Die Rückkehr zum Mars: Indizien für Marsflüge vor 12.000 Jahren - Roland M. Horn - E-Book

Die Rückkehr zum Mars: Indizien für Marsflüge vor 12.000 Jahren E-Book

Roland M. Horn

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Dieses Buch enthüllt die letzten großen Geheimnisse des Roten Planeten: Eine uralte menschliche Zivilisation war schon einmal auf dem Mars. In einer Zeit, in der wir beginnen, selbst (wieder) Raumsonden zum Mars zu schicken, stellen wir fest, dass allem Anschein nach ein zweites verborgenes Raumfahrtprogramm läuft, das uns verheimlicht wird. Während wir unentwegt Beweise für flüssiges Wasser, Spuren von Vegetation, Fossilien und biologisches Leben auf dem Planeten finden und auf Geschehnisse in der fernen Vergangenheit des Mars wie eine einstige dichtere Atmosphäre, deutliche Hinweise auf eine einstige Verschiebung des Marsäquators und sogar einen Atomkrieg auf dem Mars stoßen, beschleicht das unheimliche Gefühl des Déjà-vu: Wir waren schon einmal dort! 92 Fotos und Abb.

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Seitenzahl: 252

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Roland M. Horn

Die Rückkehr zum Mars

Indizien für Marsflüge vor 12.000 Jahren

Impressum

Text: © Copyright by Roland M. Horn

Umschlaggestaltung: © Copyright by Roland M. Horn

Verlag:

Roland M. Horn

Kloppstr. 53

66271 Kleinblittersdorf

[email protected]

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Roland M. Horn:

Die Rückkehr zum Mars

Indizien für Marsflüge vor 12.000 Jahren

In Erinnerung an den King of Glam Rock:

Marc Bolan

(T-Rex)

(30. September 1947 - 16. September 1977)

Take a little Marc in your heart!

Danksagung

Zuallererst möchte ich meiner Frau Bettina und meiner Schwiegermutter Monika Doub danken, die mir während des Schreibens dieses Buches stets den Rücken freigehalten haben.

Mein besonderer Dank gilt Michael J. Craig, der das vielleicht beste alternative Marsbuch überhaupt geschrieben hat, für seine ständige Hilfsbereitschaft und die Genehmigung für die Benutzung von Bildern.

Weiter danke ich Prof. Eric H. Christiansen, der mir extra eine hochauflösende Marskarte zur Verfügung gestellt hat, auf die Tom Van Flandern beruft.

Ich bedanke mich bei Dr. Marc J. Carlotto für die prompten positiven Reaktionen auf meine Anfragen für die Nutzung von Bildern von ihm.

Weiter gilt mein Dank Bernhard Beier, der sich spontan bereit erklärt hat, ein Vorwort zu diesem Buch beizusteuern.

Alle, die ich in dieser Danksagung zu nennen vergessen habe, bitte ich um Entschuldigung und danke ihnen hiermit ausdrücklich.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Vorwort von Bernhard Beier

Einleitung

Marsgesicht reloaded

Percival Lowell: Ein Leben für den Mars

Flüssiges Wasser auf dem Mars?

Vegetation auf dem Mars?

Fossilien und biologisches Leben auf dem Mars?

Glasröhren auf dem Mars und andere Kuriositäten

Der Sensationsmeteorit ALH84001

Katastrophen im Sonnensystem und die Verschiebung des Marsäquators

Atomkrieg auf dem Mars?

Die Mars-Atlantis-Connection

Literatur, Quellen und Bildquellen

Einleitung

Seit 1976 spricht man vom Marsgesicht – einem Tafelberg auf dem Mars mit drei Kilometern Länge und einer Breite von 1,5 Kilometern. Auf einem der Bilder der Viking-1-Sonde sah dieses Gebilde verblüffend wie ein menschliches Gesicht aus – zumindest, was seine westliche Hälfte betrifft – die östliche liegt im Schatten. Als in den späten 1980ern ein Bild aufgefunden wurde, das von der gleichen Sonde aufgenommen worden war – nur wenige Stunden nach dem ersten, zeigten sich die menschlichen Züge erneut, und das, obwohl das Bild in einem höheren Winkel aufgenommen worden war. Zahlreiche Forscher, unter ihnen auch ich, waren überzeugt davon, dass diese Formation künstlich errichtet worden war.

Doch für die NASA handelte es sich lediglich um ein Spiel von Licht und Schatten.

1989 umkreiste die Sonde Mars Global Surveyor den Mars und nahm ein Bild mit hoher Auslösung vom „Mars-Gesicht“ auf. Dieses Gebilde sah nun nicht mehr wie ein Gesicht aus – und die Gegner der Künstlichkeitsthese jubelten, und ein Teil der Forscher – unter ihnen auch ich – nahmen Abstand von ihr.

Die erst später veröffentlichte kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Darstellung wiesen wieder etwas mehr Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Bild auf. Doch diese Tatsache wurde kaum noch zur Kenntnis genommen – zu groß war die Enttäuschung über den Anblick der ersten Bildversion. Die Enttäuschung wuchs noch mehr, als 2004 ein Bild von der Mars-Odyssey-Sonde aufgenommen wurde, auf dem das besagte Gebilde überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Gesicht hatte und nur noch wie ein riesiger Schrotthaufen aussah. – Erst später wies ein Forscher darauf hin, dass das Bild – zumindest ab einem gewissen Zeitpunkt – verkehrt herum und etwas verdreht dargestellt wurde. Hatte die NASA das mit Absicht gemacht, um die Betrachter des Bildes zu verwirren?

Es ist einer Reihe von Forschern zu verdanken, dass ich erkannte, dass die Künstlichkeitsthese doch schlüssig ist – vor allem, wenn ich die benachbarten sehr pyramidenähnlichen Gebilde und andere mehrere Strukturen in meine Überlegungen mit einbrachte.

Doch mit dem Marsgesicht und den anderen Gebilden in seiner Nähe war es nicht getan. Forscher glaubten auf Mars-Bildern scheinbare Fossilien, lange röhrenartige Gebilde und Objekte, die irdischen Gegenständen stark ähnelten, ja sogar Bäume (!), zu erkennen.

