Die Rache des Scheich Arimy - Melany de Isabeau - E-Book

Die Rache des Scheich Arimy E-Book

Melany de Isabeau

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Beschreibung

Dieses Buch schreibt eine außergewöhnliche Liebesgeschichte von zwei unterschiedliche Welten. Von einem Prinz und einer schönen Frau.

Das E-Book Die Rache des Scheich Arimy wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Dubai, Prinz, Arimy, Wüste, Liebe

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Es war die Art Dezembernachmittag, die der Fifth Avenue einen ganz eigenen Zauber verlieh. Die Abenddämerung war noch nicht hereingebrochen, strahlten die und dennoch Straßenlaternen bereits in warmen Licht und vergoldeten die sanft vom Himmel herabfallenden Schneeflocken. Der gegenüber- liegende Central Park war jedoch komplett von einer weißen Schicht bedeckt. Der Anblick reichte aus, um selbst dem abgestumpftesten New Yorker ein Lächeln zu entlocken. Doch der Mann, der sechzehn Stockwerke über dieser anheimelnden Szenerie am fenster stand verzog keine Miene. Warum sollte er lächeln, wenn er von kaltem Zorn erfüllt war? Scheich Arimy Kronprinz des Königreich von Senahdar, stand bewegungslos da und umklammerte ein schweren Kristalglas mit Brandy. Ein zufälliger Beobachter hätte vielleicht vermutet, das der Blick seiner hellblauen Augen nun auf das Winteridyll gerichtet war. Nein, sein Blick war nach innen gerichtet. Noch einmal durchlebte er die Ereignisse des vergangenen Sommers – doch da holte ihn eine flüchtige Bewegung am äußeren Rand seines Blickfelds in die Gegenwart zurück. Der Falke. Für einen kurzen Moment schien der Raubvogel bewegungslos in der Luft zu verharren, dann ließ er sich elegant auf dem Terrassengeländer unterhalb des Fensters nieder – wie schon so oft in den vergangenen Monaten. Dieser Falke, gehörte gar nicht in die Stadt. Er passte nicht in die Asphaltwüste Manhattens, schon gar nicht zu dieser Jahreszeit, doch genauso wie Arimy war der Vogel ein Überlebenskünstler. Arimy spürte, wie ein Teil seiner Anspannung nachließ. Er lächelte, prostete dem Vogel stumm zu und nahm dann einen tiefen Schluck Brandy. Vor einem Jahr war der falke zum ersten Mal hier aufgetaucht. Schnell hatte er jedoch die elegante Avenue und den Park zu seinem Revier erkoren – ganz so, als handle es sich dabei um grüne Wälder oder endlos weite Wüsten, die normalerweise sein Zuhause waren. Arimy hatte ihm nur zu gern seine Terrasse überlassen. Er besaß noch je zwei weitere – in die Stockwerke seines Penthouses eine sodass es ihm nichts ausmachte, eine mit seinem ungewöhnlichen Gast zu teilen. Der Falke liebte die Einsamkeit und vertraute seinen Instinkten. Er würde sich niemals besiegen lassen. Arimys Lächeln verblasste. Auch er gab sich nicht geschlagen. Vor fünf Monaten hatte man ihn lächerlich gemacht, doch schon bald würde er die Beleidigung vergelten. Langsam hob er das Glas an die Lippen und trank den Rest des Brandys. Er rann wie flüssiges Feuer durch seine Kehle. Noch immer übermannte ihn ein furchtbarer Zorn, wenn er sich erinnerte. Wie er belogen worden war. Wie er auf den ältesten Trick der Menschheit hereingefallen war. Wie jene Frau ihn gedemütigt hatte. Sie hatte ihn auf die schlimmste Art und Weise belogen, die man sich vorstellen konnte. Hatte ein Spiel gespielt, von dem er nie geglaubt hätte, ihm zum Opfer fallen zu können. Wann immer sie in seinen Armen lag, hatte sie dennoch gelogen. Mit ihren Seufzern. Dem verzückten Stöhnen. Dem atemlosen Wispern, das ihn beinahe um den Verstand gebracht hatte. Verdammt! Allein die Erinnerung reichte aus, um ihn zu erregen. Lügen, allesamt, und dennoch konnte er nicht vergessen, wie es sich angefühlt hatte, sie in seinen Armen zu halten. Diese seidige Hitze. Die Süße ihres Mundes. Das Gefühl ihrer Brüste in seinen Händen. Nichts davon war echt gewesen.Ihre sexuelle, Erregung, ja. Aber das sie nur ihn begehrte, ihn als Mann, stimmte nicht. Sie hatte ihn betrogen, mit ihm jedoch gespielt und ihn für die Wahrheit blind gemacht. Bis sie ihm sogar seine Ehre geraubt hatte. Oder wie sollte man es denn sonst nennen, dass er eines Tages aufgewacht war, nur um festzustellen, dass sie verschwunden war – und mit ihr zehn Millionen Dollar? Rasender Zorn erfasste ihn. Arimy wandte sich vom Fenster ab,durchquerte den eleganten Raum und trat an die Bar an der Wand. Die Flasche befand sich noch dort, wo er sie stehen gelassen hatte. Er öffnete sie und goss sich einen zweiten Drink ein. Also gut. Ein Teil dessen war eine Übertreibung. Er war nicht wirklich aufgewacht und hatte festgestellt, dass Rachel verschwunden. Wie sollte das auch gehen, wenn sie nie eine ganze Nacht miteinander je verbracht hatten? Arimy runzelte die Stirn. Na ja, doch, einmal. Zweimal vielleicht.Häufiger aber ganz bestimmt nicht, und auch nur, weil das Wetter so schleht oder es schon so spät gewesen war. Aus keinem anderen Grund. Sie besaß ihr Apartment. Er hatte seins. Genauso mochte er es – immer egal, wie lange die Affäre dauerte. Zu viel Zweisamkeit, ganz gleich, wie gut der Sex war, führte unweigerlich zu Vertrautheit, und Vertrautheit wiederum zu Langeweile. Das letzte Mal, dass er ihr Bett verlassen hatte, war an einem Freitagabend gewesen. Er war zu einer dringenden, Geschäftsreise, an die Westküste geflogen. Als er eine Woche später nach New York zurückkam, war sie verschwunden. Und mit ihr zehn Millionen Dollar, aus seiner Investment-Firma unterschlagen, die er zu einem multinationalen Konzern ausgebaut hatte. Unterschlagen aus einem Konto, zu dem ausschließlich er Zugang hatte. Zehn Millionen Dollar, die nirgends auffindbar waren. Genauso wenig wie die Frau, die sie getohlen hatte. Doch das würde sich schon bald ändern. Oja, sehr bald. Bereits den ganzen Tag konnte er an nicht anderes denken. Seit dem Anruf des Privatdetektivs, den er eingeschaltet hatte, nachdem sowohl Polizei als auch FBI sich jedoch auch als unfähig erwiesen hatten. Während er auf den Mann wartete, konzentrierte er sich auf diese Sache. Fünf Monate. Zwanzig lange Wochen. Hundertvierzig Tage und ein paar Zerquetschte... und jetzt, endlich, würde er das bekommen, wonach er schon seit Langem hungerte – etwas, was seine Vorfahren sicher gutheißen würden... Rache. Ein weiterer Schluck Brandy, der wie Feuer brannte, obwohl ihn im Moment nichts wärmen konnte. Nicht mehr. Nicht, bis er das je, beendete, was im vorigen Sommer begonnen, als er Rachel Sondy zu seiner Geliebten gemacht hatte. Die Frauen, mit denen er sich einließ, waren ausnahmelos schön. Er hegte eine großeVorliebe für kleine Brünette. Sie waren auch ausnamelos charmant.

