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In den 1970er Jahren entsteht in der katholischen Gemeinde einer westdeutschen Kleinstadt die Jugendinitiative "Club75". Wie kam es dazu? Anhand von Gesprächen zwischen damaligen Mitgliedern untersucht Kathrin Witek, angelehnt an die Methode der Kollektiven Erinnerungsarbeit, das ›urwüchsige‹, nicht formalisierte Zusammentreffen der beteiligten Menschen, die in dieser soziokulturellen Initiative aktiv wurden und dabei sich und die Institution bildeten. Ausgehend insbesondere von Michael Polanyis "Implizitem Wissen" betrachtet die Autorin, wie sich Bildungsprozesse als Wechselspiel von Theorie und Empirie gestalten und wie die Beteiligten diese lebensgeschichtlich bearbeiten. Dabei deckt sie die Prozesshaftigkeit von Bildung als stets subjektive Erfahrungsproduktion auf, die sich in der heutigen Forschungssituation für die damaligen Club-Mitglieder erneut aktualisiert und eine kollektive Dimension deutlich werden lässt. Witeks Studie wird so zum Plädoyer dafür, die Personen- und Situationsgebundenheit von Bildungsprozessen auch in Forschungsprozessen immer mitzudenken und zu erspüren.
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