Die Schilddrüse natürlich heilen - Dr. Emily Lipinski - E-Book

Die Schilddrüse natürlich heilen E-Book

Dr. Emily Lipinski

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Beschreibung

DAS ULTIMATIVE BUCH ZUR VOLKSKRANKHEIT UNSERER ZEIT!

Chronische Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme, Haarausfall, Verstopfung, Stimmungsschwankungen, Allergien oder erhöhter Blutdruck – die Bandbreite an Beschwerden, die auf eine fehlgesteuerte Schilddrüse zurückzuführen sind, scheint endlos zu sein.

Dr. Emily Lipinski kämpfte selbst jahrelang mit Symptomen, an denen Millionen von Menschen leiden. Als bei ihr Hashimoto diagnostiziert wurde und ihre Beschwerden trotz Medikamente nicht in den Griff zu bekommen waren, entwickelte die Medizinerin ihren eigenen Heilungsplan. In ihrem ganzheitlichen Ansatz verknüpft sie traditionelle Therapien mit moderner Medizin. Der Schlüssel ihres Erfolgs ist ihre Schilddrüsen-Heildiät, Entgiftung und ein gesunder Darm. Dieses Buch zur Selbsthilfe bietet solide Expertise sowie eine Fülle an Informationen:

  • Grundlagen zum Verständnis der Schilddrüse und was es mit den Hormonen T3, T4 und rT3 auf sich hat
  • Wie Sie eine verlässliche Diagnose erhalten und was Sie über Medikamente wissen müssen
  • Über die Auswirkung versteckter Alltagsgifte, Elektromagnetischer Felder und chronischen Stresses
  • Neue Therapien mit Fasten, Heilkräutern, Nahrungsergänzungsmitteln, Cannabidiol (CBD), Homöopathie, Kneipp-Kuren, Osteopathie, Achtsamkeits- und Atemübungen
  • 50 Rezeptvorschläge für den Einstieg in eine Keto-basierte Ernährung


Bringen Sie ihr hormonelles Ungleichgewicht in Ordnung und erobern Sie sich Ihre Lebenskraft und Ihr Wohlbefinden zurück!

„Ihr Körper hat die Fähigkeit zur Heilung!“– Dr. Emily Lipinski

Dr. Emily Lipinski studierte Biologie am der Dalhousie Universität in Halifax, Kanada. Sie hat einen Doktor in Naturheilkunde (ND) vom kanadischen Institut für Naturheilkunde in Toronto.

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Dr. Emily Lipinski

Die Schilddrüse natürlich heilen

Ein ganzheitlicher Heilungsplan für ein unterschätztes Organ

Impressum

Dr. Emily Lipinski

Die Schilddrüse natürlich heilen

Ein ganzheitlicher Heilungsplan für ein unterschätztes Organ

1. deutsche Auflage 2022 ISBN 978-3-96257-282-2 © 2022, Narayana Verlag GmbH

Titel der Originalausgabe:

Healing Your Thyroid Naturally

Dr. Emily Lipinski’s Comprehensive Guide

Copyright © 2020 by Dr. Emily Lipinski

This edition published by arrangement with Hachette Books, an imprint of Perseus Books, LLC, a subsidiary of Hachette Book Group, Inc., New York, New York, USA. All rights reserved.

Übersetzung aus dem Englischen: Dr. Sonja Vilei

Coverdesign: Terri Sirma

Coverlayout: Narayana Verlag GmbH

Coverabbildung: © Sea Wave / 1326846053 Shutterstock

Autorenfoto: ©Marie Bergeron

Herausgeber:

Unimedica im Narayana Verlag GmbH,

Blumenplatz 2, D-79400 Kandern

Tel.: +49 7626 974 970–0

E-Mail: [email protected]

www.unimedica.de

Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Form – mechanisch, elektronisch, fotografisch – reproduziert, vervielfältigt, übersetzt oder gespeichert werden, mit Ausnahme kurzer Passagen für Buchbesprechungen. Sofern eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen (auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind). Die Empfehlungen in diesem Buch wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen. Der Verlag schließt im Rahmen des rechtlich Zulässigen jede Haftung für die Inhalte externer Links aus. Für Inhalte, Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit, Qualität und/oder Verwendbarkeit der dargestellten Informationen auf den verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Erkenntnisse in der Medizin unterliegen einem laufenden Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen. Autor und Übersetzer dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben (insbesondere hinsichtlich Indikation, Dosierung und unerwünschten Wirkungen) dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Nutzer dieses Werkes jedoch nicht von der Verpflichtung, anhand einschlägiger Fachliteratur und weiterer schriftlicher Informationsquellen zu überprüfen, ob die dort gemachten Angaben von denen in diesem Werk abweichen und seine Verordnung in eigener Verantwortung zu treffen. Für die Vollständigkeit und Auswahl der aufgeführten Medikamente übernimmt der Verlag keine Gewähr. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden in der Regel besonders kenntlich gemacht (*). Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann jedoch nicht automatisch geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Bezugsquellen:

Die meisten der im Buch erwähnten Produkte sind in gängigen Naturkostläden erhältlich.

Sie können sie auch direkt über unseren Online-Shop www.narayana-verlag.de in der Kategorie „Naturkost“ erhalten.

Dort finden Sie ein großes Sortiment an ausgewählten Naturkostprodukten, u. a. auch seltene Produkte wie Yacon-Sirup. Auch Nahrungsergänzungsmittel unserer Eigenmarke „Unimedica“ und viele Superfoods sind dort erhältlich.

An meine Kinder und alle anderen, denen die Zukunft gehört. Möget ihr den Mut haben, die Wahrheit zu suchen, euch die Zeit nehmen, Frieden zu finden, und euch immer mit der angeborenen Weisheit eures Körpers, eures Geistes und eurer Seele verbinden.

Inhalt

Einleitung • Der Weg zu einer gesunden Schilddrüse

Teil 1 Die Epidemie der Schilddrüsenerkrankungen: Was Sie wissen sollten

Kapitel 1 • Das Einmaleins der Schilddrüse

Schilddrüsenfunktionsstörungen, Symptome und Diagnose

Das Immunsystem und die Entwicklung einer Autoimmun-Thyreoiditis (AIT)

Entzündungen und Autoimmun-Thyreoiditis (AIT)

Lässt sich eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung heilen?

Kapitel 2 • Giftstoffe

Schadstoffbelastung des Körpers

Wie Sie Ihre Belastung senken können

Ausscheidung und Entgiftung

Chemikalien und Ihre Schilddrüse

Was auf mentaler Ebene giftig wirken kann

Kapitel 3 • Stress

Die Stressantwort

Kurzfristiger und langfristiger Stress

Symptome einer Cortisol-Imbalance (Nebennieren-Fatigue)

Schilddrüse, Stress und Nebennieren-Fatigue

Tipps zur Stressbewältigung

Kapitel 4 • Elektromagnetische Felder (EMF)

EMF-Sensibilität

Was bedeutet das alles für die Schilddrüse?

Wie EMF die Heilung der Schilddrüse beeinträchtigen können

Was können wir tun, um uns vor EMF zu schützen?

Kapitel 5 • Gene

Gene, Epigenetik und ihre Schilddrüse

DNA-Testkits

Methylierung und Autoimmunerkrankungen

Tests

Vitamin D und Autoimmunerkrankungen

Entgiftung, Gene und Autoimmunerkrankungen

Individualisierte Medizin und Ernährung

Eine abschließende Bemerkung zu Gentests

Kapitel 6 • Infektionen

Allgemeine pflanzliche und natürliche Heilmittel

Sibo und Schilddrüsenerkrankungen

Helicobacter Pylori

Yersinia Enterocolitica

Blastocystis Hominis

Candida Albicans

Infektionen im Darm und anderswo

Kapitel 7 • Besondere Umstände: Empfängnis, Schwangerschaft und Wochenbett

Wie beeinflusst die Schilddrüse die Fertilität?

Wie steht es mit der subklinischen Hypothyreose?

Hashimoto und Unfruchtbarkeit

Nahrungsergänzungsmittel für Fruchtbarkeit

Schilddrüsenerkrankung während der Schwangerschaft

Die Zeit nach der Geburt und die Schilddrüse

Entwicklung einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung nach der Entbindung

Teil 2 Natürliche Wege zur Heilung der Schilddrüse

Kapitel 8 • Die Schilddrüsen-Heildiät

7 Wichtige Lebensmittel bei Schilddrüsenerkrankungen

Die Glutenfrage

Die Schilddrüsen-Heildiät

Wenn eines Ihrer Ziele Gewichtsabnahme ist

Ist die Schilddrüsen-Heildiät für vegane und vegetarische Ernährung geeignet?

Andere Diäten, die vorteilhaft für die Schilddrüsen-gesundheit sein können

Leitfaden für den Lebensmitteleinkauf

Kapitel 9 • Halten Sie Ihr Mikrobiom bei Laune

Wie der Darm das Immunsystem reguliert

Lebensmittelunverträglichkeiten

Zöliakie

Autoimmungastritis (AIG)

Für einen gesunden Darm sorgen

Kapitel 10 • Was Sie über Medikamente wissen sollten

T4-Monopräparat

Natürliches getrocknetes Schilddrüsenextrakt (NDT)

Mit Ndt anfangen oder von T4-Monopräparat auf Ndt umstellen

Kombipräparate

Synthetische T3-Monopräparate

Low-T3-Syndrom und Medikation

Beste Medikation bei rT3-Syndrom

Tests und Überwachung bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen

Messen der Antikörper

TSH-Suppression

Was es bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu beachten gilt

Medikamentöse Behandlung der subklinischen Hypothyreose

Kapitel 11 • Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel

Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Schilddrüsenheilung einsetzen

Nahrungsergänzungsmittel bei Nährstoffmängeln

Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel zur direkten Verbesserung der Schilddrüsenfunktion

Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel zur Verbesserung der Umwandlung von T4 in T3

Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel zur Senkung der Antikörper

Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel zur Heilung des Darms

Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel zur Stressbewältigung

Andere Heilpflanzen zur Unterstützung der Schilddrüse

Heilpflanzen/Nahrungsergänzungsmittel bei chronischer Erschöpfung

Heilpilze

Kapitel 12 • Alte und neue Therapien

Cannabis und CBD

Akupunktur

Qi Gong und Tai Chi

Yoga und Atemarbeit (Pranayama)

Achtsamkeitsmeditation

Reiki

Chakra-Ausgleich

Kontrast-Hydrotherapie (Wechseldusche)

Hydrotherapie für die Schilddrüse

Osteopathie

Ätherische Öle und Aromatherapie

Homöopathie

Bienengift-Therapie

Neuer Schilddrüsenfunktionstest

Teil 3 Praktische Umsetzung

Kapitel 13 • Ihr Plan zur Heilung Ihrer Schilddrüse

Phase 2: Meine persönliche Schilddrüsen-Heildiät

Überwachung der Schilddrüsenfunktion zu Hause

Kapitel 14 • Rezepte

Frühstück

Brot-Alternativen

Milchalternativen

Vegetarische Hauptgerichte und Beilagen

Fleisch- und Fischgerichte

Einfache Snacks

Süßigkeiten und Desserts

Danksagungen

Anhang

Anhang A • Tabelle für die Wiedereinführungsphase und das Beobachten der Symptome

Anhang B • Messen der basalen Körpertemperatur

Referenzen

Über die Autorin

Stichwortverzeichnis

 

 

 

Hinweis: Die Informationen in diesem Buch sind nach bestem Wissen und Gewissen wahr und vollständig. Dieses Buch ist nur als informativer Leitfaden für diejenigen gedacht, die mehr über Gesundheitsfragen wissen möchten. In keiner Weise ist dieses Buch dazu gedacht, die Ratschläge Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes zu ersetzen, zu widerrufen oder diesen zu widersprechen. Die letztendliche Entscheidung über die Behandlung sollte zwischen Ihnen und Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt getroffen werden. Wir empfehlen Ihnen dringend, ihren oder seinen Rat zu befolgen. Die Informationen in diesem Buch sind allgemeiner Art und werden ohne jegliche Garantien seitens der Autorin oder Hachette Go angeboten. Die Autorin und der Herausgeber lehnen jede Haftung im Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches ab. Die Namen und Angaben zur Identifizierung von Personen, die mit den in diesem Buch beschriebenen Ereignissen in Verbindung stehen, wurden geändert. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen ist zufällig.

