im Geheimen wünschte sie ihr einen erfolgreichen Abend.

»Es tut mir leid, habe ich jetzt ihre Freundin vergrault?« Die Stimme des Fremden erinnerte sie wieder an seine Gegenwart. Mit einem freundlichen und offenen Lächeln drehte sie sich ganz zu ihm.

»Oh, nein, ich muss mich entschuldigen. Wir haben uns gerade völlig kindisch über unsere Ansichten zum Thema Kunst gestritten und jetzt schmollt sie. Ich hoffe, wir erscheinen Ihnen nicht zu albern.«

»Nein, auf keinen Fall.« Er schaute sich im Raum um und zeigte auf eine Figurenplastik, die nah am Eingang zum nächsten und schummrigsten Raum stand.

»Darf ich Ihnen diese Skulptur zeigen? Sie schienen an den Plastiken sehr interessiert.« Er reichte ihr seinen Arm, sehr vornehm, wie sie fand, Henny legte ihre Hand in seine Beuge und begleitete ihn zu dem Exponat.

»Kennen Sie den Künstler?«, fragte er unvermittelt.

»Nein, leider nicht. Wir haben die Karten gewonnen. Eigentlich meine Freundin Sammy. Und da wir heute beide frei hatten, haben wir die Chance genutzt. Um ehrlich zu sein, wir wussten nicht einmal, was uns hier erwarten wird.« Reumütig schaute Henny von einem Gemälde zum anderen. »Ich hätte mich wirklich informieren sollen.« Ein leichter Schauer durchlief ihren Körper. Zittrig holte sie tief Luft. Sie musste daran denken, wie sie selbst vorhin noch vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer posiert hatte. Das ein oder andere Gemälde zeigte fast die gleichen sinnlichen Stimmungen.

»Ist Ihnen kalt?« Der Mann neben ihr schien sie genau beobachtet zu haben.

»Nein, ganz bestimmt nicht. Fast schon ein wenig zu warm.« Mit der Hand, die bisher auf seinem Arm gelegen hatte, fächelte sie sich leicht Luft zu.

»Möchten Sie noch ein Glas Champagner?«

»Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre ...« Unschlüssig betrachtete sie die Figur vor sich. Die Mischung aus dieser erotisch flirrenden Luft und dem prickelnden Getränk wirkten auf sie wie ein Aphrodisiakum. Und er schien es zu wissen.

Er winkte einem Kellner, der brachte prompt ein neues Glas mit der für sie so gefährlich perlenden Flüssigkeit.

In ihrem Inneren kribbelte es schon seit geraumer Zeit. Eigentlich benötigte sie keinen weiteren Drink, aber sie brauchte auch etwas zum Festhalten. Durch die Nähe des Unbekannten wurde das Kribbeln nicht besser. Ihre Hand konnte unter dem Stoff einen starken Arm spüren. Feste Muskeln, sehnige Stränge, die unter dem Jackenärmel verliefen.

Und seine Augen. Wow. Sogar in der diffusen Beleuchtung stachen sie intensiv hervor. Stahlgraue Augen. Mit kleinen gelben Sprenkeln. Wieso wirkten diese Augen so betörend auf sie? Wieder lief ein kleiner Schauer ihren Körper entlang. Wo sollte das hier hinführen?

»Sie scheinen doch zu frösteln.«

»Offensichtlich ...«

»Wollen wir uns die Figur anschauen?«

»Meine Freundin wird mich vermissen.«

»Bis sie sich wieder an Sie erinnert, sind wir in den anderen Räumen angelangt.« In ihr machte sich eine leichte Unsicherheit breit, weil sie nicht wusste, worauf sie sich eingelassen hatte. Zaghaft folgte sie dem Unbekannten in Richtung der letzten Plastik. Der Raum wurde bewusst in einem rötlich-dämmrigen Licht gehalten. In der Mitte befand sich nur eine lebensgroße Skulptur. An den Wänden hingen raumhohe Spiegel, so, dass man das Gefühl hatte, von mehreren sich windenden und liebenden Paaren umgeben zu sein. Von jeder Position im Raum aus wurde man in deren Liebesspiel involviert. Die Stimmung in diesem Zimmer war aufs Höchste stimulierend. Sie hatte ihren Begleiter losgelassen, ihr Champagnerkelch zitterte leicht in ihrer Hand. Die andere hatte sie auf ihr Dekolleté gelegt.