Der jetzige Zustand des Mars war nicht immer so. Das ist allgemein anerkannt. Vor einer bestimmten Zeit gab es Bedingungen ähnlich jenen der Erde dort. Leben war möglich. Entweder verlor der Mars die Atmosphäre und den größten Teil seines Magnetfeldes innerhalb eines langen Zeitraums, als der Zerfall radioaktiver Elemente nicht mehr genügend Wärmeenergie produzierte, um im flüssigen Kern Konvektionsströmungen anzutreiben, oder irgendwann gab es eine Katastrophe, und ein Plasmaphysiker sah sogar zwei einstige Nuklearschläge auf dem Mars!

Während die Existenz der lebensfreundlichen Phase immer weiter nach vorne geschoben wird, kommen immer mehr Indizien ans Tageslicht, dass der Mensch wesentlich älter ist als vermutet. Demnach kann es eine Zeitlang auf beiden Planeten gleichzeitig Leben gegeben haben. Und hier beginnt die Geschichte von der Verbindung zwischen Mars und Atlantis…

Marsgesicht reloaded

Es war die Nacht vom 5. auf den 6. April 1998. Die MGS (Mars Global Surveyor) -Sonde sollte nun endlich das sogenannte Marsgesicht in der Cydonia-Region des Mars überfliegen.

Das „Marsgesicht“ wurde erstmals 1976 populär, als die NASA-Sonde Viking 1 das Bild eines Tafelberges von drei Kilometern Länge und einer Breite von 1,5 Kilometern Größe funkte, der erstaunliche Ähnlichkeiten mit einem irdischen Gesicht hatte. Doch was man sehen konnte, war verblüffend: Da konnte man allem Anschein nach einen „Haarkranz“, einen halben Mund, eine halbe Nase und ein Auge erkennen (s. Abb. 1) Auf dem Bild waren auf diesem „Haarkranz“ symmetrisch verteilte Punkte zu sehen, die sich allerdings als Übertragungsfehler erwiesen. Allerdings wurde es aus einem Winkel von 10 Grad aufgenommen, so dass etwa die Hälfe des „Gesichts“ im Dunkeln lag.

Abbildung 1: Das erste Bild des Marsgesichts. Aufgenommen von der Viking A-Sonde. Bildnr.: 35A72, die schwarzen Pixel sind Bildübertragungsfehler, das ringförmige Objekt ist beim Entwickeln entstanden.

Über das Gebilde wurde seither viel diskutiert. Stellte es tatsächlich ein menschliches Gesicht dar? Sollten irgendwelche Marsbewohner, oder Astronauten aus einem fernen Sonnensystem auf dem Mars gewesen sein? Dann müssten sie allerdings auch auf der Erde gewesen sein, denn wie sollten sie sonst wissen, wie ein menschliches Gesicht aussieht?

Abbildung 2: Bild 35A72 bearbeitet durch SRI International

Erschwerend kommt hinzu, dass weitere künstlich wirkende Gebilde zu sehen waren, z. B. eine „Stadt“ mit einer „Hauptpyramide“ und eine weitere Pyramide etwas außerhalb der „Stadt“. Die Pyramiden schienen fünfeckig zu sein und wiesen eine erstaunliche Symmetrie auf. (s. Abb. 2)

Abbildung 3: Bild 35A72 in voller Auflösung mit eingerahmten Marsgesicht.

Nachdem es weitgehend ruhig geworden war um das Marsgesicht, stießen die Forscher Greg Molenaar und Vincent di Pietro auf eine weitere Aufnahme des Marsgesichts, die nur wenige Stunden nach der ersten Aufnahme mittels der Viking-Sonde aufgenommen worden war. Sie war aus einem Winkel von 30 Grad von der gleichen Seite her beleuchtet. Die Details waren wieder deutlich erkennbar! (s. Abb. 3)

Von den Bildern wurde mittels des Verfahrens des „Processed Image“ weitere Einzelheiten sichtbar. Auf diesen Bildern konnte man sogar Zähne im Mund erkennen. Dieses Verfahren basiert auf eine spezielle Technik von Computervergrößerungen, die von der Firma SRI International in Stanford durchgeführt wurde. Die neuen Bilder entstanden durch Zuhilfenahme mathematischer Operationen, bei denen eine Form des „Signal Processing“ verwendet wird, bei dem Charakteristiken oder Parameter herauskommen, die sich auf das Rohbild beziehen. (Abb. 4, Abb.5)

Abbildung 4: Das Marsgesicht, Vergrößerung des Bildes 35A72

Ich fertigte je ein Falschfarbenbild vom zuerst entdeckten Bild (s. Abb. 8) und der erst in den später achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts an entdeckten Aufnahme an. (s. Abb. 9)

Ich war damals überzeugt, dass die Monumente das Produkt einer früheren irdischen technischen Hochkultur, deren Mittelpunkt das legendäre Atlantis war und der es möglich war, Raumflüge zumindest bis Mond und Mars durchführen zu können, war.

Abbildung 5: Abb. 1-3: Vergrößerung des Bildes 35A72f (von SRI International bearbeitet)

All diese Gedanken führte ich ausführlich in meinen Büchern Leben im Weltraum und Das Erbe von Atlantis (Ur-Version von 1997!) aus.

Und nun saß ich da und wartete auf die Übermittlung des MGS-Bildes, das eine deutlich höhere Auflösung als die Viking-Sonden versprach, und die Enttäuschung war riesig: Da kam ein schmales langes Etwas, das mit dem auf den Viking-Sonden zu sehenden „Gesicht“ nicht die geringste Ähnlichkeit hatte. (s. Abb. 10) - Das Bild muss man sich dazu stark vergrößert vorstellen.

Abbildung 6: : Bild 70A13f vom Marsgesicht. Bearbeitet von SRI International

Abb. 1-4

Und so musste ich eine Wettschuld bei einem befreundeten Forscher einlösen, mit dem ich vor dieser Nacht der Übertragung um einen Kasten feinsten Karlsberg Urpils gewettet habe, dass das Marsgesicht echt und künstlich ist.

Doch um auf jene Nacht zurückzukommen: Andere Forscher saßen wie ich an ihren Computern und waren ebenso enttäuscht wie ich. Es wurden Versuche unternommen, das „Marsgesicht zu retten“, doch es schien hoffnungslos.