Einleitung

Der Weg zu einer gesunden Schilddrüse

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich fühlte, als bei mir im Alter von 27 Jahren schließlich die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis diagnostiziert wurde. Es war ein Mix verschiedener Emotionen: Traurigkeit und Angst davor, den Rest meines Lebens mit einer Autoimmunerkrankung leben zu müssen. Ganz zu schweigen von der lebenslangen Einnahme von Medikamenten und regelmäßigen Arztbesuchen. Auf der anderen Seite empfand ich auch Erleichterung darüber, endlich die Ursache meiner Probleme zu kennen, nach Jahren der Müdigkeit und der Unfähigkeit, trotz einer gesunden Lebensweise abzunehmen.

Meine Erfahrung mit einer Hypothyreose begann lange vor meiner Diagnose. Ich war das Kind, das auf alles reagierte: auf Pollen, Gräser und Staub – um nur einige Auslöser zu nennen. Wenn ich mit Katzen oder Hunden in Kontakt kam, nieste ich innerhalb weniger Minuten und eine halbe Stunde später war mein Körper mit Ausschlag übersät. Ich hatte ein chronisches Ekzem im Gesicht, an den Händen und Beinen. Als ich zehn Jahre alt war, wurde bei mir Asthma diagnostiziert und ich entwickelte zudem chronische Probleme mit Halsentzündungen. Mein Immunsystem hatte offensichtlich Probleme, aber meinem Arzt fiel nichts anderes ein, als mir Antihistamine gegen die Allergien, ein Spray gegen mein Asthma und mehrere Runden Antibiotika gegen meine Halsentzündung zu verschreiben. Ich hatte noch keine Ahnung, dass meine Allergien und mein Asthma zeigten, dass ich ein überreagierendes Immunsystem habe, was später im Leben wahrscheinlich zu einer Autoimmunerkrankung (wie die Hashimoto-Thyreoiditis) führen könnte. Ganz zu schweigen von der Fülle an Antibiotika, denen ich ausgesetzt war, die mein Mikrobiom schädigten und mich somit für Autoimmunerkrankungen anfällig machten.

Als ich noch zur High School ging, war mein Gesundheitszustand ziemlich gut. Als ich jedoch zum Studieren von zu Hause wegzog, weniger selbst gekochtes Essen zu mir nahm, lange aufblieb, zahlreiche Kurse belegte und dadurch eine hohe Arbeitsbelastung auf mich nahm, kehrte meine Halsentzündung zurück. Mir war auch ständig kalt und ich nahm zu. Meine Ärzte schrieben dies den „Freshmen 15“ zu – den 15 Pfund, die Studierende im ersten Semester angeblich durchschnittlich zunehmen – und den weniger gewordenen selbst gekochten Mahlzeiten. Schön und gut – aber mein Blutbild zeigte nicht nur niedrige Ferritinwerte (Ferritin ist der Marker für die Eisenspeicher eines Menschen), auch meine TSH-Werte (das die Schilddrüse stimulierende Hormon) waren oft leicht erhöht. Hätte ich damals nur gewusst, was ich heute weiß. Ich hätte nachgehakt und darauf gedrängt, dass mehr Tests durchgeführt werden. Wie zahllose Patienten, die ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe, vertraute ich dem Fachwissen meines Arztes und ging davon aus, dass alles „normal“ sei.

In meinem letzten Jahr an der naturheilkundlich ausgerichteten medizinischen Fakultät wog ich so viel wie nie, mein Gesicht war aufgedunsen, mir war kalt und meine andauernde Erschöpfung war unerträglich. Nachdem ich gelernt hatte, wie man Schilddrüsenprobleme diagnostiziert und behandelt, wusste ich, dass ich meine Schilddrüse erneut testen lassen musste. Diesmal bat ich darum – bewaffnet mit neuen Informationen – nicht nur meinen TSH-Wert, sondern auch die Werte für andere Blutmarker für die Schilddrüsengesundheit zu ermitteln: für die Hormone T3 und T4 sowie die Schilddrüsenantikörper. Als die Ergebnisse aus dem Labor kamen, war mein neuer Arzt schockiert. Meine TSH-Werte waren nun deutlich erhöht, meine Schilddrüsenhormonwerte waren niedrig und meine Schilddrüsenantikörper waren viel zu hoch! Mir wurde gesagt, dass ich nun für den Rest meines Lebens ein Schilddrüsenmedikament mit dem Wirkstoff Levothyroxin einnehmen müsse und es nichts gäbe, was ich sonst tun könne. Auf meine hohen Antikörperwerte ging der Arzt gar nicht ein. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber bereits selbst medizinisch bewandert und wusste es besser. Erhöhte Schilddrüsenantikörperwerte bedeuteten, dass ich ein Autoimmunproblem hatte: Hashimoto-Thyreoiditis. Hohe Konzentrationen bestimmter Antikörper (ich gehe später in Kapitel 1 näher darauf ein) werden auch mit Angstzuständen und Zwangsneurosen in Verbindung gebracht. Wenn die Autoimmunerkrankung nicht behandelt wird, besteht zudem ein erhöhtes Risiko, andere Autoimmunerkrankungen zu entwickeln wie perniziöse Anämie, rheumatoide Arthritis und Lupus. Ich wusste auch, dass Frauen, die mit erhöhten Schilddrüsenantikörperwerten leben, Schwierigkeiten in Bezug auf Empfängnis und eine Schwangerschaft haben können. Dies bedeutete, dass sich mein Gesundheitszustand erheblich verschlechtern könnte, wenn ich die Probleme meines Immunsystems nicht anging.

Obwohl ich Levothyroxin für die Schilddrüse einnahm, verschwanden viele meiner Symptome nicht. Ich hatte immer noch Schwierigkeiten abzunehmen, mir war immer kalt und meine andauernde Erschöpfung besserte sich nur unwesentlich. Tief im Inneren wusste ich, dass Medikamente nur ein Teil des Puzzles waren. Ich begann, nach allen möglichen Wegen zu suchen, um meine Antikörperwerte zu senken und den Zustand meines Immunsystems zu verbessern. Ich stellte meine Ernährung um und strich glutenhaltiges und anderes Getreide, griff auf alternative Gesichtspflegeprodukte zurück, ging meine Stressursachen radikal an und nutzte Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung meines Immunsystems sowie meiner Schilddrüse. Ich hörte auch mit der Einnahme von Levothyroxin auf und nahm stattdessen getrocknetes Schilddrüsenextrakt (NDT). Langsam aber sicher ließen meine Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion nach und meine Antikörperwerte sanken allmählich. Ich habe jetzt ein gesundes Körpergewicht, mein Gesicht sieht nicht mehr aufgedunsen aus und ich habe viel mehr Energie. Glücklicherweise hatte ich keine Schwierigkeiten bei der Empfängnis und bekam 2018 ohne Komplikationen einen wunderschönen kleinen Jungen. Durch die Behandlung meines Immunsystems und den Einsatz natürlicher Therapien bin ich jetzt im Wesentlichen von der Hashimoto-Thyreoiditis geheilt. Ich konnte auch vielen anderen Menschen helfen, ihre Antikörperwerte zu senken, ihre Schilddrüsenfunktion zu verbessern und die frustrierenden Symptome der Hypothyreose zu verringern.

Die Ernährung umzustellen und die Lebensweise zu ändern, ist vielleicht nicht der einfachste Weg und sicherlich nicht so leicht, wie jeden Morgen eine Tablette zu schlucken. Aber die Empfehlungen in diesem Buch haben nicht nur mir, sondern unzähligen Patientinnen und Patienten geholfen, lähmende Erschöpfung, düstere Stimmungsschwankungen und unerträgliche Kältegefühle zu überwinden. Ich habe dieses Buch für alle geschrieben, die wie meine Patienten leiden und wie ich gelitten habe – die nach Antworten suchen, die über die reine Verschreibung von Medikamenten hinausgehen und nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen. Wenn Sie an einer Schilddrüsenerkrankung leiden – oder glauben, an einer zu leiden –, möchte ich Ihnen helfen, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu verbessern und Ihr Leben zu genießen. Oder, wie meine Patienten gesagt haben, Ihnen helfen, Ihr Leben wiederzubekommen.

Ich bin naturheilkundliche Ärztin, das heißt, ich bin im Bereich der Allgemeinmedizin ausgebildet und verbinde moderne wissenschaftliche Erkenntnisse mit traditionellen und natürlichen Formen der Medizin. Die naturheilkundliche Philosophie besteht darin, die Heilkraft des Körpers anzuregen und die zugrunde liegende Krankheitsursache zu behandeln. Naturheilkundliche Ärzte setzen für die Behandlung auf Ernährungsumstellungen und Änderungen der Lebensweise, Heilpflanzen, Nahrungsergänzungsmittel und in einigen Fällen verschreibungspflichtige Medikamente. In Kanada und den USA umfasst die Struktur der naturheilkundlichen medizinischen Berufe akkreditierte naturheilkundliche medizinische Fortbildungen, standardisierte Prüfungen des North American Boards, nationale Praxisstandards und ein Regularium in vielen Provinzen und Bundesstaaten. Das Verschreibungsrecht variiert je nach Provinz oder Bundesstaat, in dem die naturheilkundliche Ärztin bzw. der Arzt in den USA praktiziert. In Deutschland können sich Ärztinnen und Ärzte, die sich für Naturheilverfahren interessieren, in einem Masterstudium bei einem der zahlreichen Verbände oder bei der Ärztekammer fortbilden.