»Was sehen Sie in diesem Kunstwerk?« Dicht an ihrem Ohr hörte sie seine tiefe, raue Stimme. Seine Hand berührte leicht ihre Hüfte. Durch den dünnen Stoff fühlte es sich an, als würde sie direkt auf ihrer Haut liegen. Henny konnte nur verstört Luft holen. Sie wagte kaum, sich zu bewegen.

Sie betrachtete die Bronzefiguren vor sich. Eine nackte und sehr schöne Frau lag auf den Armen abgestützt, seitlich auf dem Boden. Ihre Hüfte ragte hoch in die Luft, die Beine weit gespreizt, öffnete sie sich ihrem Liebhaber. Ihre Scham war vollkommen rasiert dargestellt. Kein Härchen umspielte ihre Spalte. Ihr Partner kniete über ihr, stützte ihr in die Luft ragendes Bein und sein langer, großer, wohl geformter Penis drang in ihre Körperöffnung ein.

So viel Sinnlichkeit.

In dem Gesicht der Frau war die Wollust deutlich zu erkennen, der Mund leicht geöffnet, die Augen geschlossen, der Kopf in Richtung ihres Liebhabers gedreht. Der Mann schien in der Mimik der Frau zu lesen. Seine Augen waren offen und der Blick direkt in ihr Gesicht gerichtet. Er labte sich an ihrer Leidenschaft.

Hennys Atem ging stoßweise. Sie konnte die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkel spüren. Sie war erregt. Der ganze Abend war eine anregende und kribbelnde Erfahrung.

Ihr Begleiter, der seine Hand immer noch auf ihrer Hüfte liegen hatte, begann, diese zu bewegen. Langsame, kleine Bewegungen, erst auf dem Hüftknochen und dann über die Taille hinauf zu den letzten Rippenbögen.

Gerade wünschte sich Henny nichts mehr, als diese Frau in der Plastik zu sein.

Sie wandte langsam ihren Blick von den Figuren zu der Wand dahinter. Im Spiegel konnte sie deutlich den großen, dunkelhaarigen Mann sehen, der dicht an sie gedrängt jetzt halb hinter ihr stand. Sie verfolgte mit den Augen seine Hand. Ihr waren seine Berührungen absolut nicht unangenehm. Sie fühlte sich nur noch erregter. Der sanfte Druck, der von seinen Fingern ausging, hinterließ Brandmale auf ihrer Haut. Die Reibung des feinen Stoffes überreizte an diesen Stellen ihren Körper. Ganz langsam wurden ihre Knie butterweich. Wie in Zeitlupe lehnte sie sich an seine breite Brust. Hielt den Blick aber weiterhin über den Spiegel auf ihn gerichtet.

Sie beobachtete, wie er den Kopf senkte und seine Lippen ihre Halsbeuge berührten. Es zu sehen und gleichzeitig zu erleben, ließ sie ihren Atem scharf durch die Nase ziehen.

In diesem Moment bereute sie es auch nicht, ihre Haare hochgesteckt und dieses sündhaft enge Kleid angezogen zu haben.

Sie wollte, dass er sie berührte. Sie musste ihn spüren. Dieser Abend war wie geschaffen dafür.

Seine Finger waren auf seiner Entdeckungsreise weiter nach oben gewandert. Mit dem Daumen berührte er die Unterseite ihrer Brust. Strich in kleinen, kreisenden Bewegungen darüber. Sein Mund wanderte indessen zwischen ihrem Ohrläppchen und ihrer Schulter hin und her. Diese sündhaften Lippen drückten kleine Küsse darauf und seine Zunge zeichnete winzige Tupfen dazu. Wenn er den Mund von ihrer Haut nahm, konnte sie seinen heißen Atem wahrnehmen, der über die feuchte Stelle strich und dort eine klitzekleine Gänsehaut entstehen ließ.