Abbildung 7: Abb. 1-6: Vergrößerung des Marsgesichts auf dem Bild 70A13f (von SRI International bearbeitet)

Die Aufnahme wurde aus 444,21 Kilometern gewonnen. Wegen schlechter Durchsicht der winterlichen

Abbildung 8: Falschfarbendarstellung des Bildes 70A13f durch Roland M. Horn

Marsatmosphäre, musste das Bild kontrastgesteigert werden. Es hieß, dass das Bild mit 4,32 Metern Auflösung pro Pixel das Bild zehnmal schärfer sei als jede andere Aufnahme der Region. Die Sonne stand bei der Aufnahme 25 Grad hoch im Südwesten.

Abbildung 9: Falschfarbendarstellung des Bildes 35A72f durch Roland M. Horn

Der Umstand, dass schlechte Durchsicht herrschte, hätte mich stutzig machen sollen, aber ich verblieb im Chor derjenigen, die der Meinung waren, dass das „Marsgesicht“ kein künstliches Objekt war. Auch die Pyramiden wurde von der MGS-Sonde überflogen und neu fotografiert, und auch hier schien die Symmetrie nicht mehr in der klaren Form der Viking-Aufnahmen gegeben zu sein.

So ordnete ich das Marsgesicht in meinem Buch Gelöste und ungelöste Mysterien dieser Welt, das in einer stark erweiterten Form unter dem Namen Menschheitsrätsel lange als Ebook erhältlich war und bald wieder in Druckform erscheinen wird, den gelösten Rätseln zu.

Es ist meinem deutschen Forscher- und Autorenkollegen Gernot Geise zu verdanken, dass das „Marsgesicht“ später doch wieder in mein Fadenkreuz der Anomalie-Forschung gelangte. Geise schrieb in einem Artikel für Atlantisforschung.de:Eine kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Version des ‚Marsgesicht‘-Fotos lässt ahnen, dass die alten VIKING-Fotos doch nicht so schlecht waren, wie die NASA behauptet hatte. Wie berichtet, hatte die NASA nach der Übermittlung der ‚Marsgesicht‘-Fotos durch den GLOBAL SURVEYOR im Jahre 1989 triumphierend aller Welt kundgetan, nun sei der Mythos von einem künstlich angelegten steinernen Gesicht endgültig vom Tisch. Es handele sich hierbei nur um eine erodierte formlose alte Felsenplattform, die auf den ‚schlechten‘ VIKING-Bildern rein zufällig durch Licht- und Schatteneinwirkung eine Ähnlichkeit mit einem menschlichen Gesicht aufweise. Das habe man ja immer schon gesagt. Dabei hat die NASA jedoch geflissentlich nicht erwähnt, dass das GLOBAL SURVEYOR-Bild unter denkbar ungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommen wurde und nur 4 % der Bildinformationen enthält wie die ‚schlechten‘ VIKING-Bilder.“ (Geise 2017.: Global Surveyor und das „Marsgesicht“ auf Atlantisforschung.de. Vollständige Quelle im Literaturverzeichnis). (Abb. 11 zeigt das Originalbild der kontrastverstärkten Version.)

Abbildung 10: Originalbild des MGS-Rohbildes von 1989, wie es zuerst erschien.

Geise deutet in seinem Artikel an, dass die NASA gewisse Informationen bewusst zurückgehalten hat. Für diese Behauptung werden wir später eine mögliche Bestätigung finden. Ob dies wirklich zutreffend ist, weiß ich nicht, doch Geise bildet die Bilder in seinem Kapitel ab, die zuerst ein „nichtssagendes Bild von der NASA“, und daneben die eine kontrastverstärkte und winkelkorrigierte Version des „Gesichts“ zeigen. Hier ist das Marsgesicht wiederzuerkennen, und wenn man genau hinschaut, erkennt man sogar Nasenlöcher. (s. Abb. 12)

Zudem zeigt Geise eine weitere Aufnahme des Gesichts durch die MGS-Sonde von 2001. Er teilt mit, dass die Sonde um 25 Grad gedreht werden musste, um das „Gesicht“ ins Blickfeld der Kamera zu bekommen. Geise schreibt hierzu:

„Die hieraus resultierende Aufnahme ist wesentlich besser als das erste Foto. Sie hat die höchste Auflösung, die mit der MGS-Kamera möglich ist. Auf ihr sind noch Einzelheiten von knapp fünf Metern Größe zu erkennen. Auf den VIKING-Bildern lag dieser Wert bei etwa 130 Metern.“ (Geise in seinem erwähnten Artikel)

Trotz der optimal ausgenutzten Auflösung glich das Bild weiterhin eher der ersten MGS-Aufnahme, als dem auf den Viking-Bildern. Geise schreibt dazu in seinem Artikel:

„Die neue Aufnahme, zusammen mit der Höhenmessung, zeigt, dass das ‚Gesicht‘ ein Tafelberg ist, wie sie in der Mars-Region Cydonia häufig vorkommen. Sie zeigt aber auch, dass die ‚Skeptiker‘ durch dieses Bild nicht zu widerlegen sind. Es mag sich hier tatsächlich ‚nur‘ um einen natürlich entstandenen Tafelberg handeln, doch warum zeigt er Details, die ‚natürlicherweise‘ recht unwahrscheinlich sind? Falls das ‚Gesicht‘ ehemals künstlich angelegt wurde, dann muss dieser Zeitpunkt Jahrtausende oder Jahrzehntausende zurückliegen. Berücksichtigt man die in diesem Zeitraum stattgefundene Erosion, ist es fast ein Wunder, dass dennoch

so viele Details vorhanden sind.“ (Rechtschreibung an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst)

Abbildung 11: Ausschnitt aus Abb. 10

Diese Aussage – oder besser das Bild – enttäuscht wieder etwas, sollte man doch bei dieser Aufnahme eine bessere Qualität und somit eine deutlichere Ähnlichkeit zu einem menschlichen Gesicht haben. Da vergisst man leicht, dass auf dem Bild deutlich zu sehen ist, dass der Haarkranz auf der rechten Seite weitergeht, der weitgehend symmetrisch ist.

Abbildung 12: Die kontrastgesteigerte Version des MGS-Rohbildes

Wenn das Bild so alt ist, wie Geise annimmt – oder noch älter – sind diese Erosionsspuren durchaus zu erwarten. Andererseits hätten wir dieses „Gesicht“ – wenn es denn eins ist – nie als ein solches erkannt, wenn die MGS-Sonde die erste gewesen wäre, die die Formation entdeckt hätte.