Neben der Betreuung durch eine klassische Arztpraxis haben viele meiner Patienten im Laufe der Jahre enorm davon profitiert, sich in einer auf Naturheilkunde oder auf Funktionsmedizin ausgerichteten Praxis behandeln zu lassen. Im Bereich der Funktionsmedizin haben die Ärzte eine Zusatzausbildung absolviert und versuchen wie naturheilkundlich ausgerichtete Ärzte, die Ursache des medizinischen Problems an der Wurzel zu packen, indem sie bei Bedarf natürliche Therapien in Kombination mit verschreibungspflichtigen Medikamenten anwenden.

Wie Sie das meiste aus diesem Buch herausholen können

Einige der Informationen in diesem Buch werden Ihnen neu sein, anderes mag intuitiv klingen. Doch wenn Sie sich an die Heilung Ihrer Schilddrüse machen, ist es wichtig, dass Sie auf Ihre Intuition hören, auf die kleine Stimme, die Sie durchs Leben führt. Viele Patienten, die zu mir kommen, beginnen so: „Ich weiß, ich soll dies nicht tun oder das nicht essen, aber …“ Es ist an der Zeit, mit den Dingen aufzuhören, von denen Sie wissen, dass Sie sie um Ihrer Gesundheit willen nicht tun sollten. Das kann alles sein, von Fast Food bis zu Zigaretten, zu viel Kaffee, zu wenig Schlaf oder sogar die Verwendung von Reinigungsmitteln, von denen Sie wissen, dass sie Ihnen Kopfschmerzen bereiten (und nicht gut für Ihre Gesundheit sind), auch wenn diese „alles so sauber!“ machen. Es ist an der Zeit, einige große Veränderungen vorzunehmen. Ihre Schilddrüse (und der Rest Ihres Körpers) wird es Ihnen danken.

Dieses Buch ist in drei Teile gegliedert. In Teil 1 zeige ich Ihnen alle Faktoren, die potenziell zum Ausbruch einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung beitragen können, darunter Toxine, Stress, elektromagnetische Felder (EMF), Genetik, Infektionen und Lebensmittel. In jedem dieser Kapitel wird dargelegt, wie Sie den Einfluss dieser Faktoren verringern können, um die Heilung zu fördern. In Teil 2 erörtere ich die verschiedenen Möglichkeiten, wie Schilddrüsenerkrankungen verbessert werden können: Schilddrüsen-Heildiät, Mikrobiom, Medikamente, Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel sowie alte und neue Therapien. In Teil 3 können Sie mit Strategien und einfachen Rezepten alle Möglichkeiten verbinden, damit Sie sich auf Ihren Weg zur Heilung der Schilddrüse machen können.

Sie können dieses Buch von Anfang bis Ende lesen oder sich erst auf eines der Kapitel konzentrieren, das Sie gerade benötigen, während Sie sich um Ihre Schilddrüse kümmern. Viele Menschen mögen einen „Plan“ und obwohl ich wirklich nicht an Universallösungen glaube, folgen hier die allgemeinen Schritte zur Schilddrüsenheilung, die meine Patienten und ich selbst zur Überwindung der Schilddrüsenerkrankung gegangen sind. Diese Schritte werden im Laufe des Buches ausführlich erklärt.

Schritte zur Schilddrüsenheilung:

1. Lassen Sie zunächst ein Blutbild erstellen:

• Ein vollständiges Schilddrüsen-Blutbild hilft Ihnen zu verstehen, ob Sie Schilddrüsenantikörper aufweisen und/oder einen niedrigen T3-Wert oder einen hohen rT3-Wert haben.1 Wenn Sie bereits wissen, dass Sie an Hashimoto-Thyreoiditis leiden, kann Ihnen ein erneutes Blutbild Ihrer Hormone und Antikörper vor Beginn des Programms Grundwerte liefern, anhand derer Sie Ihre Symptome überwachen und Ihre Fortschritte beobachten können.

• Bitten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, auf die folgenden potenziellen Nährstoffmängel zu testen: Vitamin B12 und D sowie Eisen. Wenn Sie einen Mangel haben, nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel ein, um diesen zu beheben. Diese bespreche ich in Kapitel 11 und 13.

2. Stellen Sie Ihre Ernährung auf die Schilddrüsen-Heildiät um (Seiten 132–154). Wenn Sie nicht bereit sind, ganz auf die Schilddrüsen-Heildiät umzustellen, konzentrieren Sie sich auf die vermehrte Aufnahme schilddrüsenheilender Lebensmittel und die Reduzierung schilddrüsenschädigender Lebensmittel (siehe Übersicht auf Seite 132).

3. Gehen Sie Stress und umweltbedingte Auslöser einschließlich Giftstoffe und elektromagnetische Felder an. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um alte und neue Therapien anzusehen.

4. Nehmen Sie für Ihren Bedarf passende Nahrungsergänzungsmittel ein. Wenn Sie Probleme bei der Umwandlung von T4 in T3 haben oder Antikörper aufweisen, nutzen Sie Supplemente, um die Umwandlung zu steigern oder die Antikörperwerte zu senken (Seite 223).

5. Heilen Sie Ihren Darm und halten Sie Ihr Mikrobiom bei Laune. Ich spreche in Kapitel 9 mehr über das Mikrobiom bzw. die Darmflora.

6. Behandeln Sie potenzielle chronische Infektionen, die zu einer Autoimmunreaktion beitragen könnten (siehe Kapitel 6).

Bevor wir beginnen, möchte ich Ihnen etwas mitgeben, was ich für überaus wichtig halte: Wenn Sie sich auf Ihren Weg zur Heilung machen, müssen Sie zunächst daran glauben, dass Ihr Körper die Fähigkeit zur Heilung hat. Das ist ein so einfaches Konzept, aber manchmal schwer zu glauben, besonders wenn wir uns so krank fühlen. Oft erinnere ich meine Patienten an eine Zeit, in der sie sich in den Finger geschnitten haben. Die Wunde blutet, verschorft und heilt dann, ohne dass wir auch nur daran denken müssen! Unser Körper ist für die Heilung gemacht und es liegt eine ungeheure Kraft in dem Glauben, dass wir wieder gesund werden können.

Ein wichtiger Hinweis, bevor Sie beginnen

Wenn Sie momentan Medikamente einnehmen und Nahrungsergänzungsmittel beginnen zuzuführen, um die Umwandlung von Schilddrüsenhormonen bzw. die Nebennieren zu unterstützen und/oder die Schilddrüse zu stimulieren, ist es wichtig, dass Sie Ihre Schilddrüsenhormonwerte überwachen. Idealerweise tun Sie das alle 6 bis 8 Wochen, bis die Werte stabil sind, insbesondere wenn Sie eine Veränderung der Symptome bemerken. Bitte konsultieren Sie außerdem unbedingt Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, bevor Sie eine Ernährungsumstellung vornehmen und/oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Einige Supplemente können allergische Reaktionen hervorrufen oder Nebenwirkungen haben. Manche dürfen möglicherweise nicht mit Medikamenten zusammen eingenommen werden, die Sie vielleicht aktuell bekommen. Lassen Sie dies immer vorher ärztlich abklären!

1 Wenn Sie keine Blutwerte all Ihrer Schilddrüsengesundheits-Marker bekommen können, ist das kein Problem! Beginnen Sie einfach mit der Schilddrüsen-Heildiät.

Teil 1

Die Epidemie der Schilddrüsenerkrankungen: Was Sie wissen sollten

Kapitel 1

Das Einmaleins der Schilddrüse

Schätzungen zufolge hat sich die Zahl der Schilddrüsenerkrankungen seit den 1950er-Jahren verdoppelt oder verdreifacht. Tatsächlich wird in einem medizinischen Lehrbuch aus den 60er-Jahren berichtet, dass „Erkrankungen der Schilddrüse in der medizinischen Praxis nicht häufig vorkommen“. Heute wird geschätzt, dass über 12 Prozent der US-Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben eine Schilddrüsenerkrankung entwickeln. In Deutschland geht man davon aus, dass bei jedem dritten Erwachsenen im Laufe des Lebens Veränderungen der Schilddrüse aufreten. Der häufigste Grund für eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine Autoimmunerkrankung namens Hashimoto-Thyreoiditis. Es wird geschätzt, dass über 90 Prozent der Menschen in den USA, die mit einer Hypothyreose leben, Hashimoto-Thyreoiditis haben. Viele von ihnen wissen es nicht einmal, weil sie nie auf Antikörper getestet wurden! Diese Antikörper greifen im Wesentlichen die Schilddrüse an und können mit der Zeit Schilddrüsenschäden verursachen.

Schätzungsweise 200 Millionen Menschen weltweit leiden an einer Schilddrüsenerkrankung. Eine Schilddrüsenunterfunktion tritt häufiger bei Frauen auf und es wird angenommen, dass jede achte Frau weltweit im Laufe ihres Lebens eine Schilddrüsenerkrankung entwickelt! Leider sind über 50 Prozent der Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion nicht diagnostiziert und leiden ohne angemessene Behandlung möglicherweise an Symptomen. Das Verständnis der wichtigen Funktion der Schilddrüse im Körper sowie das Wissen um die Anzeichen und Symptome, auf die man achten muss, können dazu beitragen, die Schilddrüsenunterfunktion stärker ins allgemeine Bewusstsein zu rücken.

Die Schilddrüse ist eine kleine, aber kräftige, schmetterlingsförmige Drüse, die sich im Hals direkt unterhalb des Kehlkopfs befindet. Bei gesunden Personen kann die Schilddrüse typischerweise nicht gefühlt oder gesehen werden, wenn man den Hals nur anschaut oder berührt.

Die Schilddrüse ist nur 2 cm dick und hat zwei Schilddrüsenlappen, die durch ein schmales Gewebestück, den Isthmus, verbunden sind. Jeder kleine Lappen ist nur etwa 4,6 cm lang und das Gesamtgewicht der Schilddrüse kann bis zu 60 Gramm betragen. Trotz ihrer winzigen Größe ist die Schilddrüse als „Körperthermostat“ und für die Regulation des Stoffwechsels bekannt. Tatsächlich produziert sie Hormone, die Energie für jede einzelne Zelle Ihres Körpers liefern! Diese Schilddrüsenhormone steuern Atmung, Wachsamkeit, Herzfunktion, Körpertemperatur, den Cholesterinspiegel, die Funktion des Nervensystems, Gewichtszunahme und -abnahme, Feuchtigkeit der Haut, die Entwicklung des Gehirns und die Menstruation. Unnötig zu sagen, dass die Schilddrüsenhormone eine unglaublich wichtige Rolle im Körper spielen.