Rachel entsprach nichts von alledem. Sie war groß. So um die einsfünfundsiebzig. Ihr war auch nicht dunkel – es war honigblond. Ein unerwarteter Zufall hatte sie in sein Leben geführt. Sein Finanzchef – ein jedoch biederer, beinahe mürrischer Junggeselle mit Seitenscheitel, dicken Brillengläsern und keinerlei Sinn für Humor – war plötzlich in eine Midlife Crisis geraten, die eine gefärbte Blondine einschloss und einen Porsche. An dem einen Tag saß der Mann noch an seinem Schreibtisch, und am nächsten lebte er mit Blonie in Miami. Alle hatten gelacht. „Diese Puppe hat ihn um den Verstand gebracht“, bemerkte einer der Mitarbeiter. Wie alle anderen hatte Arimy mitgelacht,doch die Situation war durchaus ernst. Arimy tat das Naheliegende und beförderte den Assistenten des Mannes, Ship Tomys. Was eine weitere Lücke aufriss. Nun musste Tomys vorige Position je neu besetzt werden. Dominoeffekt meinte sein neuer CFO mit einem entschuldigenden Achselzucken, und Arimy wusste, dass der Mensch recht hatte. Er trug ihm auf, jemanden neu einzustellen. So eine einfache Sache. So eine verdammt einfache Sache... Rachel Sondy besaß einen sehr guten Abschluss von Cornell und von Stanford. Sie hatte für zwei der angesehensten Firmen der Wall Street gearbeitet. Sie war kompetent, gebildet, hoch qualifiziert, und wenn sie darüber hinaus auch noch die schönste Frau war,die er jedoch gesehen hatte, welche Rolle spielte das schon. Sie verhielt sich höflich, aber reserviert. Er genauso. Schon immer hatte er es sich zum Prinzip gemacht, niemals Berufliches mit Privatem zu vermischen, und außerdem war sie ohnehin nicht sein Typ. Die Tatsache, dass ihre dunkle Stimme ihn bis in seine Träume verfolgte, dass er jedoch überlegte, wie sie aussehen würde, wenn er ihre goldenen Locken ihr herzförmiges Gesicht umrahmten, so dass er sich während des Vorstellungsgesprächs tatsächlich fragte, was sie unter ihrem Armani Kostüm trug... Nein, all das spielte keine Rolle. Zumindest redete er sich das ein und gab ihr den Job. Drei Monate später schlief er mit ihr. Es war ein Freitagabend.