Abbildung 13: Die Aufnahme des Marsgesichts im vom MGS aus dem Jahr 2001

Geise weist weiter darauf hin, dass die „Hauptpyramide“ in der „Stadt“ weiterhin wie eine Pyramide aussieht, auch wenn sie nicht ganz so deutlich erscheint wie auf den Viking-Fotos – aber auch deutlich genug, um als fünfseitige erodierte Pyramide durchzugehen. (Abb. 14)

Der Forscher Michael. J. Craig erkennt, wie er in seinem Buch Secret Mars schreibt, auch auf der östlichen dunklen Seite einen „verborgenen Augensockel“ und „verdunkeltes Material“.

Geise erwähnt in seinem Buch Wir sind Außerirdische den seltsamen Umstand, dass das „Gesicht“ wie die „Stadt-Pyramide“ exakt in Nord-Südrichtung ausgerichtet ist. Nach Norden, wohin auch die Achse des Mars weist.

Abbildung 14: Ausschnitt City mit Hauptpyramide und Fort (li. nach der Viking-Sonde, rechts nach der der MGS-Sonde

Geise gibt zu, dass es naheliegender wäre, dass das „Marsgesicht“ eine natürliche Formation ist, dessen Form durch Sandsturm-Einwirkungen, Licht- und Schattenspiele, Senkungen der natürlichen Tektonik Plattenbewegungen oder durch Erdbeben entstanden sei – wenn, ja wenn da nicht die Tatsache wäre, dass es in der Nähe anderer seltsamer Formationen stünde und mit ihnen Verbindungen aufwiese.

Damit ist Geises Argumentationsschatz aber noch nicht beendet.

In seinem angesprochenen Buch kommt er in der Folge auf eine weitere Aufnahme zu sprechen, die 2004 durch die Mars Odyssey Sonde gewonnen wurde, ohne dass dieses Bild besondere Aufmerksamkeit erhielt. Die hätte sie aber verdient. Denn hier sah die Formation wieder weit gesichtsähnlicher aus, und auch der Haarkranz setzt sich auf der rechten Seite fort, wie hier noch deutlicher erkennbar ist. (s. Abb. 15 und 16)

Diese Sonde war mit einer Infrarotkamera ausgestattet, mittels der man, wie Geise in seinem Buch schreibt, „unter die Marsoberfläche sehen“ kann. Infrarotfotos vom Mars zeigten, dass das „Gesicht“ auf einem rechtwinkligen Fundament stehe, das aber dummerweise aufgrund von Sandverwehungen nicht sichtbar sei.

Auf einem vom Mars-Mars Reconnaissance-Orbiter (MRO) am 4. April 2004 gemachten Bild sieht das „Gesicht“ nun wieder „gesichtsunähnlich“ aus. (s. Abb. 17) Dabei spielt sicherlich die Partie eine große Rolle, die auf der auf den Viking-Fotos gemachten Aufnahmen im Dunkeln liegt und auf der neuen Aufnahme total zerfurcht aussieht. Die höchste Auflösung des Bildes beträgt 30 Zentimeter pro Pixel, und die Sonne bescheint die Szenerie von links mit einer Höhe von etwa 17 Grad über dem Horizont.

Abbildung 15: Das Marsgesicht nach der Mars Odyssey-Sonde

Abbildung 16: Ausschnitt des Marsgesichts aus Bild 14 und winkelkorrigiert durch Roland M. Horn

Der amerikanische Plasma-Physiker J. O. Brandenburg erkennt, wie er in seinem Buch Death on Mars schreibt auf diesem Bild auf der östlichen Seite einen starken erosionsbedingten Einschnitt, der der Länge nach verläuft. Er erkennt jedoch auch, dass auch das neue Bild das gleiche anscheinend „symmetrische Mauerwerk der Nase“ des Gesichts wie auf vorigen Bildern zeigt.

Es stellt sich also die Frage, ob das Gebilde doch eine natürliche Formation ist, oder dass es tatsächlich einst ein menschliches Gesicht war, das gerade in diesen Partien am meisten erodiert ist. Auf der vom Diplom-Chemiker Dr. Udo Günther betriebene ‚Webseite http://www.marspages. com‘ wird das „Gesicht“ als ein eindeutig erodierter natürlicher Tafelberg gesehen. Der Autor versucht seine Ansicht durch hochaufgelöste kleine Ausschnitte des MRO-Bildes einzeln zu betrachten. So erkennt er im „linken Auge“ einen „eingebrochenen Bergkegel, der einen kleinen, relativen flachen Bereich bildet.“

Im rechten Auge erkennt er die Endmoräne eines Murenabgangs1 von der zentralen Erhebung des Tafelberges.“. In der „Nase“ sieht er die „Mitte und höchste Erhebung des Bergkegels, die aus einem kleinen Meteorkrater oder einer stark verwitterten eingebrochenen Bergspitze besteht.“

Zum „Kinn“ schreibt er: „Südlichste der drei das Zentralmassiv bildenden Berge des Marsgesichts. Die Bergspitze ist teilweise nach rechts den Abhang hinabrutscht“ und zur „nördlichen Flanke“ des Gesichts sagt er: „Nördliche Begrenzung des Marsgesichts. Hier geht der Tafelberg durch einen steilen Abhang in die umliegende Ebene über, die mehrere Meter tiefer liegt. Auch hier ist das Material des Tafelberges teilweise den Abhang hinabgerutscht. Die kleinsten sichtbaren Felsbrocken haben einen Durchmesser von etwa 1 km.“ Auf der „südlichen Flanke“ sieht der Autor der Seite Geröllabhänge entlang der steilen Flanke des Tafelberges. Auch hier verweist er darauf, dass die kleinsten sichtbaren Felsbrocken einen Durchmesser von einem Kilometer aufweisen.