Die beiden wichtigsten von der Schilddrüse produzierten Hormone sind T3 und T4. Die Schilddrüsenhormone werden aus der Aminosäure Tyrosin und dem Mineral Jod synthetisiert. Ungefähr 90 Prozent macht T4 aus, das nur geringgradig wirksam ist, und 10 Prozent das wirkunsgstärkere T3. Wenn T4 in den Körperkreislauf freigesetzt wird, wird es durch einen Prozess, der als Deiodierung bezeichnet wird, in die aktive Form von T3 umgewandelt. Dieser Prozess der Umwandlung von inaktivem T4 in aktives T3 findet in der Leber, den Nieren und im Gehirn statt. (In einigen Fällen wandelt der Körper T4 nicht in aktives T3 um, sondern in das Spiegelbild von T3, das als reverses T3 (rT3) bezeichnet wird. Leider ist rT3 kein aktives Hormon und der Körper kann diese Form von T3 nicht verwenden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies eintritt, ist höher, wenn eine Person fastet, vielen Giftstoffen ausgesetzt ist, Diabetes hat, unter hohem Stress steht oder chronisch krank ist.)

Der Körper reguliert die Produktion dieser wichtigen Hormone, indem er Signale von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die sich in Ihrem Gehirn befindet, über ein anderes Hormon, als TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) bekannt, aussendet. Das bedeutet, dass die Schilddrüsenhormone eine negative Rückkopplung auf Ihr TSH ausüben können. Wenn die T3- und T4-Werte im Körper zu hoch sind, sinkt der TSH-Wert; wenn die T3- und T4-Hormonwerte zu niedrig sind, steigt der TSH-Wert an, um die Produktion von mehr Schilddrüsenhormonen zu unterstützen. Wenn die Schilddrüse (Thyroidea) anfängt, anormal zu funktionieren, sollte das Gehirn in der Regel darauf reagieren, indem es mit der Schilddrüse kommuniziert und die Menge des freigesetzten TSH erhöht oder reduziert und somit die Menge der Hormone T3 und T4 im Körper entsprechend reduziert oder erhöht.

Einer der häufigsten Gründe für eine anormale Schilddrüsenfunktion in westlichen Ländern ist die Entwicklung einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung bzw. einer Autoimmunthyreoiditis (AIT). Wenn sich diese Immunkrankheit im Körper entwickelt, bilden sich Antikörper und greifen die Schilddrüse an. Die häufigsten Antikörper, die sich bei der Hypothyreose aufgrund einer Hashimoto-Thyreoiditis bilden, sind Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK) und Thyreoglobulin-Antikörper (Tg-AK). Diese Antikörper können eine Schwellung und Schädigung der Schilddrüse verursachen und zu einer Schilddrüsenfunktionsstörung führen.

Schilddrüsenfunktionsstörungen, Symptome und Diagnose

Nachfolgend finden Sie die sechs wichtigsten Bluttests, die eine unzureichende Schilddrüsenfunktion richtig beurteilen. Die meisten konventionellen Ärztinnen und Ärzte führen nur einen dieser Tests durch. Dies ist mit ein Grund dafür, dass viele Fälle von Autoimmun-Hypothyreose nicht richtig beurteilt werden. Wenn Sie an Symptomen einer Schilddrüsenerkrankung leiden (siehe Seite 6), Ihr TSH-Wert jedoch normal ist, sollten Sie diese anderen Bluttests durchführen lassen. Ich werde auf Marker eingehen, die für verschiedene Schilddrüsenerkrankungen spezifisch sind.

TEST AUF

WAS DER TEST AUSSAGT

Thyroidea stimulierendes Hormon (TSH)

Gibt den TSH-Spiegel im Blut an. Die Konzentration dieses Hormons, das von der Hypophyse ausgeschüttet wird, sollte ansteigen, wenn die Schilddrüsenhormonwerte (T3 und T4) im Körper zu niedrig sind.

Freies T4 (Thyroxin)

Gibt den Blutspiegel des Hormons T4 an, das von der Schilddrüse produziert wird. Das „freie T4“ ist die biologisch aktive Form von T4. Zu wenig T4 kann ein Hinweis darauf sein, dass die Schilddrüse nicht richtig funktioniert oder dass sie hypoaktiv ist.

T3 (Triiodthyronin)

Gibt den Blutspiegel des Hormons T3 an, das in geringen Mengen von der Schilddrüse produziert wird, aber hauptsächlich durch die Umwandlung von T4 in T3 in anderen Geweben, wie Leber und Nieren, entsteht. Zu wenig T3 kann ein Hinweis darauf sein, dass die Schilddrüse nicht richtig funktioniert oder dass sie hypoaktiv ist. Ein zu niedriger T3-Wert kann jedoch auch darauf hindeuten, dass T4 im Körper nicht richtig in T3 umgewandelt wird.

Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK)

Gibt die Konzentration von Antikörpern gegen TPO im Blut an. TPO ist ein Enzym, das in der Schilddrüse vorkommt und bei der Produktion von Schilddrüsenhormonen hilft. Hohe Konzentrationen von TPO-Antikörpern könnten auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hashimoto-Thyreoiditis) hinweisen.

Thyreoglobulin-Antikörper (Tg-AK)

Gibt die Konzentration von Antikörpern gegen Thyreoglobulin im Blut an. Thyreoglobulin ist ein Protein, das von der Schilddrüse gebildet wird. Hohe Konzentrationen von Thyreoglobulin-Antikörpern könnten auf eine Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow hinweisen.

reverses T3 (rT3)

Gibt den Blutspiegel von reversem T3 an, einer anderen Form des T3-Hormons, das keine biologische Aktivität hat. Hohe Konzentrationen von reversem T3 können darauf hinweisen, dass der Körper hohen Belastungen ausgesetzt ist, können aber auch bei der Festlegung eines Behandlungsprotokolls helfen.

Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)

Eine Hypothyreose entsteht, wenn die Schilddrüse nicht mehr aktiv genug ist und nicht ausreichend Schilddrüsenhormone produziert. Im Gegenzug steigt der Wert des TSH aus dem Gehirn im Körper aufgrund der niedrigeren Konzentration der Hormone T4 und T3 im Kreislauf an. Im Grunde beginnt das Gehirn, die Schilddrüse anzuschreien: „Beeil dich und produzier mehr Hormone!“ In den entwickelten Ländern ist die Entwicklung einer AIT und der Hashimoto-Thyreoiditis die häufigste Ursache für eine Hypothyreose. (In unterentwickelten Ländern ist der Mangel an Jodzufuhr die Hauptursache für die Entwicklung einer unteraktiven Schilddrüse. Aufgrund der Zugabe von jodiertem Salz in Kanada, den USA und Europa wird Jodmangel in diesen Ländern in der Regel nicht als Problem angesehen [dies ist jedoch nicht immer so eindeutig, lesen Sie mehr über das Jodproblem auf Seite 182]. Wenn eine Person aufgrund eines Jodmangels eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt, schwillt die Schilddrüse oft an und ist von außen erkennbar. Eine Schilddrüsenschwellung wird als Struma bezeichnet und kann auch bei Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow oder anderen Schilddrüsenerkrankungen auftreten, selbst wenn die Person nicht unter Jodmangel leidet.)

Zu den Symptomen einer Hypothyreose gehören:

• Unfähigkeit, Gewicht zu verlieren

• Fatigue / chronische Erschöpfungszustände

• erhöhte Kälteempfindlichkeit

• niedrige Körpertemperatur (siehe Anhang B, Seiten 292–294, für weitere Informationen zur Überwachung Ihrer Körpertemperatur als Indikator der Schilddrüsenfunktion)

• aufgedunsenes Gesicht

• trockene Haut

• dünner werdendes Haar

• Verstopfung

• Heiserkeit

• Stimmungsschwankungen

• Brain Fog (Konzentrationsstörungen, leichte Verwirrtheit, Gedächtnisprobleme etc.)

• Muskelschwäche

• Kropf

• steife Gelenke

Es ist wichtig zu beachten, dass viele Personen mit Hypothyreose möglicherweise nur ein oder zwei der aufgeführten Symptome aufweisen.

Gängige Bluttests zur Diagnose einer Hypothyreose

TSH: Weniger als 4,0 bis 4,5 mU/l2 ist ein Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion.

T4: Weniger als 9 pmol/l zeigt an, dass die Schilddrüse nicht ausreichend T4-Hormon produziert.

T3 (nicht so häufig getestet): Weniger als 2,6 pmol/l zeigt an, dass die Schilddrüse nicht ausreichend T3-Hormone produziert.

Reverses T3 (rT3): Wie bereits erwähnt, kann rT3 vom Körper produziert werden, wenn er versucht, T4 in das aktive T3 umzuwandeln und stattdessen rT3 produziert, eine Form von T3, die der Körper nicht verwerten kann. Im Idealfall wollen wir sicherstellen, dass die rT3-Werte im Körper niedrig sind, da viele Patienten sonst immer noch Symptome haben, insbesondere im Zusammenhang mit Energie- und Gewichtszunahme. Ich teste rT3 oft mit einem vollständigen Hormonstatus für Menschen, die unter Hypothyreose-Symptomen leiden (unabhängig davon, ob bei ihnen zuvor eine Hypothyreose diagnostiziert wurde oder nicht), da dies für die Behandlungsentscheidung sehr hilfreich sein kann. Normale rT3-Konzentrationen liegen bei 9,2 bis 24,1 ng/dl.

Subklinische Hypothyreose und offenkundige Hypothyreose

Die subklinische Hypothyreose wird oft als eine „milde“ Form der Hypothyreose angesehen, bei der das TSH erhöht ist, die Schilddrüsenhormone T3 und T4 aber noch im Normbereich liegen. Häufig, insbesondere wenn der TSH-Wert nur leicht erhöht ist, wird den Patienten mitgeteilt, dass sie überwacht werden, aber keine medizinische Intervention erforderlich ist. In der Regel warten die Ärzte mit der medikamentösen Behandlung, bis die Patientin oder der Patient „offenkundig hypothyreot“ ist (erhöhter TSH-Wert und verminderte Schilddrüsenhormonwerte). Sobald eine Person Schilddrüsenmedikamente einnimmt, kann es sehr schwierig sein, die Medikamente abzusetzen, da die Schilddrüse „faul“ wird und ihre eigenen Hormone nicht mehr produziert. Als naturheilkundliche Ärztin, die sich auf die Präventivmedizin konzentriert, finde ich das extrem frustrierend! Viele Patienten haben immer noch lästige und schwächende Symptome einer Hypothyreose, wenn sie nur „subklinisch hypothyreot“ sind, was vielleicht eine Autoimmunreaktion auslöst, die noch nicht durch Blutuntersuchungen aufgedeckt wurde. Ich bin davon überzeugt: Hätte ich mich mit Anfang 20, als ich zum ersten Mal Schilddrüsensymptome verspürte, auf Schilddrüsenantikörper testen lassen, wäre ich in der Lage gewesen, das Fortschreiten zu einer ausgewachsenen Hashimoto-Thyreoiditis abzumildern, indem ich mich um meine Immunantwort gekümmert hätte. Ich habe zahllose Patienten erlebt, die sich jahrelang bei ihren Ärzten über Schilddrüsensymptome beschwert haben, obwohl ihre TSH-Werte normal waren. Wenn sie in meine Praxis kommen und wir auf Antikörper testen, bin ich nicht überrascht, wenn ich sehe, dass diese erhöht sind.