Sie hatten lange gearbeitet, und er bot sich ihr an, sie nach Hause zu bringen. Sie lebte in Soho. Er erwähnte, dass er am Sonntag zu einer Vernissage in ihrer Gegend eingeladen war. Ob sie ihn jedoch begleiten wolle? Er hatte nicht die Absicht gehabt, diesen Vorschlag zu machen. Als sie je zögerte, scherzte er, wie furchtbar diese Veranstaltungen normaler seien und das sie ihn davor bewahren könne, vor Langeweile zu sterben, indem sie Ja sage. Sie lachte und entgegnete, also schön, warum nicht? Sie tauschten einen höfflichen Gute-Nacht-Gruß aus. Auch am Sonntag benahmen sie sich ausgesprochen höfflich, bis zu jener Sekunde, als er sie nach Hause brachte. Da begegneten sich ihre Blicke, und er wusste mit einem Mal, dass er sich die ganze Zeit nur selbst belogen hatte. Ohne Vorwarnung griff er nach ihren Schultern und zog sie dann zärtlich an sich. „Nein“, wisperte sie, als er seinen Mund auf ihren senkte. Ihre Lippen schmeckten unglaublich süß, ihre Küsse waren genauso feurig und stürmisch wie seine. Es war, als hätte er bis zu diesem Moment noch nie eine Frau geküsst. Ihr Geschmack wirkte auf ihn wie eine Droge. Ihre Augen verdunkelten sich so sehr, dass er am liebsten in ihren Tiefen versunken wäre. „Arimy“,hauchte sie, während er zärtlich ihr Gesicht umfasste, „Arimy, wir sollten das nicht...“ Mit seinen beiden Händen schlüpfte er nun unter ihren Balzer, streifte ihre Brustspitzen, und da gab sie dieses kleine erstickte Geräusch von sich, das er niemals vergessen würde. Im nächsten Moment hatte er sie gegen die Wand gedrängt, ihren kurzen Rock hochgehoben, das Spitzenhöschen abgestreift, und er war in ihr, ganz tief in ihr, während er ihre Schreie mit seinem Mund auffing und sich in ihr bewegte und sie für sich beanspruchte, so wie er es schon seit dem ersten Moment ihrer Begegnung hatte tun wollen, und zur Hölle mit der Tatsache, dass sie immer noch im Gang vor ihrem Apartment standen und jeder vorbeikommen und sie sehen konnte – zur Hölle mit richtig oder falsch, zur Hölle mit der genannten Schicklichkeit! Sie erlebte den Höhepunkt in seinen Armen, und als sie beide wieder atmen konnten, stieß sie den Schlüssel in die Tür, und er trug sie in ihr Schlafzimmer, wo er sie wieder und wieder liebte. Er liebte sie die ganzen nächsten drei Monate. Wo immer sie konnten. In seinem Bett. In ihrem. Auf der Rückbank seiner Limousine, die dunkle Trennscheibe hochgefahren. In einem kleinen Hotel und einmal in seinem Büro! So sehr hatte sie ihn verhext, dass er nichts anderen um sich herum mehr wahrnahm. Drei Monate dauerte die Affäre, und dann war sie plötzlich verschwunden. Und mit ihr zehn Millionen Dollar und jegliche Illusionen, die er sich womöglich gemacht hatte.