»Gehört das auch zur Ausstellung?« Ihre Stimme hörte sich piepsig an.

»Das, meine unbekannte Schönheit, gehört zur Sonderführung.« Das schon vorher sehr raue, markante Timbre, war nun um einiges dunkler und rauchiger.

Henny ging es durch Mark und Bein. Wäre sie nicht zuvor schon aufs Höchste erregt gewesen. Sie wäre bei diesem Klang sofort schwach geworden.

»Ist das die VIP-Behandlung, die auf der Karte ausgepriesen wurde? Oder bekommen das nur auserwählte Gäste?« Der sinnliche Ton in ihrer Stimme überraschte sie.

»Die ist für dich gratis, du bekommst mehr, als du erwartest. Das verspreche ich dir.« Mit diesen Worten drehte er sie zu sich herum und gab ihr den ersten Kuss an diesem Abend.

Henny war schon des Öfteren geküsst worden. Sie war bei Leibe auch keine Jungfrau mehr. Aber dieser Kuss, wow, der hatte es in sich. Es war kein wildes Herumstochern mit der Zunge. Nein. Es war mehr ein erotischer Tanz, spielerisch animierte er sie dazu, sich ihm zu öffnen, sich an ihn zu schmiegen und seine Liebkosungen zu erwidern.

Seine Hände lagen auf ihrem Po und drückten sie ungeniert an seine stark erigierte Männlichkeit. Wie durch einen Schleier drangen die Geräusche der Galeriebesucher zu ihnen durch. Ruckartig und ein wenig verlegen löste sich Henny von ihm. Trat einen kleinen Schritt zurück und schwankte vor innerer Aufruhr.

Er hielt ihr seine große Hand hin und dankbar nahm sie sie an. Ein fataler Fehler. Der Fremde zog sie wieder an sich heran und flüsterte ihr ins Ohr: »Die Ausstellung geht hinter der Tür weiter. Interesse?«

Einen kleinen Augenblick blieb Henny der Atem weg. Was bot er ihr hier an? Wo sollte das enden? Allerdings konnte sie kaum noch stehen, ihr Tanga war durchnässt und ihr Bauch kribbelte wie verrückt.

»Zeig es mir.« Kurz überrascht von ihrer eigenen Courage, nahm sie sein Angebot an.

»Dann komm.« Er löste sich von ihr, nahm erneut ihre Hand und zusammen gingen sie hinter der Figur vorbei zu einem Vorhang, den sie bis eben noch nicht wahrgenommen hatte. Galant hob er die Falten zur Seite und lief mit ihr über einen Flur, von dem links und rechts Türen abgingen. Während er sie weiterführte, hatte er seinen Arm um ihre Taille gelegt und zog sie an sich heran.

Am Ende des Korridors öffnete er eine Tür und sie traten in ein Büro mit einem sehr großen, wuchtigen Schreibtisch, vielen Bücherregalen und einer breiten Ledercouch.

Langsam ging Henny in das Zimmer, ließ für einen Moment die Atmosphäre auf sich wirken. Hier war ein Mann Herrscher dieses Reichs. Feste, dominante Formen, wenig Klimbim. Und das dunkle Holz verlieh Würde. Sie konnte sich ihren Unbekannten gut und gerne hier vorstellen. Vielleicht war er ja sogar der Inhaber der Galerie.

Henny drehte sich zu ihm, um ihn dabei zu beobachten, wie er sich aus seinem Jackett schälte. Sie immer im Blick behaltend, öffnete er die ersten Knöpfe seines Hemdes. Henny war fasziniert.

»Weiter«, war alles, was sie hervorbrachte. Ihr Hals war wie zugeschnürt vor lauter Erregung.

Lasziv hob er eine Augenbraue.

»Gleichzeitig«, hörte sie ihn flüstern. Sie konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken.