Viele natürliche Therapien und Interventionen können für Menschen mit einer subklinischen Hypothyreose äußerst vorteilhaft sein und verhindern, dass diese Medikamente benötigen, wenn das Fortschreiten der offenkundigen Hypothyreose verhindert werden kann. Wenn Sie erhöhte TSH-Werte haben (auch wenn sie nur leicht erhöht sind), empfehle ich Ihnen dringend, sich auf Schilddrüsenantikörper testen zu lassen und eine naturheilkundlich oder funktionsmedizinisch ausgerichtete Ärztin bzw. einen entsprechenden Arzt aufzusuchen, die oder der die Krankheit behandeln kann, bevor sie fortschreitet.

Hashimoto-Thyreoiditis

Wie bereits erwähnt, ist die Hashimoto-Thyreoiditis eine Autoimmunerkrankung und in der westlichen Welt der häufigste Grund für die Entwicklung einer Hypothyreose. Personen mit Hashimoto können im Anfangsstadium der Erkrankung sehr leichte Symptome einer Hypothyreose aufweisen. In diesen frühen Stadien sind die Werte für TSH und die Hormone T3 und T4 wahrscheinlich normal, aber die Schilddrüsenantikörper in den Bluttests erhöht. Im weiteren Verlauf der Erkrankung ist TSH oft leicht erhöht und die Hormone T3 und T4 können noch im normalen Bereich liegen. Dies wird oft als subklinische Hypothyreose bezeichnet. Da nicht so häufig auf Schilddrüsenantikörper getestet wird, wird vielen Personen im Frühstadium der Hashimoto-Thyreoiditis trotz der zunehmenden Symptome einer Hypothyreose gesagt, dass es keine Probleme gibt. Mit fortschreitender Erkrankung werden die Werte für TSH, T3 und T4 schließlich anormal. Menschen, bei denen bereits eine Autoimmunerkrankung wie Lupus, rheumatoide Arthritis, Morbus Addison, Vitiligo, perniziöse Anämie oder Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde oder in deren Familie eine Autoimmunerkrankung gehäuft auftritt, haben ein höheres Risiko, an Hashimoto zu erkranken.

Gängige Bluttests zur Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis

TSH: Im Frühstadium der Krankheit normal, in späteren Stadien der Hashimoto-Thyreoiditis über 4 bis 4,5 mU/l.

T4: Ein Wert unter 9 pmol/l zeigt an, dass die Schilddrüse nicht ausreichend T4-Hormon produziert.

T3 (nicht so häufig getestet): Ein Wert unter 2,6 pmol/l zeigt an, dass die Schilddrüse nicht ausreichend T3-Hormon produziert.

TPO-Antikörper: Über 30 kU/l weisen darauf hin, dass der Körper eine anormale Anzahl von Antikörpern gegen TPO bildet.

Tg-Antikörper: Über 40 kU/l weisen darauf hin, dass der Körper eine anormale Anzahl von Antikörpern gegen Tg bildet.

Anmerkung: Obwohl der Tg-Antikörper-Spiegel bei Hashimoto erhöht sein kann, sind TPO-Antikörper die am häufigsten erhöhten Antikörper.

Komplikationen einer unbehandelten Hypothyreose

Da die Schilddrüse für so viele lebenswichtige Prozesse im Körper verantwortlich ist, kann eine unbehandelte Schilddrüsenerkrankung einige schwerwiegende Nebenwirkungen mit sich bringen. In erster Linie kann das Herz negativ beeinflusst werden, wenn nicht ausreichend Schilddrüsenhormone im Körper vorhanden sind. Schilddrüsenhormone steuern alle Komponenten des Herz-Kreislauf-Systems, die für eine normale, gesunde Herzfunktion notwendig sind. Wenn bei einer Person erstmals eine Herz-Kreislauf-Erkrankung festgestellt wird, werden in der Regel Schilddrüsenfunktionstests vorgenommen, um offenkundige Schilddrüsenstörungen oder sogar das Vorliegen einer subklinischen Schilddrüsenfunktionsstörung zu entdecken. Auch die Nieren werden von den Schilddrüsenhormonen gesteuert, sodass ein Mangel an ausreichenden Hormonmengen zu Nierenkomplikationen und Nierenerkrankungen führen kann. Neurologische Veränderungen, wie zum Beispiel starke Angstzustände, Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust und Zittern, können ebenfalls eine Folge niedriger Schilddrüsenhormonwerte sein.

Eine unbehandelte Hypothyreose verringert auch die Fruchtbarkeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Das liegt daran, dass die Schilddrüsenhormone T3 und T4 den Metabolismus der Sexualhormone Östrogen und Progesteron regulieren, die die Produktion von Eizellen und Spermien beeinflussen. Wenn die Schilddrüsenwerte bei Männern zu niedrig sind, können die Spermien eine anormale Form annehmen, die Libido kann abnehmen und es kann sogar zu einer erektilen Dysfunktion kommen. Frauen mit Hypothyreose können anormale Perioden oder sehr niedrige Progesteronwerte (wichtig für die Empfängnis) haben und es kann zu Menstruationszyklen ohne Eisprung kommen. Interessanterweise haben Studien gezeigt, dass selbst eine subklinische Hypothyreose die Empfängnisfähigkeit einer Frau beeinträchtigen kann.

Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) und Morbus Basedow

Eine Hyperthyreose entsteht, wenn die Schilddrüse zu viel Schilddrüsenhormon produziert und hyperaktiv wird. Da der Stoffwechsel des Körpers einen Gang zulegt, kann es typischerweise zu Herzrasen, vermehrtem Schwitzen und Angstzuständen kommen. Infolgedessen verlangsamt sich die TSH-Freisetzung aus dem Gehirn, während der Körper versucht, die Menge an Schilddrüsenhormon, die von der Schilddrüse gebildet wird, zu reduzieren. Morbus Basedow, eine weitere AIT, ist der häufigste Grund für die Entwicklung einer Schilddrüsenüberfunktion. Da es sich bei Morbus Basedow auch um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse handelt, kann bei einigen Personen eine Hashimoto-Thyreoiditis als Folge von Morbus Basedow oder Morbus Basedow als Folge der Hashimoto-Thyreoiditis auftreten.

Zu den häufigen Symptomen einer Hyperthyreose gehören:

• Ängstlichkeit und Reizbarkeit

• Gewichtsverlust

• Veränderungen des Menstruationszyklus

• vermehrtes Schwitzen / konstantes Gefühl von Wärme oder Hitze

• Herzrasen/Herzklopfen

• Fatigue/Erschöpfung

• hervorstehende Augen

• Zittern

• erhöhter Blutdruck

• Kropf

Gängige Bluttests zur Diagnose von Hyperthyreose und Morbus Basedow

TSH: Ein Wert unter 0,4 mU/l ist ein Hinweis darauf, dass die Schilddrüse überaktiv ist.

T4: Ein Wert über 19 pmol/L zeigt an, dass die Schilddrüse zu viel T4-Hormon produziert.

T3 (nicht so häufig getestet): Ein Wert über 5,8 pmol/L weist darauf hin, dass die Schilddrüse zu viel T3-Hormon produziert.

Thyreoidea-stimulierendes Immunglobulin (TSI): Dieser Antikörper ist ein Diagnostikum für Morbus Basedow, daher deutet ein positives Ergebnis auf Morbus Basedow hin.

TSH-Rezeptor-Antikörper (TR-AK): Weniger spezifisch für Morbus Basedow, ein positives Ergebnis deutet jedoch häufig auch auf Morbus Basedow hin.

TPO-Antikörper: Kann sowohl bei Morbus Basedow als auch bei der Hashimoto-Thyreoiditis erhöht sein. (Über 30 kU/l weisen darauf hin, dass der Körper eine anormale Menge Antikörper gegen TPO bildet.)

Andere Tests zur Diagnose von Hyperthyreose und Morbus Basedow

Radiojodtest: Bei diesem Test muss die Person entweder eine Tablette oder eine Flüssigkeit schlucken, die radioaktives Jod enthält. Da die Schilddrüse Jod zur Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt, reichert sich das Jod auf natürliche Weise in der Schilddrüse an. Bei Personen mit „hyperaktiven Drüsen“ reichert sich mehr Jod an, was ein Hinweis auf eine Schilddrüsenüberfunktion oder Morbus Basedow sein kann. Nach einer bestimmten Zeit wird mithilfe eines speziellen Scanners die Menge der Radioaktivität mit derjenigen verglichen, die die Person aufgenommen hat.

Da bei diesem Test der Körper einer Strahlung (wenn auch in geringen Mengen) ausgesetzt wird, lehnen einige Personen diesen Test ab. Außerdem können Menschen mit einer Schalentierallergie auf die Jodsubstanz reagieren. Es wird vermutet, dass Allergien gegen Schalentiere eine Folge des in den Schalentieren enthaltenen Jods sein könnten. Aufgrund der Strahlung wird dieser Test auch nicht für schwangere oder stillende Frauen empfohlen.

Ultraschall: Ultraschall wird oft durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Schilddrüse vergrößert ist, oder bei Personen, die den Radiojodtest nicht machen lassen.

Das Immunsystem und die Entwicklung einer Autoimmun-Thyreoiditis (AIT)

Wie Ihnen nun sicher klar ist, sind Autoimmunerkrankungen mittlerweile der häufigste Grund für eine anormale Schilddrüsenfunktion. Autoimmun bedeutet im Wesentlichen, dass vom Immunsystem erzeugte Moleküle beginnen, den eigenen Körper anzugreifen, anstatt fremde Eindringlinge wie Keime und andere Mikroben. Um wirklich zu verstehen, warum eine Autoimmunerkrankung entsteht, müssen wir uns zunächst mit der Funktionsweise des Immunsystems befassen.