Zuerst richtete er seine Wut gegen Tomys. War ihr Lebenslauf von ihm richtig überprüft worden? Natürlich war er das, und irgendwie sah Arimy ein, wem sein Zorn zu gelten hatte. Sich selbst. Er war auf den ältesten Trick der Welt hereingefallen. Auf die List einer Frau. Hatte ihren Lügen geglaubt, war von ihrer Schönheit geblendet gewesen und so sehr von Sex benebelt, dass er die Wahrheit nicht mehr sah... und warum, zur Hölle, ging er jetzt wieder alle Details durch? Er kannte sie doch wirklich zur Genüge. Hatte sie unzählige Mal der Polizei erzählt, dem FBI, dem Privatdetektiv, hatte die anzüglichen Blicke ertragen, wenn er zugeben musste, dass er eine Affäre mit dieser Frau unterhielt, dass sie Zugang zu seinen privatem Büro, zu seinen Papieren, seinem Schreibtisch, seinem Computer gehabt hatte... Niemand konnte sie oder sein Geld finden. Dann rief an diesem Morgen der Privatdetektiv an. „Eurer Hoheit“, sagte er, wir haben Miss Sondy lokalisiert.“ Arimy holte tief Luft und arrangierte ein Treffen mit dem Mann. Hier. In seinem Zuhause. Er wollte nicht, dass seine Mitarbeiter etwas davon mitbekamen. Die Gegensprechanlage piepste. Arimy schaute auf die Uhr. Der Privatdetektiv war ein wenig zu früh dran. Sehr gut. Je eher er die Informationen erhielt, die er brauchte, desto besser. „Ja?“, meldete er sich, nachdem er den Hörer abgenommen hatte. „Hier ist ein Mr. Dragat, der Sie sehen möchte, Sir.“ „Schicken Sie ihn rauf.“ Arimy trat auf den Marmorflur hinaus, verschränkte die Arme über der Brust und wartete. Kurz darauf öffneten sich die Türen des Privatlifts, und Dragat kam heraus. Er trug eine kleine schwarze Ledermappe unterm Arm. „Euer Hoheit.“ „Mr. Dragat.“ Die Männer tauschten einen Handschlag. Arimy bedeutete den Detektiv, dass er ins Wohnzimmer vorangehen solle. „Möchten Sie ablegen?“ „Nein, danke“, sagte Dragat, öffnete eine Aktenmappe, entnahm ihr einige Papiere und reichte sie Arimy. Zuoberst befand sich ein Foto. Arimy hatte das Gefühl, ihm würde der Boden unter den Füßen entzogen werden.

