Die schönsten Liebesgedichte - Rainer Maria Rilke - E-Book

Die schönsten Liebesgedichte E-Book

Rainer Maria Rilke

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Beschreibung

Rainer Maria Rilkes Liebesgedichte sind Botschaften der Liebe, dem höchsten Auftrag des Daseins folgend: Liebe leben lernen, sich dem Liebeserlebnis ganz »mit allen seinen voneinander kaum unterscheidbaren Entzückungen« hinzugeben.

Sie erzählen von der Suche nach Liebe, vom Staunen über sie und von der völligen Hingabe, doch auch von der Klage über ihre Unerreichbarkeit. Sie verbinden Liebe und Tod, Liebeslust und Liebesklage – und nicht zuletzt Liebe und Dichtung, »denn es ist nur ein Schritt von der Hingabe der Liebenden zum Hingegebensein des lyrischen Dichters«.

Siegfried Unseld ist diesem besonderen Zauber von Rilkes Liebesgedichten nachgegangen; sein Nachwort zeigt: Für Rilke war die Liebe ein Besitz, den man nicht besitzen kann.

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Seitenzahl: 50

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Cover

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Diese Textauswahl ist erstmals 2002 unter dem Titel Liebesgedichte (it 2823) erschienen.

eBook Insel Verlag Berlin 2025

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 5084.

Erste Auflage 2025insel taschenbuch 5084© 2002, Insel Verlag Anton Kippenberg GmbH & Co. KG, BerlinAlle Rechte vorbehalten. Wir behalten uns auch eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG vor.

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Umschlaggestaltung: Burkard Neie, Berlin

Umschlagillustration: Burkhard Neie, Berlin

eISBN 978-3-458-78164-6

www.insel-verlag.de

Übersicht

Cover

Impressum

Inhalt

Informationen zum Buch

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Inhalt

Liebes-Lied

Die Braut

Die Stille

W

elche Wiesen duften deine Hände?

F

ragst du mich: Was war in deinen Träumen,

Die Liebende

F

lutet mir in diese trübe Reise

D

ie Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten

A

n der sonngewohnten Straße, in dem

O

h du bist schön. Wenn auch nicht mir.

D

u im Voraus

O

h wie schälst du mein Herz aus den Schalen des Elends.

O

h wie fühl ich still zu dir hinüber,

D

as Land ist licht und dunkel ist die Laube,

H

eute will ich dir zu Liebe Rosen

U

nd dein Haar, das niederglitt,

D

aß ich die Früchte beschrieb,

I

ch geh dir nach, wie aus der dumpfen Zelle

Opfer

P

erlen entrollen. Weh, riß eine der Schnüre?

Liebesanfang

E

inmal, am Rande des Hains,

E

inmal nahm ich zwischen meine Hände

I

ch möchte dir ein Liebes schenken,

L

ösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,

Ankunft

Die Liebenden

H

eb mich aus meines Abfalls Finsternissen

U

nd sieh: ihr Leib ist wie ein Bräutigam

O

h erhöhe mich nicht!

D

ich zu fühlen bin ich aus den leichten

A

us der Trübe müder Überdrüsse

D

urch den plötzlich schönen Garten trägst du,

‹Sieben Gedichte›

I

II

III

IV

V

VI

VII

G

raue Liebesschlangen hab ich aus deinen

W

ie waren sie verwirrt, die jungen Büglerinnen

Östliches Taglied

L

aß mich nicht an deinen Lippen trinken,

W

eißt Du noch: auf Deinem Wiesenplatze

D

u, die ich zeitig schon begann zu feiern,

I

mmer wieder, ob wir der Liebe Landschaft auch kennen

W

arst Du's, die ich im starken Traum umfing

W

elt war in dem Antlitz der Geliebten –,

Gegen-Strophen

Leda

Die siebente Elegie

U

nd fast ein Mädchen wars und ging hervor

Das Lied der Bildsäule

I

m Frühling oder im Traume

S

iehe, ich wußte es sind

Die Liebende

Drei Gedichte aus dem Umkreis: Spiegelungen

I

II

III

E

inmal kam die Frau, die reiche, reife

A

lles ist mir lieb, die Sommersprossen

‹An Lou Andreas-Salomé›

I

II

III

N

icht, wie du ihn nennst, wird

W

ir, in den ringenden Nächten,

Der Tod der Geliebten

‹Lied›

Sterne hinter Oliven

S

ag weißt du Liebesnächte? Treiben nicht

W

aren Schritte in dem Heiligtume?

Für Mimi

Schlaflied

Siegfried Unseld »aus zwei Saiten

eine

Stimme«

Textnachweis

Informationen zum Buch

Rainer Maria Rilke Liebesgedichte

Ausgewählt von Vera Hauschild Mit einem Nachwort von Siegfried Unseld

Insel Verlag

Liebes-Lied

Wie soll ich meine Seele halten, daß

sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie

hinheben über dich zu andern Dingen?

Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas

Verlorenem im Dunkel unterbringen

an einer fremden stillen Stelle, die

nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.

Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,

nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,

der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.

Auf welches Instrument sind wir gespannt?

Und welcher Geiger hat uns in der Hand?

O süßes Lied.

Die Braut

Ruf mich, Geliebter, ruf mich laut!

Laß deine Braut nicht so lange am Fenster stehn.

In den alten Platanenalleen

wacht der Abend nicht mehr:

sie sind leer.

Und kommst du mich nicht in das nächtliche Haus

mit deiner Stimme verschließen,

so muß ich mich aus meinen Händen hinaus

in die Gärten des Dunkelblaus

ergießen …

Die Stille

Hörst du, Geliebte, ich hebe die Hände –

hörst du: es rauscht …

Welche Gebärde der Einsamen fände

sich nicht von vielen Dingen belauscht?

Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider,

und auch das ist Geräusch bis zu dir.

Hörst du, Geliebte, ich hebe sie wieder …

… aber warum bist du nicht hier.

Der Abdruck meiner kleinsten Bewegung

bleibt in der seidenen Stille sichtbar;

unvernichtbar drückt die geringste Erregung

in den gespannten Vorhang der Ferne sich ein.

Auf meinen Atemzügen heben und senken

die Sterne sich.

Zu meinen Lippen kommen die Düfte zur Tränke,

und ich erkenne die Handgelenke

entfernter Engel.

Nur die ich denke: Dich

seh ich nicht.

Welche Wiesen duften deine Hände?

Fühlst du wie auf deine Widerstände

stärker sich der Duft von draußen stützt.

Drüber stehn die Sterne schon in Bildern.

Gieb mir, Liebe, deinen Mund zu mildern;