Die Aufgabe Ihres Immunsystems ist es, Sie vor Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten und anderen fremden Eindringlingen zu schützen. Bei der Immunantwort wird zwischen der angeborenen und der erworbenen Immunantwort unterschieden. Die angeborene Immunantwort ist die erste Antwort, wenn Bakterien oder Toxine in den Körper gelangen. Sie reagiert, indem sie Entzündungen erzeugt, um den Eindringling zu vernichten. Diese Reaktion sollte schnell erfolgen: Der unerwünschte Gast wird angegriffen und die Reaktion beendet. Die akute Entzündung, die sich aus der angeborenen Antwort entwickelt, äußert sich oft in Rötung, Schwellung und Schmerzen, die im Allgemeinen kurz nach der Verletzung auftreten. Das angeborene Immunsystem hat kein Gedächtnis, reagiert jedoch und greift jede Invasion an, die vom Körper als unerwünscht erachtet wird. Die erworbene Immunantwort hingegen hat ein Gedächtnis dafür, was in der Vergangenheit in den Körper eingedrungen ist. Diese Antwort führt ebenfalls zu Entzündungen und schafft ein spezielles System, sobald es bestimmten fremden Krankheitserregern ausgesetzt war, sodass es diese bei der nächsten Identifikation im Körper angreifen kann. Manchmal gerät diese erworbene Antwort jedoch durcheinander und beginnt, „Selbstantigene“ anzugreifen. Wenn dies geschieht, ist es dem Immunsystem in der Regel nicht möglich, das Antigen vollständig zu eliminieren, sodass es zu einer anhaltenden Entzündungsreaktion kommt. Die Folge ist eine chronisch entzündliche Verletzung des Gewebes und die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung. Inzwischen wurden über 80 Autoimmunerkrankungen identifiziert und sie treten immer häufiger auf.

Der Grund, warum eine Person eine Autoimmunerkrankung entwickelt und eine andere nicht, hängt oft von den Genen, der Exposition gegenüber bestimmten Auslösern und der Gesundheit des Darms ab.

Schilddrüsenknoten

Schilddrüsenknoten sind häufige Wucherungen von Schilddrüsenzellen, die die Bildung einer Geschwulst in der Schilddrüse verursachen. Es wird vermutet, dass ein Großteil der gesunden Bevölkerung Schilddrüsenknoten hat. Etwa 50 Prozent der Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis haben Schilddrüsenknoten sowie etwa 25 Prozent der Patienten mit Morbus Basedow. Manchmal kann man diese Knoten sehen oder fühlen, wenn man den Bereich des Halses, in dem sich die Schilddrüse befindet, betrachtet oder berührt. Die Mehrzahl der Schilddrüsenknoten ist nicht kanzerogen (sondern gutartig), aber etwa 5 Prozent können Schilddrüsenkrebszellen enthalten. Aus diesem Grund sollten Schilddrüsenknoten immer richtig behandelt und von ärztlicher Seite beurteilt werden.

Bei Schilddrüsenknoten wird manchmal eine Feinnadelbiopsie angeordnet, um sicherzustellen, dass sie nicht bösartig sind. Dabei handelt es sich um einen Test, bei dem mithilfe einer Nadel eine kleine Gewebeprobe aus der Schilddrüse entnommen wird. Die Probe wird dann zur Analyse an das Labor geschickt.

Die Genetik spielt eine große Rolle bei der Entwicklung einer Autoimmunerkrankung. Aber selbst wenn Sie die Gene geerbt haben, müssen Sie die Krankheit nicht unbedingt entwickeln. Tatsächlich wurden Studien mit Zwillingen durchgeführt, bei denen ein Zwilling eine Hashimoto-Thyreoiditis hatte und der andere Zwilling nicht. Es wurde festgestellt, dass bei diesen Hashimoto-Patienten nur etwa 50 Prozent der eineiigen Zwillinge auch Hashimoto hatten. Das bedeutet, dass die Genetik nur ein Teil des Puzzles ist. Die Exposition gegenüber bestimmten Auslösern kann das Risiko erhöhen, Autoimmunerkrankungen zu entwickeln.

Die Forschung zeigt jedoch, dass intestinale Permeabilität (auch bekannt als Leaky-Gut-Syndrom bzw. durchlässiger Darm) dazu beiträgt, die Art und Weise zu kontrollieren, wie das Immunsystem sich selbst reguliert, und ein sehr wichtiger Faktor für die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen ist. Der Darm wird durch eine einzige Schicht spezieller Hautzellen geschützt, die durch Tight-Junction-Proteine miteinander verbunden sind. Diese Tight Junctions fungieren als Tor zwischen Ihrem Darm und Ihrem Blutkreislauf. Ein durchlässiger Darm ist eine Folge der Fehlfunktion der Tight Junctions im Darm. Bei einem Leaky-Gut-Syndrom ermöglichen kleine Risse oder Öffnungen durch diese Tight Junctions das Eindringen von teilweise verdauter Nahrung, Giftstoffen und Bakterien in das darunter liegende Gewebe. Wenn Sie einen durchlässigen Darm haben, finden Partikel, die niemals in Ihren Blutkreislauf gelangen sollten, ihren Weg dorthin. Sobald diese Partikel in den Blutkreislauf gelangen, kommt es zu Entzündungen und Veränderungen im Immunsystem. Interessanterweise befindet sich der Großteil unseres Immunsystems tatsächlich im Darm! Eine Schädigung des Darms schädigt also im Wesentlichen ein Epizentrum der Immunfunktion und kann daher ein großes Problem darstellen, das zur Entwicklung einer Autoimmunerkrankung führen kann.

Ein Leaky-Gut-Syndrom ist so entscheidend für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung, dass man ohne es im Grunde keine Autoimmunerkrankungen entwickeln kann, auch wenn man die Gene hat und den Auslösern ausgesetzt war.

Wie die Pharmazeutin Dr. Izabella Wentz und Dr. Alessio Fasano, Direktor des Centers für Zöliakieforschung und -behandlung am Massachusetts General Hospital, erklären, müssen alle drei Faktoren vorliegen, damit man eine Autoimmunerkrankung entwickelt: die genetische Veranlagung, die Exposition gegenüber Auslösern und ein durchlässiger Darm.

Die Symptome eines durchlässigen Darms ähneln oft stark den Symptomen einer Hypothyreose (nicht überraschend!) und beinhalten Fatigue, Kopfschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall, Gedächtnisprobleme, Akne und andere Hautkrankheiten sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Zu den Auslösern für die Entstehung und das Fortschreiten von Autoimmunerkrankungen gehören:

• Eine westliche Ernährung mit hohem Fett- und Cholesterinkonsum, hohem Eiweiß- und Zuckerkonsum, übermäßigem Salzkonsum sowie häufigem Verzehr von Fertignahrung und Fast Food

• Belastung durch Giftstoffe und Schwermetalle

• Bestimmte Infektionen und Parasiten wie durch Erreger wiederkehrende Halsentzündungen, Epstein-Barr-Virus (EBV), Zytomegalievirus (CMV) und Yersinia enterocolitica

• Stress: In der Tat zeigen einige Studien, dass über 80 Prozent der Betroffenen vor dem Ausbruch der Krankheit über hohe Stresslevel berichteten

• Belastung durch Strahlung

• Bestimmte Medikamente wie Antibiotika und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

• Erhöhte Jodaufnahme durch Lebensmittel und andere Nahrungsergänzungsmittel

Wenn eine Autoimmunerkrankung ausgelöst wurde, kann die Behandlung der intestinalen Permeabilität ein Schlüsselfaktor für die Heilung der AIT sein, da Studien gezeigt haben, dass die Wiederherstellung der intestinalen Barrierefunktion zur Prävention oder Behandlung von Autoimmunerkrankungen genutzt werden kann.

Wussten Sie schon? Frauen entwickeln mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Autoimmunerkrankung. Etwa 6,4 Prozent der Frauen gegenüber 2,7 Prozent der Männer haben ein Risiko, eine Autoimmunantwort zu entwickeln. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, an der Hashimoto-Thyreoiditis zu erkranken, bei Frauen siebenmal höher als bei Männern.

Entzündungen und Autoimmun-Thyreoiditis (AIT)

Um die Ursache für den häufigsten Auslöser von Schilddrüsenerkrankungen an der Wurzel zu packen, müssen wir uns um Entzündungen kümmern. Wenn eine Person eine Autoimmunerkrankung entwickelt, wird die Entzündung im Körper durch die Veränderungen des Immunsystems chronisch gesteigert. Im Fall der Hashimoto-Thyreoiditis können Entzündungsmarker im Blut wie C-reaktives Protein (CRP) und Blutkörperchensenkungs-Geschwindigkeit (BSG) im Vergleich zu einer gesunden Person erhöht sein. Zusätzlich verursacht die Reaktion des Immunsystems eine sogenannte lymphozytäre Infiltration, die eine Schilddrüsengewebsschädigung induziert und eine Entzündung der Schilddrüse hervorruft. In der konventionellen Medizin werden die Symptome anderer Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder rheumatoide Arthritis mit entzündungshemmenden oder immunsuppressiven Medikamenten kontrolliert. Diese Medikamente helfen, die Entzündung im Körper zu reduzieren, haben aber oft viele unerwünschte Nebenwirkungen. Obwohl diese Medikamente bei der Behandlung einer AIT nicht häufig eingesetzt werden, kann eine Behandlung der Entzündungsreaktion auf natürlichem Wege die Symptome der Krankheit und die Notwendigkeit einer verstärkten Medikation deutlich verringern und in einigen Fällen dazu beitragen, die Schilddrüsenerkrankung vollständig zu heilen.

Ernährungsumstellungen sind bei der Bekämpfung von Entzündungen von entscheidender Bedeutung. Die herkömmliche westliche Ernährung ist nicht nur ein Auslöser für Entzündungen und Autoimmunerkrankungen. Es hat sich auch gezeigt, dass Änderungen in der Ernährung und bei der Nährstoffzufuhr die Gesamtentzündung im Körper reduzieren und dazu beitragen können, das Leaky-Gut-Syndrom zu bessern! Wie ich festgestellt habe, ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Behandlung der Immunantwort bei einer AIT die Behandlung der potenziellen Auslöser von Autoimmunerkrankungen durch die Verwendung bestimmter Heilpflanzen, Nahrungsergänzungsmittel und Änderungen der Lebensweise.

Lässt sich eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung heilen?