»Geht nicht.« Verwirrt schaute er sie starr an. Ein Warum stand deutlich in sein Gesicht geschrieben.

»Hast du es dir anders überlegt? Dann geh besser jetzt. Denn ich glaube nicht, dass ich nachher ein Nein noch akzeptiere.« Seine heisere Stimme klang zudem etwas ungeduldig.

»Sollte ich es mir lieber anders überlegen?«

»Nein.«

»Gut, aber ich habe keine Knöpfe ...« Ihr freches Grinsen wurde mit einem erleichterten Seufzen quittiert und sofort war er bei ihr, legte eine Hand auf ihre Mitte und umfasste mit der anderen ihren Hinterkopf.

Wieder wurde sie, fast bis zu Besinnungslosigkeit, geküsst. Sein Mund eroberte den ihren, seine Zunge und ihre waren eins. Gleichzeitig bewegte er seine Hände über ihren Körper, öffnete den Reißverschluss auf ihrem Rücken und ließ das Kleid langsam und andächtig nach unten gleiten.

»So geht es natürlich schneller.« Bewundernd betrachtete er ihren Körper. Sie trug unter ihrem Kleid keinen BH, ihre Brüste waren klein, prall und bedurften nicht unbedingt Halt. Sie konnte ihn getrost weglassen. Ihre Brustspitzen standen vor Erregung von ihrem Körper ab. Wohl gerundete, kleine Brüste, die vollkommen in seinen großen Händen verschwanden. Die Nippel nahm er zwischen die Finger und presste sie zusammen. Ein Stöhnen entfloh Hennys Lippen.

Bis auf den kleinen roten Stringtanga, der so toll zu der Farbe des Kleides passte, stand sie splitterfasernackt vor ihm. Und sie fühlte sich keinen Moment unbehaglich. Sie wusste, dass sie eine beneidenswert gute Figur hatte und deshalb zeigte sie diese auch gern.

Seinen gierigen, vor Leidenschaft dunklen Augen ausgeliefert zu sein, steigerte ihre Erregung ins Unermessliche. Sie mochte es, angeschaut zu werden.

Ihr schon donnernder Puls brachte ihr Blut dazu, noch schneller, noch heißer durch ihren Körper zu fließen. Sie standen sich gegenüber. Sein Blick verbrannte sie. Henny war willenlos.

Er drängte sie zu dem Schreibtisch. Ging mit ihr auf die Seite, auf der der Stuhl stand, und deutete ihr an, sich auf den Tisch zu setzen.

Henny kam sich überaus verrucht vor. Sie ließ alle Hemmungen fallen und setzte sich auf den großen, breiten Schreibtisch. Leicht beugte sie sich nach hinten, stützte sich auf ihren Unterarmen ab und öffnete für ihn ihre Schenkel. Fast genauso weit wie die sich liebenden Figuren im Ausstellungsraum.

Der Unbekannte genoss den Anblick offenbar. Ihre weit gespreizten Oberschenkel luden ihn ein, sie zu erkunden. Sie ergab sich ihm in ihrer Leidenschaft völlig.

Auf so einen genialen Abschluss hatte sie gehofft. Und dieser umwerfend gut aussehende Mann würde ihn mit ihr feiern.

Seine Wollust konnte Henny in seinen Augen erkennen. Er schien nicht anders zu können. Sie beobachtete, wie er sich in den Sessel vor den Tisch setzte. Sie schauten sich dabei die ganze Zeit in die Augen und Henny sah, wie er ihre feucht glänzende Spalte berührte. Sie war rasiert, nackt, triefend vor Erregung. Als er vorsichtig ihre feuchten Lippen teilte, den Finger auf und ab bewegte, konnte sie nur ein Luftschnappen von sich geben und ein tiefes Stöhnen.

