Fantasy und Märchen - Melany de Isabeau - E-Book

Fantasy und Märchen E-Book

Melany de Isabeau

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Beschreibung

Geschichten zum Träumen und seinen Gefühlen mit einbeziehen. Diese Geschichten sind nicht nur für Jugendliche - man kann auch ausgesuchte auch Kindern vorlesen...

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Inhaltsverzeichnis

Ein kleiner Drache Names Yapay

Zwei Bäume

Ein kleiner Stern

Der Flieder-Busch

EINE PRINSESSIN UND DER DRACHE DOGON

DER NIKOLAUS UND MARIA

PRINZESSIN? HEXE ? ODER FEE ?

EINE GROßMUTTER

EIN MÄRCHEN FÜR ALLE DIE ES LIEBEN

ALLEIN MIT DER EINSAMKEIT

EIN ENGEL AN SEINER SEITE

ZWEI LIEBENDE SCHWÄNE

GROßVATERS ERBE

NICHT GANZ OHNE WORTE

Ein kleiner Drache Names Yapay

Vor vielen Jahren, lange vor unserer Zeit, lebten in einer Gebirgskette der Drache Japay und sein Vater Utay. Die warme Sonne war gerade über den großen Drachenfels geklettert und weckte mit ihren hellen warmen Strahlen die noch so tief schlafenden Drachen. Drachen brauchen auch die Sonne, musst du wissen, denn nur die wärmenden Strahlen kann sie je aufwecken. Wenn es kalt ist, schlafen sie, wie auch die heutigen Reptilien wie zum Beispiel Geckos das nun tun. In einer besonderen Höhle, hoch oben in einem Berg, doch ganz weit oben, wohnten die beiden Drachen. Die Höhle war nicht besonders groß, aber der Platz reichte aus. Yapay streckte sich und kuschelte sich nun enger an seinen Vater Utay, der im Halbschlaf tief seufzte. Kleine Rauchwölkchen kamen aus seiner großen Nase und zufrieden schmiegte er sich an seinen kleinen Sohn. Die Sonne wanderte den Himmel entlang und stieg dann höher, bis sie nun direkt in die kleine Höhle schien, und damit die beiden Drachen aus ihrem Schlaf je weckte. Guten Morgen Papa!“, quietschte nun Japay fröhlich und sprang auf um den neuen Tag zu begrüßen. Er lief zum Höhleneingang und badete im ersten Licht, reckte und streckte sich, bis die Wärme nun in seinem kleinen Körper war. „Los Papa, die Sonne ist da, nun steh schon auf!“ Utay öffnete sein rechtes Auge und sah seinen Sohn auf und ab hüpfen. Da stand auch er auf und ging langsam zum Eingang ihrer Höhle um sich in der Sonne zu wärmen. „Du Papa?“, fragte Yapay, üben wir heute wieder fliegen?“ „Ja, mein Sohn“, antwortete Utay, „das machen wir. Heute ist ein wundervoller Tag. Sieh, wie die Vögel schon wach sind und ihre Kreise ziehen. So werden wir das auch machen.“ „Hm, ja, aber Papa wenn ich nicht solche Angst hätte das ich je fallen könnte. Können wir das nicht anders üben? Hier, in der Höhle?“ „Leider nein mein Sohn, unsere Höhle ist zu klein, das wird gar nichts bringen. Und du musst fliegen können, du bist ein Drache. Du bist mein Sohn und du bist viel mutiger als du denkst! Hab keine Angst, ich werde immer da sein und dich auffangen. Du bist das aller wertvollste in meinem Leben mein kleiner Yapay, niemals lasse ich dich im Stich, hörst du?“ „Ja, Papa. Ich weiß, und ich vertraue dir auch, und ich liebe dich sehr, aber ich hab dennoch irgendwie Angst, das ich fallen könnte.“ „Ich liebe dich auch mein Sohn, und darum werde ich dir jetzt eine schöne Geschichte erzählen. Eine Geschichte wie die Welt entstand. Es ist so herrlich warm, komm setze dich zu mir.“ Yapay setzte sich zu seinem Vater, der ganz still wurde. Es verging eine Zeit und Yapay wartete geduldig und lauschte. Sein Vater war nun sehr konzentriert, hatte nun die Augen geschlossen, er atmete tief ein und aus. Utay tat das immer öfter, wie Yapay feststellte, und immer wenn Utay so dasitzt, ist es fast, als würde er von innen heraus strahlen. Endlich, Utay öffnete seine Augen und ließ nun den Blick über das weite Tal schweifen. Das große Gebirge wo auch er aufgewachsen ist. Neben ihm saß nun sein Sohn und starrte ihn an. Utay musste lachen, und auch Yapay lachte. „Nun“ begann Utay „erzähle ich dir eine Geschichte wie die Welt entstand. Du musst gut zuhören, damit du es später deinen eigenen Drachenkindern auch erzählen kannst hörst du?“ Yapay nickte und seine Augen begannen zu leuchten. „Damals, lange bevor wir Drachen und die Vögel und unsere Freunde die anderen Tiere hier auf dieser Welt waren, gab es diese Welt nicht. Hier, wo wir jetzt sitzen, war gar nichts.“ „Nichts?“, fragte nun Yapay, wirklich nichts? Was ist denn das nichts? Es ist doch überall irgendwas, wie kann denn Nichts sein?