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Streifzug durch eine sagenhafte Welt: Die 14 großen Wandbilder im Wandelgang der historischen Trinkhalle Baden-Baden gehören zu den bekanntesten und am meisten betrachteten Darstellungen in Baden-Baden. Der Autor Günther F. Klümper lebt in unmittelbarer Nähe der berühmten Trinkhalle, war von Anfang an von den 14 Bildern in deren Wandelgang fasziniert und hat sie im Laufe der Jahre "unzählige Male betrachtet und auf ihre Aussage hin befragt." Da die dargestellten Sagen und Legenden ihren Ursprung in der mündlichen Überlieferung haben, gibt es viele verschiedene schriftliche Fassungen sowohl in Versform als auch in Prosa. Der Autor hat seine eigene Fassung erarbeitet und sie in die - dem Stoff entgegenkommende - Form der Ballade gekleidet, denn: "besonders die literarische Gattung der Ballade, die wie keine andere die drei Elemente Dramatik, Epik und Lyrik in sich vereint, ist wohl die geeigneteste sprachliche Form, um Sagen und Legenden eines Volkes oder auch nur einer Region darzustellen." Die ausführlichen, auf jahrelangen Recherchen basierenden Kommentare zeigen, dass Sagen und Legenden keine reinen Phantasieprodukte sind, sondern immer ein Körnchen Wahrheit beinhalten, das in der regionalen Geschichte greifbar ist. So sind die Geschichten und Balladen dieser Sagen eine ganz besondere Darstellung und Spurensuche, die dazu anregen, einen "Streifzug durch die sagenhafte Welt" rund um Baden-Baden zu unternehmen.
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Seitenzahl: 75
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Günther F. Klümper: Die Sagen der Trinkhalle Baden-Baden – Darstellung und Spurensuche.
5. Auflage 2012 Copyright by AQUENSIS Verlag Pressebüro Baden-Baden GmbH
Alle Rechte vorbehalten. Jede Verbreitung, auch durch Film, Funk, Fernsehen, photomechanische Wiedergabe jeder Art, elektronische Daten, im Internet, auszugsweiser Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsunterlagen aller Art ist verboten.
Foto- und Quellennachweis: Sofern im Text nicht angegeben, hat der Autor das Anschauungsmaterial selbst hergestellt. Satz und Gestaltung: Schauplatz Verlag & Werbeagentur, Baden-Baden 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013
ISBN 9783954570119
www.aquensis-verlag.de
Günther F. Klümper
Die Sagen der Trinkhalle Baden-Baden
Darstellung
Als die von dem Karlsruher Oberbaudirektor Heinrich Hübsch entworfene Trinkhalle 1842 fertiggestellt war, wurden zwei Schüler des berühmten Direktors der Münchner Akademie, Peter von Cornelius, der damals als Freskenmaler bekannte Moritz von Schwind und der Mannheimer Galeriedirektor Jakob Götzenberger aufgefordert, ihre Entwürfe für die vorgesehenen 14 Wandbilder im 90 m langen Wandelgang der Trinkhalle einer Jury vorzustellen.
Götzenberger, einer breiten Öffentlichkeit weniger bekannt als sein Rivale, aber in Fachkreisen als vortrefflicher Historienmaler und Porträtist anerkannt (er hat u.a. die im 2. Weltkrieg völlig zerstörte Aula der Universität Bonn ausgemalt), bekam den Zuschlag, weil seine Honorarforderungen beträchtlich unter denen seines Mitbewerbers lagen und, so darf man vermuten, weil der Jury sein Programm „Sagen aus Baden-Baden und Umgebung“ dem Ausstellungsort angemessener zu sein schien als der von Moritz von Schwind geplante Zyklus „Vater Rhein“.
In seinem Buch «Les fresques de Bade peintes par J. Goetzenberger», gravées par E. Wagner, Darmstadt, o. J. (ein Exemplar wird im Stadtarchiv aufbewahrt) urteilt der Autor Gustave Georges Lange in seinem Vorwort wie folgt über Götzenbergers Malerei: „Cet artiste éminent a résolu son problème avec une perfection qui a dépassé de beaucoup l'attente qu'on avait conçue lors de l'exposition de ses cartons. La composition, le dessin, le coloris, tout révèle le génie d'un maître.“ (Dieser bedeutende Künstler hat seine Aufgabe mit einer Vollkommenheit gelöst, die bei weitem die Erwartungen übersteigt, die man anlässlich der Ausstellung seiner Entwürfe gehegt hatte. Die Komposition, die Zeichnung, die Farbgebung, alles offenbart eine große Meisterschaft).
Mit der architektonischen Gestaltung der Trinkhalle wollte Heinrich Hübsch bewusst von der klassizistischen Linie seines Lehrmeisters Friedrich Weinbrenner abweichen. Sie bildet auch wegen ihrer vom Kurhausensemble isolierten Stellung einen eigenen Blickpunkt und zeugt stilistisch von einem neuen Lebensgefühl, dem der Romantik. Florentinische Schmuckelemente verleihen ihr einen südländischen Reiz, und sie scheint mir mit dem durch die braun-rosa Terrakottaverkleidung erzeugten warmen Ton, der je nach den Lichtverhältnissen für ein ständig wechselndes optisches Erlebnis sorgt, der angemessene Rahmen für die Zurschaustellung unserer heimischen Sagenwelt zu sein.
Die uns zunächst durch die mündliche Überlieferung überkommenen Sagen haben historische (Burg Windeck), religiös-legendäre (Kloster Lichtenthal), natur-magische (Mummelsee), schicksalhafte (Allerheiligen), und durch den Wortsinn bedingte (Baldreit) Fabeln zum Inhalt.
Die in der Trinkhalle angebrachten Bildunterschriften können ebenso wenig wie die Bilder selbst, die ja nur eine Art Momentaufnahmen sind, den ganzen Inhalt vermitteln; das kann nur der Erzähler, sei es in Prosa oder in Form von Balladen, wie ich es in diesem Buch zu tun versucht habe.
Darüber hinaus werden zum tieferen Verständnis Hintergrundinformationen gegeben, die zeigen sollen, dass die Sagen keine bloßen Phantasieprodukte sind, sondern wenigstens ein Körnchen Wahrheit beinhalten, das in der regionalen Geschichte, an einem Bauwerk, an einem Ort oder auch nur an wenigen Steinen ( Kellerskreuz) greifbar ist.
Dieses Buch, das kein Reiseführer im üblichen Sinne sein will, hätte seinen Zweck erfüllt, wenn es dazu anregen würde, sich nicht nur mit einem flüchtigen Blick auf Götzenbergers Bilder zu begnügen, sondern Fragen nach ihrer historischen wie sinnbildlichen Aussagekraft zu stellen.
Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass die jetzige Trinkhalle eine Vorläuferin hatte, die sogenannte „Alte“ Trinkhalle, die am südlichen Hang des Schlossbergs, am Florentinerberg, lag. Weinbrenner hatte sie um 1820 in seinem klassizistischen Stil und nach balneologischen Gesichtspunkten gebaut. In einem unterirdischen Reservoir sammelten sich dort die wichtigsten Thermalquellen. 1871 wurde die Halle abgerissen.
G.F.K.
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