Aufgeregt bewegte sie ihre Hüften. Er spielte schon zu lange mit ihr. Sie war bereit für ihn. Mehr als bereit. Vorsichtig zog er ihr den feuchten String ganz zur Seite, leckte über den Stoff, atmete ihre Leidenschaft ein. Länger konnte er ihrem Angebot nicht widerstehen, denn er senkte seinen Mund auf ihre zitternden Lippen, erkundete jede ihrer Falten und umspielte den festen kleinen Knubbel mit der Zunge. Unter seinen Berührungen wurde er fester und extrem empfindlich. Mit seinen Lippen zog er sacht an ihm, mit den Zähnen lockte er ihn aus der Reserve. Immer wieder bäumte sie sich ihm entgegen.

Bei jedem seiner Küsse zuckte sie vor Wonne zusammen und presste ihr Becken fest an seinen Mund. Als seine Zunge ihre verborgene Öffnung fand, spürte sie, wie er rhythmisch in sie eindrang. Ihr Kopf kippte nach hinten, legte ihren Hals frei und aus ihrem Mund drangen leise Geräusche, die sich sehr nach einem Wimmern anhörten.

»Bitte ...« Henny wusste nicht, wie sie ihn dazu bringen sollte, sich in ihr zu versenken. Sie wollte ihn ganz. Ihre Toleranzgrenze war erreicht, sie strebte nach dem höchsten Gipfel ihrer Lust. »Bitte, ich will dich in mir«, krächzte sie diese Worte abgehackt heraus.

Er leckte ausgiebig weiter über ihre Spalte. Nahm ihren Saft auf, inhalierte ihren Duft.

»Gleich«, brachte er zwischen zwei Lecksalven hervor.

Weiter versenkte er seine Zunge in ihr. Seine Nase rieb über ihren Kitzler und sie konnte nicht anders. Henny kam zu ihrem ersten Orgasmus. Sie konnte nur noch schluchzen, ihr Becken zuckte im Rhythmus des Zusammenziehens der Muskeln.

Nur am Rand ihrer körperlichen Mattheit nahm sie wahr, wie er sich seiner restlichen Kleidung entledigte. Endlich war er wie sie nackt. Sein Penis stand prall und voll von seinem Körper ab. Sie war heiß auf ihn. Sie war feucht, sie war bereit. Sein Schamhaar war kurz und in Form rasiert. Ihr Blick glitt über seinen festen modellierten Bauch nach oben. Brust- und Bauchhaar war entfernt worden. Was seine Muskeln noch besser zum Vorschein brachten. Sehr zu ihrer Freude, genoss er es, wie intensiv sie ihn betrachtete.

»Gefällt dir, was du siehst?«

Und genau einen Moment später drang er mit seinem Glied nur Millimeter in sie ein und verharrte in der Bewegung.

»Hör auf, zu spielen!« Sie wollte ihn so tief wie möglich in sich spüren. Doch er hielt sich zurück. Sie konnte sehen, dass er sich an der obersten Schublade des Schreibtisches zu schaffen machte. Eine Sekunde danach hielt er ein kleines silberfarbenes Päckchen in der Hand.

Seine stahlgrauen Augen schauten auf sie herab. Sie nickte zustimmend und bewunderte ihn noch mehr. Sehr gekonnt öffnete er das Teil und schob sich den Gummi langsam und bedächtig über seinen Penis. Dann zwinkerte er ihr verrucht zu.

»Das gehört zur VIP-Behandlung.« Heiser und voller Lust klang seine Stimme. Seine Hände umfassten ihre Hüften und dann stieß er endlich in sie. Zog ihn heraus und rammte ihn wieder hinein.

Urtümlich, animalisch, erregend.

»Oh ja ...« Sie konnte nur schwach antworten. In ihr baute sich wieder diese köstliche Spannung auf. Sie kroch vom Knie die Oberschenkel hinauf und vom Bauchnabel hinab zu ihrem Innersten. Es war einfach nur herrlich.

»Stellungswechsel«, kündigte er seinen Rückzug aus ihr an. Henny gab nur ein entrüstetes Schnauben von sich. Sie war so kurz vor ihrem nächsten Höhepunkt gewesen.

Er setzte sich zurück auf den Stuhl, rutschte mit den Hüften weit nach vorn und deutete ihr an, sich auf ihm niederzulassen.