Dieses „Suchen in den Krümeln“ erinnert mich an das Vorgehen mancher selbsternannter UFO-Skeptiker, die bei einer UFO-Sichtungswelle die einzelnen Fälle getrennt beschreiben und für jeden einen anderen natürlichen Auslöser finden, und, nachdem für zwei oder drei Fälle eine mehr oder weniger glaubhafte Erklärung gefunden haben, die ganze Sichtungswelle als erklärt ansehen. So werden die einzelnen Komponenten aus dem Zusammenhang gerissen und die Welle nicht mehr als GANZES gesehen. Ähnlich gehen sie vor, wenn sie einen komplexen UFO-Fall vor sich haben, der bestimmte Geräusche, ein bestimmtes Aussehen usw. aufweist. So werden gerne die Empfindungen des Zeugen als „psychisch“ angesehen., dem Geräusch eine bestimmte Erklärung zugewiesen, das Gesehene wieder etwas anderem usw.

Eine solche „Mehrfaktorenerklärung“ kann durchaus in der Lage sein, eine komplexe Sichtung zu erklären, doch man muss höllisch aufpassen, um nicht das GANZE aus den Augen zu verlieren und tatsächlich bestehende Zusammenhänge zu übersehen und „weg zu interpretieren“.

Wie genau die Analyse des Marsgesichts auf Marspages.eu ist, sehen wir an seiner Beschreibung der „Nase“: „Mitte und höchste Erhebung des Bergkegels. Besteht aus einem kleinen Meteorkrater oder einer stark verwitterten eingebrochenen Bergspitze.“ (Hervorhebung durch den Autor.) „Entweder/oder.“ Wenn es das eine nicht ist, ist es halt das andere. Wie der UFO-Betrachter der Skeptizisten: „Wenn es nicht die Venus war, dann war es halt ein Ballon.“ Hauptsache natürlich erklärt. Außerdem widersprechen viele der Teilerklärungen von Günther gar nicht mal so sehr der Erosionstheorie, so wie Brandenburg sie sieht.

Auf der Seite des Cydonia-Instituts (Thecydoniainstitute.com), einer privaten Initiative, finden wir einen Artikel von George J. Haas, einem Mitglied der präkolumbischen Society der University of Pennsylvania vom September 2007 (neu bearbeitet 2011), in dem er einige Ungereimtheiten bezüglich des Marsgesichts feststellt. Er stellt zunächst fest, dass das „Gesicht“ auf diesem Bild in einem sehr dunklen Licht gezeigt wird. Deshalb bearbeitete er das Bild, indem er die Helligkeit und den Kontrast änderte. Doch kommen wir zu einer Kuriosität: Zwei Tage nach der Einstellung dieses Bildes, äußerte sich der Operations-Spezialist Richard Leis vom HiRISE Operationscenter (HiROC) an der University of Arizona bezüglich des „Marsgesichts“:

„Das genau ist das wirkliche Marsgesicht. Ein mit Felsbrocken übersäter Tafelberg, der nicht durch imaginäre Wesen geschnitzt, sondern durch die langsame, aber stetige Erosion, die durch Wind, Einschläge, physikalischen Felseinbrüchen und vielleicht Temperaturänderungen verursacht ist.“ (Haas nach Richard Leis, HiRISE Blog, Face, (Friday April 13).”

(http://hirise.lpl.arizona.edu/HiBlog/.)

Haas schreibt weiter:

„Irgendwann, in den sommerlichen College-Ferien, ersetzte das Team der Universität von Arizona das Bild still und heimlich. Ihr originales umfassendes Bild des Gesichts, mit einer „Roh“-Version, die nicht nur an den Ecken beschnitten wurde, sondern auch invertiert ist. […] Obwohl die umgekehrte Ausrichtung in der verfügbaren Bildlegende des Bildes nicht angegeben wird, würde man, wenn man sich bemüht weiter zu lesen, im zweiten Absatz des bereitgestellten Textes schließlich realisieren, dass das Bild tatsächlich verkehrt herum, mit dem Norden nach unten zeigend, präsentiert wird.“

Das ist schon ein Hammer: ein zuvor richtig herum eigestelltes Bild vom Marsgesicht, wird von einem Tag auf den anderen umgedreht und beschnitten. Welchen Sinn macht das, außer dem, den Betrachter zu verwirren? Doch lassen wir Haas weitersprechen:

„Nach einer umfangreichen E-Mail-Anfrage, wurden die gegebenen Gründe, weswegen das gegenwärtige Bild verkehrt herumgezeigt wird, auf die Tatsache zurückgeführt, dass das Bild nicht bearbeitet war und in seinem Roh-Format veröffentlicht wurde, die eine umgekehrte Ausrichtung hätte, was bedingt sei durch die Kombination des Pushbroom-Imagers und die Süd-Nord-Umlaufbahn der HiRISE-Kamera. Kurz gesagt, sind alle Roh-Bilder, die eine umkehrte Ausrichtung haben, unbearbeitet und umgekehrt. Die Erklärung war in Anbetracht der Tatsache interessant, dass jedes andere HiRISE-Bild, das auf der Arizona-Universität abgebildet wird, bearbeitet sind und mit dem Norden oben präsentiert wird.“

Abbildung 17: Bild der MRO-Sonde vom Marsgesicht

Abbildung 18: gedreht und winkelkorrigiert durch Roland M. Horn

Haas zieht den Schluss:

„Ich sehe keinen Grund, ein umgekehrtes Bild von dem Cydonia Gesicht zu präsentieren, außer dem, die Öffentlichkeit zu verwirren und seine gesichtsartigen Details zu verschleiern.“

(Auf Abb. 18 sehen Sie das Bild in der „richtigen“ Orientierung.)

Soll hier tatsächlich etwas vertuscht werden, wie es so oft behauptet wird? Ich bin solchen Dingen gegenüber immer etwas skeptisch, aber feststeht: Auch ich habe mich durch das (umgekehrte) Bild verwirren lassen und mich in meiner damaligen Auffassung, dass das „Marsgesicht“ nur ein Steinhaufen ist, bestätigt gefühlt und mich in diversen Veröffentlichungen entsprechend geäußert…

Doch kommen wir auf die anderen Strukturen in der Nähe des „Marsgesichts“ zurück. Wenn es sie nicht gäbe, bliebe ich dabei, dass das Marsgesicht ein natürlicher Tafelberg ist, der (besonders auf den Viking-Bildern) zufällig einem menschlichen Gesicht ähnlich ist.