Viele Schulmedizinerinnen und -mediziner glauben, dass eine Hypothyreose aufgrund der Entzündung und des Antikörperangriffs auf die Schilddrüse irreversibel ist und zu lebenslangen Schilddrüsenzellschäden führt. Es gibt jedoch Berichte über eine spontan wiederkehrende gesunde Schilddrüsenfunktion bei etwa 20 Prozent der betroffenen Personen. Eine andere Studie zeigte, dass die geschädigte Schilddrüse, sobald der Autoimmunangriff im Körper nachlässt, tatsächlich die Fähigkeit besitzt, sich zu regenerieren und zur normalen Funktion zurückzukehren! Ultraschalluntersuchungen haben bestätigt, dass, sobald die Schilddrüse in einen normalen Zustand zurückkehrt, die zuvor erhöhten TPO-Antikörperwerte normal sind. Ich habe mit vielen Patienten gearbeitet, die in der Lage waren ihre Schilddrüsenmedikation deutlich zu reduzieren, nachdem sie Heilpflanzen angewandt und ihre Ernährung und Lebensweise geändert haben. Viele Patienten berichteten, gar nicht gewusst zu haben, dass sie sich so energiegeladen fühlen oder so intensiv am Leben teilhaben können. Und obwohl eine Änderung der Ernährung und der Lebensweise ein Lernprozess sein kann, ist sie meiner Ansicht nach für die meisten Menschen schlussendlich leicht einzuhalten, insbesondere wenn sich eine Verbesserung ihres Gesundheitszustands abzeichnet. Ich persönlich habe natürliche Therapien eingesetzt, um meine TPO-Antikörperwerte von über 400 kU/l auf unter 35 kU/l zu bringen (normale Werte sind < 35 kU/l). Obwohl ich immer noch täglich NDT einnehme, habe ich nicht mehr so häufig mit den Symptomen einer Hypothyreose zu kämpfen. Ich nehme bestimmte Kräuter ein, von denen bekannt ist, dass sie die Schilddrüsenfunktion fördern und dazu beitragen, Entzündungen aufgrund der Ernährung zu reduzieren. Zuvor hatte ich drei Monate lang jegliches Getreide aus meiner Ernährung gestrichen, mich vier Jahre lang streng glutenfrei ernährt und folge jetzt einer Ernährungsweise, die zu 90 Prozent frei von Gluten und Milchprodukten ist. Ich esse selten Fertigprodukte und muss sagen, dass ich sie nicht vermisse. Die wenigen Male, die ich sie esse, sind sie nie so gut, wie ich sie aus meiner Kindheit und Jugend in Erinnerung habe. Mein Punkt ist: Selbst wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, können Sie noch viel mehr für sich tun.

Ciara, 25 Jahre alt, kam mit den klassischen Symptomen einer Hypothyreose in meine Praxis. Sie hatte in den letzten sechs Monaten 5 Kilogramm zugenommen, ohne dass sich ihre Ernährung oder Bewegungsroutine groß geändert hätte. Ihr Energieniveau stufte sie bei 2 von 10 ein (wobei 10 für eine voll aufgeladene Batterie steht) und ihr Gesicht war aufgedunsen. Sie glaubte auch, dass ihr Hals ihr beim Blick in den Spiegel dicker erschien. Bei ihr war zuvor ein Reizdarmsyndrom (RDS) diagnostiziert worden und sie litt unter Angstzuständen. Sie berichtete auch, dass ihr Stresspegel bei etwa 9 von 10 liege. Sie war arbeitslos und dabei, nach ihrer Rückkehr von einem langjährigen Auslandsaufenthalt in ein neues Zuhause umzuziehen. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch sehr schmerzhafte und heftige Monatsblutungen. Sie erwähnte, ihr Arzt habe festgestellt, dass ihre TSH-Werte in der Vergangenheit erhöht waren, ihre Schilddrüsenhormonwerte jedoch normal seien und sie sich zu diesem Zeitpunkt keine Sorgen machen müsse, er werde die TSH-Werte in acht Monaten erneut überprüfen.

Ich wusste sofort, dass ich Bluttests durchführen musste, um abzuklären, ob eine Hypothyreose vorlag. Es überraschte nicht, dass ihr TSH- und TPO-AK-Wert erhöht waren (ein Hinweis auf Hashimoto), und obwohl ihr T4-Wert in der Vergangenheit normal gewesen war, lag er jetzt knapp unter dem Normalwert. Ich erklärte Ciara, dass angesichts ihres niedrigen T4-Werts die Notwendigkeit einer Schilddrüsenmedikation zu diesem Zeitpunkt angezeigt war. Ich sprach über die Risiken einer Nichtbehandlung der Hypothyreose und darüber, wie alle Zellen im Körper die Schilddrüsenhormone benötigten. Obwohl sie die Risiken verstand, lehnte sie Medikamente ab. Sie wollte nicht lebenslang Medikamente einnehmen, vor allem angesichts ihres jungen Alters von 25 Jahren. Sie war offen dafür, jede andere natürliche Therapie auszuprobieren und wollte sich regelmäßigen Nachkontrollen und einer genauen Überwachung unterziehen.

Ciara begann mit einer hohen Dosis einer Kräuterrezeptur und einem Probiotikum, hielt sich an einige strenge Ernährungsumstellungen und praktizierte täglich Übungen zur Stressreduzierung. Nach nur vier Wochen war ihr T4-Wert bereits wieder im Normbereich und ihr TSH-Wert um 5 Punkte gesunken. Sechs Wochen später lag ihr TSH-Wert bei 4 (immer noch nicht ideal, aber normal) und ihr T4-Wert bei 14. Obwohl sie immer noch erhöhte Antikörper hatte, befand sie sich nicht mehr in einem hypothyreoten Zustand. Sie hielt sich an die Routine und hatte drei Monate später 5 Kilogramm abgenommen, fühlte sich nicht mehr aufgedunsen und stufte ihr Energieniveau auf 7 von 10 ein.

2 Es ist in der Medizin umstritten, was ein normaler TSH-Wert ist, und die TSH-Obergrenze ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Die American Association for Clinical Chemistry (AACC) berichtet, dass 95 Prozent der Menschen, die ohne Hypothyreose leben, einen TSH-Wert von unter 2,5 mU/l haben. In Kanada halten sich konventionelle Ärzte in der Regel immer noch an die Obergrenze von 4,0 bis 4,5 mU/l. Wenn ich jedoch einen TSH-Wert von über 2,5 mU/l sehe und die Person von Symptomen einer Hypothyreose berichtet, beginne ich definitiv, intensiver nachzuforschen und mehr Bluttests durchzuführen.

Kapitel 2

Giftstoffe

Die Schilddrüse reagiert äußerst empfindlich auf Giftstoffe. Leider leben wir heute in einer Zeit, in der Giftstoffe buchstäblich überall vorkommen. Ohne darüber nachzudenken, atmen wir sie täglich ein, essen und trinken sie und schlafen jede Nacht auf welchen. Es mag Ihnen vielleicht schwerfallen, das zu glauben, aber es ist wahr.

Fangen wir am Morgen an. Die meisten von uns erwachen, nachdem sie eine Nacht auf einer Matratze geschlafen haben, die mit Chemikalien besprüht und behandelt wurde. Die Laken, in denen wir geschlafen haben, können ebenfalls bestimmte Parfüms und Chemikalien enthalten, je nachdem, mit welchem Waschmittel sie gewaschen wurden. Dann duschen wir und trinken vielleicht ein Glas Wasser, das möglicherweise mit Fluorid und Chlor behandelt wurde und weitere Chemikalien enthält, die in der Wasseraufbereitungsanlage nicht herausgefiltert werden konnten. Haben Sie heute Morgen Ihre Haare gewaschen? Herkömmliche Shampoos und Conditioner enthalten eine Reihe von Chemikalien, die wengier gut für Ihre Gesundheit sind. Ziehen Sie für die Arbeit ein chemisch gereinigtes Outfit an? Wenn ja, dann setzen Sie sich Perchlorethylen aus, einer Chemikalie, die mit einigen nicht so schönen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht wird. Die Internationale Agentur für Krebsforschung stuft Perchlorethylen als ein wahrscheinliches Humankarzinogen ein, welches das Risiko für Gebärmutterhals- und Speiseröhrenkrebs sowie Non-Hodgkin-Lymphome erhöhen kann. Und was ist mit konventionellem Make-up und Haarspray? Diese Produkte können Parfüms und Phthalate enthalten, die bekanntermaßen schädlich für die Schilddrüse sind und das Hormonsystem durcheinander bringen können. Herkömmliche Deodorants enthalten Aluminium, was gesundheitlich bedenklich ist. Als Nächstes pendeln wir vielleicht zur Arbeit. Ob wir zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind, wir sind dabei den Abgasen von Fahrzeugen und anderen Luftschadstoffen ausgesetzt, darunter auch potenziellen Pestiziden von Rasenflächen. Wenn wir an unserer Arbeitsstätte eintreffen, setzen wir uns in unser Büro und beginnen unseren Arbeitstag. Aber mit welcher Art von Chemikalien wurde das Büro gestern Abend gereinigt? Wenn Ihr Büro zudem mit Teppichboden ausgelegt ist, könnten Sie sich noch mehr Chemikalien wie Formaldehyd aussetzen, die häufig in Möbeln und Teppichen zu finden sind. Und ich habe noch nicht einmal die potenzielle Pestizid- und Chemikalienbelastung erwähnt, der wir durch den Verzehr von konventionellen Produkten, schwermetallbelastetem Fisch oder verpackten Lebensmitteln ausgesetzt sein können.

Ich möchte Ihnen keine Angst einflößen oder Sie erschrecken, aber es ist wichtig zu verstehen, wie vielen Chemikalien wir täglich ausgesetzt sind. Es ist schwierig, genau zu quantifizieren, wie viele Chemikalien heute hergestellt werden. Als beste Schätzung können wir uns auf den (US-amerikanischen) Environmental Protection Act (EPA) beziehen, ähnlich dem National Environmental Policy Act (NEPA), der durch den Toxic Substances Control Act (TSCA) von 1976 mit der Erstellung eines Inventars der in den USA hergestellten Chemikalien beauftragt wurde. Das TSCA erstreckte sich jedoch nicht auf Lebensmittel und Lebensmittelzusätze, Medikamente, Kosmetika, Schusswaffen und Munition, Pestizide, Tabak und „Mischungen“. Nichtsdestotrotz vermittelt es uns eine Vorstellung von der Menge der bei der Produktion verwendeten Chemikalien. Um das erste Chemikalieninventar zu erstellen, verlangte der TSCA von allen Herstellern und Verarbeitern von Chemikalien zwischen 1978 und 1982, diese Chemikalien an die EPA zu melden. In diesem Zeitraum gingen bei der EPA Berichte über etwa 62.000 Chemikalien ein. Das Gesetz verlangte auch, dass der Hersteller bei der Produktion einer neuen Substanz diese der EPA zur Überprüfung vorlegen und in das Verzeichnis aufnehmen musste. Hinzugefügte Chemikalien werden als „neue Chemikalien“ bezeichnet. Von 1982 bis 2012 wurden 22.000 neue Chemikalien in das Inventar aufgenommen. Im Jahr 2018 wies das TSCA-Inventar über 86.000 Chemikalien aus, die für die kommerzielle Produktion und Nutzung in den USA verfügbar waren. Doch das Erschreckendste ist, dass viele dieser Chemikalien in der kommerziellen Verwendung und in unserer Lebensmittelversorgung nie auf ihre Unbedenklichkeit getestet wurden. Obwohl wir allmählich verstehen, dass eine ganze Reihe von ihnen schädlich sein können, werden sie immer noch hergestellt. Und einfach ausgedrückt haben sich die meisten von uns nie viel Gedanken über die Chemikalien gemacht, denen wir ausgesetzt sind, geschweige denn über die gesundheitlichen Auswirkungen, die sie möglicherweise mit sich bringen.