Kurz wollte sie austesten, ob sie ebensolche Macht über ihn hatte wie er über sie.

Mit ihren Fingern fuhr sie über seine Brust, umkreiste seine Nippel, die gleich fest und dunkler wurden. Strich entlang des Brustbeines über den Bauch, umspielte seinen Bauchnabel, steckte kurz den Finger hinein, um sich dann auf dem Weg zu ihrem eigentlichen Ziel zu machen.

Sie umfasste sein hartes Glied. Legte den Daumen auf die pflaumenähnliche Öffnung, teilte sie vorsichtig, um weiter von diesem Punkt zu den prallen Hoden hinabzugleiten. Sie umrundete sie, nahm sie in die Hand, wog sie hin und her. Dann senkte sie ihren Kopf, nahm seine Eichel zwischen ihre Lippen, umschloss sie fest und entließ sie mit einem kleinen Plopp.

Erst jetzt vernahm sie seine keuchenden, drängenden Laute. Sie war so stolz auf sich, diesen vor Testosteron strotzenden Mann aus der Fassung zu bringen. Jetzt war er es, der fast bettelte.

»Tu es, los!« Sein Brustkorb hob und senkte sich vor Erregung, war mit Schweiß bedeckt.

Ganz langsam spreizte sie ihre Schenkel. Stellte sich über ihn und senkte sich Millimeter für Millimeter auf ihn hinab, nahm ihn in sich auf.

Sein pralles Glied drang ohne Probleme in ihre feuchte Spalte. Fest packte er ihre Hüften und drängte sich ihr entgegen.

»Reite mich.« Sie mochte seinen sinnlichen Tonfall.

Genüsslich ließ sie das Becken kreisen. Spannte ihre inneren Muskeln an und zwang ihn dadurch, in der Bewegung innezuhalten. Sie beugte sich ihm entgegen, schaute ihm dabei tief in die Augen. Sein vor Lust verschleierter Blick ließ sie wimmern, die Schwerkraft arbeitete für sie, sie sank auf und nieder, und jedes Mal presste er seinen harten, vor Geilheit strotzenden Schwanz in sie hinein. Ihr war es dennoch nicht genug. Sie hielt ihm ihre steil aufgerichteten Nippel entgegen.

»Nimm sie in den Mund.« Wo sie den Mut hernahm, sich diesem völlig fremden Mann so vorbehaltlos hinzugeben, wusste sie nicht und es erschreckte und erregte sie noch mehr.

Er ließ sich nicht lange bitten, öffnete seine Lippen, legte sie um ihre feste Brustwarze und begann mit der Zunge einen erotischen Tanz. Während Henny sich auf seinem Schoß wiegte, leckte und saugte und biss er in ihre empfindlichen Spitzen.

Sie gaben ihrem Sinnesrausch nach, drängten sich immer dichter aneinander, er stieß in ihre feuchte, vor Wollust triefende Höhle hinein. Sie nahm seine Stöße entgegen. Immer schneller, immer intensiver.

Im Raum konnte man nur noch ihrer beider Keuchen hören.

Augenblicke später löste sich von Hennys Lippen ein erlösendes Stöhnen. Ihre Muskeln zogen sich rhythmisch um seinen stahlharten Penis zusammen. Noch mehr Feuchtigkeit sammelte sich an diesem Punkt, wo sich ihrer beider Körper verbanden. Seine Finger fanden genau diese Stelle, er benetzte sie mit ihrer Lust und hielt sie sich an die Nase. Mit geschlossenen Augen inhalierter er ihren Duft. »Du bist der Wahnsinn!« Er strich die Nässe über ihre Brustwarzen, leckte darüber, saugte den Busen fast ganz in seinen Mund und mit einem extrem tiefen Stöhnen kam er in ihr.

Minutenlang verharrten sie in dieser Position.

Henny drückte ihm einen Kuss auf den Hals, richtete sich auf und löste sich langsam von ihm. Sein mittlerweile schlaffes Glied rutschte aus ihr heraus. Nass, vom Kondom und Sperma bedeckt, ruhte es auf seinem Schoß.