Das stadtähnliche Gebilde haben wir bereits erwähnt. Geise schreibt dazu in seinem genannten Artikel:

„Die Objekte der ‚City‘ sahen auf den VIKING-Fotos recht eindrucksvoll nach einer Pyramidenansammlung aus, wobei einer dieser Objekte, das ‚Fort‘, Ähnlichkeiten mit einer eingebrochenen Pyramide hatte.“

Geise weist darauf hin, dass die MGS-Bilder auch die (Haupt)-Pyramide in der Stadt nicht etwa wie ein natürlicher Steinhaufen, sondern eindeutig wie eine Pyramide aussähen, wobei er hinzufügt, dass sie stark verwittert ist.

Innerhalb dieses stadtähnlichen Gebildes stoßen wir auf ein eben kurz erwähntes weiteres Gebilde, das von seinem Entdecker Richard C. Hoagland als „Fort“ – im deutschen Sprachraum auch oft unter dem Begriff „Festung“ bekannt – bezeichnet wird. (s. Abb. 19) Zu dieser Struktur äußerst sich Geise dahingehend, dass das Objekt Ähnlichkeit mit einer eingebrochenen Pyramide habe. Die MGS-Fotos zeigen nach Geise allerdings, dass dieses Objekt auf den MGS-Fotos vollkommen anderes aussähe. „Hier ist der Mythos einer eingebrochenen Pyramide endgültig dahin,“ schreibt Geise. Hat er Recht?

Abbildung 19: Das „Fort“ nach der MGS-Sonde (links). Zum Vergleich rechts: Das „Fort“ nach der Viking-Aufnahme 35A72.

Craig erkennt in dieser Struktur jedenfalls, dass auf der Viking-Aufnahme deutlich eine trapezoide Form mit einer dreieckigen Umgrenzung zu erkennen sei. Die dreieckige Form sei auffallend. Auch er bemerkt einen Unterschied zwischen den Viking-Bildern, die mit verhältnismäßig geringer Auflösung gemacht worden sind und den Bildern, die von der Mars Express- und der MGS-Sonde gemacht wurden. Im Gegensatz zu Geise sagt er allerdings, dass die Entstehung dieser Formation Rätsel aufgäbe. Er erkennt in dem Bild ein Muster von geradliniger und geometrischer Beschaffenheit, das auf eine darunterliegende, künstliche Struktur hinweisen könnte.

Wenn man den Durchmesser von etwa zwei Kilometern vermesse, sei der deutlichste Hinweis auf ein künstliches Element die grundlegende Plattform, die eine abgerundete dreieckige Form mit Richtung Norden und eine scharfe, rechtwinklige Ecke nach Osten aufweist. Es gäbe auch Hinweise auf eine ähnliche, aufwändigere Konstruktion, die Merkmale wie an der südwestlichen und östlichen Seite aufweist. Diese seien jedoch weit weniger ausgeprägt.

Craig ist der Meinung, dass das unter dem Fort Features einer darunterliegenden künstlichen Struktur liegen und sieht geometrische Muster, wie er anhand von Bildern mit entsprechenden Markierungen verdeutlicht.

Craig zeigt also schon so einige Elemente auf, die auf eine künstliche Entstehung hinweisen. Und auch er verweist auf die Erosion.

Der Autor und Kolumnist Mac Tonnies weist in seinem Buch After the Martian Apocalypseauf den Umstand hin, dass das „Fort“ etliche Meilen westlich vom „Gesicht“ liegt und im Grunde ein keilförmiger Tafelberg mit abgeschrägten Ecken ist. Die breiteste Ecke verläuft parallel zum „Gesicht“, auch wenn die Geomorphologie des „Forts“ sich vollkommen von der des „Gesichts“ unterscheide, dessen Merkmale sanfte Kurven auf einer rechteckigen Plattform sind. Das Fort hingegen ist kantig, was Tonnies zufolge mehr auf eine künstliche Struktur hindeute. Relativ wenig Bauwerke auf der Erde seien abgerundet oder biomorph. Antike und neuzeitliche Strukturen seien normalerweise durch rechte Winkel gekennzeichnet. Ausnahmen sind spezielle Gebilde, wie z. B. Stadien, Observatorien und Luftverkehrstower. Im Gegensatz zu vielen anderen Strukturen zeige das „Fort“ Merkmale, die auf eine Künstlichkeit hinweisen könnten.

Ich möchte hier auf Geises Hinweis auf das rechteckige Fundament hinweisen, auf dem das Marsgesicht steht und somit die Künstlichkeitsthese auch für das Marsgesicht selbst spricht.

Mit Recht sagt Tonnies, dass man vom Fort wahrscheinlich gar keine Notiz genommen hätte, wenn da nicht ein anscheinend beschatteter „Innenhof“ auf den Viking-Bildern zu sehen gewesen wäre. Anomalistiker sahen auf dem scheinbar belichteten Inneren einen klaren Beweis dafür, dass das „Fort“ eine künstliche Struktur ist. Sie warteten gespannt auf hochauflösende Fotos.

Abbildung 20: Das Bild nach dem Shape from-Shading-Verfahren durch Dr. Carlotto

Der Bildwissenschaftler Mark J. Carlotto merkt an, dass während die gerundete Topologie des „Gesichts“ zeigen könnte, dass die Künstlichkeit des „Forts“ unmöglich scheint, die geometrische Erscheinung jedoch mit irdischer Architektur in vollem Einklang stünde. So erstellte er eine animierte perspektivische Rotation des „Forts“, indem er durch das sogenannte Shape from Shading-Verfahren topologische Rendering das Foto bearbeitete. (s. Abb. 20) In der Rotation, aber nicht auf dem zweidimensionalen Foto, wurde offensichtlich, dass das „Fort“ nach Innen eingebrochen war. Der niedrigste Punkt befindet sich im Zentrum der Formation und hinterlässt ein Unterteil aus zerklüfteten Trümmern, die sich im Randbereich abzeichnen.

Tonnies glaubt, dass die Cydonia-Features nach einer Umweltkatastrophe errichtet wurden, und so mache es auch Sinn, dass die Bauherren, soweit möglich, nach Zufluchtsorten gesucht hätten. Eine zurückgehende Atmosphäre sei eine signifikante Gefahr für die Bewohner auf der Oberfläche gewesen, wie es durch die unterschiedlichen Impakt-Krater auf der Oberfläche gezeigt würde. Außerdem würden ultraviolette Strahlung und tödliche kosmische Strahlen zu einer Massenflucht unter die Oberfläche des Mars führen.

