Die Rezeption und Hermeneutik des Zweiten Vatikanums als beständige Herausforderung nachkonziliarer Theologie - Klaus Bruns - E-Book

Die Rezeption und Hermeneutik des Zweiten Vatikanums als beständige Herausforderung nachkonziliarer Theologie E-Book

Klaus Bruns

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,7, Universität Münster (Seminar für Dogmatik und Dogmengeschichte), Veranstaltung: 50 Jahre Vatikanum II, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Seminararbeit geht es um die Rezeption und die Hermeneutik des Zweiten Vatikanums. Ziel der Arbeit soll es sein, in den ausgearbeiteten Texten Herangehensweisen und Vermittlungsformen herauszustellen und der Frage nachzugehen, in welcher Weise das Konzil seine Geltung in diesen findet. Hierbei stellt sich die Frage nach Abweichungen in den Auffassungen zur Bedeutung des Konzils und der favorisierten Auslegungsmethode. Zunächst soll ein kurzer Überblick über die Rezeption des Konzils beziehungsweise seine Wahrnehmung gegeben werden, um deutlich zu machen, wie unterschiedlich das Konzil gedeutet wurde und immer noch wird. Hierbei sollen beispielhaft auch weltliche Ereignisse, die sich auf das Denken der Gesellschaft auswirkten, genannt werden. Des Weiteren sollen zwei Aufsätze der Zeitzeugen Walter Kardinal Kasper und Karl Kardinal Lehmann zusammengefasst und verglichen werden, um verschiedene Vermittlungsformen und Anforderungen der Weitergabe der Frohen Botschaft zu nennen und ihre Erfahrungen mit der Rezeption des Konzils aufzuzeigen. In einem weiteren Punkt werden die Hermeneutik des Bruchs und die Hermeneutik der Kontinuität behandelt. Grundlage hierzu soll die Ansprache Papst Benedikts XVI. an das Kardinalskollegium und die Mitglieder der römischen Kurie beim Weihnachtsempfang am 22. Dezember 2005 sein. Im Fazit soll versucht werden, die aus den Aufsätzen von Kardinal Lehmann und Kardinal Kasper favorisierten Vermittlungsformen denen der Päpste Benedikt XVI. und Franziskus zuzuordnen. Schließlich soll geprüft werden, welcher der aufgezeigten Hermeneutiken am ehesten zuzustimmen ist.

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Inhaltsangabe

 

1. Einleitung

2. Phasen der Rezeption

3. Zusammenfassung und Vergleich zweier Aufsätze zum Zweiten Vatikanischen Konzil

3.1. Walter Kardinal Kasper: „Erneuerung aus dem Ursprung- Erinnerung an die Zukunft“

3.2. Karl Kardinal Lehmann: „Die Zeichen der Zeit“

3.3. Unterschiede und Konvergenzen zwischen Lehmann und Kasper

4. Hermeneutik der Diskontinuität und Hermeneutik der Reform

5. Fazit

6. Quellen- und Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

In der vorliegenden Seminararbeit geht es um die Rezeption und die Hermeneutik des Zweiten Vatikanums. Ziel der Arbeit soll es sein, in den ausgearbeiteten Texten Herangehensweisen und Vermittlungsformen herauszustellen und der Frage nachzugehen, in welcher Weise das Konzil seine Geltung in diesen findet.

Hierbei stellt sich die Frage nach Abweichungen in den Auffassungen zur Bedeutung des Konzils und der favorisierten Auslegungsmethode.

Zunächst soll ein kurzer Überblick über die Rezeption des Konzils bzw. seine Wahrnehmung gegeben werden, um deutlich zu machen, wie unterschiedlich das Konzil gedeutet wurde und immer noch wird. Hierbei sollen beispielhaft auch weltliche Ereignisse, die sich auf das Denken der Gesellschaft auswirkten, genannt werden.

Des Weiteren sollen zwei Aufsätze der Zeitzeugen Walter Kardinal Kasper und Karl Kardinal Lehmann zusammengefasst und verglichen werden, um verschiedene Vermittlungsformen und Anforderungen der Weitergabe der Frohen Botschaft zu nennen und ihre Erfahrungen mit der Rezeption des Konzils aufzuzeigen.

In einem weiteren Punkt werden die Hermeneutik des Bruchs und die Hermeneutik der Kontinuität behandelt. Grundlage hierzu soll die Ansprache Papst Benedikts XVI. an das Kardinalskollegium und die Mitglieder der römischen Kurie beim Weihnachtsempfang am 22. Dezember 2005 sein.

2. Phasen der Rezeption[1]

 

Drei Phasen der Rezeption nach Ankündigung des Konzils sind an dieser Stelle kurz zu nennen. Zum einen gab es die Phase des Überschwangs, die sich durch eine „kritische Absetzbewegung von der so genannten pianischen Epoche“[2]kennzeichnete. In der Papstgeschichte gibt es zwölf Päpste mit dem Namen Pius. Die Pontifikate der letzten vier Pius- Päpste wird aufgrund ihrer Namen Pianische Epoche genannt. Diese Päpste verband, dass sie die „Wahrung der kirchlichen Tradition als eine ihrer vordringlichsten Pflichten ansahen“[3] und diese kirchengeschichtliche Epoche schloss mit Pius XII. (1939-1958). Vor allem die Epoche Pius´ IX. weist in den während des Ersten Vatikanums (1869-1870) formulierten Dogmen von Jurisdiktions- und Lehrprimat, also der lehrmäßigen Unfehlbarkeit und des Rechtsprimats des Papstes auf die theologischen Ansichten der genannten Pius Päpste und ihr eindeutig hierarchisches Regierungsverständnis mit dem Papst an der Spitze der Leitung hin. Besondere Prägung erfuhr die Phase des Überschwangs durch eine durch das Konzil hervorgerufene Aufbruchbewegung gegen die hierarchischen, absolutistischen Formen der Pianischen Epoche[4]. Wichtig ist allerdings auch zu beachten, in welchem geschichtlichen Kontext das II. Vatikanum stattfand. So erinnert Walter Kardinal Kasper an den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen. Besonders zu nennen ist der Bau der Berliner Mauer, der ein Jahr vor Konzilsbeginn stattfand. Außerdem stand die Welt, zur Zeit der ersten Sitzungsperiode, wegen der Kubakrise an der Schwelle eines Atomkriegs. Gleichzeitig ging von der US-Präsidentschaft John F. Kennedys (1960-1963), der „mit seiner Metapher vom Aufbruch zu New Frontiers den Kern der amerikanischen Identität“ [5] traf, auch in Europa ein enormer Fortschrittsglaube[6] aus. Die Raumfahrtprogramme wurden, sowohl von US-amerikanischer als auch von sowjetischer Seite, während des Kalten Krieges intensiviert. Im Jahr 1957 startete der erste Sputnik Satellit und mit der Entwicklung des Fernsehens wurde eine wesentliche Grundlage für unsere heutigen Kommunikationsmittel geschaffen.[7] Weiterhin wurde der Eurozentrismus durch die Entkolonialisierung beendet und somit der Grundstein für den Beginn einer global vernetzten Menschheitssituation als „Anfang eines neuen Zeitalters“ gelegt.[8] Diese Entwicklungen nahmen dementsprechend auch Einfluss auf die Gesellschaft und die Kirche.