Henny lächelte, eben hatte dieser Zauberstab sie in die außergewöhnlichsten Wonnen der Lust katapultiert und jetzt lag es traurig und ohne Reaktion einfach da.

»Diese VIP-Behandlung war besser, als gedacht.«

Er erschien ihr immer noch benebelt. Sie, als erotikliebende Frau, hatte ihm gerade gezeigt, dass auch er ein Spielball seiner Lust werden konnte. Wie sie. Und das würde ihn, den exklusiven Galeriebetreiber, ein Stück weit aus der Bahn geworfen haben.

Er griff in die unterste Schublade seines Schreibtisches und holte eine Packung Softtücher hervor.

Henny, nun doch leicht überrascht, erinnerte sich an ihren Gedanken von vorhin. Sie hatte sich ihn hier sehr gut als Chef vorstellen können. Und siehe da. Sie hatte recht gehabt.

Er reichte ihr die Tücher, zeigte dann mit dem Kopf auf eine kleine Tür neben dem Bücherregal. »Dort findest du ein Bad.«

Dankbar nickte sie ihm zu, nahm ihr Kleid sowie ihre Schuhe und verschwand durch die Tür. Sie machte sich wenig Hoffnung, ihn danach noch mal zu sehen. Bei all der stimulierenden Erotik und dem wunderbar erfüllenden Sex hatte sie ihn noch nicht einmal nach seinem Namen gefragt. Klasse. Also, kein Name und keine Telefonnummer.

Im Bad reinigte sie sich schnell, benutzte die Toilette, richtete ihre Frisur. Sie warf ihrem Spiegelbild einen Luftkuss zu und wollte so schnell wie möglich zurück zu Sammy.

Gerade als sie den Raum verlassen wollte, bemerkte sie, dass ihr geheimnisvoller Liebhaber komplett angezogen auf dem Sofa saß und scheinbar auf sie wartete.

Jetzt war sie doch ein bisschen verlegen. Sie blieb stehen und schaute ihn unter gesenkten Lidern hervor her an. Kaum hörbar flüsterte sie ein Danke und drehte sich in Richtung Tür, da hielt seine Stimme sie auf.

»Wohin so schnell, schöne Frau?« Er stand auf. Bewegte sich auf sie zu und berührte ihren Arm und ihre Hüfte.

»Zurück zu meiner Freundin.« Diese Erklärung hörte sich genauso albern an, wie sie sich jetzt gerade fühlte.

»Denkst du nicht, wir sollten diesen Abend gemeinsam ausklingen lassen?«

»Sollten wir?«

»Ja, sollten wir.« Er war sich seiner Sache sehr sicher. »Vielleicht können wir ja später eine zweite Sonderführung anstreben.« Er lächelte sie verschmitzt an und geleitete sie zur Tür hinaus.

Wilde heiße NachtSchicht

Sabine hatte es diese Woche wieder megadämlich mit den Nachtschichten erwischt.

Sie arbeitete gern nachts, der Betrieb lief ruhiger ab.

Die ganze stressige Hektik des Tages wie die Visiten, das Blutabnehmen und Röntgen fiel bei diesen Schichten weg.

Sie brauchte sich nur gelegentlich um Notfälle zu kümmern. Ansonsten mussten die Patienten versorgt, die Medikamente bereitgestellt und kleinere Nebenarbeiten erledigt werden.

So blieb ihr oft Zeit zum Lesen. Schwülstige romantisch-historische Liebesromane waren ihre Favoriten. Herrje, diese liebte sie abgöttisch. Aber diese Woche hatte es in sich, wer den Plan erarbeitet hatte, der war sicherlich mit dem Klammerbeutel gepudert worden. So ein Hickhack aber auch. Drei Nachtschichten, danach einmal frei, drei weitere Nachtschichten und dann ein kurzer Wechsel zur Spätschicht ... Hatte sie denn kein Leben mehr? Nein – eigentlich nicht. Arbeit – schlafen – Arbeit.