Tonnies weist auch Kontroversen um ein vermutendes Untergrund-Merkmal hin, die im späten 2002 aufkamen, nach dem der NASA-Mitarbeiter Keith Laney ein Infrarot-Bild von Cydonia an Richard Hoagland durchsickern ließ. Laney war der Meinung, dass das Bild von der Arizona Mars Thermal Image System-Website der University of Arizona heruntergeladen worden sei, was auf einen Insider-Tipp basierte. Laney und Hoagland zufolge wurde das Bild eilig durch ein weniger interessantes Bild auf der Arizona State University Themis-Webseite ersetzt.

Das von Laney bearbeitete Bild enthüllte einen labyrinthartigen unterirdischen Komplex. Während die Mehrzahl der Bild-Bearbeiter diesen Komplex, den Tonnies „stadtartig“ nennt, das Bild als Schwindel oder Fehlinterpretation verwerfen, blieben doch einige übrig, die von Laneys Idee begeistert waren, doch ohne ein Original-Foto mittels dessen die Herkunft bestimmt werden konnte, basiert das von Laney an Hoaglands „Enterprise-Mission“ weitergeleitete Bild eine unüberprüfbare Behauptung. Wie Tonnies betont, gibt es keinerlei Originale in Veröffentlichungen der digitalen Bilderfassung zu jener Zeit bei der NASA oder einer anhängigen Agentur. Tonnies meint, sie sei wahrscheinlich in einer Vielzahl von Nachkorrekturen, die den Zweck hatten, digitale Fotos zu erkennbaren Bildern zu verarbeiten, schlicht untergegangen. Beim Versuch, Zugang zu den Roh-Daten, also den unbeeinträchtigten Bildern, von speziellem Anliegen zu bekommen, befürchteten Anomalistiker, dass die NASA kontroverse Oberflächen-Bilder löschen oder verschleiern könnte, sei es unabsichtlich oder sogar absichtlich. Tonnies schreibt:

„Wie vorhersehbar, spottete das THEMIS-Team der Arizona State University über die angeblichen Strukturen, die auf Laneys Bild zu sehen waren, und der Projekt-Leiter schrieb die scheinbare geometrische Fülle der unter der Oberfläche liegen Features der phantasievollen Anwendung der Filterung von digitalen Bildern zu. Zum Beispiel kann eine Anwendung, die als Bumpmapping bekannt ist, dem Mars ein Oberflächenbild eine Erscheinung verleihen, die sehr ähnlich der auf Laneys Foto ist.“ (Tonnies 2004, S. 67)

Hoagland jedoch glaubt Tonnies zufolge, dass Laneys Bild echt und unfrisiert ist. Er war sich bewusst, dass es für ihn unmöglich war, nachzuprüfen, ob er das „echte“ Bild hatte und so versuchte er die Details des Infrarot-Bildes mit dem sichtbaren Oberflächenmerkmal in Einklang zu bringen. Dies erwies sich als schwierig, da die vermuteten Untergrund-Strukturen keinem einheitlichen Plan zu folgen schienen, geschweige denn mit den bekannten Merkmalen des „Gesichts“ und der außerhalb der Stadt liegenden Pyramide“.

Da dies genau die Sorte von Detail ist, die man von einem überbelichteten, gefilterten Bild erwarten würde, stimmt sie nicht mit der Städteplanung überein, sagt Tonnies, fügt aber gleich die Frage hinzu ob eine Planung durch außerirdische Architekten überhaupt mit ihr übereinstimmen muss.

Hoagland versuchte jedenfalls weiter, eine Übereinstimmung zwischen dem kontroversen Bild und den Oberflächen-Merkmalen zu finden und verwies die Leser seiner Enterpreise Mission-Homepage auf eine kurze „Röhre“, die aus der östlichen Wand des Forts stammend, sich verlängert und führt aus, dass die „Röhre“ auch auf Laneys Infrarot-Bild zu sehen war.

Dass es hier tatsächlich eine Übereinstimmung gab, ist für Tonnies keine Überraschung. „Die IR-Anomalien sind zahlreich und vielfältig, eine irrsinniges Patchworkdecke aus rechtwinkligen Formen. Dass diese eine solche Linie mit einem bekannten Oberflächen-Merkmal korrespondiert, ist quasi unausweichlich,“ sagt Tonnies.

Interessant ist Tonnies‘ Feststellung, dass der „Hinterhof“ auf den Viking-Aufnahmen nur auf ein Spiel von Licht und Schatten zurückzuführen ist. Aber trotzdem unterstützt er die Künstlichkeits-Hypothese.

Wenn wir nun auf die von Hoagland entdeckten Röhre zurückkommen, stoßen wir auf Tonnies Feststellung, dass sie von der östlichen Flanke des Forts in eine schmale Vertiefung übergeht, die, wenn sie sich in einer Geraden verlängern würde, sie das Fort, ja selbst das Gesicht kreuzen würde. Die Verbindung der Röhre mit dem „rätselhaften Fort“ führt Tonnies zu einer direkten funktionalen Deutung. Er glaubt, das Fort könne eine Art Eisenbahnsystem gewesen sein, das einst von Fort-Bewohnern zum Gesicht oder irgendeinen anderen Punkt in der „Cydonia-Region“ genutzt wurde. Er hält jedoch eine „Reserve-Interpretation“ bereit und sagt: Falls Cydonia einst ein seichter See war, könnte es eine Art Wasserzufuhr oder ein Gerät zur Müllentsorgung gewesen sein.

Tonnies erkennt auf den Bildern eine tränenähnliche Formation, die sich durch einen ungewöhnlichen „zentralen Rücken“ auszeichnet. Im Gegensatz zu anderen erodierten Objekten passe sie nicht zum Bild natürlicher Verwitterung. Die Träne hätte eine Detailgenauigkeit, die sowohl selten als auch rätselhaft sei. Sie übersteige noch die Detailgenauigkeit jenes tränenartigen Objekts auf dem Gesicht selbst.