“ „Nichts im Sinne von dem was wir heute sehen, mein Sohn,“ antwortete Utay. Es gibt kein Nichts, denn selbst wo Nichts ist, ist noch etwas, und das nennen wir Drachen HAKAN. Denn HAKAN bedeutet Feuer, und wie selbst wir Drachen Feuer machen können, so bestand die Welt aus der Vorstufe des Feuers. Alles war voller HAKAN, und HAKAN bedeutet, das etwas erschaffen wird. Es bedeutet das da, wo nichts ist, jederzeit etwas entstehen kann, einfach, in dem man es entfacht. Wie eben das Feuer.' „Das verstehe ich nicht“, sagte Yapay. „So warte erst, ich bin ja noch gar nicht fertig. Am Ende wirst du es dann nun verstehen, mein Sohn. Stell dir einfach eine große Blase vor, wie eine Luftblase, und darin siehst du etwas lila schimmern. Hast du?“ Yapay hatte jetzt seine Augen geschlossen und ja, er sah sie, diese Blase mit etwas lila darin schimmern. Wie kleine Flammen sah das aus und tanzten so schön! Hm, ja Papa, ich kann sie sehen!“„Du bist sehr gut Yapay. Und jetzt stell dir vor, wie in der Blase nun vier kleine Drachen entstehen. Der eine ist blau, der nächste grün, einer ist gelb, und einer rot. Sie sind nun erst ganz klein, und mit jedem Atemzug werden sie größer und größer, bis sie beinahe aneinanderstoßen, aber sie sind ja alle noch in der Blase mit dem lila HAKUN.“ „Wow!“ Yapay staunte nicht schlecht, und war glücklich über das, was er in seinem inneren sah. Utay musste schmunzeln, als er klein war, hat ihn das genauso erstaunt. Er war mächtig stolz auf seinen Sohn. „Was passiert jetzt?“, fragte Yapay schon fast ungeduldig. „Jetzt“, sagte Utay, fangen die Drachen an zu tanzen. Der gelbe, grüne, blaue und rote Drache tanzen zusammen in HAKAN, und sie werden schneller, und schneller. Sie werden so schnell, bis du sie nun, nicht mehr voneinander unterscheiden kannst. Und dann stell dir vor, wie sie zusammen, wie alles zusammen eine große wundervolle Explosion ergibt. Durch den Tanz der vier Drachen, wurde sehr viel Energie erzeugt, und Wärme, und sie alle zusammen verschmolzen. Und als sich alles abgekühlt hat, ist nun diese Welt entstanden. Der gelbe Drache wurde zur Sonne. Der grüne Drache wurde zu all unseren Pflanzen. Der blaue Drache wurde das Meer und alle Gewässer und alles Wasser. Und der rote Drache, aus dem sind alle Tiere entstanden. Die Erde und die Steine, das ist die Materie, die bei der Explosion entstand. „Warum sind denn die Tiere aus dem roten Drachen entstanden?“, fragte Yapay. „Das musste so sein, sieh, unser Blut ist auch noch rot!“, antwortete Utay. Dem musste Yapay Recht geben. „Also bedeutet das der gelbe, rote, blaue und grüne Drache, und das HAKAN, aus dem also nun unsere Welt entstand, das bedeutet ja das alles noch hier ist oder? Die ganze Welt besteht aus dem Drachen, die damals die Welt erschaffen haben, und Teile von ihnen sind also noch überall? Und selbst wo „nichts“ ist, ist doch noch etwas, und das... das bedeutet das alles Eins ist?“ Yapay machte große Augen, und Utay grinst über das ganze Gesicht. „Genau das bedeutet das, mein Sohn. Du bist sehr klug. Ganz genau. Nachdem diese Welt von den Elementar – Drachen erschaffen wurde, konnten sich aus den Teilen, alle anderen Lebewesen je entwickeln. Wir sind die höchste Stufe dieser Entwicklung Yapay, und da ja nun alles aus unseren Vorfahren besteht, gibt es keinen Grund Angst zu haben. Wir sind mit allem Eins. Und wir brauchen je einander. Wir brauchen das Wasser, die Erde, das Feuer, die Luft, die Pflanzen und die Tiere. Nur zusammen, können wir überleben. Das aber bedeutet auch mein kleiner Sohn, das dir gar nichts passieren kann. Du bist aufgehoben, und alle Elementar – Drachen werden auf dich aufpassen und ich je beschützen. Auch, wenn do fliegen übst.“ „Das macht Sinn, Papa, ich sehe, ich brauche keine Angst zu haben. Ich bin je ein Drache, ich kann mutig sein!“ Yapay schlug aufgeregt mit den Flügeln. „Danke Papa, das war eine sehr schöne und großartige Geschichte!“ Utay nahm seinen Sohn in den Arm. „Und ich verrate dir, nun noch ein Geheimnis.“ „Was denn Papa?“ „Utay, bedeutet Sonne. Denn ich bin voller Wärme und Geborgenheit und gab dir das Leben. Das nun mutige Leben eines Drachen. Und mutige Drachen können alles schaffen, weil sie groß, mutig, und stark sind.“ „Komm Papa, ich möchte fliegen. Fangen wir das üben an!“ Und Yapay flog, flog so hoch und weit wie er konnte. Von dem Tage an, flog er und er wird erst aufhören zu fliegen, wenn die Sonne aufhört, ihre wärmenden Strahlen zu dieser Welt zu schicken.