Bei den Chemikalien, die auf ihre Unbedenklichkeit getestet wurden, ermitteln typische Toxizitätsstudien Werte, die als LOAEL (lowest observed adverse effect level – die niedrigste Dosis für beobachtete schädliche Wirkungen) oder NOAEL (no observed adverse effect level – die höchste Dosis, bei der keine schädliche Wirkungen beobachtet werden) bekannt sind. Viele auf dem Markt befindliche Chemikalien sind nicht unbedingt „unbedenklich“, sie werden lediglich auf eine Dosis begrenzt, die von der Wissenschaft als akzeptabel erachtet wird. Das Problem besteht darin, dass sich Chemikalien im Laufe der Zeit bei mehrfacher Exposition viel stärker in unserem Körper anreichern können als die ursprünglich niedrigere Dosis, die als „unbedenklich“ erachtet wurde. Beunruhigend ist auch, dass in Studien festgestellt wurde, dass niedrige Dosen von Chemikalien im Laufe der Zeit manchmal anders wirken können als hohe Dosen. Zu wissen, was mit dem Körper bei hohen Dosen geschieht, taugt daher möglicherweise nicht dazu vorherzusagen, was mit dem Körper bei einer chronischen niedrigen Exposition passiert.

Als Isla zum ersten Mal in meine Praxis kam, war ihr Ekzem so stark, dass sie Flecken im Gesicht und um die Augen herum hatte, außerdem mehrere juckende, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen an ihren Händen, Armen, Beinen und am Rumpf. Zwei Blasen an ihren Armen waren so groß wie Golfbälle. Isla hatte seit über 40 Jahren unter Ekzemen gelitten, aber „so schlimm war es noch nie“. Sie nahm Tabletten ein, um den Juckreiz unter Kontrolle zu halten, und nutzte verschiedene kortikosteroidhaltige und andere rezeptfreie Anti-Juckreiz-Cremes, aber sie kratzte sich immer noch am Körper, als sie mit mir sprach. Isla, die ursprünglich aus Schottland stammte, war mit ihrem Mann viel gereist und hatte überall auf der Welt Ärzte aufgesucht. Als ich sie nach den Chemikalien fragte, die sie zu Hause verwendete, berichtete sie: „Nur das Übliche: Mr. Clean, Vim, Bleichmittel für Bad und WC, Tide zum Waschen der Wäsche und Trocknertücher.“ Isla liebte es auch, ein Parfüm zu benutzen, das ihr Sohn ihr aus Italien schickte. Ich erklärte, dass es einen Zusammenhang zwischen ihren Symptomen und den von ihr verwendeten Chemikalien geben könne. Obwohl sie skeptisch schien, da sie so etwas noch nie von einem der vielen Ärzte gehört hatte, die sie im Laufe der Jahre aufgesucht hatte, war sie bereit, alles zu versuchen. Ich schlug ihr vor, kein Parfüm mehr zu benutzen (mit Ausnahme von ätherischen Ölen) und ihr Waschmittel, ihre Körpercremes, ihre Wasch- und Handseife sowie ihre Reinigungsprodukte zu wechseln. Ich empfahl ihr auch lauwarme Haferflockenbäder und die Einnahme einiger wichtiger diätetischer Öle, um die Symptome des Ekzems zu lindern, warnte sie jedoch vor, dass es vier bis sechs Wochen dauern könne, bis diese Öle ihre Wirkung entfalten. Zwei Wochen später war Isla wieder in meiner Praxis und berichtete, dass es ihr bereits 60 Prozent besser ging! Sie konnte nicht glauben, dass niemand jemals erwähnt hatte, dass die Chemikalien in konventionellen Produkten zu allergischen Symptomen beitragen können und dass diese Produkte nicht mit Warnhinweisen versehen sind.

Bruce Lanphear, ein Arzt und Forscher, erklärt die Auswirkungen in seinem kürzlich in dem Journal PLOS Biology veröffentlichten Artikel mit dem Titel „Low-Level Toxicity of Chemicals: No Acceptable Levels? (Grenzwerte bei Chemikalien: Keine akzeptablen Werte?)“:

Während des Medizinstudiums wurde mir beigebracht, Patienten einzuteilen in jene mit und jene ohne Krankheit. Ich lernte, dass Krankheiten in der Regel das Ergebnis der Exposition gegenüber einem einzigen Wirkstoff sind und dass toxische Chemikalien wie Blei beispielsweise einen Schwellenwert haben. Niedrige Konzentrationen von Chemikalien, denen wir regelmäßig ausgesetzt sind – die heute üblicherweise in Teilen pro Milliarde gemessen werden –, wurden als sicher oder unbedenklich angesehen. In meiner Postdoc-Ausbildung wurde mir klar, dass die meisten chronischen Krankheiten wie Autismus und Herzkrankheiten auf einem Spektrum existieren. Sie resultieren gewöhnlich aus der kumulativen Wirkung vieler subtiler Risikofaktoren. In den letzten 15 Jahren habe ich gelernt, dass auch die Belastung mit äußerst niedrigen Konzentrationen von toxischen Chemikalien wie Blei, Pestiziden und Flammschutzmitteln gefährlich sein kann, insbesondere wenn die Exposition während der frühen Hirnentwicklung stattfindet; in vielen Fällen gibt es keinen offensichtlichen Schwellenwert oder sicheren Wert.

Die chronische Belastung durch niedrige Konzentrationen von Chemikalien in unserer Umwelt wurde mit Hormon- und Fruchtbarkeitsproblemen, chronischen Entzündungen, Entwicklungsverzögerungen bei Kindern, Alzheimer und Krebs in Verbindung gebracht.

Herkömmliche Kosmetik- und Körperpflegeprodukte wie Make-up, Shampoos und Parfüms sind möglicherweise gefährlicher für die Gesundheit als je zuvor. Eine im Journal of the American Medical Association veröffentlichte Studie ergab, dass zwischen 2004 und 2016 insgesamt 5.144 unerwünschte gesundheitsbezogene Ereignisse bei der US Food and Drug Administration (FDA) im Zusammenhang mit der Anwendung von Schönheitsprodukten (durchschnittlich 396 Ereignisse pro Jahr) gemeldet wurden. Gegenwärtig sind Kosmetikfirmen nicht gesetzlich verpflichtet, gesundheitliche Probleme durch ihre Produkte zu melden. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass eine bessere Überwachung in Bezug auf Kosmetika erforderlich ist, da die Daten darauf hindeuten, dass ein erheblicher Anteil der gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf die Verwendung von Kosmetika zurückzuführen ist.

Das bedeutet nicht, dass alle diese Chemikalien schädlich sind oder zwangsläufig Krankheiten entwickeln. Auf die Dauer diesen Stoffen ausgesetzt zu sein erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu unerwünschten Reaktionen kommt. Da viele Umweltchemikalien entweder die Fähigkeit der Schilddrüse zur Aufnahme von Jod beeinträchtigen, die Schilddrüsenfunktion beeinflussen oder die Produktion von Schilddrüsenhormonen verändern können, kann die Schilddrüse besonders empfindlich auf Schadstoffe reagieren. Es überrascht daher nicht, dass diejenigen von uns, die an einer Schilddrüsenerkrankung leiden, ihre toxische Belastung reduzieren müssen.

Schadstoffbelastung des Körpers

Einige Experten, etwa aus dem Bereich der Umwelttoxikologie, bezeichnen die konstante Menge an Chemikalien und toxischen Substanzen in unserem Körper als „Körperbelastung“ oder Schadstoffbelastung. Unser Körper ist darauf ausgelegt, mit chemischen Angriffen fertig zu werden, solange unser Entgiftungssystem nicht mit zu vielen zu verarbeitenden Substanzen überlastet ist. Und es scheint, dass viele von uns eine Menge Chemikalien durch ihr Blut pumpen. Eine von der Environmental Working Group (EWG) durchgeführte Studie fand 287 Chemikalien im Nabelschnurblut von Babys. Von diesen Chemikalien sind 180 bekannt dafür, bei Menschen und Tieren Krebs zu verursachen, 217 sind giftig für das Gehirn und das Nervensystem und 208 haben in Tierversuchen zu Geburtsfehlern oder einer anormalen Entwicklung geführt.

Der Grund, warum manche Menschen durch Chemikalien krank werden und andere nicht, hängt von einigen wenigen Schlüsselfaktoren ab:

• die Art der Chemikalie

• die Menge der Chemikalie

• die Dauer der Exposition

• die Häufigkeit der Exposition

Unerwünschte Wirkungen und eine verminderte Entgiftung können auch von anderen Variablen abhängen, wie zum Beispiel Alter, Geschlecht, Schwangerschaft, anderen akuten Erkrankungen, Magen-Darm-Gesundheit und Genetik. Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP – single nucleotide polymorphisms, auch „Snips“ genannt) sind genetische Mutationen, die viele verschiedene Prozesse im Körper beeinflussen können, darunter auch die Entgiftung. Genauer gesagt können SNP im Eis-Gen oder in den Genen GSTM1 und CYP1A2 verlangsamen, wie schnell eine Person Giftstoffe im Körper verarbeitet. Obwohl MTHFR-Mutationen bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis nicht häufiger vorkommen, scheint die Genvariation bei Menschen mit Hypothyreose häufiger aufzutreten. Darüber hinaus kann eine Hypothyreose auch die Geschwindigkeit verringern, mit der die Leber Toxine verstoffwechselt.

Unser primäres Entgiftungsorgan ist die Leber, die mithilfe von Enzymen potenzielle Giftstoffe in weniger schädliche Substanzen umwandelt, die dann über Schweiß, Urin oder Stuhl aus dem Körper ausgeschieden werden. Dieser Prozess wird als Biotransformation bezeichnet. Wenn die Leber mit der Belastung durch Giftstoffe und Chemikalien nicht Schritt halten kann, können Symptome auftreten und unerwünschte Wirkungen im Körper verursachen. Je größer die toxische Belastung, desto größer der potenzielle Schaden.

Ist Ihr Körper einer hohen Schadstoffbelastung ausgesetzt?

1. Ich trinke Wasser aus Plastikflaschen. Ja/Nein

2. Ich verwende häufig Plastikprodukte wie Plastikbehälter und Frischhaltefolie, um meine Lebensmittel zu lagern oder abzudecken. Ja/Nein

3. Ich trage oft Kleidung, die chemisch gereinigt wurde. Ja/Nein

4. Ich benutze oft Parfüm und/oder konventionell parfümierte Körperlotions. Ja/Nein

5. Ich esse viel mehr konventionell produzierte Lebensmittel inklusive Fleisch als Bio-Produkte und Bio-Fleisch. Ja/Nein

6. Ich esse regelmäßig Junk Food, wie z. B. Chips, Süßigkeiten, Schokoriegel und/oder Fast Food. Ja/Nein

7. Ich esse oft Fische aus Aquakultur, insbesondere Atlantischen Lachs oder Thunfisch aus Aquakultur. Ja/Nein

8. Ich habe Quecksilberfüllungen in meinem Mund. Ja/Nein

9. Ich benutze täglich fluoridierte Zahnpasta. Ja/Nein

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