Sehr interessant findet Tonnies, dass ein sehr ähnliches zweiseitiges tränenförmiges Feature nahe dem genauen Zentrum des Features auf der Spitze der östlichen Plattform sich über die „Träne“ neben dem Fort erhebt. Diese zweite Feature, das ebenso einen Zentralrücken hat, ist Tonnies zufolge genau neunzig Grad von seinem etwas größeren Gegenstück positioniert, und rechte Winkel kommen, wie bereits erwähnt, in der Natur selten vor.

Tonnies schreibt auf seiner Seite Posthumanblues.com:

Abbildung 21: Das sogenannte Kliff, auch unter „wall“ bekannt nach dem Viking Bild 35A72

„Entlang der östlichen „Wand“ des Forts befindet sich eine isolierte tränenähnliche Formation. Aus dem Zusammenhang ersichtliche und morphologische Hinweise legen nahe, dass das Fort, obwohl es schwer erodiert, mit archäologischen Interpretationen vereinbar ist. Wenn dies der Fall ist, könnte die „Träne“ einst eine sehr signifikante strukturelle Rolle gespielt haben.

Die Träne ist ein symmetrisches Feature, das anderen Funden in Cydonia ähnlich ist, obwohl nicht notwendigerweise im gleichen Ausmaß. Es scheint einen zentralen Rücken bzw. eine zentrale Wand zu haben. […] Die meisten kleinen Features in Cydonia sind amorph und zufällig, mit natürlicher Erosion vollkommen vereinbar. Die „Träne“ zeigt rätselhafte Details. […]

Am interessantesten ist, dass ein ähnliches zweiseitig-symmetrisches tränenförmiges Feature auf der Spitze der der östlichen Plattform sich über die Träne neben dem Fort erhebt. Dieses zweite Feature ist auf das exakte Zentrum der ebenerdigen ‚Träne‘ ausgerichtet und genau neunzig Grad zu seinem etwas größeren Gegenstück positioniert. Wie sein Gegenstück zeigt es einen seltsamen zentralen Rücken.

Wenn beide dieser windschnittigen Features ein Produkt von Winderosion wären, wäre diese senkrechte Platzierung höchst ungewöhnlich. Rechte Winkel sind selten in der Natur. Die Entdeckung von zwei im Wesentlichen identische Formationen, die praktisch an dem gleichen Platz – in rechtem Winkel zueinander – existieren, ist fraglos anomal.“

(vgl. Tonnies 2004, S. 70)

Daniel Drasnin weist im Artikel The „Forgotten Anomalies of Mars“ (URL s. Literaturverzeichnis) auf eine weitere seltsame Formation hin, das „Kliff‘“ (s. Abb. 21) einen zwei Meter großen Tafelberg, der nordöstlich des Gesichts und 30 Meter über einem pfannenkuchenartigen „Krater-Sockel“ liegt. Das Kliff enthalte Oberflächensubstanz und Material aus dem Inneren, die sich deutlich von dem Auswurf-Material des umgebenen Kraters selbst unterscheide. Geologen führten aus, dass, das Kliff erst nach dem Einschlag bestand; die Trümmer seien von der Kraterkraft an der östlichen Seite aufgestaut, vergraben, verstümmelt oder zerstört worden. Drasnin ist sich jedoch sicher, dass das genaue Gegenteil der Fall ist: Das Terrain an der Ostseite des Kraters erscheint eher ausgehöhlt anstatt aufgehäuft zu sein. Dieses ausgehöhlte Gebiet stellt Drasnin zufolge eine unnatürliche Krustenkontur dar. Von dieser Vertiefung aus steigt ein glatter ununterbrochener Pfad in nordwestliche Richtung zum Gipfel des Kliffs, wo er eine Haarnadelkurve südwärts entlang des schnurgeraden Rückens nimmt. Nach der sauberen Windung um diese Bergkette führt er nordwärts, um am nordwestlichen äußeren Ende zu enden.

Abbildung 9: Der Tholus nach der Viking- (li.) (Bild70A13) und der MGS (re.) Sonde

Abbildung 22: Der Tholus nach der Viking- (li.) (Bild70A13) und der MGS (re.) Sonde

Drasnin fällt weiter auf, dass die Umgebung des Kliffs die einzige gestreifte oder „gepflügtes-Feld“-Struktur zwischen dem Kliff und seinem Krater habe. Forscher hätten dahingehend spekuliert, dass dies ein Beweis für den Abbau von Material für die Kliff-Konstruktion sei. Außerdem scheine der Krater in seinem Rand eine kleine pyramidale Struktur zu beinhalten. Es sei bereits argumentiert wurden, dass dieses Feature einen Schlüsselpunkt in der theorisierten regionalen Geometrie des Cydonia-Komplexes sei.

Die Bilder auf die Drasnin sich beruft, beruhen auf eine Ausschnittvergrößerung des Viking-Bildes 35A72. (s. Abb. 21)

Auch Brandenburg schreibt über das Kliff, das er „The Wall“ (Die Wand) nennt. Er gibt an, dass diese „Wand“ auf der Spitze des Auswurf-Schuttfeldes eines großen Kraters liegt, und auch er meint, dass es nach dem Krater gebildet worden sein, weil der Auswurf nicht um ihn „spritzte“, sondern so erscheine, als ob er unter ihm weiterführt. Die Wand sei deswegen geologisch nicht erklärbar und daher von nichtgeologischen Kräften gebildet. Seiner Meinung nach ist es konstruiert worden, um einen Hintergrund zum Gesicht zu bilden.

Eine weitere seltsame Struktur in der Nähe des „Marsgesichts“ ist der „Tholus“ (s. Abb. 22).

Dieser „Tholus“ ist eine täuschend einfach aussehende Formation, die Tonnies zufolge aber wichtige Fragen bezüglich der Redundanz des Grundrisses des Cydonia-Komplexes aufwirft. Es sei die einzige runde Anomalie in der Region und vergleichbar mit Silbury Hill, einer künstlichen kuppelförmigen Landfläche in Wiltshire, England, sagt Tonnies. Der Tholus läge exakt südlich des „Kliffs“.

Der Tholus unterscheidet sich nach Brandenburgs Ansicht von allen Objekten in seiner Nähe. Er sähe aus wie eine vulkanische Formation, während alles um ihn herum das Produkt der Erosion zu sein scheint.

Hoagland erkennt auf seiner Page „Enterprisemission“ (s. Quellenverzeichnis) auf dem (fast) runden Gebilde unten einen „Eingang“.