Rachel Sondy“, sagte Dragat. Arimy nickte. Als wenn er die Auskunft jedoch gebraucht hätte! Natürlich war es Rachel. Sie stand auf einer Straße, die überall sein konnte, und trug ein schickes Kostüm samt endlos hohen Pumps. Zur Zeit lebt sie unter den Namen Rachel Handy in San Francisco.“ Arimy schaute auf. „Sie hält sich in in Kalifornien auf?“ „Ja, Sir. Sie lebt dort. Arbeitet für eine Privat Bank. Sie ist ihr Haupt-Revisor.“ Hat sie einen Liebhaber?“ Seine Stimme klang rau. Die Frage überraschte ihn. Er hatte gar nicht vorgehabt sie zu stellen. Die Antwort spielte keine Rolle, doch er war neugierig. Schließlich kannte er ihr sexuelles Verlangen. Sie war keine Frau, die lange ohne Mann blieb. „Das habe ich nicht geprüft.“ Dragat lächelte schwach, allerdings scheint ihr Boss großes Interesse zu haben.“ Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Was soll das heißen?“, fragte Arimy. Der Detektiv zuckte erneut die Achseln. „Manchmal bringt er sie abends nach Hause. Und er nimmt sie mit zu einer Konferenz auf Bali. Sie werden sich eine Woche dort aufhalten. Wieder ein kleines Lächeln. „Sie wissen, wie das läuft, Euer Hoheit. Eine jedoch gutaussehende Frau, der Mann bemerkt es...“ Ja, er wusste wie das lief. Der Detektiv räusperte sich. Alles was Sie brauchen, finden Sie in der Akte. Die Adresse der Lady, der Ort, wo sie arbeitet, sogar der Name des Hotels auf Bali, in dem sie und ihr Boss... wo je, die Konferenz stattfindet.“ Arimy nickte steif. Er legte dem Detektiv leicht die Hand auf die Schulter und brachte ihn zum Lift. „Sie haben mir jedoch sehr geholfen.“ Möchten Sie, das ich die Behörden verständige, Euer Hoheit?“ „Nein, ab jetzt kümmere ich mich um die Angelegenheit. Schicken Sie mir die Rechnung – und vielen Dank für alles, was Sie getan haben.“ Dragat betrat den Aufzug. Arimy wartete, bis sich die Türen geschlossen hatten. Dann ging er langsam zurück ins Wohnzimmer und schaute aus dem Fenster. Warum wollte er sich selbst um die Sache kümmern? Er hatte Kontakt' zum State Department. Die Polizei konnte Rachel zurückbringen, und dann käme es zu einer Gegenüberstellung zwischen ihnen. Plötzlich bemerkte er, wie der Falke durch die Luft glitt, die Klauen ausfuhr und dann nach unten stürzte. Im nächsten Moment zappelte eine Beute in seinen Fängen. Als der Vogel erneut auf der Terrasse landete, bewegte sich die Maus nicht mehr. Der Falke blickte sich forschend um, dann stürzte er sich auf seinen wohl verdienten Fang. Er hatte jedoch das getan, wozu er geboren worden war. Arimy schwor sich, es genauso zu machen. Im nächsten Moment griff er nach seinem Handy. Der Pilot meldete sich nach dem ersten Klingeln. Sir?“ „Wie schnell können Sie einen Flug nach Bali vorbereiten?“ Bali“, wiederholte der Pilot.

Kein Problem, Eurer Hoheit. Ich muss nur auftanken und den Flug anmelden.“ „Tun Sie es“, befahl Arimy. Dann beendete er das Telefonat, warf einen letzten Blick auf den Falken und eilte hinaus.

*

Rachel Sondy war stolz darauf, weit gereist zu sein. Sie hatte an Universitäten studiert, die ihr akademische Auslandsprogramme anboten, und diese auch in Anspruch genommen. Nach dem Studium arbeitete sie in New York bei zwei Brokerfirmen, die sie beruflich wiederholt ins Ausland schickten.Wieder nach Lonon und Paris, Brüssel,Dublin und Moskau. Fremde Länder waren ihr nicht neu. Aber jetzt, Bali?

Einmal um um den halben Globus herum? Wunderschöne Sandstrände, traumhaftes Wasser, und strahlender Sonnenschein? Als sie erfuhr, wo sie hinreisen sollte, war sie erstaunt. Erneut blickte sie auf die Broschüre, die er ihr auf dem Schreibtisch gelegt hatte. Eine Liste an Rednern und Workshops. Sie wissen doch sicher, was die SOPAC – PBA ist, Miss Handys?“, hatte Ams sie auf seine kühle Art gefragt. Miss Handys. Der Name kam ihr immer noch ungewohnt vor.. Sie hatte den Mädchennamen ihrer Mutter angenommen - nach New York, und sie würde ihn noch eine Weile benutzen. Nicht das sie sich wirklich Sorgen gemacht hätte gefunden zu werden.. Miss Handy? Muss ich es Ihnen erklären?“

Rachel schüttelte den Kopf. „Nein, Mr. Ams. SOPAC – PBA ist die Abkürzung für die South Pacific. Private Banking Association.“ „Bei dieser Konferenz können Sie nun eine Menge lernen, Miss Handys. Fühlen Sie sich dem gewachsen?“ Ja, Sir, das tue ich.“ Ams nickte. Ich nehme an, Sie fragen sich, warum ich ausgerechnet Sie ausgesucht habe, zu dieser Konferenz zu reisen?“ Was sollte sie dazu sagen? Nichts, Ams beantwortete seine Frage bereits selbst. „Ich bin mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden Miss Handys. Außerdem habe ich Grund zu der Annahme, dass unser CFO uns bald verlassen wird. Dann könnte es sein, dass Sie befördert werden. Die Konferenz ist eine hervorragende Gelegenheit