ENDE

Zwei Bäume

Irgendwo an einem kleinen Fluss in Südamerika lies der Wind etwa zur gleichen Zeit zwei Samenkörner zu Boden tanzen. Eines landete am östlichen Ufer, das andere fand gegenüber seinen Platz. Beide schlugen Wurzeln, und wuchsen heran, näherten sich vom üppigen und feuchten Ufer ihrer Heimat und wurden je, zu stattlichen Bäumen. Nach sehr langer Zeit trafen sich ihre Äste hoch über der Flussmitte. Zögernde Berühungen waren das zuerst; abhängig von den Launen des Windes. Aber bald konnten sie auch nicht mehr voneinander lassen. Wieder vergingen Jahre. Ihre Äste waren inzwischen so miteinander verschlungen, dass niemand nun sagen konnte, wo der eine Baum anfängt und der andere nun aufhört. Gemeinsam boten sie den unzähligen Nestern der Vögel Halt, waren Brücke über den Fluss und schattiger Tunnel bei großer Hitze. Sie stützen sich bei Sturm, sie brachen je die Fluten bei Hochwasser und gaben Sicherheit im Dunkel der Nacht. Dann wurde einer der beiden Bäume krank, und in dem Grün ihrer gemeinsamen Baumkrone sah man einige braune Blätter.

Nur wenige stets am Anfang, doch es wurden schnell mehr. Der nächste Sturm wehte sie weg, und kurze Zeit später, war alles wie vorher. Dann begann es wieder. Diesmal ging es schneller. Bald sah man mehr braune als nun grüne Blätter, und erste Äste brachen ab. Die Kraft ließ nach und auch der starke Halt der mächtigen Wurzeln. Der gesunde Baum erkannte jedoch die Gefahr, verdoppelte seine Anstrengungen und hatte doch nur begrenzte Kräfte. In einer Nacht, bei Sturm und Regen, weichte der Fluss die Uferböschung auf und riss die schwachen und spröden Wurzeln des kranken Baumes weg. Für nur einen Augenblick tanzte der seiner Standfestigkeit beraubte Koloss an den Ästen seines Gefährten, fast so, als wollten sie voneinander je Abschied nehmen. Dann fiel er zu Boden.